<Desc/Clms Page number 1>
Zusammenklappbarer vierrädriger Kinderwagen
Die Erfindung betrifft einen zusammenklappbaren vierrädrigen Kinderwagen, der auf kleinsten Raum reduzierbar ist, wobei die Möglichkeit geschaffen ist, den Säugling, der das Sitzalter noch nicht erreicht hat, liegend zu befördern und anderseits auch die Möglichkeit besteht, das bereits sitzende Kind zu fah- ren. Dieser Kinderwagen ist somit richtiger Kinderliegewagen und ein sogenannter "Sportwagen" in ei- nem. Ein besonderes Ziel der Erfindung ist es, dass der zusammengelegte Wagen ein relativ flacher pris- matischer Körper ist, der somit wenig Platz einnimmt.
Die Aufgabe, Kinderwagen, Krankenwagen u. dgl. zusammenlegbar auszuführen, hat die einschlägi- ge Technik seit langem beschäftigt und obgleich eine sehr beträchtliche Zahl von diesbezüglichen Vor- schlägen bekanntgeworden ist, ist es bisher doch nicht gelungen, die Zusammenlegbarkeit bei zufrieden- stellender Stabilität des Wagens unter Wahrung der vorhin erwähnten Mehrzweckbauweise und der zu for- dernden konstruktiven Einfachheit so weit zu treiben, dass man zu einem so kompakten, zusammenge- legten Wagen kommt, dass dieser z. B. auch in dem Gepäckraum eines kleinen Kraftwagens relativ nur wenig Platz wegnimmt. Nach einem andern Vorschlag, der einen zusammenlegbaren Sportwagen be- trifft, können die an Schwenkarmen des Fahrgestelles sitzenden Vorder- und Hinterräder in der Fahrtrichtung parallel zu den Seitenrahmen geschwenkt werden.
Die Schwenkarme sind zu diesem Zweck an Querstreben des Fahrgestells derart gelagert, dass die Vorder- und Hinterräder beim Zusammenlegen des
Wagens gemeinsam von oben her in den Raum zwischen die Seitenrahmen geschwenkt werden können (deutsche Patentschrift Nr. 484630). Dieser Sportwagen stellt aber im zusammengelegten Zustande einen ziemlich voluminösen prismatischen Körper vor.
Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, dass sein zweckmässig im wesentlichen aus Metallrohrteilen bestehendes Gestell einen Lehnenbügel, einen die Armstützen ergebenden Bügel und zwei seine Verbindung mit den Radträgern bewerkstelligende Verbindungsbügel umfasst, wobei alle Bügel U-Form besitzen, untereinander und mit den Radträgern durch Gelenke verbunden sind und bei gebrauchsfertigem Wagen ein Parallelogramm mit von einem oberen Eckpunkt desselben abstehendem Lehnenbügel bilden, und wobei an diesem Eckpunkt, angreifend an diesem Lehnenbügel, Diagonalstreben an den Lehnenbügeln angelenkt sind, die mit ihrem andern Ende den entfernteren Verbindungsbügel nahe seiner Anlenkung an den Radträgern erfassen,
um durch eine Schwenkbewegung des Lehnenbügels in Richtung zu den Rädern eine Verengung der Parallelogramme zu erreichen und wobei die im Zuge dieser Verengung auftretende Relativbewegung zwischen Verbindungsbügel und Radträgern zur Herbeiführung einer Drehung der letzteren und damit einer Schwenkbewegung der Räder in eine Ebene benützt wird, welche zum eingeklappten Lehnenbügel parallel ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des vorliegenden zusammenlegbaren Kinderwagens ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles der Erfindung. Es zeigen :
Fig. 1 eine Seitenansicht des aufgeklappten Rahmenwerks, Fig. 2 eine Vorderansicht, Fig. 3 den Rahmen in geschlossenem Zustand, Fig. 4 denselben geschlossen, von der Seite der Fig. 1 gesehen, Fig.
5 einevergrösserte Einzelheit der Radgelenke, Fig. 6 die Draufsicht des in Fig. 4 veranschaulichten, Fig. 7 einen Längsschnitt des als Kinderwagen ausgebildeten Rahmenwerks, Fig. 8 eine Draufsicht desselben in. zusammengeklapptem Zustand, Fig. 9 eine Draufsicht des geschlossenen Kinderwagens und Fig. 10 einen Längsschnitt des zu einem Kleinwagen umgebildeten Kinderwagens.
