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Klappsportwagen mit Ledertuchrumpf und Fußsack. Bei bekannten Klappsportwagen,
deren L edertuchfußsack in Liegestellung nur etwa bis zum Schubbügel oder etwas
vor diesen vorreicht, muß die Rücklehne zurückklappbar sein, um dem Kinde eine Liegefläche
von nur einigermaßen ausreichender Länge zu verschaffen. Das Zurückklappen der Rücklehne
bedingt ein Verdeck, das der Rücklehnenverstellung entsprechend zurückschiebbar
ist. Wenn der Rumpf auch infolge reichlicher Wachstuchanordnung neben der Rücklehne
bei deren Zurückklappen hinten und seitlich geschlossen bleibt, so kann es doch
nicht vermieden werden, daß zwischen den Ecken des Verdecks und der Rücklehne einerseits
und zwischen den seitlichen Verdeckwänden und den Armholmen anderseits große, klaffenae
Spalte bleiben, welche man bisher vergeblich mit Kissen zu verstopfen bestrebt ist
und infolge derer der Kopf des Kindes der Zugluft ausgesetzt ist. Trotz dieser Gefährdung
der Gesundheit des Kindes führen sich die Klappsportwagen mit doppeltem Fußsack
wegen ihrer durch die Zusammenklappbarkeit erreichten leichten Transportfähigkeit
auf Straßenbahnwagen, Eisenbahnen und Treppen mehr und mehr ein. Ihre Einführung
wurde auch durch den zweiten Mangel nicht behindert, daß die Verdeckrückwand erfahrungsgemäß
schon nach kurzem Gebrauch des Wagens aufgerieben oder gar durchgestoßen wird. Solche
Beschädigungen lassen sich auch durch sorgfältiges Einstellen des Verdecks gegenüber
der zurückgeklappten Rücklehne nicht vermeiden, denn gerade dann schürfen die Ecken
der Oberkante der Rücklehne unter den Bewegungen des Kindes am meisten an der Rückwand
des Verdecks, wenn dieses zur tunlichsten Absperrung der Zugluft möglichst nahe
an die Rücklehne herangerückt wird. Abgesehen von diesen Nachteilen kann der L edertuchrumpf
im Vergleich mit dem Kasten oder Korb eines festen Kinderwagens
auch
deshalb nur als Notbehelf gelten, weil seine auch in Liegestellung immer noch stark
geneigte Rücklehne dem Kinde keine durchlaufend ebene Liegefläche bietet und der
Fußsackboden auch zu lose und nachgiebig ist. Das Kind findet auf dieser hinten
geneigten Fläche nicht die gleiche Erholung wie im Kasten oder Korb fester Wagen.
Der Ledertuchrumpf paßt auch nur für ziemlich kleine Kinder, weil seine Länge nach
vorn durch die gebräuchliche Anordnung des Fußbrettes zwischen dem Schubbügel und
nach hinten dadurch beschränkt ist, daß die Rücklehne in Sitzstellung zwischen den
Scherenstützen angeordnet sein soll. Die Verlängerung zur Liegefläche glaubte man
bisher wegen dieser vermeintlichen Raumbeschränkung nur durch Zurückklappen der
Rücklehne unter Inkaufnahme der geschilderten Mängel erreichen zu können.
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Feste Korb- oder Kastenwagen haben diese Mängel nicht. Sie lassen
zwischen dem Verdeck, das abhebbar auf den Randrahmen des Kastens aufgeschlossen
ist, und zwischen diesem keine "Zugluft eindringen und bieten dem Kinde mit ihrer
dreiteiligen Matratze eine erquickende, durchweg ebene Liegefläche. Sie haben aber
den Nachteil, daß sie nicht zusaininenklappliar und für Transporte kaum oder gar
nicht zu gebrauchen sind.
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Die Erfindung bezweckt, für den Klappsportwagen unter Behebung seiner
Nachteile einen Rumpf zu schaffen, der die Vorteile des Korl-.es oder Kastens bietet.
