DE4019241A1 - Energie- und signaluebertragungssystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Energie- und Signalübertra
gungssystem gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Um beispielsweise bei Kraftfahrzeugen elektronische
Messungen im Reifen - beispielsweise des Luftdrucks
oder der Temperatur - durchführen zu können, muß für
die im Reifen integrierte Meßelektronik Energie zur
Verfügung gestellt werden; außerdem müssen zur Auswer
tung die Meßdaten bzw. Meßsignale zum Fahrzeug übermit
telt werden. Zu diesem Zweck werden induktive Übertra
gungssysteme mittels Spulen eingesetzt, die zudem bei
der Datenübertragung - anders als beispielsweise opti
sche Übertragungssysteme mit Leuchtdioden - unabhängig
von etwaigen Verschmutzungen arbeiten.
Bekannte Vorschläge zur geschwindigkeitsunabhängigen
induktiven Energie- und Informationsübertragung zwi
schen dem Fahrzeug und den Rädern verwenden eine fahr
zeugfeste - beispielsweise am Fahrzeugblech befestigte
- Stabspule, die sogenannte Stator-Spule, und im Rad
eine massive, geschlossene Ringspule mit einem tangen
tial gewickelten Spulenkörper, die sogenannte Rotor-
Spule, wobei die Rotor-Spule in der Felge integriert
ist und folglich mit dem Rad mitrotiert.
Der feste Durchmesser der Ringspule muß für jeden Fel
gentyp spezifisch vorgegeben werden, wobei es wegen der
Maßtoleranzen der Felge Probleme beim Einbau geben
kann; bei einer anderen Felge muß auch eine andere Spu
le eingesetzt werden. Zudem ist die Befestigung der
Ringspule bei den Umgebungsbedingungen - Fliehkraft,
Temperatur, Schütteln etc. - außerordentlich kritisch.
Die relativ große Ringspule wird zu ihrem Schutz und
wegen der mechanischen Stabilität in Polyamid einge
spritzt, was einerseits Platzprobleme und andererseits
hohe Kosten verursacht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Energie-
und Signalübertragungssystem anzugeben, das die oben
beschriebenen Nachteile vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Eine der beiden Spulen des induktiven Übertragungssy
stems wird gemäß der Erfindung als Flachspule durch
eine Leiterbahnstruktur auf einer langgestreckten, pla
nen Folie realisiert, die vorzugsweise in einem Laminat
von flexiblen Folien eingebettet ist; zur Optimierung
der magnetischen Kopplung zur anderen Spule des induk
tiven Übertragungssystems und zur Vermeidung von Wir
belströmen wird eine Flußleitfolie aus hochpermeablem
Material in die Laminatstruktur einlaminiert. Die fle
xible Laminatstruktur wird als langer, planer Streifen
gefertigt und kann bei der Montage in die gewünschte
Form gebracht werden. Beispielsweise kann sie zur Mon
tage in der Felge eines Kraftfahrzeugrads zu einem Ring
gebogen und an die Felge geklebt werden; zwischen den
Streifenenden bleibt entweder eine Fuge oder die Lami
natsstruktur wird überlappend aufeinandergeklebt. Die
Zahl der Windungen der Flachspule wird anhand des Über
tragungsverhaltens des Übertragungssystems optimiert,
wobei einerseits ein hoher Wirkungsgrad angestrebt wird
und andererseits die benötigte Spannung als Randbedin
gung berücksichtigt werden muß.
Die andere Spule des induktiven Übertragungssystems
wird so gestaltet, daß die magnetische Kopplung zur
langgestreckten Flachspule möglichst groß ist; dies
wird vorzugsweise durch eine massive Spulenanordnung
mit einem E-förmigen Kern erreicht.
Die Übertragungsfrequenz zwischen den beiden Spulen
wird in Abhängigkeit der Umgebungsbedingungen derart
gewählt, daß die Verluste auf der Übertragungsstrecke
minimiert werden und der Wirkungsgrad optimal ist; dazu
wird das Güte-Optimum der Spulen bestimmt und die Über
tragungsfrequenz dementsprechend vorgegeben.
Die Flachspule als eine der beiden Übertragungsspulen
kann in ihrer Länge und ihrer Form variabel gewählt
werden, so daß sie einerseits leicht an Unterlagen mit
unterschiedlicher Länge - beispielsweise Felgen - ange
paßt und andererseits auf maßtoleranzbehaftete Unterla
gen problemlos aufgebracht werden kann.
Wegen des Aufbaus der Flachspule auf einer Folie und
deren Integration in einer flexiblen Folien-Laminat
struktur ist neben einer Kosteneinsparung durch die ko
stengünstige Folienstruktur auch eine einfache Montage
- beispielsweise mittels Einkleben oder Aufbügeln der
Folienstruktur - auf beliebig geformte Unterlagen mög
lich; die Laminatstruktur läßt sich zudem sehr platz
sparend übereinander stapeln.
