DE4015805C2 - Verfahren zur Steuerung einer Fahrzeug-Klimaanlage - Google Patents
Verfahren zur Steuerung einer Fahrzeug-KlimaanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung
einer Fahrzeug-Klimaanlage gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. In diesem Zusammenhang ist es aus der DE-OS
37 26 333 bekannt, bei vorgesehenem Zuschalten der Klima
anlage zunächst Maßnahmen zur Leistungserhöhung des
Motors durchzuführen und erst im Anschluß daran zeitlich
verzögert die Klimaanlage zuzuschalten. Dabei wird die
erforderliche Dauer der Zeitverzögerung im allgemeinen
an Hand von Versuchsreihen ermittelt.
Zum besseren Verständnis der Erfindung sei dazu er
gänzend folgendes ausgeführt.
Bekanntlich wird im allgemeinen eine Klimaanlage
eines Kraftfahrzeugs dadurch in Betrieb genommen, daß ein
Kompressor, der über eine elektromagnetische Kupplung mit
dem Motor verbunden ist, in Gang gesetzt wird, wenn ein
Schalter der Klimaanlage von Hand beispielsweise vom
Fahrer in den Zustand EIN geschaltet wird oder wenn der
Schalter in Abhängigkeit von der Temperatur automatisch
betätigt wird, wie es bei automatischen Klimaanlagen oft
der Fall ist. Bei einer etwaigen Verminderung der Motor
drehzahl auf einen vorgegeben niedrigen Wert, beispiels
weise auf die Motorleerlaufdrehzahl, führt während des
Betriebs des Kompressors eine Motorleerlaufdrehzahlsteue
rung im Lufteintrittssystem eine Vorrangsteuerung zum
Erhöhen der Motordrehzahl auf eine Vorrangleerlaufdrehzahl
durch, um zu verhindern, daß die Motordrehzahl absinkt.
Ein Beispiel für eine derartige Steuerung ist aus der
offengelegten japanischen Patentanmeldung Nr. 200038/1984
bekannt.
Wenn bei einer herkömmlichen Steuerung dieser Art die elektro
magnetische Kupplung die Verbindung herstellt, gelangt
die Belastung durch den Kompressor unmittelbar auf den
Motor. Das Motorleerlaufdrehzahlsteuersystem öffnet daher
ein Drosselventil zum Erhöhen der Luftzufuhr und gleich
zeitig zum Erhöhen der Brennstoffmenge zum Motor, um
das Motordrehmoment größer zu machen. Damit ist jedoch
die Schwierigkeit verbunden, daß die Motordrehzahl bis
zur Vorrangmotorleerlaufdrehzahl nur verzögert zunimmt.
Um diese Schwierigkeit zu überwinden, hat man bereits
vorgeschlagen, daß eine Steuereinrichtung die Vorrang
leerlaufdrehzahl vornimmt, wenn der Schalter auf EIN
geschaltet wird, und daß der Kompressor erst in Betrieb
genommen wird, nachdem die Steuereinrichtung die Erhöhung
der Motordrehzahl festgestellt hat, um ein unerwünschtes
Absinken der Motordrehzahl zu vermeiden. Wird jedoch die
Drehzahl von einem hohen Wert aus vermindert, beispiels
weise beim Durchdrehenlassen des Motors im Leerlauf oder
beim Auskuppeln der Hauptkupplung bei fahrendem Fahrzeug,
führt die Steuereinrichtung die Vorrangleerlaufdrehzahl
steuerung gleichzeitig mit dem Startbetrieb des Kompres
sors aus, da beim Umschalten des Schalters auf EIN die
Motordrehzahl noch hoch ist. Aufgrund der Verzögerung
der Vorrangleerlaufdrehzahlsteuerung, d. h. aufgrund ver
zögerter Entwicklung des Motordrehmoments, fällt jedoch
dann die Motordrehzahl erheblich ab. Es kann dann zu
Betriebsstörungen kommen, beispielsweise Stehenbleiben
des Motors, Vibrationen, unzulängliches Antriebsverhalten
oder dergleichen. Wird somit der Schalter unter den oben
geschilderten Betriebsbedingungen auf den Zustand EIN
gebracht, ist es erforderlich, geeignete Gegenmaßnahmen
zu treffen, um ein Absinken der Motordrehzahl zu ver
meiden.
