DE914378C - Dampferzeuger mit Druckfeuerung - Google Patents
Dampferzeuger mit DruckfeuerungInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 1. JULI 1954
Es sind Dampferzeuger mit Druckfeuerung bekanntgeworden,
bei welchen der regelbar zuführbare Brennstoff unter einem den Atmosphärendruck übersteigenden, gleichbleibenden Druck verbrannt
und dieser Druck durch einen Verdichter für die regelbar einführbare Verbrennungsluft erzeugt
wird, welcher Verdichter durch eine mit den aus dem Dampferzeuger austretenden Verbrennungsgasen betriebene Gasturbine angetrieben wird,
und bei welchem Dampferzeuger ferner die Verbrennungsgase mit großer Geschwindigkeit
(w — etwa 200 m/sec) durch die seine Heizflächen
bildenden Verdampfer- und Uberhitzerrohre getrieben werden. Der Gasturbine dieser Dampferzeuger
wird im Gasstrom üblicherweise ein Speisewasservorwärmer nachgeschaltet, damit die
in ihren Abgasen enthaltene Wärme auch noch ausgenutzt werden kann.
Damit ein Dampferzeuger einen möglichst guten Wirkungsgrad habe, müssen die Verbrennungsgase
auf eine möglichst tiefe Temperatur abgekühlt werden. Dieser Abkühlung ist aber in zweifacher
Hinsicht eine Grenze gesetzt. Oft hat das angelieferte Speisewasser aus irgendwelchen Gründen
eine verhältnismäßig hohe Temperatur, beispielsweise über ioo° C. Die Verbrennungsgase können
in diesem Fall in einem Speisewasservorwärmer nur auf eine durch die Temperatur des anfallenden
Wassers bestimmte, etwas höher als diese liegende Temperatur abgekühlt werden. Aber auch wenn
kaltes Speisewasser verfügbar wäre, so dürfte es nicht dem der Gasturbine des Dampferzeugers
nachgeschalteten Speisewasservorwärmer zugeführt werden, ohne daß es vorher erwärmt worden wäre.
An den von kaltem Wasser durchflossenen Vorwärmerrohren kondensiert sich nämlich gasseitig
die in den Verbrennungsgasen enthaltene Feuchtigkeit; das so entstehende Kondenswasser löst schädliche
Bestandteile der Gase auf, wie z. B. Schwefelsäure oder schweflige Säure, was zur Zerstörung
der Vorwärmerrohre führen kann. Maßgebend für ίο die Kondensation der in den Gasen enthaltenen
Flüssigkeit ist eben nicht die Gastemperatur, sondern die Wandtemperatur, die um etliche Grade
tiefer liegt als die erstgenannte.
Unter diesen Gesichtspunkten ist es von Vorteil, wenn die letzte Stufe der Abkühlung der Verbrennungsgase
nicht durch Wärmeaustausch in einem Speisewasservorwärmer stattfindet, sondern durch Entspannung in einer Turbine. Die Wände
des Gehäuses und des Läufers und die Schaufeln der Turbine nehmen nahezu die gleiche Temperatur
an, wie die Verbrennungsgase; sie sind also nicht kalter als diese. Die Gase können also in einer
Gasturbine auf eine tiefere Temperatur abgekühlt werden als in einem Speisewasservorwärmer, was
den Wirkungsgrad des Dampferzeugers verbessert. Zudem sind die Materialmengen in einer Turbine
viel kleiner als in einem Vorwärmer, so daß mit Rücksicht auf die Kosten eher ein gegen Angriffe
widerstandsfähiges Sondermaterial gewählt werden kann.
Wollte man nun aber die ganze Entspannung der Verbrennungsgase ausschließlich am Ende des Gasweges
bei verhältnismäßig tiefer Temperatur vor sich gehen lassen, so wäre die Leistung der Gasturbine
ungenügend, um den oder die Luftverdichter anzutreiben; es müßte zu ihrem Antrieb eine
namhafte Zusatzleistung aus fremder Quelle aufgewendet werden, was unwirtschaftlich wäre. Es
wird deshalb vorgeschlagen, die Entspannung der Verbrennungsgase in zwei nacheinander durchflossenen
Turbinen vorzunehmen, wobei die erste bei möglichst hoher Temperatur und die zweite
bei möglichst tiefer Temperatur arbeitet. Dabei wird der für die Vorwärmung des .Speisewassers
auf eine für dessen Einführung in den Dampferzeuger vorteilhafte Temperatur gleichwohl noch
verwendete Vorwärmer zwischen den beiden Gasturbinen in den Gasweg eingeschaltet. Es können
aber auch weitere oder andere Wärmeaustauschflächen zwischen den beiden Gasturbinen in den
Gasweg eingeschaltet werden, wie z.B. ein Verdampfer. Die bei der Verbrennung des Brennstoffes
in der Brennkammer entstehenden Verbrennungsgase durchfließen also nacheinander die Kessel-
heizflächen, nämlich die Verdampfer- und Überhitzerrohre, die erste Gasturbine, den Speisewasservorwärmer
oder andere Wärmeaustauschflächen, und die zweite Gasturbine. Mit dieser Anordnung
gelingt es, zwei Ziele zu erreichen: eine im Vergleich mit der in den bisher üblichen Anordnungen
erreichbaren Abgastemperaturen tiefere Temperatur der den Dampferzeuger verlassenden Verbrennungsgase, und damit einen besseren Wirkungsgrad des
Dampferzeugers, und die ohne äußeren Leistungsaufwand zu verwirklichende Verdichtung der
Verbrennungsluft.