Durch den modularen Aufbau des Übertragungssystems -
die Spulen sind von der Auswerte-/Versorgungselektronik
getrennt - können Spulen und Elektronik in vorteilhaf
ter Weise getrennt voneinander gefertigt werden.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der Fig. 1 bis
3 näher beschrieben werden, wobei die Fig. 1 die Fo
lien-Laminatstruktur in einer Ansicht quer zur
Rotationsachse zeigt, in der Fig. 2 die beiden Spulen
des induktiven Übertragungssystems in Richtung der
Rotationsachse dargestellt sind und in der Fig. 3 der
schematische Aufbau des induktiven Übertragungssystems
bei einem Kraftfahrzeug wiedergegeben ist.
Ein Ausführungsbeispiel für die Schicht- bzw. Laminat
struktur der Folie, in der die Flachspule integriert
ist, ist in der Fig. 1 dargestellt. Die Laminatstruk
tur 10 umfaßt fünf aufeinander angeordnete Schichten:
- - Die Grundfolie bzw. Trägerfolie 1, beispielsweise eine Kunststoff-Folie aus Polyimid, die mit Kleber beschichtet ist und zum Aufbringen der Laminat struktur auf eine Unterlage verwendet wird.
- - Die Flußleitfolie 2 mit hoher magnetischer Permea bilität, beispielsweise ein amorphes Metall oder ein metallisches Glas; diese Folie 2 dient zur Verbesserung der magnetischen Eigenschaften des Übertragungssystems.
- - Die Folie 3, beispielsweise eine Kunststoff-Folie aus Polyimid, die als Abdeckung und Isolierung fungiert.
- - Die Folie 4, die beidseitig mit Kupfer 6 beschich tet ist, wird mittels üblicher Methoden strukturiert bsp. geätzt so daß Leiterbahnen 11 entstehen. Auf der Oberseite weist die Folie 4 zwei Durchkontaktierungen für die Anschlüsse auf. Durch die Folie 4 wird die Leiterbahnstruktur 11 und damit die Anordnung der Flachspule vorgegeben.
- - Die Deck- bzw. Schutzfolie 5, beispielsweise aus Polyimid oder Polyester, die zum Schutz der Leiterbahnfolie 4 gegenüber Verunreinigungen und Beschädigungen dient.
In der Fig. 2a ist die Anordnung der Flachspule auf
der Leiterbahnfolie 4 in einer Ansicht quer zur
Rotationsachse dargestellt, wobei die Leiterbahnfolie 4
als langer, planer Streifen ausgebildet ist. Auf der
Folie 4 sind Leiterbahnen 11 vorgesehen, die die
Windungen der Flachspule vorgeben und die in die
Anschlußleitungen 13 münden, die beispielsweise zu
vergoldeten Anschlüssen führen. In der Fig. 2a sind
lediglich drei Windungen der Flachspule dargestellt;
mit der Bezugsziffer 12 sind die Richtungen der Feldli
nien der Flachspule gekennzeichnet. Zur Vermeidung von
Leiterbahnkreuzungen können Durchkontaktierungen auf
der Leiterbahnfolie 4 vorgesehen werden; zwischen den
Spulenenden ist ein Spalt 14 vorhanden. Die andere
Spule 20, beispielsweise die fahrzeugseitige Spule,
weist einen E-förmigen Kern auf.
In der Fig. 2b ist in einer Ansicht in Richtung der
Rotationsachse dargestellt, wie die Folien-
Laminatstruktur 10 - beispielsweise für den Einbau in
der Felge eines Kraftfahrzeugrads - zu einem Ring
zusammengebogen wurde. Die Spule 20 ist in
unmittelbarer Nähe der Folien-Laminatstruktur 10
angeordnet.
Der schematische Aufbau des induktiven Übertragungssy
stems zwischen einem Kraftfahrzeug und einem der Räder
ist in der Fig. 3 dargestellt.
Die in der Laminatstruktur 10 integrierte Flachspule
ist gemäß der Leiterbahnstruktur 11 vorgegeben; die
Spule besitzt beispielsweise eine Länge von 1,50 m und
beispielsweise 20 Windungen. Die Laminatstruktur 10
wird auf die Felge 40 aufgebracht, beispielsweise auf
geklebt oder aufgebügelt, und mit der Elektronik 30,
beispielsweise einem Sensor, über zwei Anschlußkontakte
kontaktiert.
Die fahrzeugfeste Spule 20 mit dem E-förmigen Kern wird
mit der Halterung 21 - während der Fertigung des Fahr
zeugs - beispielsweise an der Bremszange befestigt.