Um einer solchen verzögerten Vorrangleerlaufdreh
zahlsteuerung der oben beschriebenen Art vorzubeugen, hat
man bereits vorgeschlagen, die Masse eines Schwungrades
zu erhöhen und auf diese Weise eine Herabsetzung der
Motordrehzahl zu vermeiden. Weiterhin hat man versucht,
das Volumen des Lufteintrittssystems zu vermindern, um
das Ansprechen auf die Vorrangleerlaufsteuerung zu ver
bessern. Bei dem zuerst genannten Vorschlag wird jedoch
das Ansprechverhalten des Motors in einem hohen Maße
herabgesetzt. Bei dem zuletzt genannten Vorschlag werden
die Abgabeleistung des Motors und die Auslegung des
Motors nachteilig beeinträchtigt.
Führt die Steuereinrichtung die Steuerung in einer
solchen Weise aus, daß der Kompressor mit Verzögerung in
Betrieb genommen wird, nachdem die Vorrangleerlaufsteuerung
ausgeführt worden ist, kann es aber auch zu Störungen
kommen, beispielsweise verdrehen des Motors in Verbin
dung mit Schwierigkeiten beim Einstellen einer passenden
Verzögerungszeit, was noch gefördert wird durch abmes
sungsmäßige und funktionsmäßige Unterschiede bei der
Motorserienfertigung.
Unter Bezugnahme auf die oben geschilderten Nach
teile besteht somit ein Bedürfnis nach einer verbesserten
Inbetriebnahmesteuerung einer Klimaanlage in einem
Kraftfahrzeug.
Aufgabe der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung ist
es, zur Steuerung einer Klimaanlage für ein Kraftfahrzeug
ein Verfahren vorzusehen, das nach Möglichkeit bei allen
Motorbetriebsbedingungen einen Abfall der Motordrehzahl
auf einen unerwünschten niedrigen Wert verhindert, wenn
ein Schalter für die Klimaanlage auf EIN geschaltet wird.
Die Erfindung verhindert somit eine Inbetrieb
nahme des Kompressors der Klimaanlage, wenn das Ein
schalten des Klimaanlagenschalters mit einer Motor
drehzahlverzögerung zusammenfällt, die einen bestimmten
Wert überschreitet. Dadurch wird die Gefahr beseitigt,
daß es zu einem unerwünschten Stillstand des Motors
kommt, beispielsweise beim Drehzahlabfall nach einem
Hochdrehen des Motors im Leerlauf.
Die Erfindung soll im folgenden an Hand von Zeich
nungen beispielshalber erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild zur Veranschaulichung
eines Aufbaus eines nach der Erfindung ausgebildeten
Geräts zur Steuerung der Klimaanlage für ein Kraftfahrzeug,
und
Fig. 2 ein Flußdiagramm zur Veranschaulichung der
Arbeitsweise des im Blockschaltbild nach Fig. 1 darge
stellten Geräts.
Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Dargestellt ist ein Motor 1 für ein Kraft
fahrzeug und ein Kompressor 2 für eine Klimaanlage. Der
Motor 1 ist über einen Kraftübertragungsmechanismus 4
einschließlich einer elektromagnetischen Kupplung 3 mit
dem Kompressor 2 betriebsmäßig verbunden. Ein Steuersystem
des dargestellten Geräts enthält einen Motordrehzahlsen
sor 5 und einen Klimaanlagenschalter 6. Eine vom Motor
drehzahlsensor 5 erfaßte Motordrehzahl Ne wird einem
Motordrehzahländerungsgeschwindigkeit-Rechenteil 11 in
einer Steuereinrichtung 10 zugeführt, um aus der Motor
drehzahl Ne die Motordrehzahländerungsgeschwindigkeit
dNe/dt zu berechnen. Die Motordrehzahländerungsgeschwin
digkeit dNe/dt wird in einen Motordrehzahlabnahmezustand-
Feststellteil 12 eingegeben. Wenn dNe/dt abnimmt, und
dann gleich oder kleiner als K wird, wobei K eine vor
bestimmte negative Konstante (Feststellkonstante) ist,
wird an einen Zeitgabeteil 13 ein diese Feststellung
anzeigendes Signal (Feststellsignal) abgegeben. Das Zeit
gabeteil 13 enthält einen Zeitgeber, der eine Ablaufzeit
auszählt, und ist derart ausgebildet, daß der Zeitgeber
immer dann gelöscht wird, wenn das Feststellsignal ein
gegeben wird. Das Zeitgabeteil 13 erzeugt ein erstes
Signal, wenn eine vorbestimmte Zeitperiode, beispiels
weise 2 s, abgelaufen ist. Danach wird das erste oder ein
zweites Signal vom Zeitgeberteil 13 und ein Signal vom
Schalter 6 in ein Ausgabesteuerteil 14 eingegeben. Für
den Fall, daß ein EIN-Signal des Schalters 6 und das
vom Zeitgabeteil 13 ausgegebene erste Signal gleich
zeitig in das Ausgabesteuerteil 14 eingegeben werden,
wird über ein Treiberteil 15 an die elektromagnetische
Kupplung 3 ein Befehlssignal zum Betreiben des Kompres
sors 2 ausgegeben. Erhält andererseits das Ausgabesteuer
teil 14 ein AUS-Signal vom Schalter 16 oder das zweite
Signal vom Zeitgabeteil 13, veranlaßt das Ausgabesteuer
teil 14 keine Ausgabe des Befehlssignals.
