-
Gasanalytischer Apparat für zwei oder mehrere Reihen von Analysen.
Es sind gasanalytische Apparate bekannt, mit denen zwei oder mehrere Reihen von
Analysen ausgeführt werden können, von denen z. B. die eine Reihe zur Bestimmung
des Kohlenoxydgehaltes, die andere Reihe zur Bestimmung des Kohlensäuregehaltes
eines Rauchgasgemisches bestimmt ist. Es ist nun sehr wichtig, daß die Person, die
einen der-. artigen Apparat beobachtet, eine Ablesung des erhaltenen Analysenresultates
ohne Schwierigkeit bewerkstelligen kann, und man hat eine solche Übersichtlichkeit
dadurch zu erreichen versucht, daß die den verschiedenen Analysenreihen entsprechenden
Schaulinien auf demselben Registrierblatt gezeichnet wurden.
-
Die Erfindung bezweckt, die Cbersichtlichkeit der erhaltenen Analysenresultate
noch weiter zu erhöhen in dem Falle, daß wenigstens ein und derselbe Gasbestandteil
in sämtlichen Analysen einbegriffen ist.
-
Die Erfindung besteht darin, daß die verschiedenen Analysen auf einem
gemeinsamen Registrierblatt mit gemeinsamer Nullinie registriert werden. Ein besonderer
Vorteil besteht darin, daß auch ein einziger Re gistrierstift hierbei verwendet
werden kann.
-
Falls z. B. ein Gasgemisch zu untersuchen ist, das teils Kohlensäure,
teils Kohlenoxyd enthält, so führt man die Analysen derart aus, daß mindestens ein
und derselbe Gasbestandteil, z. B. Kohlensäure, in sämtlichen Analvsen einbegriffen
ist, also einerseits Kohlensäure und anderseits Kohlensäure plus Kohlenoxyd. Wenn
derart die Analysen gemäß der Erfindung auf einem gemeinsamen Registrierblatt mit
gemeinsamer Nullinie registriert werden, wird der Vorteil erreicht, daß drei Ablesungen
gleichzeitig bewerkstelligt werden können, und zwar eine Ablesung des Kohlensäuregehaltes,
eine weitere Ablesung der Summe des Kohlensäuregehaltes und des Kohlenoxydgelialtes
und schließlich eine dritte Ablesung des Kohlenoxydgehaltes. Hi-_-rzu kommt noch
der Vorteil, daß die Variationen der Nullinie im Registrierblatt ganz ausgeglichen
sind, weil sie in gleicher Weise in beide Analysenreihen eingehen.
-
Es leuchtet ein, daß die Erfindung auch in Fällen verwendbar ist,
wo mehr als zwei Analysenreihen vorkommen.
-
Die Erfindung ist auf der Zeichnung schematisch veranschaulicht. Abb.
i stellt schematisch eine beispielsweise Ausführungsform eines gasanalytischen Apparates
nach der Erfindung dar, Abb. 2 eine Abänderung desselben.
-
In Abb. i bezeichnet A eine Gasquelle, z. B. eine Feuerung -eines
Dampfkessels, M1 ein erstes Meßgefäß, 41 einen elektrisch beheizten Ofen, 41 einen
Absorptionsbehälter, der z. B. Kalilauge enthält, M= ein zweites Meßgefäß und R
eine Registriervorrichtung. V ist eine Umgehungsleitung, mit welcher der Behälter
A1 abwechselnd ein- und ausgeschaltet werden kann, so daß die Gasmischung entweder
nur durch den einen Behälter Az' oder durch diesen und auch den vorgeschalteten
Behälter A1 strömen kann.
-
Die Gasmischung wird zuerst im ersten Meßgefäß M1 gemessen und strömt
dann entweder durch den Ofen Al, in welchem ihr Gehalt an Kohlenoxyd zu Kohlensäure
oxydiert wird, in den zweiten Behälter A2, in welchem die Kohlensäure absorbiert
wird, worauf sie in das zweite Meßgefäß M2 gelangt, in der sie aufs neue gemessen
wird, wc;-nach das Analysenresultat am Registrierblatt aufgezeichnet wird, oder
sie strömt durch die Umgehungsleitung V am Ofen A' vorbei uninittelbar durch
den Behälter A2, in welchem ihr Gehalt an Kohlensäure absorbiert wird, und aus diesem
in das zweite Meßgefäß M1, wonach das Analysenresultat an demselben Registrierblatt
von derselben Nullinie aus aufgezeichnet wird. Im ersten Falle erhält man also eine
Registrierung, die dem Gehalt der Gasmischung an Kohlensäure plus Kohlenoxyd
entspricht,
während man im letzten Falle eine Registrierung erhält, die dem Ge-i halt der Gasmischung
an Kohlensäure allein entspricht. Es ist ersichtlich, daß durch die Erfindung ermöglicht
ist, drei Ablesungen gleichzeitig zu bewerkstelligen, und zwar erstens diejenige
entsprechend dem Gehalt an Kohlensäure plus Kohlenoxyd, zweitens entsprechend dem
Gehalt an Kohlensäure allein und drittens entsprechend dem Unterschied dieser beiden
direkten Ablesungen, im beschriebenen Beispiel also dem Gehalt an Kohlenoxyd, wodurch
eine weitere, wesentliche Kenntnis bezüglich der untersuchten Gasmischung vermittelt
wird.
