DE4011883A1 - Verfahren zur herstellung von feinstfaservliesen aus thermoplastischen polymeren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von feinstfaservliesen aus thermoplastischen polymerenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstel
lung von Feinstpolymerfaservliesen aus thermoplastischen
Polymeren mit einem mittleren Faserdurchmesser von
0,1 µm-20 µm, vorzugsweise 0,5 µm-10 µm, bei dem das ge
schmolzene Polymer in einem rotierenden Düsenkopf unter
einem Vordruck von 1 bar-200 bar aus einer Vielzahl von
Austrittsbohrungen radial unter Faserbildung geschleu
dert wird und die noch nicht vollständig erstarrten Fa
sern in einem radialen Abstand von 10 mm-200 mm von
den Austrittsbohrungen durch einen äußeren Gasstrom in
axiale Richtung umgelenkt und anschließend als Vlies auf
einem umlaufenden, luftdurchlässigen Träger abgeschieden
werden. Ein derartiges Verfahren wird in DE-A 38 01 080
beschrieben.
Gemäß dem Stand der Technik werden Faservliese aus
schmelzbaren Polymeren in erster Linie nach dem soge
nannten Melt-Blown-Verfahren hergestellt (siehe z. B.
US 40 48 364, US 46 22 259, US 46 23 576, DE 29 48 821,
EP 92 819, EP 02 39 080). Die gemäß EP 2 39 080 herge
stellten elastischen Vliesstoffe sind z. B. durch einen
mittleren Faserdurchmesser gekennzeichnet, der über
10 µm liegt. Dieser Bereich ist auch mit konventionellen
Stapel- oder Endlosfaserspinnverfahren ohne Probleme zu
gänglich. Die so hergestellten elastischen Vliesstoffe
können daher streng genommen nicht als Mikrofaser- oder
Feinstfaservliesstoffe bezeichnet werden. Da das Melt-
Blown-Verfahren auf einer rein aerodynamischen Faser
bildung beruht, wobei die Polymerschmelze mit Luft hoher
Geschwindigkeit (100-300 m/s) unter einer Temperatur
oberhalb der Schmelzetemperatur direkt verblasen wird,
müssen spezielle Voraussetzungen hinsichtlich der Mate
rialeigenschaften des Polymers zur Erzielung von sehr
feinen Faserdurchmessern erfüllt sein. Die Schmelze muß
insbesondere eine niedrige Schmelzviskosität und Dehn
viskosität besitzen. Polymere mit geringen Wechselwir
kungskräften zwischen den Molekülketten, wie z. B. Poly
olefine, haben sich als besonders geeignet herausge
stellt. Liegen dagegen höhere Wechselwirkungskräfte vor,
wie z. B. bei PA, TP und Polyurethan vor, so wird der
Faserbildungsprozeß durch die hohe Dehnviskosität be
hindert, was in der Regel zu gröberen Faserdurchmessern
führt. Selbst eine Erniedrigung des Molekulargewichts
ist mit Rücksicht auf die Faser- und Vlieseigenschaften
nur begrenzt hilfreich. Die Verfahrensparameter wie die
Schmelzetemperatur und die Lufttemperatur können im
Gegensatz zu Polyolefinen nur in einem sehr engen Be
reich variiert werden, da sonst mit einer thermischen
Zersetzung und Schädigung des Polymers gerechnet werden
muß. Dies trifft in besonderem Maße auf den Rohstoff
Polyurethan zu.
Für die Herstellung elastischer Vliesstoffe wird daher
in EP-A-02 39 080 beispielsweise die Anwendung des Melt-
Blown-Verfahrens unter Verwendung von Copolymeren, wie
Ethylen-Vinylacetat (EVA)- oder Ethylen-Methylacrylat
(EMA)-Copolymeren beschrieben. Im Beispiel 7 dieser Ver
öffentlichung wird für EVA ein Faserdurchmesser von mehr
als 10 µm angegeben. Die Vliesfestigkeit ebenso wie die
Dehnbarkeit weisen große Unterschiede in Längs- und
Querrichtung auf.
