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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugteil gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 12 sowie einen Streifen zur Vermeidung von Störgeräuschen gemäß Anspruch 5.
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Bei Fahrzeugteilen, insbesondere Fahrzeugteilen im Fahrzeuginnenbereich, kommt es an Stellen, an welchen zwei Komponenten des Fahrzeugteils teilweise aneinander liegen, zu Störgeräuschen. Bei den Störgeräuschen wird zwischen Rüttel- und Quietschgeräuschen unterschieden. Von einem Rütteln wird gesprochen, wenn eine Bewegung einer Komponente senkrecht zur Kontaktfläche der beiden Komponenten stattfindet und dadurch ein Rütteln zwischen den beiden Komponenten zustande kommt. Von einem Quietschgeräusch wird gesprochen, wenn eine Bewegung einer ersten Komponente zur zweiten Komponente innerhalb einer Ebene einer Berührungsfläche der beiden Komponenten erfolgt.
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Bei Fahrzeugteilen mit einer ersten Komponente, welche einen ersten Träger und eine den ersten Träger zumindest in einem ersten Teilbereich überdeckende erste Dekorhaut umfasst, und einer zweiten Komponente, welche einen zweiten Träger und eine den zweiten Träger zumindest in einem zweiten Teilbereich überdeckende zweite Dekorhaut umfasst, werden die Rüttelgeräusche aufgrund der weichen Dekorhäute in dem Teilbereich, an welchem die beiden Komponenten aneinander liegen, gedämpft. Allerdings kommt es aufgrund der Beschaffenheit der Dekorhäute oftmals zu verstärkten Quietschgeräuschen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Fahrzeugteil zu schaffen, bei welchem zwei Komponenten mit jeweils einem Teilbereich aneinander anliegen und bei welchem Quietschgeräusche reduziert werden.
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Die Aufgabe wird gelöst gemäß einem Fahrzeugteil nach Anspruch oder mit Hilfe eines Streifens gemäß Anspruch 5.
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Zwischen einem ersten Teilbereich der ersten Komponente und einem zweiten Teilbereich der zweiten Komponente, wobei der erste und der zweite Teilbereich aneinander anliegen, wird ein Streifen angeordnet, welcher einen Kernbereich, eine Vorderseite und eine Rückseite umfasst. Die Vorderseite des Streifens umfasst eine erste Vielzahl von den ersten Teilbereich eindrückenden Erhebungen und/oder die Rückseite des Streifens umfasst eine zweite Vielzahl von den zweiten Teilbereich eindrückenden Erhebungen. Dadurch, dass die Vorderseite bzw. die Rückseite Erhebungen umfassen, welche sich in die Dekorhaut der ersten bzw. zweiten Komponente eindrücken können, wird zwischen dem Streifen und der ersten bzw. zweiten Komponente ein Formschluss geschaffen, durch welchen eine seitliche Bewegung der Komponenten zueinander verhindert wird. Die Erhebungen sind dabei derart gewählt, dass diese aufgrund ihrer Form die Dekorhaut zwar eindrücken, diese jedoch nicht beschädigen. Wie stark die Dekorhaut bzw. eine darunter liegende Schaumhaut durch die Erhebungen eingedrückt wird, um effektiv Quietschgeräusche zu vermeiden, hängt von der Profilierung des Streifens, d. h. der Anzahl der Erhebungen, der Höhe der Erhebungen sowie der Anordnungen der Erhebungen auf der Vorder- oder Rückseite ab.
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Bei dem Streifen zur Vermeidung von Störgeräuschen handelt sich in einer ersten Ausführungsform um einen Streifen aus einem Material, welches härter ist als das Material der ersten bzw. zweiten Dekorhaut bzw. einer zwischen einem Träger und einer Dekorhaut angeordneten Schaumschicht. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Streifen die Dekorhaut deformiert und nicht umgekehrt. Nachfolgend wird die Höhe der Erhebung derart definiert, dass diese senkrecht zu einer planen Ebene, welche beispielsweise durch einen flachen Streifen gegeben wäre, gemessen wird. Unter einer Vielzahl von Elementen wird nachfolgend eine Anzahl von zwei oder mehr, vorzugsweise 10 oder mehr, Elementen verstanden.