Ferner enthält das Gerät ein Leerlaufsteuersystem
mit einem Leerlaufdrehzahl-Erfassungsteil 16, in das
die Motordrehzahl Ne eingegeben wird. Das Leerlaufdreh
zahl-Erfassungsteil 16 erfaßt einen Leerlaufzustand und
erzeugt ein Leerlauferfassungssignal, wenn die Motor
drehzahl Ne eine vorbestimmte Leerlaufdrehzahl erreicht.
Das Leerlauferfassungssignal und das Signal vom Klima
anlagenschalter werden in ein Erstleerlaufdrehzahl-
oder Vorrangleerlaufdrehzahl-Steuerteil FICD (first
idle control section) 17 eingegeben, das eine Erst- oder
Vorrangleerlaufdrehzahlsteuerung durchführt.
Als nächstes wird die Arbeitsweise des Geräts mit
dem obigen Aufbau an Hand des Flußdiagramms nach Fig. 2
erläutert.
Bei laufendem Motor 6 wird die Motordrehzahl Ne vom
Motordrehzahlsensor 5 in das Änderungsgeschwindigkeit-
Rechenteil 11 eingegeben, um die Motordrehzahländerungs
geschwindigkeit (Beschleunigung, Verzögerung) dNe/dt zu
berechnen. Das Ergebnis der Berechnung des Rechenteils 11
wird in das Drehzahlabnahme- oder Drehzahlverzögerung-
Feststellteil 12 eingegeben. Die Steuereinrichtung 10
stellt nunmehr fest oder ermittelt, ob die Motordrehzahl
mit einer hohen Geschwindigkeit abnimmt. Ist die
Motordrehzahländerungsgeschwindigkeit dNe/dt größer als
K, beispielsweise während des Fahrens in einem stationären
Zustand oder während der Beschleunigung des Fahrzeugs,
zählt der Zeitgeber im Zeitgabeteil 13 die abgelaufene
Zeit aus und erzeugt nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit
periode To das erste Signal, das dem Ausgabesteuerteil 14
zugeführt wird. Das System befindet sich jetzt in einem
zum Betreiben des Kompressors 2 bereiten Zustand. Wenn in
diesem betriebsbereiten Zustand der Schalter 6 auf EIN
geschaltet wird, erhält die Kupplung 3 unmittelbar ein
Befehlssignal zum Antrieb des Kompressors 3 durch den
Motor 1 zum Zwecke der Kühlung. Entdeckt das Leerlaufdreh
zahlerfassungsteil 16 einen Leerlaufzustand während des
Umlegens des Schalters 6 auf EIN, wird der Motor 1 durch
das Vorrangleerlaufdrehzahlsteuerteil 17 gesteuert, um
die Motordrehzahl auf die Erst- oder Vorrangleerlaufdreh
zahl zu bringen, um zu verhindern, daß die Motordrehzahl
aufgrund der Belastung durch den Kompressor 2 abfällt.
