DE4017716A1 - Vorrichtung zur kuehlschmiermittelzufuhr beim hochgeschwindigkeits-umfangschleifen von aussenkonturen - Google Patents
Vorrichtung zur kuehlschmiermittelzufuhr beim hochgeschwindigkeits-umfangschleifen von aussenkonturenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Kühl
schmiermittelzufuhr beim Hochgeschwindigkeits-Umfangs
schleifen von Außenkonturen mit durch Schutzhaube gekapsel
ter Schleifscheibe.
Beim Umfangsschleifen von Außenkonturen muß die in der
Kontaktzone zwischen der Schleifscheibe und dem Werkstück
entstehende Wärme in ihrer Menge minimiert und so rasch
und umfassend wie möglich über ein Hilfsmedium abgeführt
werden. Zu diesem Zweck wird der Kontaktzone ein Kühl
schmiermittel zugeführt, dessen Eindringen in den Wirk
spalt mit zunehmender Umfangsgeschwindigkeit durch das die
Schleifscheibe umgebende Luftpolster erschwert wird. Zur
Durchdringung des besagten Luftpolsters wird das Kühl
schmiermittel bei bekannten Systemen unter hohem Druck und
mit großem Volumenstrom aus düsenartigen Öffnungen geför
dert.
Hierfür sind Freistrahldüsen oder Schuhdüsen bekannt. Frei
strahldüsen erzeugen einen freiströmenden Kühlschmiermittel
strahl, der infolge seiner hohen Geschwindigkeit das die
Schleifscheibe umgebende Luftpolster an geeigneter Stelle
durchstoßen soll, was einen hohen technischen Aufwand er
fordert. Schuhdüsen sind der Krümmung der Schleifscheibe
weitgehend angepaßt und bis auf eine Öffnung zur Schleif
scheibe hin allseitig geschlossen, so daß das Kühlschmier
mittel besser in die Luftgrenzschicht eindringen kann; sie
werden aber in dem Maße unwirksamer, wie der Schleifschei
bendurchmesser verschleißbedingt abnimmt.
Es ist nun Aufgabe der Vorrichtung gemäß der Erfindung,
hier vor allem beim Hochgeschwindigkeitsschleifen eine op
timale Lösung für die Kühlschmiermittelzufuhr zu ermögli
chen.
Zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich die Erfindung
dadurch, daß die Kühlschmiermittelzufuhr über einen vor
zugsweise radial angeordneten, sich zur Schleifscheibe hin
öffnenden Trichter als Düsenkammer erfolgt, welcher die
Schleifscheibe an den Stirnseiten überdeckt und welcher an
der in Drehrichtung der Schleifscheibe einlaufenden Seite
über eine nachstellbare Düsenlippe geschlossen ist und an
der auslaufenden Seite mittels verstellbarem Schieber zur
Dosierung des Kühlschmiermittel-Volumenstromes öffenbar
ist. Die in ihrer Orientierung veränderliche, jedoch be
vorzugt radial angeordnete Düse bildet somit im Ausströ
mungsbereich eine bis auf enge Spalte allseits geschlossene
Kammer mit definiertem Auslaßquerschnitt für das Kühlschmier
mittel.
Im einzelnen ist der Zuführtrichter als Düsenkammer in eine
Schutzhaube integriert, deren Bestandteil eine die Schleif
scheibe eng umschließende innere Schutzhülle ist, welche
über Stege mit dem äußeren Teil der Schutzhaube verbunden
ist. Hiermit ist die Schleifscheibe zum einen an ihrem Um
fang so dicht umgeben, daß der ungehinderte Aufbau eines
stabilen Luftpolsters als Folge ihrer hohen Umfangsge
schwindigkeit von vornherein unterbleibt und zum anderen
ist die Düse selbst so gestaltet, daß die am Umfang der
Schleifscheibe verbleibende dünne Luftschicht vor Erreichen
des Düseninnenraumes abgelenkt wird.