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Als Material für den Streifen kommen beispielsweise Kunststoffe wie PP, PE oder PU oder Metalle infrage.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Streifens verlaufen die Erhebungen von einem Kernbereich des Streifens nach außen hin, d. h. senkrecht zu einer planen Ebene des Streifens, spitz zu. Unter einem spitzen Zulaufen ist hierbei im Wesentlichen zu verstehen, dass die größte vertikale Auslenkung aus der planen Ebene des Streifens als Spitze, beispielsweise einer Pyramide oder eines Kegels, ausgebildet ist. D. h., Geometrien mit einem unsteten Richtungswechsel werden hierbei als Spitzen verstanden. Dabei wird beispielsweise bei einer Pyramiden- oder Kegelform der Erhebung die Basis des Kegels oder der Pyramide derart groß gewählt, dass der Winkel an der Spitze so groß ist, dass eine Beschädigung der Dekorhaut durch die Spitze der Erhebung im Wesentlichen ausgeschlossen ist. Hier kann beispielsweise vorgeschlagen werden, den Winkel der Spitze der Erhebung größer als 30°, vorzugsweise größer als 45°, besonders vorzugsweise größer als 60° oder 90° zu wählen. In weiteren Ausführungsformen kann es über einen längeren Zeitraum betrachtet zu Beschädigungen durch die Erhebungen kommen. Diese sind jedoch durch das gegenüberliegenden Bauteil verdeckt, d. h. nicht sichtbar, und daher unschädlich.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die erste bzw. zweite Vielzahl von Erhebungen jedoch auch abgerundet sein. Dies bietet sich insbesondere bei weicheren Dekorhäuten an, welche leichter beschädigbar sind, so dass allein die Höhe der einzelnen Erhebungen den Formschlusseffekt herbeiführt.
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In einer weiteren Ausführungsform sind die Erhebungen derart zueinander angeordnet, dass eine zwischen zwei der Erhebungen der ersten Vielzahl von Erhebungen liegende Vertiefung eine Erhebung der zweiten Vielzahl von Erhebungen definiert. In anderen Worten bildet die zwischen zwei Erhebungen liegende Vertiefung der Vorder- bzw. Rückseite die korrespondierende Erhebung der Rückseite bzw. Vorderseite. Ein derartiger Streifen kann beispielsweise mittels eines Press- oder Tiefziehverfahrens hergestellt werden. Der Streifen an sich ist hinterschneidungsfrei und von im Wesentlichen gleichbleibender Dicke, allerdings ist die Geometrie des Streifens derart gewählt, dass zahlreiche Erhebungen auf der Vorder- bzw. Rückseite angeordnet sind.
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In einer weiteren Ausführungsform liegt jeweils eine Erhebung der ersten Vielzahl von Erhebungen einer Erhebung der zweiten Vielzahl von Erhebungen gegenüber. Bei dieser Ausführungsform besitzt der Streifen keine im Wesentlichen gleichbleibende Dicke, sondern ist an den Stellen, an denen eine Erhebung zu finden ist, erheblich dicker.
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in zahlreichen Ausführungsformen befinden sich sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite Erhebungen. Es ist jedoch auch möglich, die Erhebungen nur auf einer Seite des Streifens, d. h. entweder der Vorder- oder der Rückseite, auszubilden. Auf der Seite, welche keine Erhebungen aufweist, kann beispielsweise ein Klebstoff oder eine rutschfeste Beschichtung aufgebracht sein, um eine Fixierung des Streifens auf der Teilfläche des Fahrzeugteils zu ermöglichen.
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Bei der Verwendung eines Streifens, wie in den vorhergehenden Ausführungsformen beschrieben, wird der Streifen zwischen der ersten und zweiten Komponente eingeklemmt. Von daher verhindert der Streifen zunächst keine Rüttelbewegung zwischen den beiden Komponenten, sondern lediglich die Quietschbewegung. Bei entsprechend ausgebildeten Erhebungen kann jedoch auch eine Rüttelbewegung stark gedämpft werden.