Dagegen gestattet das in DE 38 01 080 beschriebene
Schleuderblasverfahren die Herstellung von Feinstpoly
merfasern mit einem Faserdurchmesser von 0,1-10 µm.
Dieses Verfahren beruht darauf, daß die gebildeten Pri
märfäden zunächst im Zentrifugalfeld ausgezogen werden
(Vorverzug) und dann durch einen axialen Gasstrom hoher
Geschwindigkeit zu Feinstfasern weiter ausgezogen werden
(Endverzug). Mit diesem Verfahren gelingt die Herstel
lung von Feinstfasern aus Polymeren in einem großen
Schmelz- und Dehnviskositätsbereich, so daß auch Poly
mere mit hohem Molekulargewicht und großen Wechselwir
kungskräften zwischen den Molekülketten als Ausgangs
material eingesetzt werden können. Hier setzt die Erfin
dung an.
Es liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem vor
beschriebenen Verfahren Vliesstoffe aus thermopla
stischen Polymeren, insbesondere aus thermoplastischem
Polyurethan, mit folgenden Eigenschaften herzustellen:
- 1. Der Vliesstoff soll aus Kurzfasern mit einem mittleren Faserdurchmesser von 0,1 µm-20 µm, vorzugsweise 0,5 µm-10 µm, bestehen.
- 2. Die Fasern sollen eine relativ große Länge auf weisen (Verhältnis von Länge zu Durchmesser <20 000)
- 3. Der Vliesstoff soll eine hohe Abriebfestigkeit sowie eine verbesserte Höchstzugkraft, Höchst kraftdehnung und ein hohes elastisches Rückstell vermögen aufweisen.
- 4. Der Vliesstoff soll keine oder nur sehr geringe Unterschiede in den Festigkeitseigenschaften in Längs- und Querrichtung besitzen.
Diese Aufgabe wird ausgehend von dem in DE 38 01 080 be
schriebenen Schleuderblasverfahren dadurch gelöst, daß
zusätzlich zu dem äußeren Gasstrom hoher Geschwindigkeit
in einem kleineren radialen Abstand als die Schmelzeaus
trittsbohrungen ein innerer Gasstrom mit kleinerer Ge
schwindigkeit aus einer Vielzahl von axialen Bohrungen
am Düsenkopf austritt, der unter der Einwirkung der am
rotierenden Düsenkopf auftretenden zentrifugalen
Schleppkräfte ein rotationssymmetrisches Strömungsfeld
mit einer überwiegend radialen Geschwindigkeitskompo
nente bildet und dessen Temperatur gleich oder größer
als die Düsenkopftemperatur ist.
Vorteilhaft werden dabei die Gasmengenströme des inneren
und des äußeren Gasstromes so eingestellt, daß ihr Ver
hältnis zwischen 0,2 und 2,0 liegt.
Im Hinblick auf die Erzeugung eines über die gesamte
Breite und in seinen mechanischen Eigenschaften gleich
mäßigen Vliesstoffes besteht eine weitere Verbesserung
darin, daß außerhalb des Düsenkopfes in einem axialen
Abstand 0 mm a 500 mm von den Schmelzeaustrittsboh
rungen an mindestens zwei gegenüberliegende Seiten wei
tere Begrenzungsgasströme unter einem Winkel von 0° bis
70°, vorzugsweise 10° bis 60°, gegen die Achse auf den
axial umgelenkten Faserstrom gerichtet werden.
Vorzugsweise wird dabei das Verhältnis der Summe dieser
Begrenzungsgasmengenströme zu der Summe des äußeren und
inneren Gasmengenstromes auf einen Wert zwischen 0,1 und
1, vorzugsweise zwischen 0,1 und 0,5, eingestellt.
Außerdem hat es sich als günstig erwiesen, wenn die Be
grenzungsgasströme in einem radialen Abstand von der
Achse des Düsenkopfes eingeblasen werden, der das 1,5-
bis 5fache, vorzugsweise das 1,5- bis 3-fache des Düsen
kopfradius beträgt.