<Desc/Clms Page number 2>
Nach der Zeichnung besteht das Rahmenwerk aus zwei U-förmig gebogenen Rohrbügeln 1, 2, die den Lehnenbügel bzw. dieArmstützen ergeben und in A miteinander gelenkig verbunden sind, sowie aus zwei weiteren schrägen Verbindungsbügeln 3, die ebenfalls U-förmig gebogene und in E gelenkig verbundene Rohre sind (Fig. 1, 3). Diese Teile 3 sind mit Gelenken 8 versehen, die mittels der Teile 11 mit weiteren Gelenken 7 an den Radträgern 4 befestigt sind, welche über Blattfedern die Räder tragen. Ein Paar von Diagonalstreben 5 (eines auf jeder Seite) mit Stützpunkt in D und B hält die beiden Parallelogramme in Form.
Das Zusammenklappen des Rahmenwerks erfolgt wie in Fig. 3 veranschaulicht. Der Bügel l drückt mittels der Diagonalstreben 5 die Bügel 3 nach dem Teil 2 und gleichzeitig werden die Radträger 4, welche die Radpaare 6 tragen, nach innen geklappt (Fig. 2), wobei sie sich um die Längsachsen herumdrehen. Nach beendigtem Schliessen liegen die Verbindungsbügel 3 und die Diagonalstreben 5 an dem Bügel 2, während die Radträger 4 an den Bügeln 3 und 1 liegen und die Räder 6 eingeklappt werden und in dieselbe Ebene zu liegen kommen (Fig. 6), so dass der Rahmen einen Raum, entsprechend den Teilen 1 und 2 von oben gesehen, und einen Raum, entsprechend der Summe der Dicken der Teile 1, 3,4 und 2 der Höhe nach einnimmt.
Die Wirkungsweise der Gelenke beim Zusammenklappen der Radträger geht aus Fig. 5 hervor. Die Bügel 3 drehen sich beim Zusammenklappen um die Achsen E-E. Es sei nun angenommen, dass die Bewegung die Punkte 0 gegenüber den Achsen der Gelenke 7 und 8 feststehen lässt. Teil 3 dreht sich dann um die Achse O-P, der Punkt L beschreibt den Bogen L-1', dann bleibt Teil 11 starr und der Winkel L-O-M muss konstant bleiben, auch wenn der Punkt M dem Punkt L folgen muss. Jedoch ist der Radträger 4 mit einem weiteren gleichen- Gelenk verbunden, in welchem der zugehörige Punkt 0 im Raum fest bleibt. Daher ist die einzige Bewegung, die von dem Radträger 4 mit dem damit verbundenen Scharnier 7 ausgeführt werden kann, eine Drehung um die Achse O-Q.
Tatsächlich bewegt sich der Punkt M nach M", so dass, wenn die Ebene O-Q-M zunächst senkrecht lag, sich zwecks Drehung nach O-Q-M' bewegt und dann horizontal liegt. Es folgt daraus, dass die Winkel P-O-L und Q-O-M zwischen Gelenk und Rah- men so gewählt werden müssen, dass die Ebene 0-Q-M'bei vollständigem Zusammenklappen horizontal wird. Der Winkel L-O-M der beiden Achsen des Teiles 11 muss ein rechter sein.
Um das Rahmenwerk geöffnet zu halten, legen sich zwei auf den Diagonalstreben 5 gleitende Teile 9 an Vorsprünge an den Zapfen A-A (Fig. 1 und 3), und da sie in bezug auf D exzentrisch sind, verhindern sie die Abwärtsdrehung des Teiles 1. Zum Schliessen müssen die Teile 9 aus der Sperrstellung genommen werden.
Um den Kinderwagen gebrauchsfertig zu machen, wird eine Bespannung 12 an den Bügel 2 und an eine Querstrebe 13 gehängt, die elastische Enden aufweist und beispielsweise aus einem Rohr mit innen an- geordneter Feder gebildet ist, die zwei Zwingen nach aussen drückt, die in zwei im Teil 2 vorgesehene Bohrungen greifen, so dass sich die in Fig. 7 veranschaulichte Befestigungsweise ergibt.