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In einer weiteren Ausführungsform des Fahrzeugteils verlaufen der erste und der zweite Teilbereich im Wesentlichen parallel zueinander, d. h. die erste und die zweite Komponente liegen in den Teilbereichen flächig aneinander, d. h. berühren einander nicht lediglich punktuell. Durch eine breite Auflagebasis zwischen der ersten und zweiten Komponente und dem dazwischen angeordneten Streifen wird verhindert, dass eine Bewegung der ersten oder zweiten Komponente innerhalb der Ebene stattfindet, welche durch die aufeinander liegenden ersten und zweiten Teilbereiche definiert wird.
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Als Materialen für die erste und/oder zweite Dekorhaut können beispielsweise PVC, PU, PP, Leder, Kunstleder oder Alcantara verwendet werden.
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Da der Streifen aufgrund seiner Erhebungen eine Bewegung der ersten und zweiten Komponente des Fahrzeugteils zueinander verhindert, sind keine weiteren, beispielsweise stoff- oder kraftschlüssigen, Verbindungen zwischen den beiden Teilbereichen nötig. Es kann jedoch zur Verbesserung der Verbindung der beiden Komponenten eine Verbindung in den Teilbereichen vorgesehen werden, um insbesondere Rüttelgeräusche weiter zu vermeiden.
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Die Anordnung von Streifen bietet sich auch an Fahrzeugteilkomponenten an, welche gegeneinander bewegbar sind, wie beispielsweise bei einem Handschuhfachrahmen und einem Handschuhfachdeckel. Durch die Anordnung eines Streifens, beispielsweise am Handschuhfachrahmen, ist es weiterhin möglich den Handschuhfachdeckel zu öffnen und aufgrund der die Dekorhaut nicht beschädigenden Erhebungen eine hohe Qualität der Dekorhaut beim Handschuhfachdeckel zu gewährleisten und zum anderen nach Verschließen des Handschuhfachdeckels ein Quietschen zwischen der Dekorhaut des Handschuhfachdeckels und der Dekorhaut des Handschuhfachrahmens zu vermeiden, da ein zwischen diesen beiden angeordneter Streifen die Erhebungen, wie in den vorhergehenden Beispielen beschrieben, aufweist.
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Eine alternative Lösung und somit ein weiterer Aspekt der vorliegenden Anmeldung betrifft ein Fahrzeugteil mit einer ersten Komponente, welche ebenfalls einen ersten Träger und eine den ersten Träger zumindest in einem Teilbereich überdeckende erste Dekorhaut umfasst, und einer zweiten Komponente, welche zumindest einen zweiten Träger mit mindestens einer Erhebung umfasst, wobei die zweite Komponente mit der ersten Komponente verbunden ist. Der zweite Träger ist ebenfalls mit einer zweiten Dekorhaut versehen, wobei die mindestens eine Erhebung durch Unterbrechungen der Dekorhaut ragt. Dabei ist die mindestens eine Erhebung in einem zweiten Teilbereich angeordnet, welcher im zusammengebauten Zustand des Fahrzeugteils an dem Teilbereich der ersten Komponente anliegt. Von daher ist die, mindestens eine Erhebung im zusammengesetzten Bauteil nicht zu sehen. Die Höhe der mindestens einen Erhebung ist dabei derart gewählt, dass diese geringer ist als die Summe der Dicken der ersten und zweiten Dekorhaut, jedoch größer als die Dicke der Dekorhaut der zweiten Komponente. Durch das Aneinanderpressen des ersten und zweiten Teilbereichs kommt es zu einem Formschluss zwischen der Dekorhaut, welche eingedrückt wird, und der mindestens einen Erhebung. Ein seitliches Verschieben der Komponenten zueinander ist somit nicht mehr möglich. Bei Aneinanderlegen der beiden Teilbereiche wird so wiederum der Formschluss hergestellt, d. h. eine Bewegung der ersten Komponente gegenüber der zweiten Komponente parallel zur Kontaktfläche der beiden Komponenten wird verhindert und so Quietschgeräusche vermieden.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele genauer erläutert werden. Es zeigen
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1A und 1B Fahrzeugteil mit erster und zweiter Komponente und einem dazwischen angeordneten Streifen;
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2A und 2B Aufsicht auf einen Streifen auf einer ersten Fahrzeugteilkomponente und Querschnitt durch selbigen Streifen;
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3 weitere Ausführungsform eines Streifens im Querschnitt;
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4 weitere Ausführungsform eines Streifens im Querschnitts; und
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5A bis 5C weitere Erläuterungen zur Profilierung, Höhe und den Winkeln einer Erhebung; und
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6 alternative Ausführungsform eines Fahrzeugteils.