Das neue verbesserte Schleuderblasverfahren hat sich zur
Herstellung von Feinstfaservliesen aus Polyolefinen,
Polyester, Polyamid, insbesondere aus Polyester-, Poly
ether- oder Polyethercarbonaturethanvliesen bewährt.
Gegenstand der Erfindung sind somit auch die nach diesem
Verfahren hergestellten Polyurethanvliese mit
herausragenden physikalischen Eigenschaften.
Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erzielt:
Die nach dem neuen Verfahren hergestellten Feinstfaser
vliese besitzen einen mittleren Faserdurchmesser, der
deutlich niedriger ist als bei vergleichbaren Polyure
thanvliesen, die nach anderen Spinnverfahren hergestellt
wurden. Trotz der besonderen Faserfeinheit besitzen die
Einzelfasern eine ungewöhnlich große Länge. Es können
elastische Vliesstoffe aus unterschiedlichen Faserfein
heiten (Faserdurchmesser zwischen 0,1 µm und 20 µm) her
gestellt werden, die bereits ohne weitere Nachbehandlung
eine hervorragende Festigkeit, Elastizität und Abrieb
festigkeit besitzen.
Im Gegensatz zu anderen Verfahren können Polyurethan
schmelzen in einem Schmelzviskositätsbereich von 20 bis
1000 Pa · s verarbeitet werden, insbesondere auch solche
Polyurethane mit einem hohen Molekulargewicht. Die Pri
märfadenbildung in einem Zentrifugalfeld mit einem über
lagerten homogenen rotationssymmetrischen Strömungsfeld
erlaubt die Nutzung hoher Schmelzviskositäten und nie
drige Schmelztemperaturen, so daß eine thermische Zer
setzung (Degradation) der Polymeren vermieden wird.
Die erzeugten Vliesstoffe zeichnen sich trotz der hohen
Faserfeinheit durch eine hohe Gleichmäßigkeit aus und
sind besonders arm an Verklebungen, Verdrillungen und
Dickstellen. Sie weisen gleichmäßige Festigkeitseigen
schaften in Längs- und Querrichtung auf.
Elastische Vliesstoffe können nach diesem Verfahren mit
Flächengewichten von 4 bis 500 g/m2 problemlos herge
stellt werden; insbesondere bei niedrigen Flächenge
wichten besitzen sie aufgrund der hohen Faserfeinheit
eine hervorragende Flächendeckung. Die Vliesstoffe
aus speziellen Polyurethanen weisen ferner eine hervor
ragende chemische und biologische Resistenz (Mikroben
stabilität) auf.
Die elastischen Feinstfaservliesstoffe können zudem in
vielfältiger Weise mit Vliesstoffen anderer Polymeren
kombiniert werden. Das Herstellverfahren erlaubt ferner
die Verarbeitung von Polymerblends aus Polyurethan und
z. B. Polyolefinen, wodurch insbesondere die elastischen
Eigenschaften gezielt eingestellt werden können.
Ferner zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren
durch eine hervorragende Wirtschaftlichkeit aus.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand von Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Verfahrensschema für eine Anlage zur Durch
führung des Verfahrens,
Fig. 2 den Aufbau des Düsenkopfes mit Vorrichtungen zur
Erzeugung von Begrenzungsgasströmen und
Fig. 3 einen Düsenkopf mit schwenkbaren Vorrichtungen zur
Erzeugung der Begrenzungsgasströme.
Gemäß Fig. 1 wird das Polymergranulat 1 eines thermo
plastischen Polyurethans in einem Extruder 2 aufge
schmolzen und unter einem konstant geregelten Druck im
Bereich von 5 bar über eine rotierende Dichtung 3 in
einen zentrischen, rotierenden Schmelzekanal 4 in einem
gleichzeitig zur Lagerung dienenden Gehäuse 5 geleitet.