Die hierdurch gewährleistete vollständige Eliminierung des
bei konventionellen Kühlschmiermittelzuführsystemen stören
den Luftpolsters erlaubt die Niederdruck-Befüllung des Dü
seninnenraumes mit Kühlschmiermittel und die Beschleunigung
desselben auf hohe Strömungsgeschwindigkeit durch Ausnutzung
der Rotationsbewegung der Schleifscheibe. Eine durch den
Werkzeugverschleiß bedingte Beeinträchtigung des Förderver
haltens scheidet insbesondere bei monolagigen, mithin an
nähernd durchmesserkonstanten Schleifscheiben aus, deren
Anwendung im Bereich des Hochgeschwindigkeitsbearbeitens
üblich ist.
Desweiteren ist vorgesehen, daß der Zuführtrichter als
Düsenkammer unter etwa 45° gegen die Verbindungslinie der
Mittelpunkte von Schleifscheibe und Werkstück in Scheiben
gegenlaufrichtung geneigt ist und hierzu etwa winkelsymme
trisch zur besagten Verbindungslinie die Abflußöffnung in
der Schutzhaube vorgesehen ist.
Im Falle eines Werkzeugbruches sollen die auf die innere
Umhüllung wirkenden Kräfte über die Stege auf den Zentrier
flansch des äußeren Teils der Schutzhaube übertragen und
damit in den Werkzeugspindelstock eingeleitet werden. Die
Befestigung der Schutzhaube auf einem Zentrieransatz des
Spindelstockes ermöglicht, daß die Befestigungsschrauben
durch tangential wegfliegende Bruchstücke der Schleif
scheibe nach Überwinden des Reibschlusses an den Befesti
gungsflächen lediglich auf Schlagscherung beansprucht wer
den.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung zur Kühl
schmiermittelzufuhr gemäß der Erfindung ist als Ausführungs
beispiel dargestellt und zwar zeigt
Fig. 1 den Querschnitt durch diese Vorrichtung ein
schließlich gekapselter Schleifscheibe,
Fig. 2 den Schnitt nach Linie A-B der Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt nach Linie C-D der Fig. 1 und
Fig. 4 die Teilansicht in Richtung X der Fig. 2.
Wie aus der Zeichnung in Fig. 1 bis 3 ersichtlich wird,
ist die Vorrichtung 1 zur Kühlschmiermittelzufuhr M beim
Hochgeschwindigkeits-Umfangsschleifen in eine Schutzhaube
2, welche die Schleifscheibe 3 mittels angepaßter, durch
Stege 4 gehaltener Schutzhülle 5 eng umgibt, integriert;
sie besteht aus einem bevorzugt radial angeordneten sich zur
Schleifscheibe 3 hin öffnenden Trichter 6 als Düsenraum. Die
ser Trichter 6 überdeckt die Schleifscheibe 3 beidseits bei
7 und ist auf der in Drehrichtung R einlaufenden Seite der
Schleifscheibe 3 mittels nachstellbarer Düsenlippe 8 ge
schlossen und auf der auslaufenden Seite mittels verstell
barem Schieber 9 zum Dosieren der pro Zeiteinheit auslau
fenden Kühlschmiermittelmenge mittels Antrieb 10 zu öffnen
und zu schließen. Hierbei ergibt sich das der Schleifschei
be zugewandte Profil des Dosierschiebers durch Einschleifen.
Die dem Werkstück abgewandte Düsenlippe 8 ist z. B. mittels
einer Exzentervorrichtung 11 mit Langlochführung 12 je nach
Düsenorientierung feinfühlig verstellbar. Ziel ist es, die
Düsenlippe 8 so nahe an die Oberfläche der Schleifscheibe
heranzuführen, daß das die rotierende Schleifscheibe 3 auf
grund der hohen Umfangsgeschwindigkeit umgebende Luftpolster
von einem Eindringen in die Düsenkammer (Zuführtrichter 6)
abgehalten wird, wodurch eine Niederdruck-Befüllung des
Düseninnenraumes mit Kühlschmiermittel und die Beschleuni
gung desselben auf hohe Strömungsgeschwindigkeit durch Aus
nutzung der Rotationsbewegung der Schleifscheibe möglich
wird.
