DE4017307A1 - Heberfarbwerk fuer rotationsdruckmaschinen - Google Patents
Heberfarbwerk fuer rotationsdruckmaschinenInfo
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- B41F31/14—Applications of messenger or other moving transfer rollers
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Description
Die Erfindung betrifft ein Heberfarbwerk für Rotationsdruckma
schinen mit einer zwischen einer Farbkastenwalze und einer Farb
übertragwalze angeordneten verschwenkbaren Heberwalze.
Farbzufuhrsysteme in Druckmaschinen haben die Aufgabe, die
Druckfarbe aus einem Vorratsbehälter, dem Farbkasten, zu ent
nehmen und sie dem Bedarf der Druckplatte entsprechend dosiert
zuzuführen.
Das Prinzip der diskontinuierlichen Farbübertragung mittels He
ber findet wegen der hohen Genauigkeit der Farbübertragung auch
in modernen Druckmaschinen, insbesondere bei Offsetdruckmaschi
nen Anwendung.
Bekanntlich führt die Heberwalze eine schwingende Bewegung aus.
Im Wechsel legt sie sich an die Farbkastenwalze und an die Farb
übertragwalze an, wobei über die gesamte Breite der Heberwalze
ein schmaler Farbstreifen bestimmter Dicke, Länge entsprechend
der Maschinendruckbreite und Breite übertragen wird. Die den nach
geordneten Farbwerkwalzen mit einer Heberschwingung zugeführte
Farbmenge entspricht dem Volumen des von der Heberwalze übertra
genen Farbstreifens.
Die drehbewegliche Heberwalze erfährt abwechselnd beim Anlegen
an die Farbkastenwalze einen Verzögerungsstoß und beim Anlegen
an die Farbübertragwalze einen Beschleunigungsstoß. Besonders
bei schnellaufenden Druckmaschinen - die Anzahl der Heberschwin
gungen pro Zeiteinheit wächst im gleichen Verhältnis wie die
Druckzylinderdrehzahl pro Zeiteinheit - ist mit einer Rückwir
kung des Beschleunigungsstoßes auf das Farb- und Druckwerk zu
rechnen, nämlich mit der Anregung von Schwingungen, die zur Qua
litätsminderung des Druckergebnisses führen.
Bekannt sind Lösungen, nach denen das Antriebsgetriebe zwischen
den Druckzylindern und den Farbwerkwalzen elastische Glieder ent
hält, wie dies beispielsweise in der US-PS 30 02 451 beschrieben
ist. Die hiermit erzielte Dämpfung des Beschleunigungsstoßes be
friedigt nicht.
Bekannt sind des weiteren Lösungen, bei denen die Umfangsgeschwin
digkeit der Heberwalze durch besondere Antriebsmittel vor dem An
legen an die Farbübertragwalze an deren Umfangsgeschwindigkeit
angepaßt wird, vergl. beispielsweise die DE-OS 20 31 504 oder die
US-PS 36 88 696. Nachteilig sind ein hoher Aufwand und eine gewisse
Störanfälligkeit.
Bekannt ist auch ein Heberfarbwerk, siehe DD-PS 1 32 253, bei dem
das Antriebszahnrad der Farbübertragwalze durch eine besondere
Zahnrad-Räderkette direkt mit der Hauptantriebswelle verbunden
ist und die Antriebsräder sowohl der übrigen Farbwerkwalzen als
auch der Gummituch- und Druckplattenzylinder der bekannten Zahn
rad-Räderkette angehören. Zusätzlich ist hier eine nur durch Rei
bung angetriebene Walze mit elastischem Bezug zwischen der Farb
übertragwalze und den nachgeordneten Farbwerkwalzen angeordnet.
Mit dieser Lösung wird zwar eine weitgehende Entkopplung erreicht,
jedoch ist der Aufwand zu hoch.
