DE3726333A1 - Verfahren zum betreiben einer einen klimaanlagen-verdichter antreibenden brennkraftmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrei­ ben einer Brennkraftmaschine der im Oberbegriff des ersten Anspruchs angegebenen Art und geht aus von der gattungsbildenden DE-OS 31 34 041.

Beschrieben ist darin eine Klimaanlage für Kraftfahr­ zeuge mit Brennkraftmaschinen, wobei insbesondere während des Leerlaufbetriebes der Brennkraftmaschine bei gleichzeitigem Antrieb des Klimaanlagen-Verdichters die von der Brennkraftmaschine abgegebene Leistung durch Erhöhung der der Brennkraftmaschine zugeführten Luft­ menge erhöht wird. Diese Maßnahme ist erforderlich um zu verhindern, daß die Brennkraftmaschine bei Zuschalten des Klimaanlagen-Verdichters aufgrund des dann herr­ schenden Leistungsdefizits abgestellt wird.

Die in der oben genannten Schrift gezeigte Anordnung erkennt dabei ein auftretendes Leistungsdefizit anhand der dann in der Sauganlage der Brennkraftmaschine auftretenden erhöhten Unterdruckwerte. Diese Anordnung weist jedoch den Nachteil auf, daß der Regelkreis zur Erhöhung der Leistungsabgabe der Brennkraftmaschine erst dann zum Tragen kommt, wenn die Drehzahl der Brennkraft­ maschine, beispielsweise ausgehend von der Leerlauf­ drehzahl, bereits deutlich abgefallen ist. Diese Dreh­ zahlschwankungen muß der Führer des Kraftfahrzeuges aber als unangenehm empfinden. Besonders negativ wirken sich derartige Drehzahlschwankungen aber auch dann aus, wenn das Kraftfahrzeug unter äußerst geringer Brennkraftma­ schinen-Leistungsabgabe beispielsweise in Schleichfahrt bewegt wird.

Alternativ zu der in der o. g. Schrift angegebenen Maßnahme ist es aber auch möglich, die Brennkraftma­ schine stets mit erhöhter Leerlaufdrehzahl zu betreiben, somit also bei Nichtbetrieb des Klimaanlagen-Verdichters ein Leistungsüberangebot bereitzustellen, welches bei Einschalten des Verdichters dann abgebaut wird. Jedoch ergeben sich auch mit dieser Anordnung hohe Drehzahl­ schwankungen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Betriebsverfah­ ren aufzuzeigen, welches die mit dem Zu- bzw. Abschalten einer Hilfseinrichtung an einer diese Hilfseinrichtung antreibenden Brennkraftmaschine auftretenden Drehzahl­ schwankungen in ihrer Höhe deutlich zu verringern. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Anspruchs gelöst.

Da die möglichen Maßnahmen zur Leistungsbeeinflussung der Brennkraftmaschine nicht schlagartig zu einer erhöhten bzw. verringerten Leistungsabgabe führen, sondern die Brennkraftmaschine zunächst auf diese durchgeführten Maßnahmen reagieren muß, werden erfin­ dungsgemäß zunächst diese Maßnahmen eingeleitet und erst im Anschluß daran, nachdem die Brennkraftmaschine eine veränderte Leistungsabgabe zu liefern bereit ist, die Hilfseinrichtung zu- bzw. abgeschaltet. Die erforder­ liche Dauer jener Zeitverzögerung läßt sich dabei anhand mehrerer Versuchsreihen ermitteln. Dabei kann die optimale Zeitverzögerung zwischen einer Maßnahme zur Leistungserhöhung der Brennkraftmaschine und dem Zu­ schalten der Hilfseinrichtung verschiedenartig sein von der optimalen Zeitdauer zwischen einer Maßnahme zur Leistungsverminderung der Brennkraftmaschine und dem Abschalten der Hilfseinrichtung.