Die Bespannung 12 ist mit dem Sitz 16 mittels dreier Streifen 14,15 vereinigt, um die Öffnungen zu bilden, durch welche das Kind seine Beine schiebt. Am Sitz 16 ist ein Tuchstück 20 angesetzt, das über den Rückenteil 10 hinaus verläuft und am äussersten Ende 21 in zwei Befestigungsknöpfen endigt.
Der Rückenteil 10 kann um K schwenken und kann in den mit R, S, T bezeichneten Stellungen eingerastet werden ; der Sitz 16 ist ebenfalls mit zwei Ösen 22 versehen, um ihn in der richtigen Lage zu halten. An den beiden horizontalen Teilen der Elemente 3 ist das Fussstück 17 angebracht.
Um den Kinderwagen wieder zusammenzuklappen, wird das Ende 21 der Bespannung 20 ausgehängt und in die Knöpfe 23 eingehängt, die sich am Griff des Lehnenbügels 1 befinden, wobei der Rückenteil 10 aus der Lage R in die Lage T geführt wird. Ausserdem wird der Rahmen zum Schliessen zusammengeklappt (Fig. 8) ; während des Schliessens werden die Ösen 22 durch elastische Mittel in den doppelwandigen Boden eingezogen.
In geschlossenem Zustand und in Draufsicht gesehen, bietet der Kinderwagen das Bild nach Fig. 9.
Die Räder 6 und alle übrigen Teile sind zwischen den Teilen 18,17, 16,20 der Bespannung eingeschlossen, so dass der zusammengeklappte Kinderwagen etwa den Anblick einer Handtasche bietet, deren Handgriffe 24 (Fig. 8) an den Diagonalstreben 5 befestigt sind, während alle Organe in einer Hülle eingeschlossen sind.
Der. soweit beschriebene Kinderwagen kann in folgender Weise in einen Sportwagen umgewandelt werden : Die Querstrebe 13 wird ausgehängt und fallengelassen (Fig. 10), dann wird 18 ausgehängt und in die horizontale Lage gebracht und die Bespannungsteile 26, die normalerweise auf den Rücken von 18 umgeschlagen sind, werden zurückgeschlagen und um den Teil 2 geknöpft, wogegen die Henkel 25 des Teiles
<Desc/Clms Page number 3>
12 an die Teile 26 geknöpft werden, so dass Teil 12 die Vorderseite des Sportwagens bildet. Der Sitz 16 wird dann in Richtung des Pfeiles zurückgeschlagen und die Teile 28 als Verlängerungen von 27 an den Teil 20 geknöpft, der um den in Lage S gebrachten Teil 10 herum eingehängt wird.
Die Teile 25 und 26 der Bespannung sind beim Aufklappen des Kinderwagens in den Teilen 12 und 18 eingeschlossen, während die mit 7 und 28 bezeichneten sich unter dem Sitz 16 befinden. Druckknöpfe sind vorgesehen, um die Teile 16 und 18 in den Schliessstellungen festzuhalten.
Es erhellt, dass alle Teile unter sich mit Knöpfen, Reissverschlüssen oder andern geeigneten Mitteln verbunden werden können ; die Teile 16,18, 19 können mit Karton, Hartfaserplatten oder anderem Mate- rial versteift werden. Das aus den Teilen 7,8 und 11 gebildete Aggregat kann in anderer als in der beschriebenen und veranschaulichten Weise ausgeführt sein ; so kann etwa auch ein in den Teilen 12 und 18 der Bespannung eingeschlossenes Wagenverdeck vorgesehen werden, ohne dass damit der Rahmen der Erfindung überschritten wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zusammenklappbarer vierrädriger Kinderwagen, dadurch gekennzeichnet, dass sein zweckmässig
EMI3.1
sind, die mit ihrem andern Ende den entfernteren Verbindungsbügel (3) nahe seiner Anlenkung an den Radträgern (4) erfassen, um durch eine Schwenkbewegung des Lehnenbügels (l) in Richtung zu den Rädern (6) eine Verengung der Parallelogramme (2, 3, 4) zu erreichen und wobei die im Zuge dieser Verengung auftretende Relativbewegung zwischen Verbindungsbügel (3) und Radträgern zur Herbeiführung einer Drehung der letzteren und damit einer Schwenkbewegung der Räder (6) in eine Ebene benützt wird, welche zum eingeklappten Lehnenbügel (l) parallel ist.