DE4018360C1 - Porous metal body prodn. - involves compaction at low temp. followed by heating to near melting point of metal - Google Patents
Porous metal body prodn. - involves compaction at low temp. followed by heating to near melting point of metalInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung poröser Metallkörper.
Es sind mehrere Verfahren bekannt, nach denen poröse Metallwerkstoffe her
gestellt werden können. Eine einfache Methode zur Herstellung dieser Werkstoffe
ist die Einmischung von gasabspaltenden Stoffen in Metallschmelzen. Durch die
Temperatureinwirkung zersetzt sich das Treibmittel unter Freisetzung von Gas.
Dieser Vorgang führt zur Aufschäumung der Metallschmelze. Nach Abschluß des
Vorganges liegt ein aufgeschäumter Metallwerkstoff vor, welcher eine unregel
mäßige, zufällige Form aufweist. Dieser Werkstoff kann durch entsprechende
Verfahren zu Körpern gewünschter Form weiterverarbeitet werden. Es muß dabei
jedoch beachtet werden, daß als Verfahren zur Weiterverarbeitung nur Trennver
fahren in Frage kommen, und demnach nicht jeder beliebige Metallkörper aus
einem solchen Metallwerkstoff geformt werden kann. Dies ist nachteilig. Mit ähn
lichen Nachteilen sind auch weitere Verfahren zur Herstellung von porösen Metall
werkstoffen behaftet, wie z. B. Tränkung eines vorhandenen Kunststoffschaum
stoffes mit einem Schlicker aus Metallpulver und einem Trägermedium und ein an
schließendes Ausbrennen oder Verdampfen des Kunststoffschaumes nach erfolg
ter Trocknung. Diese Methode ist über die vorerwähnten Nachteile hinaus sehr
aufwendig.
Aus der US-PS 30 87 807 ist ein Verfahren bekannt, nach dem die Herstellung eines
porösen Metallkörpers beliebiger Form möglich ist. Danach wird eine Mischung
aus einem Metallpulver und einem Treibmittel mit einem Preßdruck von mindestens
80 MPa im ersten Schritt kalt kompaktiert. Durch anschließendes Strangpressen
wird sie um mindestens 87,5% umgeformt. Dieser hohe Umformgrad ist notwendig,
damit durch die Reibung der Teilchen aneinander während des Umformprozesses
die Oxydhäute zerstört und die Metallteilchen miteinander verbunden werden. Der
so hergestellte extrudierte Stab kann durch Erwärmung auf mindestens die
Schmelztemperatur des Metalles zu einem porösen Metallkörper aufgeschäumt
werden. Die Aufschäumung kann in verschiedenen Formen erfolgen, so daß der
fertige poröse Metallkörper die gewünschte Form aufweist. Nachteilig ist, daß dieses
Verfahren aufgrund seines zweistufigen Kompaktierungsvorganges sowie des
erforderlichen, sehr hohen Umformgrades aufwendig und auf durch Strang
pressen herstellbare Halbzeuge beschränkt ist. Bei dem in dieser US-PS offen
barten Verfahren sind nur Treibmittel verwendbar, deren Zersetzungstemperatur
oberhalb der Kompaktierungstemperatur liegt, da sonst das Gas während des
Extrusionsvorganges entweichen würde. Gerade aber sind Treibmittel, deren Zer
setzungstemperatur unterhalb der Kompaktierungstemperatur liegt, für viele Me
tallarten geeignet und preisgünstig. Während des auf den Kompaktierungsvorgang
folgenden Vorgang des Aufschäumens entsteht ein poröser Metallkörper mit offener
Porösität, wobei die Poren offen oder miteinander verbunden sind. Der Extrusions
vorgang nach dem in der US-PS beschriebenen Verfahren ist notwendig, da die
Verbindung der Metallteilchen durch die bei den Extrusionsvorgang auftretenden
hohen Temperaturen und die Reibung der Teilchen aneinander, d. h. durch Ver
schweißung der Teilchen miteinander entsteht. Da aus obengenannten Gründen
die für die Verbindung der Teilchen notwendige Temperatur nicht beliebig hoch
angesetzt werden kann, muß mit sehr hohen Umformgraden gearbeitet werden, da
mit eine möglichst gute und gasdichte Verbindung der Metallteilchen untereinander
entsteht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung poröser
Metallkörper anzugeben, welches preisgünstig, einfach in der Anwendung, ohne
hohen umformtechnischen Aufwand durchführbar und gleichzeitig für Treibmittel
mit niedriger Zersetzungstemperatur anwendbar ist.
