DE4012110A1 - Bauteil, welches zur anlage an ein weiteres bauteil ausgebildet ist - Google Patents
Bauteil, welches zur anlage an ein weiteres bauteil ausgebildet istInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bauteil, welches zur
Anlage an ein weiteres Bauteil ausgebildet ist, gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aneinander anliegende Bauteile, insbesondere wenn sie
aus Kunststoff bestehen, erzeugen oft Geräusche, wenn
sie - wie beispielsweise in einem Kraftfahrzeug - zu
Schwingungen angeregt werden. Die Geräusche werden
durch abwechselndes Haften und Gleiten der Reibpartner
ausgelöst, weshalb man auch von Rückreibung spricht.
Für das Phänomen der durch die aneinander reibenden und
gleitenden Kunststoffbauteile erzeugten Geräusche hat
sich auch der Name Stick-Slip-Effekt eingebürgert.
Es sind eine Vielzahl von Einflußfaktoren, die die
Geräuschneigung beeinflussen. Wesentliche Kriterien sind
die Geschwindigkeit, der Gleitweg, der spezifische
Flächendruck, die Rauhtiefe und die Bauteilelastizität.
Es gibt eine Vielzahl von Erfahrungswerten und tabella
rischen Aufstellungen, aus denen sich geräuscharme
Werkstoffpaarungen ergeben. In der Praxis können diese
Aussagen jedoch oft nicht volle Berücksichtigung fin
den, da vorrangig bei der Werkstoffauswahl dessen Ei
genschaften und Kosten Berücksichtigung finden müssen.
Auch der Aspekt der Ressourcenschonung und der Wieder
verwertbarkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Unter dieser Voraussetzung wurde auch versucht, bei den
gegebenen, nicht optimalen Materialpaarungen die Werk
stoffe so zu behandeln, beispielsweise durch Beimengung
von Siliconöl, daß die Geräuschneigung reduziert wird.
Oft sind jedoch solche Beimengungen nicht ohne weiteres
möglich, da dadurch wiederum die Materialeigenschaften
beeinflußt werden oder sich die Geräuschreduzierung
nicht in gewünschtem Maße einstellt.
Es wurde auch schon versucht, die Oberflächen der an
einander anliegenden Bauteile so zu behandeln, daß nur
eine Gleitreibung und keine Haftreibung auftritt. Diese
zusätzliche Behandlung erhöht die Kosten und verändert
das Aussehen der Oberflächen, was oftmals nicht er
wünscht ist. In diesem Fall müßten die nicht im Anlage
bereich gelegenen Flächen bei der Behandlung abgedeckt
werden, was aufwendig und damit teuer ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einer
einfachen Maßnahme das Auftreten der oben näher be
schriebenen Geräusche zu vermeiden.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Das Bauteil weist in seinem Anlagebereich an das weite
re Bauteil eine Vielzahl von Vorsprüngen auf. Dadurch
erhöht sich der spezifische Flächendruck, wodurch die
Reibphasen verlängert werden oder bei Vorliegen be
stimmter anderer Voraussetzungen gar keine Gleitreibung
mehr auftritt.
Die Vorsprünge bestehen aus weichelastischem Material,
so daß sie auch bei auftretenden Schwingungen ortsfest
in Anlage an dem gegenüberliegenden Bauteil verbleiben.
Somit kann innerhalb eines bestimmten Frequenzbereiches
die Gleitreibung bzw. der Wechsel zwischen Haft- und
Gleitreibung und darüber das Auftreten von Geräuschen
vermieden werden. Die elastischen Vorsprünge werden auf
Scherung und Biegung belastet und gleichen innerhalb
bestimmter Frequenzen die auftretende Verschiebung
zwischen beiden Bauteilen durch Deformation aus.
Dadurch, daß die Vorsprünge im gegebenen Rahmen durch
ihre Elastizität der Bewegung folgen und dabei ortsfest
in Anlage an dem gegenüberliegenden Bauteil verbleiben,
kann trotz Verschiebung der Wechsel von der Haftphase
in die Gleitphase und damit das Ruckgleiten vermieden
werden. Wären die Vorsprünge starr oder nicht vorhan
den, dann würde die durch die Schwingungen ausgelöste
Verschiebung zwischen beiden Bauteilen nur durch ein
abwechselndes Haften und Gleiten der Reibpartner kom
pensiert werden können. Es hat sich gezeigt, daß dann,
wenn das Bauteil ohne die Vorsprünge, jedoch in dem
gleichen elastischen Material ausgeführt ist, nicht der
gewünschte Erfolg erzielt wird. Bei dieser Ausgestal
tung ist hauptsächlich die Rauhtiefe der Oberfläche
maßgebend, nicht jedoch so sehr die Elastizität des
verwendeten Materials. Durch die Freiräume zwischen den
Vorsprüngen wird es erst möglich, daß darüber eine
Biegung desselben möglich ist und somit in einem
größeren Umfang das gewünschte Verhalten ohne eine
Gleitphase erzeugt werden kann.
