DE40180C - Apparat zur Ausgabe von Zündhölzchen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 44: Kurzwaaren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Januar 1887 ab.

Der nachstehend beschriebene Apparat ist dazu bestimmt, das Handhaben der Streichhölzchen in der Weise bequem zu machen, dafs je ein einziger Druck auf einen Knopf genügt, um ein einzelnes Streichhölzchen aus dem Apparat treten zu lassen, so dafs man es bequem mit der Hand fassen kann.

Fig. ι zeigt den Apparat in gewöhnlicher Construction zum Aufstellen für Schreibtische u. s. w. ■

Fig. 2 ist ein Apparat zum Anhängen oder, für Nachttische' und

Fig. 3 ein Apparat feinerer Ausführung für Gesellschaftstische etc. Die beschriebene Wirkung wird auf folgende Weise erreicht:

Der Apparat, welcher entweder eine Kastenoder cylindrische Form hat, besitzt (entweder an seiner Decke, Fig. 1 und 3, oder an seiner Seite, Fig. 2) einen Druckknopf α. Der Drücker b, an dessen oberem bezw. vorderem Ende der Druckknopf α befestigt ist, hat an seinem anderen Ende den Kamm c, welcher infolge des auf α ausgeübten Druckes auf die Zähne d der Welle e einwirkt. Eine um den Drücker b gelegte und sich gegen einen Bund g am Drücker b, sowie gegen eine Platte h legende Feder drückt den Knopf α stets aus dem Gehäuse ^heraus.

Der Apparat ist mit einem Behälter i für Zündhölzer versehen. Der Boden dieses Behälters enthält sieben kleine, oben offene Rinnen, welche so breit und lang sind, dafs jedes ein einziges Streichholz (einerlei ob von rundem oder viereckigem Querschnitt) aufzunehmen im Stande ist; der Behälter ζ wird mit Zündhölzchen (Inhalt einer oder zweier Schachteln) angefüllt, so dafs sich die unterste Reihe Streichhölzchen in die sieben Rinnen legen. Nach hinten zu werden die Rinnen von den Schiebgabeln / abgeschlossen. Diese Gabeln haben den Zweck, die Streichhölzchen passend zu legen und der Reihenfolge nach bei jedem Druck auf den Knopf aus den Rinnen herauszubefördern. Der obere Zinken derselben hat eine Nase m, deren vordere gerade Fläche beim Vorwärtsbewegen das Streichhölzchen in der Rinne aus der Oeffnung n^l schiebt, während der hakenförmige Theil der Nase bei seinem Rückgang unter das . stärkere, präparirte Köpfchen eines neuen Streichholzes greift und dasselbe bis an die hintere Wand des Behälters i schiebt. Der untere Zinken ο der Gabel / wird in einem Rohr ρ geführt und legt sich gegen die Spiralfeder q im geschlossenen Ende des Rohres p. Dadurch erlangt die Gabel I das Bestreben, sich stets gegen die hintere Wand des Streichholzbehälters i zu legen. Um nach einander die einzelnen Gabeln zum Zwecke des Reichens der Streichhölzer vorwärts zu bewegen, sitzen auf der Welle e sieben Daumen r, welche gleichmäfsig auf dem Umfang der Trommelwelle vertheilt und entsprechend der Lage der einzelnen Gabeln um je eine Gabelentfernung gegen einander versetzt sind. Diese Daumen r wirken auf die einzelnen Gabeln /; drückt man auf Knopf α, so dafs sich die Welle e dreht, so legt sich einer der sieben Daumen r gegen eine der Gabeln Z, schiebt dieselbe und dadurch das vor ihr liegende Streichholz vor, so dafs letzteres aus dem Apparat heraustritt.

Die Feder q. bewirkt den selbsttätigen Rückgang ' der Gabel /. Um diesen lautlos zu machen, schlägt die Gabel gegen Gummiplatten s.

Der Apparat hat aufserdem einen aufklappbaren Aschenbecher £, einen Raum m, welcher die abgebrannten Streichhölzer aufnimmt und mittelst der Thür ν geleert bezw. gereinigt werden kann.' Aufserdem ist an demselben das metallene Strichbrett w für Phosphorzündhölzchen angebracht. Unter dem letzteren befindet sich Kästchen χ für schwedische Streichhölzer. Um letzteres nach Abnutzung der einen präparirten Fläche bequem umdrehen zu können, ist hierfür eine Vorrichtung mit Druckknopf %, Fig. 8, angeordnet. Drückt man auf den letzteren, so schiebt die Druckstange a^x den am Gelenk c¹ drehbar gelagerten Hebel b^l an seinem hinteren Ende zurück und das vordere Ende des Hebels b^l schiebt dadurch das in den Apparat eingelegte schwedische Streichholzkästchen d¹ vor, so dafs es mit der Hand gefafst und umgedreht werden kann. Durch Neueinschieben des Kästchens d^l wird der Hebel b¹ wieder in seine ursprüngliche Lage bewegt.

Um den Apparat Fig. 3 recht handlich zu machen, ist er auf einem Dorn e¹ befestigt, so dafs er sich um denselben drehen kann; ein Sperrrad f gestattet das Drehen nur nach einer Richtung, so dafs der Apparat beim Anstreichen des Hölzchens nicht ausweichen kann.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Apparat zur Ausgabe von Zündhölzchen, bei welchem durch Vermittelung des Druckknopfes a, des Kammes c, der mit Daumen d und r versehenen Welle e, der Gabel / und der Rinnen η die Streichhölzchen aus dem Behälter i bequem ge-

' reicht werden.

2. Bei drehbarer Anordnung eines solchen Apparates auf einem Dorn e¹ die Anordnung eines Sperrrades f\ um das Ausweichen des Apparates beim Anstreichen zu verhindern.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.