Der Schmelzekanal 4 steht mit einem rotierenden Düsen
kopf 6 in Verbindung, dessen Drehzahl im Bereich von
1000 bis 11 000 min-1, vorzugsweise 6000 bis
9000 min-1, liegt. Aus dem Düsenkopf 6 tritt die Poly
merschmelze durch kleine Bohrungen am Umfang unter einem
Winkel von 90° zur Drehachse radial aus. Aufgrund des
an den Bohrungen anliegenden Schmelzevordrucks von 5 bis
20 bar werden kontinuierliche Massenströme pro Bohrung
von 0,01 bis 2 g/min gebildet. Diese Massenströme werden
von einem aus dem Ringkanal 7 austretenden, überwiegend
mit axialer Komponente strömenden Umlenkgasstrom 8 er
faßt und dabei zu endlich langen Feinstfasern 10 ver
zogen und verstreckt. Die Fasern 10 werden dann durch
einen Schacht 11 auf ein Ablageband 12 mit einer Gasab
saugung 13, 14 zu einem Vlies 15 verdichtet, das gegebe
nenfalls zwischen beheizbaren Walzen 16 weiter ver
festigt wird.
Der Antrieb des rotierenden Düsenkopfes 6 erfolgt durch
einen Motor 17 mit einem Keilriemengetriebe 18. Die Be
heizung des Düsenkopfes 6 erfolgt zweckmäßig durch eine
elektrische Induktionsheizung oder durch Strahlungshei
zung mittels einer elektrischen Heizwicklung. Die Gaszu
führung für die Umlenkgasströme 8 erfolgt durch den An
schluß 19.
Das für den Ausziehvorgang maßgebliche aerodynamische
Strömungsfeld wird anhand von Fig. 2 erläutert. Gemäß
Fig. 2 wird ein Zusatzgasstrom 21 über die Zugführung
22 in den rückwärtigen Bereich des Düsenkopfes 6 ein
gebracht. Dieser Gasstrom tritt durch 4 rotationssymme
trisch angeordnete axiale Bohrungen 23 an der Stirnflä
che des Düsenkopfes 6 aus und wird durch Zentrifugal
kräfte in ein radiales Strömungsfeld 24 aufgefächert.
Dieses Strömungsfeld hat eine im wesentlichen radiale
Komponente.
Die zu verspinnende Polyurethanschmelze 25 wird auf die
zur Einstellung der gewünschten Viskosität erforderliche
Temperatur oberhalb des physikalischen Schmelzpunktes
aufgeheizt und mit einem Druck von 5 bar in den zen
trisch rotierenden Schmelzekanal 4 und von dort über
radiale Bohrungen 26 in eine im Düsenkopf 6 angeordnete,
den Schmelzeaustrittsöffnungen 27 vorgeschaltete Ring
kammer 28 geleitet.
Zur Einstellung der gewünschten Schmelzetemperatur am
Austritt der Bohrungen 27 wird der Düsenkopf 6 mit
elektrischen Strahlungsheizungen 29, 30 aufgeheizt.
Der innere Zusatzgasstrom 21 soll bei seinem Austritt
am Düsenkopf eine Temperatur besitzen, die gleich oder
wenig größer ist als die Temperatur des Düsenkopfes 6.
Aufgrund der Geometrie und der Rotation des Düsenkopfes
6 resultiert ein symmetrisch aufgefächertes Strömungs
feld, das für einen gleichmäßigen Verzug (hinsichtlich
der Winkelverteilung) der aus den Bohrungen 27 austre
tenden Primärschmelzeströme 9 sorgt. Außerdem wird die
Abkühlung der Primärschmelzeströme verzögert. Im An
schluß daran werden die Schmelzeströme von den aus dem
Blasring 7 austretenden äußeren Gasströmen 8 erfaßt,
axial umgelenkt und zu Feinstfasern 10 ausgezogen (s.
auch Fig. 1).