-
Bei der in Abb. z dargestellten Ausführungsform des Apparates bezeichnet
a eine Pumpvorrichtung, die in gewöhnlicher Weise bewirkt, daß eine Flüssigkeitsmenge,
z. B. Quecksilber, in den Rohren d und c abwechselnd steigt und fällt. Das Rohr
c steht mit dem ersten Meßgefäß in Verbin, dung, in das die zu analysierend; Gasmischung
durch das Rohre eingezogen wird. Von dem ersten Meßgefäß führt ein Rohr/ zu einer
Umschaltvorrichtung g, die mit einer Flüssigkeit, z. B. Quecksilber, gefüllt ist.
Diese Umschaltvorrichtung wird in geeigneter Weise durch den wechselnden Druck in
dem Apparat derart betätigt, daß sie für jede zweite Analyse die in der Zeichnung
gezeigte Stellung, für jede andere dagegen eine geneigte Stellung in der anderen
Richtung einnimmt. Die Vorrichtung, durch welche die Umschaltvorrichtung g in die
eine oder andere Stellung gebracht wird, ist nicht in der Zeichnung gezeigt, weil
sie für die Erfindung an sich bedeutungslos ist.
-
Die Umschaltvorrichtung wird hier im folgenden Kippgefäß genannt.
Dieses Gefäß ist an beiden Enden an Rohre h bzw. i angeschlossen, von denen das
Rohr lt zu denn Absorptionsgefäß h, das Rohr i zu einem elektrisch
beheizten Ofen I führt, der ein Metalloxyd, z. B. Eisen- oder Kupferoxyd, enthält.
An den Ofen schließt sich das Rohr in an, das mit dem Rohr h verbunden ist.
-
An den Absorptionsbehälter h ist ein Rohr n angeschlossen, das einerseits
durch ein Zweigrohr o mit einer Meßglocke p der Registriervorrichtung und anderseits
durch ein' Zweigrohr t- mit einem Steigrohr b verbunden ist.
-
Diese Anordnung wirkt folgendermaßen: Bei der in der Zeichnung gezeigten
Stellung des Kippgefäßes g strömt während der Druckperiode das früher in das erste
Meßgefäß eingezogene Gasgemisch durch das Rohr/, das Kippgefäß g und das Rohr i
in den Ofen 1, in welchem in dem Gasgemisch befindlicher Kohlenwasserstoff und Kohlenoxyd
in Kohlensäure oxydiert wird, deren Volumen mit dem Gesamtvolumen dieser zwei Gasbestandteile
identisch ist. Der Wasserstoff wird zu Wasseroxydiert und bewirkt dadurch eine entsprechende
Volumenverminderung. Das Gasgemisch strömt dann weiter nach dem Absorptionsgefäß
k, wobei die gesamte Kohlensäure absorbiert wird. Die Meßglocke wird auf gewöhnliche
Weise in Bewegung gesetzt, und die auf dem Diagramm gezogene Linie zeigt den ganzen
Gehalt des Gasgemisches an Kohlensäure, Kohlenoxyd, Kohlenwasserstoff und Wasserstoff.
-
Der Apparat geht dann auf gewöhnliche Weise in seine Ausgangsstellung
zurück, und gleichzeitig wird das Kippgefäß ä umgeschaltet, so daß das Rohr i gesperrt
wird, während die Rohre j und lt miteinander in Verbindung gesetzt werden. Während
des nächsten Druckhubes der Pumpe strömt das Gasgemisch von dem ersten Meßgefäß
d durch das Rohr f, das Kippgefäß g und das Rohr lt direkt zum Absorptionsbehälter
h. Der Ofen ist somit in diesem Falle ausgeschaltet. Weil das Kohlenoxyd, der Kohlenwasserstoff
und der Wasserstoff nicht in dem Absorptionsbehälter absorbiert werden und daher
nicht das Analysenresultat beeinflussen, wird bei dieser Analyse lediglich der Kohlensäuregehalt
bestimmt, und auf dem Diagramm wird eine Linie gezogen, die nur den Kohlensäuregehalt
darstellt.
-
Auf diese Weise kommt eine Anzahl von Linien nebeneinander zur Aufzeichnung,
von denen jede zweite den ganzen Gehalt an Kohlensäure, Kohlenoxyd, Kohlenwasserstoff
und Wasserstoff, jede andere dagegen nur den Gehalt an Kohlensäure angibt.
-
Wie ersichtlich, enthält jede Analyse den Kohlensäuregehalt.