Diese Aufgabe ist durch die im Hauptanspruch angegebene Erfindung gelöst. Die
Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildung dar.
Danach wird zunächst eine Mischung aus einem oder mehreren Metallpulvern und
einem oder mehreren gasabspaltenden Treibmittelpulvern hergestellt. Als Treib
mittel können Metallhydride, Karbonate, Hydrate oder leicht verdampfende Stoffe
eingesetzt werden. Diese, intensiv durchmischte, Pulvermischung wird durch Heiß
pressen oder heißisostatisches Pressen zu einem kompakten, gasdichten
Halbzeug verdichtet. Bei dem Kompaktierungsvorgang ist erfindungsgemäß von
ausschlaggebender Bedeutung, daß die Temperatur so hoch gewählt wird, daß die
Verbindung zwischen den einzelnen Metallpulverteilchen überwiegend durch Diffu
sion erfolgt. Weiterhin ist es wesentlich, daß der Druck so hoch gewählt wird, daß
die Zersetzung des Treibmittels verhindert wird und ein kompaktierter Körper ent
steht, bei dem die Metallteilchen sich in einer festen Verbindung untereinander
befinden und einen gasdichten Abschluß für die Gasteilchen des Treibmittels bilden.
Die Treibmittelteilchen werden also zwischen den miteinander verbundenen Me
tallteilchen "eingeschlossen", so daß sie erst bei einem späteren Schritt des
Aufschäumens Gas freisetzen. Somit können auch Treibmittel eingesetzt werden,
deren Zersetzungstemperatur unterhalb der Kompaktierungstemperatur liegt. Durch
die Anwendung des hohen Druckes zersetzen sich diese Treibmittel nicht. Diese
erfindungsgemäße Maßnahme erlaubt den Einsatz von Treibmittel, deren Auswahl
nur nach den Gesichtspunkten der Verträglichkeit mit dem gewählten Metallpulver
bzw. nach den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens gewählt werden
können. Durch die geeignete Wahl des Verfahrens-Parameters Temperatur und
Druck wird erreicht, daß ein Halbzeug entsteht, welches eine gasdichte Struktur
aufweist. Weiterhin wird dadurch, daß das Treibgas zwischen den Metallteilchen
"eingeschlossen" bleibt, verhindert, daß es vorzeitig aus dem kompaktierten
Halbzeug entweicht. Als Ergebnis des Kompaktierungsvorganges liegt ein
Metallkörper vor, welcher durch Erwärmung vorzugsweise auf eine Temperatur
oberhalb der Zersetzungstemperatur des Treibmittels, zu einem hochporösen,
metallischen Körper aufgeschäumt werden kann. Die Treibmittelmengen, die zur
Herstellung der porösen Metallkörper nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
notwendig sind, sind gering. So reichen Treibmittelanteile von etwa 0,1% Gewichts-
Prozent aus, weil das kompaktierte Halbzeug vollständig verdichtet ist und das
Treibgas vor dem Aufschäumen nicht entweichen kann. Somit muß nur die Menge
Treibmittel zugegeben werden, die zur Herstellung der Schaumstruktur notwendig
ist. Das führt zur Kostenersparnis. Weiterhin ist es vorteilhaft, daß aufgrund der
gewählten hohen Temperatur und der Anwendung des hohen Druckes der
Kompaktierungsvorgang in kurzer Zeit erfolgen kann. Der nächste Schritt des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Aufschäumen des hergestellten Halbzeuges.
Das Aufschäumen erfolgt durch das Erwärmen des Halbzeuges auf eine
Temperatur, die oberhalb der Zersetzungstemperatur des verwendeten Treibmittels
liegt, damit das Treibmittel Gas freisetzt. Vorzugsweise wird die Temperatur
des Schmelzpunktes des verwendeten Metalles gewählt.
Für den Kompaktierungsvorgang ist wesentlich, daß die Kompaktierungstempe
ratur so hoch liegt, daß die Verbindung der Metallteilchen untereinander über
wiegend durch Diffusion erfolgt. Hierbei bestehen keine Grenzen hinsichtlich der
Zersetzungstemperatur des Treibmittels, d. h. die Kompaktierungstemperatur kann
auch oberhalb der Zersetzungstemperatur des Treibmittels liegen, da die Zersetzung
derselben durch die Wahl eines entsprechend hohen Druckes unterdrückt
wird.