Die Erfindung betrifft somit einen Dampferzeuger mit Druckfeuerung, bei dem die Verbrennungsluft
durch mindestens einen Verdichter unter Druck gesetzt wird, wobei der oder die Verdichter
von Gasturbinen angetrieben werden, in denen sich die in der Brennkammer des Dampferzeugers
entstandenen Verbrennungsgase entspannen, und weist zwei im Gasweg hintereinander-
! geschaltete Gasturbinen und dazwischengeschaltete Wärmeaustauschflächen auf, in welchen Turbinen
die Entspannung der Verbrennungsgase in zwei Stufen so vollzogen wird, daß unter Abgabe der
zur Verdichtung der Verbrennungsluft benötigten Leistung die erste Turbine bei der im Hinblick auf
die Warmfestigkeit ihrer Baumaterialien höchstzulässigen Temperatur, die zweite Turbine aber am
Ende des Gasweges bei einer möglichst der Umgebungstemperatur angenäherten tiefen Temperatur
arbeitet.
Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele eines Dampferzeugers gemäß der Erfindung dar, und
zwar zeigt
Fig. ι eine Anordnung, bei welcher die beiden Gasturbinen einen mit ihnen auf gleicher Welle go
angeordneten Luftverdichter antreiben,
Fig. 2 eine Anordnung, bei der die zwei Gasturbinen je einen auf verschiedenen Wellen angeordneten,
luftseitig hintereinandergeschalteten Luftverdichter antreiben,
Fig. 3 eine Anordnung, bei der die zwei Gasturbinen je einen auf verschiedenen Wellen angeordneten,
luftseitig nebeneinandergeschalteten Luftverdichter antreiben.
In der Fig. 1 stellt 1 einen Luftverdichter dar,
der die aus dem Freien angesaugte Verbrennungsluft auf den Brennkammerdruck erhöht. 2 ist ein
Anwurfmotor, 3 die Brennkammer mit der Brennstoffeinspritzdüse 4 und den Verdampfer- und
Überhitzerflächen 5. Der erzeugte Dampf wird der Verbrauchsstelle durch die Leitung 6 zugeführt.
7 ist die erste im Weg der Verbrennungsgase angeordnete Gasturbine, 8 beispielsweise ein Speisewasservorwärmer,
welchem das allenfalls bereits erhitzte Speisewasser durch die Leitung 9 zugeführt tio
wird. Die am Ende des Gasweges angeordnete Gasturbine ist mit 10 bezeichnet. Der Luftverdichter
ι und die beiden Gasturbinen 7 und 10
sind auf ein und derselben Welle angeordnet.
In den Fig. 2 und 3 haben die Maschinen, Apparate und Rohrleitungen dieselben Bezugszeichen wie in Fig. 1, soweit Übereinstimmung
besteht. Da es aber oft zweckmäßig sein kann, wie die Gasturbine so auch den Luftverdichter in zwei
nacheinander- oder nebeneinandergeschaltete Teile zu trennen, die je von einer Gasturbine angetrieben
werden, sind in Fig. 2 zwei luftseitig hintereinandergeschaltete Luftverdichter i° und ib dargestellt,
die je mit ihren Antriebsturbinen 10 bzw. 7 auf zwei besonderen Wellen angeordnet sind,
während in Fig. 3 zwei luftseitig nebeneinander-
geschaltete Verdichter ia und i6 gezeigt sind, die
ebenfalls je von einer Turbine io bzw. J besonders
angetrieben werden. In den beiden Fig. 2 und 3 bedeuten 2" und 26 die Anwurfsmotoren der beiden
Maschinengruppen.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Dampferzeuger mit Druckfeuerung, bei dem die Verbrennungsluft durch mindestens einen Verdichter unter Druck gesetzt wird, wobei der oder die Verdichter von Gasturbinen angetrieben werden, in denen sich die in der Brennkammer des Dampferzeugers entstandenen Verbrennungsgase entspannen, gekennzeichnet durch zwei im Gasweg hintereinandergeschaltete Gasturbinen und dazwischengeschaltete Wärmeaustauschflächen, in welchen Turbinen die Entspannung der Verbrennungsgase in zwei Stufen so vollzogen wird, daß unter Abgabe der zur Verdichtung der Verbrennungsluft benötigten Leistung die erste Turbine bei der im Hinblick auf die Warmfestigkeit ihrer Baumaterialien höchstzulässigen Temperatur, die zweite Turbine aber am Ende des Gasweges bei einer möglichst der Umgebungstemperatur angenäherten tiefen Temperatur arbeitet.
- 2. Dampferzeuger nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei Gasturbinen, die einen mit ihnen auf der gemeinsamen Welle angeordneten Luftverdichter antreiben.
- 3. Dampferzeuger nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei Gasturbinen, die bei Anordnung auf zwei verschiedenen Wellen je einen Niederdruck- und einen Hochdruckluftverdichter antreiben, wobei die beiden Verdichter luftseitig hintereinandergeschaltet sind.
- 4. Dampferzeuger nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei Gasturbinen, die bei Anordnung auf zwei verschiedenen Wellen je einen Luftverdichter antreiben, wobei die beiden Verdichter luftseitig nebeneinandergeschaltet sind.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenQ 9524 6.54
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