Kommt es während der Fahrt des Fahrzeugs zu einer
raschen Abnahme der Motordrehzahl Ne, ist die Bedingung
dNe/dt K erfüllt. Befindet sich der Kompressor 2 zu
dieser Zeit im Nichtbetriebszustand, löscht das Zeit
gabeteil 13 den Zeitgeber, so daß das Ausgabesteuerteil 14
den Kompressor ansprechend auf das zweite Signal des
Zeitgabeteils 3 in jedem Falle im Nichtbetriebszustand
hält. Selbst wenn daher unter dieser Bedingung ein EIN-
Signal vom Schalter 6 abgegeben wird, verhindert die
Steuereinrichtung 10 den Betrieb des Kompressors 2. Da
durch soll ein Stottern oder ein Stillstand des Motors 1
verhindert werden.
Wenn sich danach die Motordrehzahl Ne auf einen Wert
im Bereich der Motorleerlaufdrehzahl vermindert hat und
die Motordrehzahländerungsgeschwindigkeit über den vor
bestimmten negativen Wert ansteigt, beginnt der Zeitge
ber im Zeitgabeteil 12 mit dem Auszählen der Zeit. Ist
die vorbestimmte Zeitperiode To abgelaufen, wird der
Kompressor 2 wieder in den betriebsfähigen Zustand ge
bracht. Wenn somit der Schalter 6 auf EIN geschaltet
wird, beginnt der Kompressor 2 mit seinem Betrieb. Da
die Motordrehzahl Ne zu dieser Zeit ständig im wesent
lichen auf der Motorleerlaufdrehzahl gehalten wird, führt
die Steuereinrichtung 10 die Vorrang- oder Erstdrehzahl
steuerung über das Steuerteil 17 ohne Verzögerung aus,
wobei der Motor 1 die Belastung des Kompressors 2 unter
der Bedingung der Erst- oder Vorrangmotorleerlaufdrehzahl
erhält.
Für den Fall, daß der Kompressor 2 unter der Bedingung
dNe/dt K bereits in Betrieb ist, hält die Steuereinrich
tung 10 den Kompressor 2 im betriebsfähigen Zustand, selbst
wenn der Schalter 6 auf EIN wechselt.
Obgleich die Erfindung unter Bezugnahme auf ein einzi
ges bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben worden
ist, sei bemerkt, daß die Erfindung auf dieses Ausführungs
beispiel nicht beschränkt sein soll. So kann man beispiels
weise die Motordrehzahländerungsgeschwindigkeit auch auf
der Grundlage dNe/dR unter Verwendung eines Kurbelwellen
winkels R berechnen.
Wie es aus der obigen Beschreibung hervorgeht, ver
hindert die Steuereinrichtung den Kompressor am Betrieb
unabhängig vom gegenwärtigen Betätigungszustand des Klima
anlagenschalters, wenn die Motordrehzahländerungsgeschwin
digkeit kleiner als der vorbestimmte negative Wert ist.
Die Steuereinrichtung verhindert daher einen so starken
Motordrehzahlabfall, daß es zu einem Stillstand, Vibratio
nen oder ähnlichen Störungen kommt. Auf diese Weise wird
in vorteilhafter Weise das Fahrverhalten des Kraftfahrzeugs
stabilisiert.
Da der Betrieb des Kompressors nur so lange gehin
dert wird, bis die Begrenzung bezüglich der Motordreh
zahländerungsgeschwindigkeit wieder aufgehoben ist,
wird die Kühlfähigkeit der Klimaanlage in keiner Weise
nachteilig beeinträchtigt.
Unter Bezugnahme auf das beschriebene bevorzugte
Ausführungsbeispiel der Erfindung sei bemerkt, daß
zahlreiche verschiedenartige Abwandlungen und Modifika
tionen denkbar sind, ohne daß dabei der Schutzumfang der
Erfindung verlassen wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur Steuerung einer Fahrzeug-Klimaanlage,
deren Kompressor mit einer Brennkraftmaschine des Fahr
zeugs kuppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine angeforderte Inbetriebnahme der Klimaanlage unter
bunden wird, wenn die Änderungsgeschwindigkeit (dNe/dt)
der Drehzahl (Ne) der Brennkraftmaschine unter einem vor
gegebenen Änderungsgeschwindigkeitswert (K) liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine angeforderte Inbetriebnahme der Klimaanlage so
lange unterbunden bleibt, bis im Anschluß an eine Er
höhung der Änderungsgeschwindigkeit (dNe/dt) der Drehzahl
(Ne) der Brennkraftmaschine über den vorgegebenen Ände
rungsgeschwindigkeitswert (K) hinaus eine vorgegebene
Zeitdauer (To) abgelaufen ist.
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