Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schmelzspinnen und Kühlen einer Filamentschar
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
Ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße Vorrichtung sind aus
der DE 198 21 778 A1 bekannt.
Beim Schmelzspinnen von synthetischen Fasersträngen oder Fäden werden eine
Vielzahl von feinen strangförmigen Filamenten durch Düsenbohrungen einer
Spinndüse extrudiert. Hierzu wird der Spinndüse ein aufgeschmolzenes Polymer
unter hohem Druck zugeführt. Zur Bildung eines Faserstranges oder mehrerer
Fäden werden die Vielzahl der strangförmigen Filamente alle oder bündelweise
zusammen gefasst. Vor dem Zusammenfassen werden die Filamente durch eine
Kühlluftstrom abgekühlt, so dass sich der schmelzeflüssige Zustand der Filamente
unmittelbar bei Austritt aus der Düsenbohrung in einen verfestigten Zustand umwandelt.
Für die Qualität des Faserstranges bzw. der Fäden ist die Gleichmäßigkeit
der Abkühlung aller Filamente von großer Bedeutung. Zur Abkühlung einer
sehr großen Anzahl von Filamenten werden bekannte Verfahren und Vorrichtungen
eingesetzt, bei welchem die Vielzahl der Filamente durch eine Ringspinndüse
zu einem ringförmigen Filamentvorhang extrudiert wird und bei welchem innerhalb
des Filamentvorhangs ein radial von innen nach außen durch eine Blaskerze
erzeugter Kühlluftstrom die Abkühlung der Filamentschar bewirkt. Ein derartiges
Verfahren und eine derartige Vorrichtung sind beispielsweise aus der
DE 198 21 778 A1 bekannt. Der Kühlluftstrom zu Abkühlung der Filamentschar
wird durch eine Blaskerze erzeugt, die eine porösen Mantel aufweist, so dass über
den gesamten Umfang der Blaskerze ein gleichmäßiger Kühlluftstrom radial austritt
und den Filamentvorhang zur Kühlung der Filamente durchdringt. Dabei lässt
sich durch Einstellung der Intensität des Kühlluftstromes eine Aufweitung des
Filamentvorhanges erreichen, so dass eine Durchdringung und Kühlung der Filamente
erreicht wird.
Um den Tendenzen zu höheren Produktionsgeschwindigkeiten und größeren Produktionsleitungen
folgen zu können, werden noch größere Anzahlen von Filamenten
mittels Spinndüsen extrudiert, die über eine sehr hohe Anzahl und Dichte von
Düsenbohrungen verfügen, so dass die Filamentschar mit relativ hoher Dichte in
dem Filamentvorhang geführt sind. In derartigen Fällen wird bei dem bekannten
Verfahren und der bekannten Vorrichtung der Kühlluftstrom beim Durchtreten
durch den Filamentvorhang von innen nach außen erwärmt. Dieser Effekt führt
dazu, dass die äußeren Filamente des Filamentvorhanges nicht in dem Maße abgekühlt
werden, wie die inneren Filamente des Filamentvorhangs. Diese Unterschiede
in der Abkühlung wirken sich jedoch sehr nachteilig auf die Qualität des
Faserstranges oder der Fäden aus.
Es sind jedoch auch Verfahren und Vorrichtungen beispielsweise aus der
DE 101 09 838 A1 oder der US 3,299,469 bekannt, bei welchem ein Kühlluftstrom
von außen nach innen durch den Filamentvorhang zur Abkühlung der Filamentschar
geführt wird. Derartige Systeme unterliegen jedoch der gleichen Problematik,
dass durch Erwärmung der Kühlluft in dem Filamentvorhang die äußeren
Filamente im Vergleich zu den inneren Filamenten unterschiedlich gekühlt werden.
Zudem bewirkt der von außen auf den Filamentvorhang einwirkende Kühlluftstrom
ein Zusammendrücken des Filamentvorhangs, so dass im Extremfall
einzelne Filamente der Filamentschar sich miteinander verbinden.
Zur Abkühlung einer ringförmigen Filamentschar sind jedoch auch Systeme bekannt,
bei welchem ein relativ scharfer Kühlluftstrahl den Filamentvorhang unterhalb
der Spinndüse durchdringt. Derartige Verfahren und Vorrichtungen wie aus
der DE 195 44 662 A1 oder DE 197 00 169 A1 bekannt, besitzen jedoch eine sehr
kurze Kühlstrecke, die entsprechend langsame Spinngeschwindigkeiten erfordern,
um eine ausreichende Abkühlung zu bewirken.
Aus der US 3,824,050 sowie der US 3,111,368 sind Verfahren und Vorrichtungen
bekannt, bei welchem ein parallel zu der Filamentschar erzeugter Kühlluftstrom
entlang der Filamentschar geführt wird. Hierbei tritt jedoch das Problem auf, dass
die im Innern des Filamentvorhangs geführten Filamente unzureichend abgekühlt
werden. Ausschließlich die parallel zu dem Kühlluftstrom geführten Filamente
halten eine ausreichende Abkühlung.