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In der 1A ist ein Fahrzeuginnenverkleidungsteil 1 mit einer ersten Komponente 2 und einer zweiten Komponente 3 dargestellt. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel kann beispielsweise die erste Komponente 2 den Rahmen eines Handschuhfachs bilden, wohingegen die zweite Komponente 3 einen Handschuhfachdeckel darstellt. Die erste Komponente 2 weist einen Träger 4 und eine erste Dekorhaut 5 auf. Bei dem Trägermaterial handelt es sich beispielsweise um Polypropylen (PP). Bei der Dekorhaut kann es beispielsweise um eine geslushte PVC-Haut handeln. Obgleich in dem hier dargestellten Beispiel zwischen dem Träger 4 und der Dekorhaut 5 keine Schaumschicht angeordnet ist, kann dies in anderen Ausführungsbeispielen der Fall sein. Die zweite Komponente 3 umfasst ebenfalls einen Träger 5 und eine Dekorhaut 7. Beide sind in diesem Ausführungsbeispiel aus den gleichen Materialien wie die korrespondierenden Elemente der ersten Komponente 2 gebildet.
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In der 1A berühren die erste Komponente 2 und die zweite Komponente 3 einander nicht. Von daher stellt die 1A beispielsweise ein geöffnetes Handschuhfach dar. Die erste Dekorhaut 5 und die zweite Dekorhaut 7 umfassen jeweils einen Teilbereich 8 bzw. 9, welche im Falle eines geschlossenen Handschuhfachs aneinander anliegen. Dieser Fall ist in der 1B dargestellt.
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Zwischen den Teilbereichen 8 und 9 befindet sich ein Streifen 10, welcher sowohl auf seiner Vorderseite 11 als auch auf seiner Rückseite 12 zahlreiche Erhebungen aufweist. In der X-Richtung werden die erste und zweite Komponente 2 bzw. 3 aneinandergedrückt. Der Streifen 10 wird zwischen der ersten und zweiten Komponente im vorliegenden Ausführungsbeispiel lediglich durch eine Klemmwirkung gehalten. Aufgrund der Erhebungen werden die Dekorhäute im Teilbereich 8 bzw. 9 deformiert und es wird so ein Formschluss zwischen dem Streifen 10 und der ersten und zweiten Komponente in der YZ-Ebene erreicht. D. h., der Streifen verhindert eine Bewegung der beiden Komponenten zueinander in der YZ-Ebene, so dass Quietschgeräusche vermieden werden.
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Der in der 1B dargestellte Streifen 10 ist aus einem Material hergestellt, welches härter ist als die PVC-Haut. Es wird beispielsweise Polypropylen gewählt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weisen die Dekorhaut 5 und die Dekorhaut 7 eine Dicke senkrecht zum Träger von ca. 3 mm auf. Der Streifen 10 hat eine maximale Ausdehnung in der X-Richtung von 3 mm und eine minimale Ausdehnung von 1 mm. Die maximale Ausdehnung tritt im Bereich zweier gegenüberliegender Erhebungen auf und die dünnste Erhebung tritt zwischen zwei sich gegenüberliegenden Tälern auf (wobei ein Tal zwischen zwei Erhebungen derselben Seite des Streifens liegt).
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Aufgrund der geringen Ausdehnung des Streifens in der X-Richtung, ist dieser bei aufeinanderliegenden Teilbereichen 8 und 9, wie in der 1B dargestellt, von außen nicht sichtbar, sondern wird voll umfänglich von den Dekorhäuten 5 und 7 abgedeckt.
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Im vorliegenden Beispiel weist zudem die Vorderseite 11 eine Klebeschicht auf, so dass bei geöffnetem Handschuhfach der Streifen 10 am Handschuhrahmen verbleibt.
