DE4016449A1

DE4016449A1 - Verfahren zur herstellung einer verbund-sicherheitsglasscheibe mit einer elektrischen anschlusseinrichtung

Info

Publication number: DE4016449A1
Application number: DE4016449A
Authority: DE
Inventors: Joerg Dipl Ing Braun
Original assignee: Flachglas Wernberg GmbH
Current assignee: Flachglas Wernberg GmbH
Priority date: 1990-05-22
Filing date: 1990-05-22
Publication date: 1991-11-28
Also published as: FR2662398A1; ITMI911345A0; IT1247938B; ITMI911345A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verbund-Sicherheitsglasscheibe aus einer Innenscheibe, einer Außenscheibe und einer Verbundfolie, die integrierte Antennen elemente und/oder Heizelemente aufweist und mit einer elek trischen Anschlußeinrichtung ausgerüstet ist, der eine An schluß-Lochbohrung im Bereich der Glasscheibenfläche von einer der Glasscheiben zugeordnet ist. Die Anschluß-Lochbohrung legt Elemente der Anschlußeinrichtung zum Zwecke der Kontaktierung frei. - Die Kontaktierung von Sammelschienen bei Heizscheiben und von Antennenelementen bei Antennenscheiben wird bei den aus der Praxis bekannten Verbund-Sicherheitsglasscheiben durch einen Randanschluß vorgenommen. Bei den Antennenscheiben er folgt außerdem eine Ankopplung des innenliegenden Antennen elementes durch eine kapazitive Ankopplung. Flächenanschlüsse sind insoweit ebenfalls möglich und werden teilweise zur Kontaktierung der Sammelschienen eingesetzt.

Bei dem bekannten Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht, werden in einem ersten Verfahrensschritt die Innenscheibe und die Außenscheibe nach Maßgabe der Maße der herzustellenden Verbund-Sicherheitsglasscheibe zugeschnitten. Danach wird die mit der Anschluß-Lochbohrung zu versehende Glasscheibe, zu meist die Innenscheibe, in ein besonderes Bohrwerk verbracht und vorsichtig mit einer Anschluß-Lochbohrung versehen. Sie wird dazu von beiden Seiten gleichzeitig gebohrt, wenn anders Glasbruch zu befürchten ist. In einem dritten Verfahrens schritt wird die mit der Anschluß-Lochbohrung zu versehende Glas scheibe gemeinsam mit der weiteren Glasscheibe gebogen. In einem vierten Verfahrensschritt werden die mit der Anschluß-Loch bohrung versehene Glasscheibe und die weitere Glasscheibe unter Zwischenschaltung der Verbundfolie und nach Anordnung der elektrischen Anschlußeinrichtung vorsichtig in Verbund gebracht, wobei häufig eine störend hohe Ausschußrate ent steht, weil die mit der Anschluß-Lochbohrung versehene Glas scheibe bricht. Ein Vorverbund über Walzen ist im Rahmen die ser bekannten Maßnahmen nicht möglich, was das Herstellungs verfahren insgesamt aufwendig macht, weil die üblichen Ver bundmaßnahmen, die bei Verbund-Sicherheitsglasscheiben instal liert und bewährt sind, nicht durchgeführt werden können. So weit zwischen dem dritten und vierten Verfahrensschritt noch Waschprozesse oder dergleichen Maßnahmen erforderlich sind, besteht ebenfalls Bruchgefahr in bezug auf die mit der An schluß-Lochbohrung versehene Glasscheibe. - Die beschriebenen Nachteile sind seit langem bekannt. Sie wurden in Kauf genom men, weil Bedenken bestanden, den separaten Bohrvorgang an der mit der Anschluß-Lochbohrung zu versehenden Glasscheibe aufzugeben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Verbund-Sicherheitsglasscheibe des eingangs beschriebenen Aufbaus anzugeben, bei dem eine störend hohe Ausschußrate nicht mehr in Kauf genommen werden muß.

Erfindungsgemäß erfolgt die Herstellung einer Verbund-Sicher heitsglasscheibe aus einer Innenscheibe, einer Außenscheibe und einer Verbundfolie, die integrierte Antennenelemente und/ oder Heizelemente aufweist und mit einer elektrischen Anschluß einrichtung ausgerüstet ist, durch die folgenden und in der angegebenen Folge durchzuführenden Verfahrensschritte, nämlich

a) sowohl die Innenscheibe als auch die Außenscheibe werden nach Maßgabe der Maße der herzustellenden Verbund-Sicher heitsglasscheibe zugeschnitten,
b) die beiden zugeschnittenen Glasscheiben werden mit der vor gegebenen Anordnung der Antennenelemente und/oder Heizele mente, der Anschlußeinrichtung sowie der Verbundfolie zu einem Aggregat zusammengelegt,
c) das zusammengelegte Aggregat wird, wie bei der Herstellung von Verbund-Sicherheitsglasscheiben üblich, unter Anwendung von Druck und Wärme zu einer anschlußlochfreien Verbund- Sicherheitsglasscheibe vereinigt.
d) die anschlußlochfreie Verbund-Sicherheitsglasscheibe wird in eine zumindest den Bereich der einzubringenden Anschluß- Lochbohrung unterstützende Werkstückaufnahme eines Glas scheiben-Bohrwerkes eingelegt,
e) die Anschluß-Lochbohrung wird in die mit der Anschluß-Loch bohrung zu versehende Glasscheibe eingebracht,
f) der im Bohrloch stehenbleibende Glaszylinder wird entfernt.