Ziel der Erfindung ist es, die genannten Nachteile des Standes
der Technik zu vermeiden und ein Heberfarbwerk für Rotations
druckmaschinen so weiterzubilden, daß es unerwünschte Schwin
gungen von den Druckzylindern fernhält und somit zur Erfüllung
der Anforderungen an die Druckqualität beiträgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Heberfarbwerk zu
entwickeln, bei dem die Farbübertragwalze und die ihr nachgeord
neten angetriebenen Farbwerkwalzen durch einen einzigen und un
verzweigten Räderzug anzutreiben sind und mit einfachen Mitteln
eine Rückwirkung der innerhalb jeder Hebertaktperiode alternie
rend auftretenden Verzögerung und Beschleunigung der Heberwalze
auf das Farb- und Druckwerk unterbunden ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen der
Heberwalze und der Farbübertragwalze eine weitere, nur durch Rei
bung von der Farbübertragwalze antreibbare Farbübernahmewalze mit
elastischem Bezug angeordnet ist, so daß die Heberwalze im Wechsel
an die Farbkastenwalze und an die Farbübernahmewalze anlegbar ist,
und daß des weiteren die Heberwalze, die Farbübernahmewalze und die
Farbübertragwalze bezüglich ihrer geometrischen Lage so zueinander
angeordnet sind, daß die die Mittelachse der Farbübernahmewalze
und die Mittelachse der Heberwalze verbindende Gerade und die die
Mittelachse der Farbübernahmewalze und die Mittelachse der Farb
übertragwalze verbindende Gerade einen Winkel einschließen, der
sehr viel größer als 0 und sehr viel kleiner als 180 beträgt.
In Ausgestaltung der Erfindung ist die Härte des Materials für
den elastischen Bezug der Farbübernahmewalze gleich oder kleiner
als die Härte des elastischen Bezuges der Heberwalze.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind Mittel zum getrenn
ten und voneinander unabhängigen Ein- und Nachstellen der An
stellkraft der Farbübernahmewalze auf die Heberwalze und auf die
Farbübertragwalze vorgesehen.
In konkretisierter Ausgestaltung der Mittel zum Ein- und Nachstel
len der Anstellkraft der Farbübernahmewalze sind die Achszapfen
der Farbübernahmewalze beiderseits jeweils in einer in einem He
bel verdrehbar angeordneten Exzenterbuchse gelagert und es ist
die Neigung der Hebel zur Heberwalze durch Einstellschrauben ver
stellbar.
Im Wechsel legt sich die Heberwalze innerhalb jeder Hebertaktpe
riode an die Farbkastenwalze und an die Farbübernahmewalze an,
wobei von der Farbkastenwalze ein schmaler Farbstreifen definier
ter Dicke, Länge und Breite zunächst auf die Heberwalze übertra
gen und dann - nach der Beförderung zur Farbübernahmewalze - von
dieser übernommen wird. Die Farbübernahmewalze mit elastischem
Bezug wird von der mit der relativ hohen Umfangsgeschwindigkeit
des Druckplattenzylinders drehenden Farbübertragwalze durch Rei
bung angetrieben. Beim Anlegen der mit der relativ niedrigen Um
fangsgeschwindigkeit der Farbkastenwalze drehenden Heberwalze an
die Farbübernahmewalze erfährt die Heberwalze einen Beschleuni
gungsstoß. Die Elastizität der kraftgepaarten Reibkörper Heber
walze - Farbübernahmewalze - Farbübertragwalze sorgt dafür, daß
für die Übertragung von Kraftstößen in Richtung auf die Zahnrad-
Räderkette, mittels der jeweils über Antriebszahnräder die Druck
platten-, die Gummituchzylinder, die Farbwerkwalzen sowie die
Farbübertragwalze angetrieben werden, der Übertragungsfaktor
klein ist.
Dadurch, daß die Heberwalze, die Farbübernahmewalze und die
Farbübertragwalze beim Anliegen der Heberwalze an der Farbüber
nahmewalze bezüglich ihrer geometrischen Lage so zueinander an
geordnet sind, daß die Wirkungslinie der Kraftübertragung von
der Heberwalze zur Farbübernahmewalze und die Wirkungslinie der
Kraftübertragung von der Farbübernahmewalze zur Farbübertragwal
ze einen nahezu rechten Winkel einschließen, wird für Kraftstöße
in Richtung der Antriebsräderkette der Übertragungsfaktor zusätz
lich reduziert; eine störende Rückwirkung des Beschleunigungs
stoßes der Heberwalze auf das Farb- und Druckwerk ist mit Sicher
heit unterbunden.