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In den 2A und 2B wird eine weitere Ausführungsform eines Streifens dargestellt. In der 2A ist ein Teilbereich 18 zu erkennen, auf welchem ein Streifen 20, dessen Vorderseite 21 sichtbar ist, dargestellt. Die einzelnen eingezeichneten Punkte 22 bilden die erste Vielzahl von Erhebungen, wobei ein Querschnitt des Streifens 20 in der 2B dargestellt ist.
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Der Streifen 20 umfasst eine Vorderseite 21 mit Erhebungen 22 sowie eine Rückseite 23 mit Erhebungen 24. Aus dem Querschnitt der 2B ist ersichtlich, dass eine Erhebung der Vorderseite jeweils einer Erhebung der Rückseite gegenüberliegt. Zwischen der Vorder- und Rückseite befindet sich der Kernbereich 25. Aus diesem erwachsen die ersten und zweiten Erhebungen. Dies führt dazu, dass die Dicke des Streifens 20 zwischen zwei Erhebungen größer ist als die Dicke des Streifens zwischen zwei Tälern zwischen benachbarten Erhebungen der jeweils Vorder- bzw. Rückseite. Die Dicke zwischen zwei Tälern wird im Wesentlichen durch den Kernbereich 25 gebildet. Der Streifen kann durch eine Kompression des Streifens von einer ursprünglichen Dicke, welche der maximalen Dicke des Streifens 20, wie in der 2B dargestellt ist, besitzt, durch Verpressen strukturiert werden. Hierbei ist auf zwei Presswerkzeugen jeweils ein Zickzack-Konturmuster aufgebracht und es werden die Täler in den Streifen 20 gedrückt, so dass die profilierte Oberfläche 26 zurückbleibt.
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Eine weitere Ausführungsform eines Streifens befindet sich in der 3. Dieser Streifen 30 besitzt eine Vorderseite 31 mit Erhebungen 32 sowie eine Rückseite 33 mit Erhebungen 34. Anders in dem Ausführungsbeispiel der 2A und 2B befindet sich eine Erhebung der Rückseite, in X-Richtung betrachtet, zwischen zwei Erhebungen der Vorderseite. in dem in der 3 dargestellten Querschnitt hat der Streifen 30 gleichbleibende Dicke, wird jedoch beispielsweise zu einem Zieharmonikamuster gefaltet. Der Kernbereich wird hierbei durch den gesamten Streifen 30 gebildet, so dass die Vorder- und Rückseite aufgrund der Faltungen Erhebungen aufweisen. Dies ist, anders als im Ausführungsbeispiel der 2A und 2B, bei welchen die Erhebungen 22 bzw. 24 durch pressende oder abtragende Bearbeitung der Oberfläche strukturiert werden, wohingegen das Ausführungsbeispiel der 3 durch eine Veränderung der Oberflächengeometrie hergestellt wird. Das Ausführungsbeispiel der 3 hat beispielsweise den Vorteil, dass das Material nicht zusätzlich zerspant, bearbeitet oder verpresst werden muss, sondern lediglich die Oberflächengeometrie geändert wird.
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An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass die 3 lediglich einen Querschnitt darstellt. Zwar ist es durchaus möglich, dass in der Aufsicht die Falten sich über die gesamte Breite des Streifens erstrecken, es ist jedoch auch möglich, dass, ähnlich wie durch das Punktmuster in der 2A illustriert, die Erhebungen jeweils zueinander versetzt ausgebildet sind. Hierdurch ergibt sich eine Art ”Pyramiden”-Profil, bei welcher die Vorderseite pyramidenförmige Erhebungen umfasst, welche aus einer Mittelebene des Streifens heraus zu pyramidenförmigen Vertiefungen führen, welche die entsprechenden Erhebungen der Rückseite bilden.
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In der 4 ist eine weitere Ausführungsform eines Streifens 40 dargestellt. Der Streifen 40 umfasst eine Vorderseite 41 mit abgerundeten Erhebungen 42 sowie eine Rückseite 43, welche eine Klebeschicht 44 aufweist. Die Klebeschicht kann beispielsweise flüssig oder gelförmig sein und bereits bei Raumtemperaturen klebend wirken.