Handelt es sich um die Herstellung einer gebogenen Verbund- Sicherheitsglasscheibe, so erfolgt nach dem Verfahrensschritt a) ein zwischengeschalteter Verfahrensschritt, bei dem die beiden Glasscheiben aufeinandergelegt und gemeinsam in einem Glasbiegeofen gebogen werden. Im Rahmen des Verfahrensschrit tes c) kann ohne weiteres ein Vorverbund mit Hilfe einer Ver bundwalzeneinrichtung durchgeführt werden, - und danach wird der Hauptverbund unter Anwendung von Flächendruck und Wärme durchgeführt.

Im Rahmen der Erfindung kann die Anschluß-Lochbohrung mit den verschiedensten Technologien hergestellt werden. Dazu gehören auch Laserstrahlbohrung, Wasserstrahlbohrung und Schleifen. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird im Rahmen des Verfahrensschrittes e) mit einem Hohlbohrer, vor zugsweise mit einem Diamanthohlbohrer gearbeitet. Unschwer kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens der Vorschub des Hohlbohrers der zu bohrenden Glasscheibe, dem Werkstoff der Glasscheibe und deren Dicke angepaßt werden, und zwar ins besondere dann, wenn der Vorschub orthogonal zur Oberfläche der zu bohrenden Glasscheibe erfolgt.

Wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einem Hohlbohrer gearbeitet, so bleibt in dem Bohrloch ein Glaszylinder stehen. Dieser kann unter Anwendung von Wärme, bei der die Verbund folie ausreichend schmilzt, entfernt werden. Die geschmolzene Verbundfolie kann in dem Anschluß-Bohrloch ebenfalls leicht entfernt, beispielsweise abgesaugt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, mit dem Glaszylinder das unter dem Bohr loch stehende Verbundfolienteilstück zumindest teilweise zu entfernen.

Die Erfindung überwindet die eingangs angedeuteten Bedenken. Überraschenderweise erlauben es die Verbundfolie und der Diamanthohlbohrer, die Anschluß-Lochbohrung durchzuführen, ohne daß im Bereich der Anschluß-Lochbohrung störende Mikro risse entstehen, wenn wie beschrieben vorgegangen wird. Der Diamanthohlbohrer ist vorzugweise so ausgeführt, daß er beim Bohrvorgang gleichzeitig das entstehende Loch schleift und die Kante des Loches am Ende des Bohrprozesses bricht. Das gilt insbesondere dann, wenn im Rahmen des Verfahrensschrittes d) die anschlußlochfreie Verbund-Sicherheitsglasscheibe im ge kühlten Zustand in die Werkstückaufnahme eingeführt und ge bohrt wird. Es empfiehlt sich, die Kühlung so zu führen, daß die Temperatur der Verbund-Sicherheitsglasscheibe, zumindest im Bereich der einzubringenden Anschluß-Lochbohrung, bei 0-10°C liegt.

Gegenstand der Erfindung sind auch Verbund-Sicherheitsglas scheiben, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt sind.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung einer Verbund-Sicherheitsglas scheibe aus einer Innenscheibe, einer Außenscheibe und einer Verbundfolie,
die integrierte Antennenelemente und/oder Heizelemente aufweist,
und mit einer elektrischen Anschlußeinrichtung ausgerüstet ist, der eine Anschluß-Lochbohrung im Bereich des Glasschei benrandes von einer der Glasscheiben zugeordnet ist, mit den Verfahrensschritten

a) sowohl die Innenscheibe als auch die Außenscheibe werden nach Maßgabe der Maße der herzustellenden Verbund-Sicher heitsglasscheibe zugeschnitten,
b) die beiden zugeschnittenen Glasscheiben werden mit der vor gegebenen Anordnung der Antennenelemente und/oder Heizele mente, der Anschlußeinrichtung sowie der Verbundfolie zu einem Aggregat zusammengelegt,
c) das zusammengelegte Aggregat wird, wie bei der Herstellung von Verbund-Sicherheitsglasscheiben üblich, unter Anwendung von Druck und Wärme zu einer anschlußlochfreien Verbund- Sicherheitsglasscheibe vereinigt,
d) die anschlußlochfreie Verbund-Sicherheitsglasscheibe wird in eine zumindest den Bereich der einzubringenden Anschluß Lochbohrung unterstützende Werkstückaufnahme eines Glas scheiben-Bohrwerkes eingelegt,
e) die Anschluß-Lochbohrung wird in die mit der Anschluß- Lochbohrung zu versehende Glasscheibe eingebracht,
f) der im Bohrloch stehenbleibende Glaszylinder wird ent fernt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die beiden Glasscheiben aufeinandergelegt und gemeinsam in einem Glasbiegeofen ge bogen werden.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei im Rah men des Verfahrensschrittes c) ein Vorverbund mit Hilfe einer Verbundwalzeinrichtung und danach der Hauptverbund unter An wendung von Flächendruck und Wärme durchgeführt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei im Rahmen des Verfahrensschrittes e) mit einem Hohlbohrer, vorzugsweise einem Diamanthohlbohrer, gearbeitet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der Vorschub des Hohl bohrers der zu bohrenden Glasscheibe dem Werkstoff der Glas scheibe und deren Dicke angepaßt und möglichst orthogonal zur Oberfläche der Glasscheibe eingerichtet wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Hohl bohrer so ausgeführt ist, daß beim Bohrprozeß gleichzeitig das Bohrloch und die Kanten geschliffen werden, um der Entstehung von Mikrorissen vorzubeugen.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der im Bohrloch stehenbleibende Glaszylinder unter Anwendung von Wärme entfernt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei mit dem Glaszylinder das unter dem Bohrloch stehende Verbundfolien teilstück entfernt wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei im Rahmen des Verfahrensschrittes d) eine gekühlte Verbund-Sicherheits glasscheibe in die Werkstückaufnahme eingelegt und gebohrt wird.