Dies wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß bei oberer Fassung der hinteren
Seitenwandteile und einer unversteill aren Rückwand des Lederrumpfes durch einen
U-förmigen Kopfrahmen und bei diesen dicht umschließendem, abliebharein Verdeck
der Rumpf mit Fußsack in einem entsprechend nach vorn verlängerten Wagenrahmen so
lange oder länger wie ein fester Kasten oder Korb gemacht und mit einer dreiteiligen
:Matratze versehen wird, deren Mittelteil nur an den Sitz und deren Fußteil nur
an das Fußl,rett angelenkt ist. Bei an sich 1-ekannter unterer Anlenkung des Fußbrettes
an einen im Wagenrahmen schwingbaren Traghügel läßt sich (las Fußbrett dann durch
Zurück- und Niederschwingen seines Tragbügels und dadurch in Sitzstellung bringen,
(laß in weiterer Ühereinstiminung mit der Erfindung der Matratzenfußteil mit Knopflochlaschen
und Knöpfen oder sonstwie an den zuvor auf den Sitz zurückgeklappten Matratzenmittelteil
angeschlossen und so außer der 1-ekannten Wadenauflage eine Überbrückung des Fußsackbodens
geschaffen wird, der in Sitzstellung infolge seiner die bisherige weit übersteigenden
Länge stark durchhängt. Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des neuen Klappsportwagens
beispielsweise veranschaulicht.
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Abb. i zeigt denselben in Liegestellung im senkrechten Längsschnitt
und Abb. 2 in Draufsicht auf Abb. i bei durchschnittenem Verdeck.
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Abb.3 läßt die Überführung von der Liege- in die Sitzstellung erkennen,
und Abb. 4, zeigt den Wagen in Sitzstellung. Vom Klappsportwagen her sind l:ekamit
die Scheren a, die Seitenstützen h und der Schubbügel c. Der Wagenrahmen
d unterscheidet sich von bekannten Klappsportwagenrahmen durch seine weite Vorführung
vor den Schubbügel, An sich halsen die bekannten Klappsportwagen mit Fußsack aus
doppeltem Ledertuch auch ein Sitzbrett f und ein Fußbrett g, das durch ein Spannschloß
h in Liegestellung auf den Rahmenquersteg d' herabgezogen werden kann und (lahei
den Uußsack a' spannt. Auch bisher wurden die Fußbretter schon unten bei k an den
Quersteg l' eines bei na seitlich an den Rahmen d
angelenkten Schwenkbügels
l angelenkt. Der vorliegende Schwenkbügel untergcheidet sich von den bekannten nur
durch seine größere Länge, die es ermöglicht, das Fußbrett trotz des viel längeren
Fußsackes durch Zurück-und Niederklappen seines Tragbügels in die Sitzstellung nach
Abb. 4. zu senken. Vorrichtungen zum Herabsenken des Fußsackes von der Liege- in
die Sitzstellung gibt es in allen erdenklichen Ausführungsformen. Bei einer dieser
Ausführungsformen wurde nach Lösen des Spannschlosses Ir die Senkung des
Fußbrettes einfach durch Herabschwenken seines Tragbügels nach vorn bewerkstelligt.
Bei einer anderen Ausführungsform sind seitliche Stifte des auf den Quersteg des
Tragrahmens aufhalzbarenFußbrettes in Schlitzen am Wagenrahmen angelenkter Schwenkarme
verschiebbar, die in Liegestellung parallel zum Fußbrett sind und zwecks dessen
Herabsenkens zurück- und erst dann nach unten geschwenkt werden. Auf die Anwendung
gerade (ler nur beispielsweise gezeigten neuen Führung des Fußbrettes kommt es weniger
an, da sie leicht durch Führungen anderer Art ersetzt werden könnte.