Selbst bei Amplituden, bei denen die elastischen Vor
sprünge die Wege nicht mehr kompensieren können, kann
eine Verbesserung gegenüber einem Bauteil ohne die Vor
sprünge beobachtet werden, wenn die übrigen Einflußfak
toren konstant gehalten werden.
Die Vorsprünge weisen annähernd eine konstante Höhe
auf, welche bis ca. 2 mm betragen kann. Diese Höhe oder
eine beträchtlich darunterliegende Höhe ist ausreichend
um beispielsweise im Automobilbau lästige Knarr-,
Knarz- oder Quietschgeräusche an Fügestellen zu vermei
den.
Die Vorsprünge können in aus Kunststoff bestehenden
Bauteilen ohne großen Aufwand durch eine entsprechend
abgeänderte Form erzeugt werden. Dabei können die Vor
sprünge beispielsweise durch Noppen oder Rippen gebil
det sein.
Besonders vorteilhaft ist, wenn die Vorsprünge Bestand
teil einer auf das Bauteil aufgebrachten Formhaut sind.
Solche Formhäute sind an sich bekannt und weisen nur
eine geringe Materialstärke auf. Sie bestehen aus wei
chelastischem Material, so daß die Vorsprünge ein
stückig angeformt sein können.
Das vorgeschlagene Bauteil kann zweckmäßig eine Armatu
rentafel für ein Kraftfahrzeug bilden. Im Bereich des
Armaturenbrettes treten nämlich durch die aus Kunst
stoff hergestellten Anbauteile häufig die lästigen,
durch den Stick-Slip-Effekt hervorgerufenen Geräusche
auf.
Wie eingangs erwähnt, ist der Stick-Slip-Effekt von
vielen Einflußfaktoren abhängig. Neben den dort genann
ten Kriterien ist zum Beispiel im Automobilbau auch
noch die Fahrbahnanregung bei den unterschiedlichen
Fahrzuständen, die Temperatur und schließlich auch die
Fügetechnik der Bauteile zu berücksichtigen. Unabhängig
davon konnte jedoch bei fast allen Gegebenheiten durch
die vorgeschlagene Maßnahme eine wesentliche Verbesse
rung oder gar eine Vermeidung der durch den Stick-Slip-
Effekt hervorgerufenen Geräusche erzielt werden.
Claims (4)
1. Bauteil, welches zur Anlage an ein weiteres Bauteil
ausgebildet ist und wobei an dem Bauteil Maßnahmen
zur Vermeidung bzw. Reduzierung einer Geräuschent
wicklung im Anlagebereich getroffen sind, wenn die
Bauteile Schwingungen ausgesetzt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bauteil in seinem Anlagebe
reich an das weitere Bauteil eine Vielzahl von
Vorsprüngen aufweist, über welche es an dem weite
ren Bauteil anliegt, daß zumindest die Vorsprünge
aus weichelastischem Material bestehen, daß alle
Vorsprünge eine annähernd konstante Höhe aufweisen,
und daß die Höhe der Vorsprünge bis ca. 2 mm be
trägt.
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsprünge durch Noppen oder Rippen gebil
det sind.
3. Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorsprünge Bestandteil einer auf
das Bauteil aufgebrachten Formhaut sind.
4. Bauteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauteil eine Armaturentafel für ein Kraft
fahrzeug bildet.
Priority Applications (1)
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DE4012110A DE4012110A1 (de) | 1990-04-14 | 1990-04-14 | Bauteil, welches zur anlage an ein weiteres bauteil ausgebildet ist |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4012110A DE4012110A1 (de) | 1990-04-14 | 1990-04-14 | Bauteil, welches zur anlage an ein weiteres bauteil ausgebildet ist |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4012110A1 true DE4012110A1 (de) | 1991-10-17 |
DE4012110C2 DE4012110C2 (de) | 1993-08-26 |
Family
ID=6404440
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4012110A Granted DE4012110A1 (de) | 1990-04-14 | 1990-04-14 | Bauteil, welches zur anlage an ein weiteres bauteil ausgebildet ist |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4012110A1 (de) |
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Also Published As
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