-
Windsichter Die Erfindung betrifft einen Windsichter, der einen einteiligen,
in sich geschlossenen Sichtraum aufweist, in welchen unterhalb des Streutellers
der Luftstrom zum Absichten feinsten Staubes aus Gut eintritt, das in einem in schraubenlinienförmiger
Bewegung aufsteigenden Druck:,trom den Sichtraum durchschreitet. Die Erfindung erstrebt
vor allem, mit Sicherheit zu verhindern, daß gröbere Bestandteile aus dem Sichtraum
in den das Feingut aufnehmenden Absetzraum übergerissen werden, so daß in letzterem
in der Tat nur allerfeinstes Gut gewonnen wird, während die gröberen Bestandteile
im Sichtraum abwärts fallen und sich im Grießraum sammeln. Bei den bekannten Windsichtern,
mit denen ebenfalls eine Feinsichtung angestrebt, aber nicht erreicht wird, ist
die ungenügende Wirkung darauf zurückzuführen, daß der vom Streuteller aufwärts
getriebene Gemischstrom (aus Luft und fein zerkleinertem Gut) in zu rascher Bewegung
den Sichtraum durchschreitet, so daß die in der Nähe der Feinheit des wirklichen
Feingutes liegenden Körnchen dem aufwärts steigenden Luftstrom bzw. seiner-dynamischen
Kraft nicht den nötigen Widerstand entgegensetzen können, um innerhalb des Sichtraumes
ausgeschieden zu werden. Daran kann auch der Umstand nichts ändern, daß am oberen
Ende oder in der Nähe des oberen Endes der Sichtraum eine Verengung aufweist, weil
die im mittleren Teil des Sichtraumquerschnittes aufsteigenden, nicht zum unmittelbaren
Feingut gehörigen Körnchen mit Rücksicht auf die dynamische Kraft des Gemischstromes
keine Zeit finden, sich an die Wandung des Sichtmantels bzw. unter die Einwirkung
der Verengung oder des Stauringes zu begeben. Diese unvollkommene Wirkung muß naturgemäß
auch dort bestehen, wo innerhalb des Sichtmantels ein zweiter, kürzerer, glatt ausgeführter
Sichtmantel eingesetzt ist, der mit dem weiteren einen Ringraum für die Abführung
der Grieße bildet, um so mehr, als dieser Ringraum verhältnismäßig sehr schmal ist
und in verhältnismäßig geringem Abstande von der Verengung des äußeren Sichtraumes
an dessen oberen Ende endigt. Schließlich ergibt es auch keine die Feinheit steigernde
Wirkung, einen Stauring in einem im übrigen glatt durchgeführten Sichtmantel in
kurzer Entfernung vom oberen Ende des Sichtraumes anzubringen, denn in jedem Falle
ist die Aufsteiggeschwindigkeit des Gemischstromes zu groß, um die Trägheit der
gröberen Teilchen für die Abscheidezwecke nutzbar zu machen. Demgegenüber verfährt
die Erfindung, um die angestrebten und durch die Praxis auch wirklich erhärteten
Ergebnisse zu erzielen, in der Weise, daß mehrere, den Durchgangsquerschnitt des
Sichtraumes vorübergehend verengende Stauringe und zwischen jedem derselben eine
Erweiterung vorgesehen sind.
-
Zur Erläuterung der Erfindung ist ein Ausführungsbeispiel auf der
Zeichnung dargestellt, in welchem der Erfindungsgegenstand in einem schematischen,
senkrechten Schnitt erscheint.
-
Der Windsichter besteht in bekannter Weise aus einem Gehäusemantel
a mit einem den
Sichtraum @ einschließenden Sichtgehäuse b, in welchem
vermittels eines rohrartigen Körpers c von oben her das zerkleinerte Gut eingeleitet
wird und der an seinem unteren Ende einen Streuteller d mit Ventilatorflügeln dl
trägt; durch letzteren wird dem Luftstrom eine aufsteigende Richtung (siehe Pfeil
y) erteilt, während der Streuteller d das Gut in der Ebene I-I in den aufsteigenden
Luftstrom einstreut. Die Zuführung des Luftstromes in den Sichtraum S geschieht
durch einen kegelförmigen Mantel bi, Soweit ist der Sichter bekannt.