Der Zuführtrichter 6 ist als Düsenkammer bei waagerecht
zugeführtem Werkstück 13 etwa unter 45° gegen die Verbin
dungslinie der Mittelpunkte von Schleifscheibe 3 und Werk
stück 13 gerichtet, darunter ist etwa winkelsymmetrisch zur
besagten Verbindungslinie die Abflußöffnung 14 für das Kühl
schmiermittel in der Schutzhaube 2 vorgesehen.
Die Orientierung des Zuführtrichters 6 ist durch Drehen um
eine zur Schleifscheibenachse parallele Achse S veränder
bar, wobei die Gängigkeit der Düsenschwenkbewegung um die
Drehachse S über zwei zueinander gekonterte Nutmuttern 15
eingestellt wird. Die gewählte und auf die Radialrichtung
bezogene Düsenorientierung wird über eine oder mehrere in
eine nierenförmige Nut 16 eingreifende Schrauben 17 durch
Klemmung aufrechterhalten; die Erfindung sieht vor, das
Kühlschmiermittel M der Düse (Trichter 6) in einer Rohr-
oder Schlauchleitung 18 seitlich derart zuzuführen, daß
deren Mittellinie mit der Drehachse S des Zuführtrichters
6 zusammenfällt.
Die Schutzhaube 2 ist zum Zwecke des Schleifscheibenwech
sels mit einer frontseitig angeordneten Öffnungsklappe 19
versehen, deren Verschluß über einen Induktivgeber 20 über
wacht wird, und welche über einen Verriegelungsmagneten 21
mit der Drehzahl des Werkzeugmotors signaltechnisch derart
verknüpft ist, daß der Verriegelungsmagnet 21 das Öffnen
der Schutzhaube 2 erst nach Schleifscheibenstillstand er
möglicht.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Kühlschmiermittelzufuhr beim Hochge
schwindigkeits-Umfangsschleifen von Außenkonturen mit
durch Schutzhaube gekapselter Schleifscheibe, dadurch ge
kennzeichnet,
daß die Kühlschmiermittelzufuhr über einen vorzugsweise ra
dial angeordneten sich zur Schleifscheibe hin öffnenden
Trichter als Düsenkammer erfolgt, welcher die Schleifschei
be an den Stirnseiten überdeckt und welcher an der in Dreh
richtung der Schleifscheibe einlaufenden Seite über eine
nachstellbare Düsenlippe geschlossen ist und an der aus
laufenden Seite mittels verstellbarem Schieber zur Dosie
rung des Kühlschmiermittel-Volumenstroms öffenbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuführtrichter als Düsenkammer in eine
Schutzhaube integriert ist, welche mit einer die Schleif
scheibe eng umschließenden inneren Schutzhülle über Stege
verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuführtrichter als Düsenkammer unter etwa
45° gegen die Verbindungslinie der Mittelpunkte von Schleif
scheibe und Werkstück in Scheibengegenlaufrichtung geneigt
ist und hierzu etwa winkelsymmetrisch zur besagten Ver
bindungslinie die Abflußöffnung für das Kühlschmiermittel
in der Schutzhaube vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet,
daß der Dosierschieber auf der Auslaufseite des Zuführ
trichters derart verstellbar ist, daß über eine externe
Volumenstrommessung ein Regelkreis zur Konstanthaltung der
vorwählbaren Zuflußmenge des Kühlschmiermittels aufbaubar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Orientierung des Zuführtrichters durch Drehen um
eine zur Schleifscheibenachse parallele Achse veränderbar
ist und daß das Kühlschmiermittel der Düse über eine seit
liche Leitung zugeführt wird, deren Mittellinie mit der
Schwenkachse der Zuführdüse zusammenfällt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzhaube mit einer frontseitigen Öffnungsklappe
versehen ist, welche über einen Verriegelungsmagneten ver
schlossen gehalten ist, der nur bei Scheibenstillstand zur
Freigabe öffnet.
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