Desweiteren sind in einem axialen Abstand a = 40 mm von
den Schmelzeaustrittsbohrungen 27 Blasdüsen 31a, 31b an
geordnet, die von Verteilern 33a, 33b außerhalb des
Strömungsfeldes gespeist werden. Dadurch werden Gas
ströme 34a, 34b erzeugt, die als Begrenzungsgasströme
unter einem Winkel α von 30° gegen die Achse auf den
axial umgelenkten Faserstrom gerichtet werden. Das Gas
wird den Verteilern 33a, 33b unter Druck über die Zu
leitungen 32a, 32b zugeführt. Der radiale Abstand der
Verteiler von der Drehachse beträgt das zweifache des
Düsenkopfradius. Durch die Begrenzungsgasströme 34a, 34b
wird das Faserluftgemisch noch vor dem Eintritt in den
Schacht 11 (s. Fig. 1) über den Querschnitt vergleich
mäßigt (Erzeugung eines Faservlieses mit einer gleich
mäßigen Flächendichte und gleichmäßigen mechanischen
Eigenschaften).
Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn man
die Begrenzungsgasströme 34a, 34b pulsieren läßt. Die
z. B. sinusförmige Pulsation kann im Gleichtakt oder
Wechseltakt (Gegentakt) erfolgen. Die Pulsationsfre
quenz kann im Bereich von 0,5 s-1 bis 5 s-1 liegen.
Eine weitere vorteilhafte Variante besteht darin, die
Begrenzungsgasströme 34a, 34b zueinander parallel auszu
richten und über einen Winkelbereich von ±10° β ±
70° zur Achse des Faserstromes mit einer Frequenz von
0,5 s-1 bis 5 s-1 zu schwenken. Hierdurch wird insbe
sondere bei mehreren parallel betriebenen Düsenköpfen
6 eine gleichmäßigere Faserablage erzielt (Fig. 3).
Mit einer Apparatur gemäß Fig. 1 und 2 wurde ein han
delsübliches thermoplastisches Polyesterpolyurethan mit
der Bezeichnung Desmopan® versponnen. Das Material hatte
eine Dichte von 1,2 g/cm3, eine Glastemperatur von
-42°C, eine Erweichungstemperatur von +91°C und einen
Schmelzetemperaturbereich von 180°C bis 250°C. Die Vis
kosität der Schmelze betrug 60 Pa · s bei einer Temperatur
von 230°C und einer Schergeschwindigkeit von 400 s-1.
Die Schmelzetemperatur betrug 225°C, die Temperatur des
Düsenkopfes 240°C. Der Düsenkopf 6 rotierte mit einer
Drehzahl von 9000 min-1. Dabei wurde ein Massendurch
satz von 0,2 g/min pro Bohrung 27 erreicht. Das Mengen
verhältnis des inneren Gasstromes 21 und des äußeren
Ausziehgasstromes 19 betrug 0,4, die Temperatur des
äußeren Umlenkgasstromes 19 20°C, die des inneren Zu
satzgasstromes 21 260°C. Die beiden gegenüberliegenden
Begrenzungsgasströme 34a und 34b hatten einen axialen
Abstand a von 40 mm (s. Fig. 2) und einen radialen
Abstand 2r zur Drehachse, wobei r der Düsenkopfradius
ist. Der Anstellwinkel α zur Normalen (s. Fig. 2) betrug
30°C. Das Mengendurchsatzverhältnis dieser beiden Gas
ströme 34a und 34b und der Summe der am Düsenkopf einge
brachten Gasströme 19 und 21 betrug 0,3, die Temperatur
der Begrenzungsgasströme 20°C. Die auf diese Weise ver
sponnenen Feinstfasern 10 hatten einen mittleren Faser
durchmesser von 3,5 µm bei einer Standardabweichung von
1,9 µm. Das Ergebnis wurde durch Auszählung von 250
Fasern in einem Rasterelektronenmikroskop gefunden. Das
abgeschiedene Faservlies besaß eine hervorragende
Gleichmäßigkeit über die Breite und in Abhängigkeit vom
Flächengewicht folgende Festigkeitseigenschaften:
Mit der gleichen Apparatur und bei sonst gleichen Ein
stellungen wurde der Massendurchsatz auf 0,1 g/min pro
Bohrung reduziert und die Begrenzungsgasströme 34a, 34b
entsprechend einem Mengenverhältnis von 0,2, bezogen auf
die Gesamtsumme der in den Düsenkopf 6 eingespeisten
Gasströme 19, 21 eingestellt. Dabei ergab sich ein mitt
lerer Faserdurchmesser von 1,3 µm mit einer Standardab
weichung von 0,7 µm (Messung analog zu Beispiel 1). Die
bereits im Zusammenhang mit Beispiel 1 definierten
Festigkeitseigenschaften sind in der nachfolgenden
Tabelle II zusammengestellt.