Die Aufheizraten des Halbzeuges beim Aufschäumvorgang liegen in üblichen
Grenzen, d. h. sie betragen etwa 1-5°C pro sec. Hohe Aufheizgeschwindigkeiten
sind nicht notwendig, da das Gas ohnehin nicht entweichen kann. Diese üblichen
Aufheizgeschwindigkeiten sind ein weiteres, zur Kostensenkung führendes Merk
mal der Erfindung. Selbstverständlich ist, daß in Einzelfällen, z. B. zur Erzielung
kleiner Porengröße, eine hohe Aufheizgeschwindigkeit vorteilhaft ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht weiterhin vor, daß nach dem Aufschäumen
die Abkühlgeschwindigkeit so gewählt werden muß, daß kein weiterer Auf
schäumvorgang vom Inneren des Körpers aus stattfindet. Bei größeren Teilen muß
also die Abkühlgeschwindigkeit höher gewählt werden, als bei kleineren, sie muß
dem Probenvolumen angepaßt sein.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht
vor, daß durch die geeignete Wahl der Aufschäumparameter Zeit und Temperatur
die Dichte des porösen Metallkörpers variiert werden kann. Wird der Auf
schäumvorgang nach einer bestimmten Zeit bei konstanter Temperatur unter
brochen, so ergibt sich eine bestimmte Dichte. Wird der Aufschäumvorgang länger
fortgesetzt, so führt dies zu anderen Dichtewerten. Wichtig ist, daß bestimmte
Grenzwerte beachtet werden: Eine maximal zulässige Aufschäumzeit, nach deren
Überschreitung das bereits aufgeschäumte Material kollabiert, soll beachtet
werden.
Das Aufschäumen des Halbzeuges erfolgt frei, wenn keine Endform vorgegeben
ist. Das Aufschäumen kann auch in einer Form erfolgen. In diesem Fall nimmt der
fertige poröse Metallkörper die vorgegebene Gestalt an. Es ist also nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren möglich, auch Formteile aus porösem metallischem
Werkstoff herzustellen.
Das in dem Verfahrensschritt des Kompaktierens hergestellte Halbzeug ist so
beschaffen, daß sich seine Metallteilchen in einer festen Verbindung miteinander
befinden und einen gasdichten Abschluß für die Gasteilchen des Treibmittels dar
stellen. Der durch das Aufschäumen des so beschaffenen Halbzeuges hergestellte
Metallkörper weist eine überwiegend geschlossene Porösität auf; die Metallkörper
schwimmen im Wasser. Die dabei entstehenden Poren sind gleichmäßig im ge
samten Metallkörper verteilt, sie weisen auch eine annähernd einheitliche Größe
auf. Die Porengröße kann während des Aufschäumvorganges durch die Zeit, in
welcher der Metallschaum expandieren kann, eingestellt werden. Die Dichte des
porösen Metallkörpers kann den Erfordernissen entsprechend angepaßt werden.
Dies kann nicht nur, wie bereits beschrieben, durch die geeignete Wahl der Auf
schäumparameter erfolgen, sondern auch durch eine geeignete Zugabe des
Treibmittels. Durch die Wahl der Parameter-Temperatur und Zeit, bei welchen das
Aufschäumen erfolgt, kann die Festigkeit und die Duktilität des porösen Metall
körpers variiert werden. Die Beeinflussung der beiden genannten Eigen
schaften geschieht ohnehin durch die Einstellung der erwünschten Porengröße.
Selbstverständlich ist, daß die Eigenschaften des fertigen metallischen Körpers, vor
allem von der Wahl der Ausgangsmaterialien abhängig sind.
Das Verformungsvermögen des kompaktierten Halbzeuges ist mit dem des massiven
Ausgangsmetalles vergleichbar. Auch in seinem äußeren Aussehen unter
scheidet sich das Halbzeug nicht von dem des Ausgangsmetalls. Das Halbzeug
kann demnach durch bekannte Umformverfahren zu Halbzeugen beliebiger Geo
metrien verarbeitet werden. Es kann zu Blechen, Profilen etc. umgeformt werden.
Es ist nahezu jedem Verformungsverfahren zugänglich, das unter Beachtung der
Zersetzungstemperatur stattfindet. Erst beim Umformvorgang stattfindenden
Erwärmen des Halbzeuges auf Temperaturen oberhalb der Zersetzungstemperatur
des verwendeten Treibmittels erfolgt das Aufschäumen.
In den nachfolgenden Beispielen wird der Verlauf des Verfahrens dargestellt.