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Anhand der 5A bis 5C sollen weitere Ausführungsmöglichkeiten des Streifens illustriert werden. Der Streifen 50 zeigt die Vorderseite 51, bei welcher die Spitzen der Erhebungen zu einer Zickzacklinie 52 verbunden sind. Es ist für den Fachmann offensichtlich, dass beispielsweise der Streifen 30 in einer Aufsicht Erhebungen 32 aufweisen kann, die über die Breite des Streifens hinweg in der Zickzackform 52 verlaufen. Allerdings sind auch Wellenformen 53 oder vereinzelte Wellenformen 54 möglich. In der 5B ist eine perspektivische Aufsicht auf einen Streifen 60 dargestellt, bei welchem die Erhebungen als Rautenmuster 61 ausgebildet sind.
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Anhand der 5C sollen die Begriffe der Höhe einer Erhebung und des Winkels einer Spitze der Erhebung erläutert werden. Die Höhe einer Erhebung h wird definiert als der Unterschied zwischen einer planen Ebene bzw. Mittelebene und der maximalen Auslenkung der Erhebung senkrecht zu dieser Ebene. Der Winkel an der Spitze einer Erhebung a wird, wie in dem Querschnitt der 5C dargestellt, definiert. Es bietet sich an, den Winkel einer Erhebung größer als 90° zu wählen, wobei diese Winkel auch deutlich kleiner sein können, sofern derart spitze Erhebungen die Dekorhaut des Fahrzeugteils nicht verletzen.
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In der 6 wird eine alternative Ausführungsform eines Fahrzeugteils dargestellt. Das Fahrzeugteil 200 umfasst eine erste Komponente 201 sowie eine zweite Komponente 202. Die erste Komponente umfasst einen Träger 203 sowie eine Dekorhaut 204, welche den Träger 203 zumindest in einem Teilbereich umgibt. Die zweite Komponente 202 umfasst einen Träger 205 und eine Dekorhaut 206, welche den Träger ebenfalls umläuft. Die Dekorhaut ist an Unterbrechungsstellen 207 unterbrochen. Aus diesen Unterbrechungsstellen ragen Erhebungen 208 hervor, welche dreieckförmig oder pyramidenförmig ausgebildet sind. Wird die erste Komponente 201 in einem Teilbereich auf die zweite Komponente 202 gedrückt, so drückt die Erhebung 208 auf die Dekorhaut 204 und drückt diese ein. Hierdurch kommt es zu einem Formschluss, welcher verhindert, dass die beiden Teile in der Richtung 210 gegeneinander verschoben werden können. Hierdurch werden Quietschgeräusche vermieden. Die Erhebung 208 ist dabei derart gewählt, dass der Winkel an der Spitze der Erhebung die Dekorhaut 204 der ersten Fahrzeugkomponente nicht beschädigt.
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Von daher bietet die in der 6 dargestellte Ausführungsform eine Alternative zur Verwendung eines Streifens, welcher zwischen zwei Komponenten gelegt wird. Die Erhebungen sind in diesem Ausführungsbeispiel integral mit dem Träger der ersten oder zweiten Komponente verbunden, wobei die Dekorhaut Unterbrechungen aufweist, durch welche die Erhebungen ragen.
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In einer Ausführungsform des Fahrzeugteils weist die Dekorhaut eine Dicke zwischen 0,7 mm und 1,3 mm auf. Falls sich zwischen der Dekorhaut und dem Träger eine Schaumschicht, oder alternativ hierzu eine Abstandsgewirke oder eine Vlies, befindet, kann dies zwischen eine Dicke zwischen 1 mm und 3 mm aufweisen. Der Träger ist zumeist formstabil ausgebildet und weist je nach Material eine Dicke zwischen 2 mm und 10 mm auf.
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Im Falle der alternativen Ausführungsform sollte die Dicke der zweiten Dekorhaut (ggf. inklusive eines dahinterliegenden Schaumes, Abstandsvlieses oder Abstandsgewirkes vorzugsweise nicht mehr als 2 mm bis 3 mm, vorzugsweise weniger als 2,5 mm betragen.