An dieser Stelle soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß sich das erfindungsgemäße Verfahren weder nur auf eine als Klimaanlagen-Verdichter ausgebildete Hilfseinrichtung bezieht, noch auf einen vom Führer des Kraftfahrzeuges mittels eines Schalters ausgelösten Zu­ bzw. Abschaltvorgang beschränkt ist. Vielmehr ist das erfindungsgemäße Verfahren auch in jenen Fällen anwend­ bar, in denen beispielsweise die Kälteleistung der Klimaanlage durch kontinuierliches Zu- bzw. Abschalten des Klimaanlagen-Verdichters automatisch geregelt wird. Des weiteren muß jenes Verfahren auch nicht auf den Leerlaufbetriebspunkt einer Brennkraftmaschine be­ schränkt bleiben, sondern kann vielmehr im vollständi­ gen, insbesondere jedoch im unteren Lastbereich einer Brennkraftmaschine zur Anwendung gelangen.

Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben einer nur zeitweise eine zuschaltbare Hilfseinrichtung antreiben­ den Brennkraftmaschine ist in Anspruch 2 beschrieben. Demnach ist ein elektronisches Verzögerungsschaltglied vorgesehen, welches als Reaktion auf ein vorgesehenes Zuschaltsignal für die Hilfseinrichtung - sei es durch Betätigen eines Schalters oder beispielsweise durch ein von einem Thermostatschaltglied erzeugtes Signal - zunächst eine Leistungsänderung an der Brennkraftma­ schine verursacht und erst zeitlich verzögert das Zuschalten der Hilfseinrichtung veranlaßt. Da derartige elektronische Verzögerungsschaltglieder dem Fachmann geläufig sein dürften, wird auf die Darstellung eines entsprechenden Ausführungsbeispiels verzichtet.

Alternativ ist es aber auch möglich, gemäß Anspruch 3 ein Meßorgan vorzusehen, welches anhand einer oder mehrerer Brennkraftmaschinen-Betriebskenngrößen die Änderung des Brennkraftmaschinen-Betriebeszustandes ermittelt, und daraufhin das Zuschalten bzw. Abschalten der Hilfseinrichtung veranlaßt. Für jene Betriebskenn­ größen seien beispielshaft der Saugrohrunterdruck oder die Abgaszusammensetzung genannt. Der Zuschaltvorgang der Hilfseinrichtung kann dabei beispielsweise auch pneumatisch initiiert werden. Diese Lösung bietet sich insbesondere in den Fällen an, in denen der Saugrohr­ unterdruck als Betriebskenngröße zur Ermittlung der Leistungsänderung herangezogen wird.

Die oben vorgeschlagenen Vorrichtungen stellen lediglich bevorzugte Ausführungsformen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dar, und können in ihrer Ausbildung auch abgewandelt werden. Dies ist für das Wesen der vorliegenden Erfindung unerheblich; wesentlich ist vielmehr der allgemeine Erfindungsgedanke, wonach bei vorgesehenem Zuschalten bzw. Abschalten der Hilfs­ einrichtung zunächst die Maßnahmen zur Leistungserhöhung bzw. Leistungserniedrigung der Brennkraftmaschine durchgeführt werden und erst im Anschluß daran zeitlich verzögert die Hilfseinrichtung zugeschaltet bzw. abge­ schaltet wird, um störende gravierende Drehzahländerun­ gen der Brennkraftmaschine zu vermeiden.

Claims (3)

1. Verfahren zum Betreiben einer nur zeitweise eine zuschaltbare Hilfseinrichtung - insbesondere einen Klimaanlagen-Verdichter - antreibenden Brennkraft­ maschine, wobei während des Betriebes der Hilfs­ einrichtung die von der Brennkraftmaschine abgege­ bene Leistung durch Änderung der der Brennkraft­ maschine zugeführten Luft- und/oder Gemischmenge und/oder durch Zündzeitpunktänderung gegenüber dem Nichtbetrieb der Hilfseinrichtung erhöht wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei vorgesehenem Zuschalten (Abschalten) der Hilfseinrichtung zunächst die Maßnahmen zur Leistungserhöhung (Leistungserniedrigung) der Brennkraftmaschine durchgeführt werden und erst im Anschluß daran zeitlich verzögert die Hilfseinrichtung zugeschal­ tet (abgeschaltet) wird.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektronisches Verzögerungsschaltglied vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Meßorgan vorgesehen ist, welches anhand einer oder mehrerer Brennkraft­ maschinen-Betriebskenngrößen die Änderung des Brennkraftmaschinen-Betriebszustandes ermittelt und daraufhin das Zuschalten bzw. Abschalten der Hilfseinrichtung veranlaßt.