Die Verstellbarkeit der Anpreßkraft der Farbübernahmewalze zur
Farbübertragwalze ist durch die Verdrehbarkeit der Exzenterbuch
sen, in denen die Achszapfen der Farbübernahmewalze gelagert
sind, gewährleistet.
Die Verstellbarkeit der Anpreßkraft der Farbübernahmewalze zur
Heberwalze resultiert aus der Verstellbarkeit der Neigung der He
bel, in denen die Exzenterbuchsen angeordnet sind. Diese Mittel
bieten den besonderen Vorteil des einfachen Ausgleiches ver
schleißbedingter Einflüsse.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert werden. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Heberfarbwerkes im Schön- und Widerdruckwerk einer Rol
lenrotationsdruckmaschine für Offsetdruck,
Fig. 2 die vergrößerte schematische Darstellung der aus einer
Heberwalze, Farbübernahmewalze und Farbübertragwalze
bestehenden Drei-Walzen-Anordnung einschließlich der
geometrischen Lagebeziehung.
Zwischen den Druckwerkseitenwänden 1 sind die Druckplattenzylin
der 2 und Gummituchzylinder 3 ober- und unterhalb der Bedruck
stoffbahn 4 angeordnet. Jedem der Druckplattenzylinder 2 ist ein
Farbwerk zugeordnet. Das Farbwerk weist die am Farbkasten 5 ange
ordnete kontinuierlich antreibbare, mit relativ niedriger Umfangs
geschwindigkeit drehende Farbkastenwalze 6, die verschwenkbare
Heberwalze 7, die den nachgeordneten Farbwerkwalzen Farbe zufüh
rende und mit der relativ hohen Umfangsgeschwindigkeit des Druck
plattenzylinders 2 angetriebene Farbübertragwalze 8 und erfin
dungsgemäß eine weitere, nur durch Reibung von der Farbübertrag
walze 8 antreibbare Farbübernahmewalze 9 mit einem elastischen
Bezug 10 auf. Die Farbübernahmewalze 9 ist so angeordnet, daß
die Heberwalze 7 im Wechsel an die Farbkastenwalze 6 und an die
Farbübernahmewalze 9 anlegbar ist.
Des weiteren sind die Heberwalze 7, die Farbübernahmewalze 9 und
die Farbübertragwalze 8 bezüglich ihrer geometrischen Lage so zu
einander angeordnet, daß die die Mittelachse der Farbübernahme
walze 9 und die Mittelachse der Heberwalze 7 verbindende Gerade
G und die die Mittelachse der Farbübernahmewalze 9 und die Mit
telachse der Farbübertragwalze 8 verbindende Gerade G einen
nahezu rechten Winkel einschließen.
Der elastische Bezug 10 der Farbübernahmewalze 9 und der elasti
sche Bezug der Heberwalze 7 weisen die gleiche Härte, nämlich
eine Härte von 30 Shore A auf.
Die Achszapfen 11 der Farbübernahmewalze 9 sind jeweils beider
seits in einer in einem Hebel 12 verdrehbar angeordneten Exzen
terbuchse 13 gelagert. Die Neigung der Hebel 12 zur Heberwalze 7
ist durch Einstellschrauben 14 verstellbar.
Das Kurvengetriebe 15 dient der Umwandlung der kontinuierlichen
Antriebsbewegung in die schwingende Bewegung der Heberwalze 7.
Beim Anlegen der mit der relativ niedrigen Umfangsgeschwindig
keit der Farbkastenwalze 6 drehenden Heberwalze 7 an die mit der
relativ hohen Umfangsgeschwindigkeit des Druckplattenzylinders 2
drehenden Farbübernahmewalze 9 erfährt die Heberwalze 7 einen Be
schleunigungsstoß. Die Elastizität der kraftgepaarten Reibkörper
Heberwalze 7 - Farbübernahmewalze 9 - Farbübertragwalze 8 sorgt
dafür, daß für die Übertragung von Kraftstößen in Richtung auf die
Zahnrad-Räderkette, mittels der jeweils über Antriebszahnräder die
Druckplattenzylinder 2, die Gummituchzylinder 3, die Farbwerkwal
zen sowie die Farbübertragwalze 8 angetrieben werden, der Über
tragungsfaktor klein ist.