In der Fig. 3 sind auch die Feldlinien 22 der E-förmi
gen Spule 20 eingezeichnet; wie man erkennt, um
schließen die Feldlinien 22 diejenigen der Folien-Lami
natstruktur 10, so daß eine gute magnetische Kopplung
zwischen beiden Spulen des Übertragungssystems erreicht
wird. Die Folienschicht 2 aus hochpermeablem Material
verhindert das Eindringen der Feldlinien 22 in die
Aluminium-Felge 40 und damit das unerwünschte Auftreten
von verlustreichen Wirbelströmen.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die vorgestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt; beispielsweise können
auch mehrere Folien-Laminatstrukturen übereinanderge
klebt oder eine Folien-Laminatstruktur kann mehrfach
überlappend aufeinander geklebt werden. Dabei sollte
aber ein Überlappen der Flußleitfolie vermieden werden,
beispielsweise dadurch, daß diese Folie hinreichend
kurz gemacht wird. Die Überlappung der Folien
Laminatstruktur führt zu einer Erhöhung der Flußdichte,
wodurch die magnetische Kopplung und damit das Übertra
gungsverhalten zwischen den beiden Spulen des Übertra
gungssystems verbessert wird.
Auch läßt sich die Anordnung der beiden Spulen vertau
schen; daß heißt, die Spule des festen Bezugssystems
kann mittels der Folienstruktur realisiert werden und
die Rotor-Spule kann die E-förmige Spule sein.
Claims (19)
1. Energie- und Signalübertragungssystem zwischen einem
festen und einem rotierenden Bezugssystem, wobei die
Energie- und Signalübertragung induktiv über die Kopp
lung zwischen einer Stator-Spule und einer Rotor-Spule
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden
Spulen als langgestreckte, plane Flachspule ausgebildet
ist.
2. Energie- und Signalübertragungssystem nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Spule
eine massive Spule (20) mit einem E-förmigen Kern ist.
3. Energie- und Signalübertragungssystem nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die langgestreck
te, plane Flachspule durch eine auf einer Folie (4)
aufgebrachte Leiterbahnstruktur (11) gebildet wird, und
daß die Folie (4) derart flexibel ist, daß die Flach
spule in eine beliebige Form gebracht werden kann.
4. Energie- und Signalübertragungssystem nach An
spruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die
Folie (4) aufgebrachte Leiterbahnstruktur (11) aus
Kupfer (6) besteht und Anschlüsse (13) sowie Durchkon
taktierungen aufweist.
5. Energie- und Signalübertragungssystem nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lei
terbahnfolie (4) in einer planen Laminatstruktur (10)
aus mehreren Folien integriert ist.
6. Energie- und Signalübertragungssystem nach An
spruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fo
lien-Laminatstruktur (10) aus flexiblen Folien besteht,
und in eine beliebige Form gebracht werden kann.
7. Energie- und Signalübertragungssystem nach Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien-Laminatstruk
tur (10) eine Grund-/Trägerfolie (1), eine Flußleitfo
lie (2), eine Isolierfolie (3), die Leiterbahnfolie (4)
sowie eine Schutz-/Abdeckfolie (5) aufweist.
8. Energie- und Signalübertragungssystem nach An
spruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundfo
lie (1), die Isolierfolie (3), die Leiterbahnfolie (4)
sowie die Abdeckfolie (5) als temperaturfeste Kunst
stoff-Folien ausgebildet sind.
9. Energie- und Signalübertragungssystem nach An
spruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-
Folien aus Polyimid oder Polyester bestehen.
10. Energie- und Signalübertragungssystem nach An
spruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Flußleitfo
lie (2) mit hoher magnetischer Permeabilität aus amor
phem Metall besteht oder als metallisches Glas ausge
bildet ist.
11. Energie- und Signalübertragungssystem nach einem
der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel (30) zur Energieversorgung der Spulen und zur
Auswertung des Übertragungssignals vorgesehen sind.
12. Energie- und Signalübertragungssystem nach einem
der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
feste Bezugssystem ein Fahrzeug und das rotierende Be
zugssystem ein Rad des Fahrzeugs ist.
13. Energie- und Signalübertragungssystem nach An
spruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die fahrzeugsei
tige Stator-Spule die Spule (20) mit dem E-förmigen
Kern ist und die radseitige Rotor-Spule durch die
Folien-Laminatstruktur (10) gebildet wird.
14. Energie- und Signalübertragungssystem nach An
spruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Stator-Spu
le (20) mittels einer Halterung (21) am Fahrzeug befe
stigt ist und die Folien-Laminatstruktur (10) mit der
Rotor-Spule als Ringspule in der Rad-Felge (40) ange
ordnet ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Energie- und Si
gnalübertragungssystems nach einem der Ansprüche 12 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß die langgestreckte,
plane Folien-Laminatstruktur (10) zu einem Ring gebogen
und in der Felge (40) befestigt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folien-Laminatstruktur (10) auf die Felge (40)
aufgeklebt oder aufgebügelt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Folien-Laminatstruktur (10) ein- oder
mehrfach überlappend aufgebracht wird, wobei an der
Stelle des mechanischen Kontakts kein elektrischer Kon
takt besteht.
18. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Folien-Laminatstruktur (10) derart
aufgebracht wird, daß zwischen den Folienenden ein
Spalt (14) bestehen bleibt.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stator-Spule (20) so groß gewählt wird, daß die
Energie- und Signalübertragung zwischen der Stator-
Spule (20) und der Folien-Laminatstruktur (10) auch
dann gewährleistet bleibt, wenn die Stator-Spule (20)
vor dem Spalt (14) steht.
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