Ein handelsübliches Reinaluminiumpulver wurde mit 0,1 Gewichtsprozent
Titanhydridpulver versetzt und durch mechanisches Rühren intensiv durchmischt. 30
Gramm dieser Pulvermischung wurden in ein zylindrisches Gesenk gefüllt und in
einer Heißpreßvorrichtung unter einem Druck von etwa 60 MPa auf eine Tempera
tur von 500° erwärmt und bei dieser Temperatur 30 Minuten gehalten. Nach dem
Öffnen der Presse lag das kompaktierte Halbzeug in Form einer runden Scheibe
von etwa 35 mm Durchmesser und 11,5 mm Dicke vor. Diese Scheibe wurde in einem
Metallrohr von 35 mm Innendurchmesser und etwa 40 mm Länge auf eine
Temperatur von 800°C erwärmt. Ab etwa 500°C zeigten sich an der Oberfläche
kleine Bläschen. Das Halbzeug expandierte bereits in der festen Phase, besonders
stark jedoch nach dem Aufschmelzen des Aluminiums. Nachdem der Metall
schaum den gewünschten Expansionsgrad erreicht hatte, d. h. nachdem die ge
wünschte Dichte vorlag und das gesamte 40 mm lange Stahlrohrstück ausgefüllt
war, wurde das Rohrstück samt dem Schaummetall abgekühlt. Nach dem Ausbau
des Metallkörpers aus dem Rohr lag ein poröser Metallkörper mit einer Dichte von
etwa 0,78 g/cm³ vor. Die typische Porengröße lag um 1 mm Durchmesser. In einer
Abwandlung des Verfahrens wurde nach dem Kompaktierungsvorgang das
hergestellte Halbzeug, die Scheibe von 35 mm Durchmesser und 11,5 mm Dicke
durch Kaltwalzen zu einem Blech von 0,5 mm Dicke umgeformt. Das Formände
rungsvermögen des Materials war auch nach diesem Umformvorgang noch nicht
erschöpft.
Das Gemisch aus Reinaluminiumpulver und Titanhydrid wurde in eine Heißpreßvor
richtung gefüllt und unter einen Druck von 60 MPa gesetzt. Das Material wurde
unter Beibehaltung dieses Drucks auf eine Temperatur von 600°C erwärmt und 10
Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Der so erhaltene Preßling wies nach dem
Ausbau aus der Vorrichtung das gleiche Verfahren hinsichtlich seiner Umformbar
keit und seiner Aufschäumbarkeit auf, wie das im Beispiel 1 beschriebene Material.
Ein fertiglegiertes Pulver aus einer Aluminiumlegierung mit einem Legierungsanteil
von 4 Gew.-% Magnesium wurde mit 0,4 Gew.-% Titanhydridpulver vermischt und in
der Heißpreßvorrichtung unter einem Druck von 60 MPa auf eine Temperatur von
500°C erwärmt und bei dieser Temperatur ca. 30 Minuten lang gehalten. Nach dem
Ausbau wurde das kompaktierte Halbzeug in einem auf 800°C vorgeheizten Ofen
erwärmt. Nachdem die Schmelztemperatur der Legierung erreicht war, erfolgte das
gewünschte starke Aufschäumen des Materials. Nachdem der gewünschte Expan
sionsgrad erreicht war, wurde der Metallschaum aus dem Ofen entnommen und an
ruhender Luft abgekühlt. Der Schaum wies eine Dichte von ca. 0,62 g/cm³ auf bei
einer typischen Porengröße von ca. 2-3 mm.
Ein handelsübliches Reinaluminiumpulver wurde mit 4 Gew.-% Kupferpulver und 0,4
Gew.-% Titanhydridpulver vermischt und unter einem Druck von 80 MPa auf eine
Temperatur von 500°C erwärmt und bei dieser Temperatur ca. 25 Minuten gehalten.
Nach dem Ausbau wurde die kompaktierte Probe in einem auf 800°C vorge
heizten Ofen aufgeschäumt. Aufgrund der Legierungsbildung (Mischkristallbildung)
wies der Metallschaum eine gegenüber einem vergleichbaren Reinaluminium
schaum deutlich erhöhte Festigkeit auf.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten porösen Metallkörper
haben die Fähigkeit, Stoßenergie zu absorbieren. Somit ist eine Verwendung des
Materials in Crashzonen und Seitenteilen von Fahrzeugen vorteilhaft. Weiterhin
können viele Teile, welche bisher aus Kunststoffen oder ähnlichen Materialien ge
fertigt wurden, vorteilhaft durch die leicht recyclierbaren porösen Metallkörper er
setzt werden. Ebenso sind Verwendungen des Materials unter extremen Einsatz
bedingungen hinsichtlich Druck, Temperatur und aggressiven Medien denkbar.