Dadurch, daß die Heberwalze 7, die Farbübernahmewalze 9 und die
Farbübertragwalze 8 beim Anliegen der Heberwalze 7 an der Farb
übernahmewalze 9 bezüglich ihrer geometrischen Lage so zueinan
der angeordnet sind, daß die Wirkungslinie der Kraftübertragung
von der Heberwalze 7 zur Farbübernahmewalze 9 und die Wirkungs
linie der Kraftübertragung von der Farbübernahmewalze 9 zur Farb
übertragwalze 8 einen nahezu rechten Winkel bilden, wird für
Kraftstöße in Richtung der Antriebsräderkette der Übertragungs
faktor zusätzlich reduziert. Eine störende Rückwirkung des Be
schleunigungsstoßes der Heberwalze 7 auf das Farb- und Druck
werk ist mit Sicherheit unterbunden.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 Druckwerkseitenwand
2 Druckplattenzylinder
3 Gummituchzylinder
4 Bedruckstoffbahn
5 Farbkasten
6 Farbkastenwalze
7 Heberwalze
8 Farbübertragwalze
9 Farbübernahmewalze
10 elastischer Bezug
11 Achszapfen
12 Hebel
13 Exzenterbuchse
14 Einstellschraube
15 Kurvengetriebe
2 Druckplattenzylinder
3 Gummituchzylinder
4 Bedruckstoffbahn
5 Farbkasten
6 Farbkastenwalze
7 Heberwalze
8 Farbübertragwalze
9 Farbübernahmewalze
10 elastischer Bezug
11 Achszapfen
12 Hebel
13 Exzenterbuchse
14 Einstellschraube
15 Kurvengetriebe
Claims (4)
1. Heberfarbwerk für Rotationsdruckmaschinen mit einer am Farb
kasten angeordneten, kontinuierlich und mit relativ niedriger Um
fangsgeschwindigkeit angetriebenen Farbkastenwalze und einer zwi
schen dieser und einer den nachgeordneten Farbwerkwalzen Farbe
zuführenden und mit der relativ hohen Umfangsgeschwindigkeit des
Druckplattenzylinders angetriebenen Farbübetragwalze angeordne
ten verschwenkbaren Heberwalze mit elastischem Bezug, gekenn
zeichnet dadurch, daß zwischen der Heberwalze (7) und der Farb
übertragwalze (8) eine nur frikativ antreibbare Farbübernahmewal
ze (9) mit elastischem Bezug (10) angeordnet ist, so daß die He
berwalze (7) im Wechsel an die Farbkastenwalze (6) und an die
Farbübernahmewalze (9) anlegbar ist, sowie daß die Heberwalze (7),
die Farbübernahmewalze (9) und die Farbübertragwalze (8) beim An
liegen der Heberwalze (7) an der Farbübernahmewalze (9) bezüglich
ihrer geometrischen Lage so zueinander angeordnet sind, daß die
die Mittelachse der Farbübernahmewalze (9) und die Mittelachse
der Heberwalze (7) verbindende Gerade (G) und die die Mittel
achse der Farbübernahmewalze (9) und die Mittelachse der Farb
übertragwalze (8) verbindende Gerade (G) einen Winkel sehr viel
größer als 0 und sehr viel kleiner als 180 einschließen.
2. Heberfarbwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die
Härte des Materials für den elastischen Bezug (10) der Farbüber
nahmewalze (9) gleich oder kleiner als die Härte des elastischen
Bezuges der Heberwalze (7) ist.
3. Heberfarbwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
Mittel (12, 13, 14) zum getrennten und voneinander unabhängigen
Ein- und Nachstellen der Anstellkraft der Farbübernahmewalze (9)
auf die Heberwalze (7) und auf die Farbübertragwalze (8) vorge
sehen sind.
4. Heberfarbwerk nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß
die Achszapfen (11) der Farbübernahmewalze (9) jeweils beider
seits in einer in einem Hebel (12) in einer Bohrung verdrehbar
angeordneten Exzenterbuchse (13) gelagert sind und daß die Nei
gung der Hebel (12) zur Heberwalze (7) durch Einstellschrauben
(14) verstellbar ist.
Applications Claiming Priority (1)
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