-
Erfindungsgemäß ist nun der Querschnitt des Sichtraumes S verschiedentlich
eingeschnürt und erweitert. Das Sichtgehäuse b besitzt zunächst einen bestimmten
Querschnitt Q, der in einiger Entfernung über der Streuebene I-I auf den Querschnitt
Qi verengt wird, und zwar durch den Einbau eines trichterförmigen Ringmantels e,
der mit seiner Basis an dem Gehäusemantel b befestigt ist und seine Verengung der
Streuebene I-I zukehrt. Der konische Ringmantel e führt im Ausführungsbeispiel auf
eine dem Querschnitt Q" entsprechende Erweiterung Q2 des Sichtraumes S, deren Höhe
der angestrebten Aussichtung entsprechend gewählt ist. An die Querschnittserweiterung
Q2 schließt sich eine weitere Querschnittserweiterung Q3 an durch Einschaltung eines
Kegelringmantels e1. Durch einen Kegelringmantel e2 in solcher Anordnung, wie sie
der Mantel aufweist, erfolgt wieder eine Verengung auf den Querschnitt Q4. An der
Basis des Ringmantels e2 ist ein erweiterter Querschnitt Q, erreicht, der dem Querschnitt
Q3 entspricht.
-
Die Wirkungsweise ist hiernach wie folgt Der den Querschnitt Q aufweisende
Sichtraum ist als ein Vorsichtraum aufzufassen, in dem die groben und gröberen Körner,
welche von dem aufsteigenden Druckstrom mitgeführt werden, der Ausscheidung unterliegen.
Der auf den Querschnitt Q1 verengte und hierauf sich gleichmäßig erweiternde Kegelringmantel
e fängt die aufwärts geschleuderten, sog. Spritzkörner auf und hält gleichzeitig
die durch die Fliehkraftwirkung im Raume Q nach - außen gedrängten größeren Körnchen
zurück. Der im Querschnitt Q1 erstmals zusammengeschnürte Gemischstrom kann sich
dann ganz allmählich wieder auf den Querschnitt Q2 ausbreiten und beruhigen, wobei
eine erstmalige` Ausscheidung der kleineren, störend wirkenden Gutteilchen erfolgt.
Diese Wirkung wird durch die zweite allmähliche Erweiterung und Beruhigung auf den
Querschnitt Q3 verstärkt, wobei ein völlig stetiger Übergang von den einzelnen verengten
Querschnitten zu den anschließenden erweiterten Querschnitten und eine vollkommene
Beruhigung stattfinden. An dem kegelförmigen Ringmantel e2 sammeln sich die unter
der Fliehkraftwirkung nach außen gedrängten Teilchen und gleiten in langsamem Fall
auf der Innenfläche des Sichtmantels b nach unten, wobei das allmähliche Abgleiten
günstig beeinflußt wird durch die Kegelkörper e, e1, deren Kegelwinkel so gewählt
ist, daß ein Festsetzen durch Reibung nicht stattfindet. Die beschriebene Abscheidewirkung
macht sich auch noch beim Übergang des Gutes von dem Querschnitt Q4 zu dem Querschnitt
Q5 bemerkbar, so daß aus dem letzteren ein Strom nach abwärts in den Abscheideraum
A überfließt, der nur noch Gut der angestrebten Beschaffenheit enthält. In dem Abscheideraum
A findet dann in bekannter Weise die Trennung des Feingutes von der Luft statt,
die im Sinne des Pfeiles y von neuem von unten her dem Ventilator zuströmt, wo wieder
zerkleinertes Gut durch den Streuteller d eingestreut wird. f bezeichnet
den Auslauf für das Feingut und g für den Rückstand. So wie in bezug auf den Sichtraum
S in aufsteigender Richtung eine allmähliche Querschnittserweiterung eintritt, besteht
in bezug auf den Ausscheideraum A in absteigender Richtung gleichfalls eine Querschnittserweiterung,
was auf die Loslösung des Feingutes von dem Gemischstrom günstig wirkt. Es können
beliebig viel Erweiterungen und Verengungen im Sichtraum zur Anwendung gelangen.