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Metallbank und Metallurgische Gesellschaft Akt.- Ges in Frankfurt
a. M.
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Verdampfungsvorrichtung.
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Es ist bekannt, die bei der Verdampfung von Flüssigkeiten, entstehenden
Brüden ganz oder teilweise zur Beheizung des Verdampfers von neuem dadurch zu verwenden,
daß man die Brüdendämpfe durch einen Dampfstrahlapparat auf einen höheren absoluten
Druck komprimiert. In der Regel findet bei derartigen Anlagen die Verdampfung unter
atmosphärischem Druck statt. Es ist auch vorgeschlagen worden, durch den Dampfstrahlapparat
einen Unterdruck zu erzeugen, die Verdampfung also unter einem Vakuum erfolgen zu
lassen, wobei der Heizdampfdruck. gleich dem atmosphärischen oder etwas höher gehalten
wird.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine verbesserte Betriebsweise
für Verdampfungsanlagen mit Strahlkompressor, wobei nicht nur der Verdampfungsraum,
sondern auch der Heizraum unter Vakuum gehalten wird. Diese Betriebsweise wird auf
technisch vorteilhafte Art'dadurch erzielt, daß sowohl Verdampfungsraum als auch
Heizraum mit einem gemeinschaftlichen Kondensator verbunden werden, wobei Maßnahmen
getroffen werden müssen, durch die erreicht wird, daß in dem Heizraum ein höherer
absoluter Druck herrscht als in dem Verdampfungsraum. Die Maßnahmen bestehen entweder
darin, daß in die Verbindungsleitung zwischen Heizraum und Kondensator ein Drosselorgan
eingeschaltet wird, oder daß die aus dem Verdampfungsraum in den Nondensator abzuführenden
Brüden auf den Heizdampfdruck komprimiert werden, was zweckmäßig durch einen besonderen
Strahlapparat geschieht, aber auch auf andere Weise g schehen kann.
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Bei Verdampfungsanlagen, bei denen die Brüdendämpfe durch ein mechanisch
angetriebenes Gebläse v, erdiXchtet und der Heizeinrichtung zugeführt werden, ist
es bekannt, die im Heizsystem nicht boIrdensierten Heizdämpfe in einen Kondensator
abzuleiben, der gleichzeitig die Heizeinrichtung unter Vakuum setzt. In diesem Falle
darf der Verdampfungsraum nicht mit dem Kondensator verbunden sein, weil sonst dem
Kompressor Brüden dämpfe weggenommen und die Leistung der Heizeinrichtung um den
Betrag dieser Brüdenmenge geschmälert werden würde, sofern man nicht die der Heizeinrichtung
entzogene Dampfmenge durch Frischdampfzusatz ergännt, was man aber aus wirtschaftliche
Gründen möglichst vermeiden wird.
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Bei der mit Strahlkompressor arbeitenden Verdampfungsanlage gemäß
der Erfindung wäre ks schädlich, wenn man die Verbindungsleitung zwischen Verdampfungsraum
und Kondensator weglassen würde, weil dann, da in der Heizeinrichtung nur so viel
Dampf niedergeschlagen werden kann, als im Verdampfungsraum verdampft, der Betriebsdampf
für den Strahlkompressor für die Zwecke der Eindampfung, also für den Heizeffekt,
verlorengehen würde und die entsprechende Wärme im Kondensator nutzlos vernichtet
werden mußte.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung schematisch veranschaulicht.
a ist der Verdampfer, b der Verdampfungsraum, c der Heizraum. Ein Teil der im Verdampfungsraum
entstehenden Brüden gelangt durch die Leitung d in den DampfstrahlkomX pressor e
und wird durch das Rohr j in das Heizsystem c gedrückt. Die in den Kondensator i
abzuführenden Brüden strömen durch die Leitung g, die aus dem Heizraum abzuführende
Luft und unkondensierbaren Dämpfe durch die Leitung k in den Kondensator, der durch
Vorrichtungen bekannter Art, beispielsweise durch eine Pumpen, entwässert und entlüftet
wird. n stellt einen Vorwärmer dar, in dem in üblicher Weise ein Teil der Brüdenabwärme
zur Vorwärmung der einzudampfenden Flüssigkeit ausgenutzt wird. Um die zwischen
Heizraum und Verdampfungsraum aufrechtzuerhaltende Druckdifferenz zu erzielen, ist
entweder in der Leitungh ein Drosselorgan 1 vorgesehen oder in der Leitung g ein
Kompressor m, der in der Zeichnung als Strahlapparat dargestellt ist.
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Die Anordnung des Hilfsstrahlapparates m wird insbesondere dann empfehlenswert
sein, wenn bei besonders niedriger Temperatur, d. h. bei sehr hohem Vakuum, verdampft
werden soll, einem Vakuum, welches im vorliegenden Falle sogar höher sein kann,
als es bei normalem, dampfbeheiztem Verdampfer nach Maßgabe der gegebenen Kühlwasserverhälte
nisse überhaupt möglich wäre.
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Wesentliche technische Fortschritte gemäß vorliegender Erfindung
sind darin zu erblicken, daß infolge des niedrigen absoluten, Gegendruckes des Strahlapparates
e dessen spezifische Förderleistung sehr erheblich höher ist, als wenn er gegen
atmosphärischen Druck zu fördern hätte. Weiter ergibt sich aus der Möglichkeit der
Eindaampfung bei niedriger Temperatur der Vorteil, daß eine geringe, u. U. überhaupt
keine Vorwärmung der einzudampfenden Flüssigkeit notwendig ist, und daß solche Flüssigkeiten
wirtschaft lich eingedampft werden können, bei denen nur niedrige Verdampfungstemperaturen
zulässig sind.
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PATENT-ANSPRÜCHE: 1. Verdampfungsvorrichtung, bei der mittels eines
Dampfstrahlapparates ein Teil der Brüden verdichtet und der Heizeina richtung zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizraum und der Verdampfungsraum mit einem
gemeinsamen Kondensator verbunden sind und in die Verbindungsleitung zwischen Kondensator
einerseits und Heizraum oder Verdampfungsraum anderseits eine Vorrichtung eingebaut
ist, die den absoluten Druck im Heizraum gegenüber dem Verdampfungsraum erhöht.
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2. Verdampfungsvorrichtung nach Anaspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Verbindungsleitung (h) zwischen Heizraum''(c);und Kondensator (i) ein
Drosselorgan (1) eingeschaltet ist.