Weitere Verwendungen ergeben sich aus dem Vorteil des geringen spezifischen
Gewichts und der Nichtbrennbarkeit unter anderem in der Luft- und Raumfahrt, im
Straßen- und Schienenfahrzeugbau und als Auftriebskörper.
Eine mögliche Verwendung der nach den erfindungsgemäßen Verfahren herge
stellten Halbzeuge besteht darin, Hohlräume durch Ausschäumen zu füllen.
Weiterhin können die Halbzeuge im Brandschutz eingesetzt werden, wobei das
Material unter Hitzeeinwirkung aufschäumt und dadurch z. B. Öffnungen selbsttätig
verschließt oder abdichtet.
In bestimmten Anwendungsfällen, z. B. im Brandschutz, kann es erwünscht sein,
daß der Metallschaum stufenweise expandiert. Dies läßt sich erreichen, indem zwei
oder mehrere Treibmittel mit unterschiedlichen Zersetzungstemperaturen dem
Metallpulver zugemischt werden. Wenn das anschließend kompaktierte Halbzeug
nun erhitzt wird, zersetzt sich zunächst das Treibmittel mit der niedrigsten Zer
setzungstemperatur und bewirkt ein weiteres Aufschäumen. Somit erfolgt das Auf
schäumen in zwei oder mehreren Stufen.
In Fig. 1 ist eine schematische Darstellung des Verfahrens wiedergegeben: Ein
Metallpulver 1 wird mit einem Treibmittelpulver 2 intensiv vermischt. Die so erhal
tene Mischung 3 wird in einer Presse 4 unter Druck und Temperatureinfluß kom
paktiert. Nach dem Kompaktieren entsteht ein Halbzeug 5. Das Halbzeug 5 kann
beispielsweise zu einem Blech 6 umgeformt werden. Anschließend kann das Blech
6 durch Temperatureinwirkung zu einem fertigen porösen Metallkörper 7 aufge
schäumt werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung poröser Metallkörper, gekennzeichnet durch
folgende Schritte:
- a) Herstellen einer Mischung aus mindestens einem Metallpulver und min destens einem gasabspaltenden Treibmittelpulver.
- b) Heißkompaktieren dieser Mischung zu einem Halbzeug bei einer Tem peratur, bei der die Verbindung der Metallpulverteilchen überwiegend durch Diffusion erfolgt und bei einem Druck, der hoch genug ist, um die Zersetzung des Treibmittels zu verhindern, derart, daß die Metallteilchen sich in einer festen Verbindung untereinander befinden und einen gas dichten Abschluß für die Gasteilchen des Treibmittels darstellen.
- c) Aufheizen des derart hergestellten Halbzeuges auf eine Temperatur oberhalb der Zersetzungstemperatur des Treibmittels, vorzugsweise im Temperaturbereich des Schmelzpunktes des verwendeten Metalles.
- d) Anschließendes Abkühlen des so aufgeschäumten Körpers.
2. Verfahren zur Herstellung poröser Metallkörper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heißkompaktierungstemperatur im Schritt b) oberhalb der
Zersetzungstemperatur des Treibmittels liegt.
3. Verfahren zur Herstellung poröser Metallkörper nach Anspruch 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufheizgeschwindigkeit im Schritt c) zwischen 1
und 5°C/sec. beträgt.
4. Verfahren zur Herstellung poröser Metallkörper nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Abkühlen des aufgeschäumten
Metallkörpers mit einer im Verhältnis zum Volumen des aufgeschäumten
Körpers derart hohen Geschwindigkeit erfolgt, daß weiteres Aufschäumen
abgebrochen wird.
5. Verfahren zur Herstellung poröser Metallkörper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Aufschäumen des Halbzeuges unterschiedliche
Temperatur- und Zeitwerte in Abhängigkeit von der zu erreichenden Dichte
des herzustellenden Metallkörpers eingestellt werden.
6. Verfahren zur Herstellung poröser Metallkörper nach einem oder mehreren
der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Auf
schäumen des Halbzeuges frei erfolgt.
7. Verfahren zur Herstellung poröser Metallkörper nach einem oder mehreren
der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Auf
schäumen des Halbzeuges in einer Form erfolgt.
8. Verwendung eines im Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 herge
stellten Metallkörpers als Bauteil, das insbesondere erhöhtem Druck und/oder
erhöhter Temperatur und/oder Korrosionswirkung ausgesetzt ist.
9. Verwendung des im Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 hergestellten
Halbzeuges zum Ausschäumen von Hohlräumen.
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DE4018360C1 true DE4018360C1 (en) | 1991-05-29 |
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