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Viel wichtiger ist für die Erfindung die Durchführung folgender Maßnahmen:
Die obere Fassung ,der Seitenwand is und der Rückwand ir des Rumpfes durch einen
vom festen Kastenwagen her l:ekannten U-förmigen Bügeln und dessen ebenfalls bekannte
dichte Umfassung durch ein nach Lösen 1 ekannter Anschlüsse o abhebbares Verdeck
p. Unten an das Fußbrett g ist ein Matratzenfußteil q und vorn an das Sitzbrett
f bei r ein auf das Sitzpolster zurückklappbarer Matratzenmittelteil
s
angelenkt. Die Teile q und s ergeben, wie Abb. i -neigt, in Liegestellung in Verbindung
mit dem Sitz f die bei Klappsportwagen bisher für unerreichbar gehaltene dreiteilige
Matratze q, s, f, welche dem Kinde das gleiche bequeme, durchweg wagrechte Lager
wie im festen Korb oder Kasten verschafft. Nach der Zeichnung sind der Sitz und
der Mittelteil durch gepolsterte Bretter und der Fußteil durch eine wachstuchbespannte
Sperrholzplatte gebildet. Es könnten auch alle drei Teile aus Sperrholzplatten oder
selbst aus Pappe gefertigt werden, die wattiert und mit Wachstuch überzogen werden.
Der Fußteil q ist an seinem freien Rande seitlich mit Knopflochlaschen t ausgerüstet,
die in entsprechend angeordnete Knöpfe ir am Matratzenmittelteil eingeknöpft werden
können. Statt dieser Verbindungsmittel könnten auch Schnallen, Haken und äsen o.
dgl. im Bereich der Erfindung denselben Zweck erfüllen.
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Bei dieser Einrichtung kann man dem Ledertuchrumpf mit Fußsack unbeschadet
des gefälligen Aussehens des Wagens jede gewünschte Länge geben. Man kann Rumpf
und Sack zusammen ebenso lang oder auf Wunsch sogar noch länger ausführen als einen
festen Korb oder Kasten. Das Kind kann in diesem Rumpf der Zugluft ebenso wenig
ausgesetzt werden wie in festen Verdeckkinderwagen, weil das Verdeck p den oberen
Rumpfrahmen iz eben dicht umschließt. Bei Wahrung der Vorzüge des Kastenwagens ist
der Zusammenklappbarkeit des vorliegendenWagensundderraschenÜberführbarkeit bekannter
Ledertuchsack-Klappsportwagen in die Sitzstellung kein Abbruch getan. Nach den Abb.
3 und d. braucht man, von der Liegestellung nach Abb. i ausgehend, nach Zurückklappen
des Matratzenmittelteiles s auf den Sitz f und nach Lösen des Spannschlosses 1a
nur das Fußbrett g mit der einen Hand zurückzuschieben, um es unter selbsttätigem
Zurück- und Tiefschwenken seines Tragbügels 1, L' in die Stellung nach Abb.
4. zu senken. Dabei hat die andere Hand den Matratzenmittelteil s wagrecht oder
aufrecht zu halten und sich etwa seitlich einziehendes Wachstuch seitwärts hinauszustreifen.
Hierauf werden die Knopflochlaschen t in die Knöpfe ic des zurückgeklappten
Mittelteils s eingeknöpft. Der Mittelteil s überbrückt dann den Fußsack-Wachstuchl:oden,
der sich hierl-ei infolge seiner beaonderen Länge tief durchgesackt hat. Diese Durchsackung
benachteiligt weder die Schönheit noch die Zweckmäßigkeit des Wagens, weil sie durch
den nun die schräge Wadenauflage bildenden Mittelteil verdeckt wird. Der Sitz ist
infolge der Dreiteiligkeit der Ledertuchrumpfmatratze so kurz ausführbar, daß das
Kind sich im Sitzen hinten bequem anlehnen kann, ohne dabei seine Beine über die
Sitzvorderkante hinausstrecken zu müssen. Die Sitzvorderkante ist dadurch hinter
die Kniekehlen zurückgerückt, so daß das sich hinten anlehnende Kind seine Füße
unbehindert auf das Fußbrett g aufsetzen kann.
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Im Rahmen der Erfindung läßt sich der neue Wagen bei entsprechend
kleinerer Ausführung natürlich auch als Spielzeug verwenden.