Im Vergleich zu Beispiel 1 besaß der Vliesstoff gemäß
Beispiel 2 eine höhere innere Gleichmäßigkeit und
Flächendeckung.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Feinstpolymerfaser
vliesen mit einem mittleren Faserdurchmesser von
0,1 µm-20 µm, vorzugsweise 0,5 µm-10 µm, aus
thermoplastischen Polymeren, bei dem das geschmol
zene Polymer in einem rotierenden Düsenkopf (6)
unter einem Vordruck von 1 bar-200 bar aus einer
Vielzahl von Austrittsöffnungen (27) radial unter
Faserbildung geschleudert wird und die noch nicht
vollständig erstarrten Fasern in einem radialen
Abstand von 10 mm-200 mm von den Austrittsboh
rungen (27) durch einen äußeren Gasstrom (8) in
axiale Richtung umgelenkt und anschließend als
Vlies (15) auf einem umlaufenden, luftdurchlässigen
Träger (12) abgeschieden werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß zusätzlich zu dem äußeren Gasstrom
(8) hoher Geschwindigkeit in einem kleineren ra
dialen Abstand als die Schmelzeaustrittsbohrungen
(27) ein innerer Gasstrom (24) mit kleinerer Ge
schwindigkeit aus einer Vielzahl von axialen Boh
rungen (23) am Düsenkopf austritt, der unter der
Einwirkung der am rotierenden Düsenkopf (6) auftre
tenden zentrifugalen Schleppkräfte ein rotations
symmetrisches Strömungsfeld mit einer überwiegend
radialen Geschwindigkeitskomponente bildet und
dessen Temperatur gleich oder größer als die Düsen
kopftemperatur ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis des inneren und des äußeren
Gasmengenstromes auf einen Wert zwischen 0,2 und
2,0 eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der innere Gasmengenstrom aus 2 bis
20, vorzugsweise 2 bis 10 axial verlaufenden Boh
rungen (23) des rotierenden Düsenkopfes (6) aus
strömt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß außerhalb des Düsenkopfes (6) in
einem axialen Abstand 0 mm a 500 mm, von den
Schmelzeaustrittsöffnungen (27) mindestens zwei
weitere Begrenzungsgasströme (34a, 34b) unter einem
Winkel von 0° bis 70°, vorzugsweise 10° bis 60°
gegen die Achse auf den axial umgelenkten Faser
strom gerichtet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der Summe der Begrenzungsgas
mengenströme (34a, 34b) und der Summe des äußeren
(19) und inneren (21) Gasmengenstromes auf einen
Wert zwischen 0 und 1, vorzugsweise zwischen 0 und
0,5, eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Begrenzungsgasströme (34a, 34b)
in einem radialen Abstand eingeblasen werden, der
das 1- bis 5fache, vorzugsweise das 1- bis 3
fache, des Düsenkopfradius beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Begrenzungsgasströme gleichphasig
oder gegenphasig pulsieren.
8. Verfahren nach Anspruch 4 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Begrenzungsgasströme (34a, 34b)
zueinander parallel ausgerichtet sind und über
einen Winkelbereich von ±10° bis ±70° zur Achse
des Faserstromes mit einer Frequenz von 0,5s-1 bis
5 s-1 geschwenkt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Polymer ein Polyester-, Poly
ether- oder Polyethercarbonaturethan verwendet
wird.
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