Es ist nun Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art derart auszubilden, dass eine zu einem ringförmigen Filamentvorhang
extrudierte Filamentschar mit hoher Filamentdichte gleichmäßig
abkühlbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen
nach Anspruch 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch
8 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweiligen Unteransprüche definiert.
Die Erfindung wendet sich ab von den bisherigen Vorgehensweisen, die im wesentlichen
darauf beruhen, den aus einer Richtung auf den Filamentvorhang gerichteten
Kühlluftstrom durch zusätzliche Maßnahmen zu intensivieren. Im Gegenteil
wählt die Erfindung einen Weg, der auf einen inneren auf die Filamentschar
einwirkenden ersten Kühlluftstrom und einen von außen wirkenden zweiten
Kühlluftstrom beruht. Trotz des Vorbehaltes, dass das Aufeinandertreffen der
Kühlluftströme zu unzulässigen Turbulenzen und damit zu unzulässigen Beeinträchtigungen
der Laufruhe der Filamente führen könnte, wurde eine hohe
vergleichmäßigte Abkühlung aller Filamente der Filamentschar festgestellt. Der
äußere Kühlluftstrom ist dabei vorzugsweise derart eingestellt, dass die durch den
inneren Kühlluftstrom bewirkten Vorteile wie Aufweitung des Filamentvorhangs
bestehen bleiben.
Insoweit hat sich die Weiterbildung der Erfindung besonders bewährt, bei welcher
der äußere Kühlluftstrom mit einer parallel zur Filamentschar gerichteten Austrittsströmung
erzeugt wird. Hierzu weist die erfindungsgemäße Vorrichtung als
Blasmittel eine ringförmige Blasdüse auf, die eine parallel zur Filamentschar ausgerichtete
Blasöffnung aufweist.
Um insbesondere bei relativ dicken Filamenten eine intensive und ausreichende
Abkühlung der äußeren Filamente der Filamentschar zu erhalten, wird bevorzugt
die Weiterbildung der Erfindung verwendet, bei welcher der äußere Kühlluftstrom
im wesentlichen parallel entgegen der Laufrichtung der Filamentschar geführt
wird. Hierzu ist die Blasdüse mit der Blasöffnung entgegen der Laufrichtung der
Filamentschar gerichtet.
Zur Abkühlung von sehr feinen Filamenten wird die Variante der Erfindung vorgeschlagen,
bei welchem der äußere Kühlluftstrom im wesentlichen parallel in
Laufrichtung der Filamentschar geführt wird. Hierdurch lässt sich der unmittelbare
Einfluss des äußeren Kühlluftstromes derart einstellen, dass kein unzulässiges
Wegdrücken der feinen äußeren Filamente der Filamentschar eintritt. Die Blasdüse
lässt sich dabei vorteilhaft in der Nähe der Spinneinrichtung anordnen, so dass
der äußere Kühlluftstrom über die gesamt Kühlstrecke auf die äußeren Filamente
des Filamentvorhangs einwirken kann. Durch einen parallel geführten Kühlluftstrom
lässt sich ein unmittelbares Anblasen des Filamentvorhangs von außen minimieren.
Um ausschließlich einen Kühleffekt aus der durch den Filamentvorhang aus der
Umgebung mitgeschleppten Umgebungsluft zu erhalten, ist die Weiterbildung der
Erfindung besonders bevorzugt verwendet, bei welcher der äußere Kühlluftstrom
mit Abstand zu der Filamentschar in die äußere Umgebung des Filamentvorhangs
geführt wird. Ein Anblasen der Filamentschar tritt hierbei nicht ein. Bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung lässt sich diese Variante dadurch erreichen, indem die
Blasdüse mit Abstand zu dem Filamentvorhang derart angeordnet ist, dass der
durch die Blasöffnung austretende Kühlluftstrom unmittelbar in die äußere Umgebung
der Filamentschar geführt wird.
Um die Flexibilität hinsichtlich der Einstellung des äußeren Kühlluftstromes zu
erhöhen, wird des Weiteren vorgeschlagen, den äußeren Kühlluftstrom mit einer
veränderbaren Austrittsströmung zu erzeugen. Hierbei lässt sich insbesondere eine
vorbestimmte Winkellage der Austrittsströmung relativ zu der Filamentschar einstellen.
Hierzu ist dem Blasmittel ein Stellmittel zugeordnet, so dass der äußere
Kühlluftstrom in einer Blasrichtung relativ zu der Filamentschar in beliebiger
Richtung geführt werden kann.
Eine weitere Maßnahme zur flexiblen Abkühlung der Filamentschar ist dadurch
gegeben, dass der äußere Kühlluftstrom an einer veränderbaren Position unterhalb
der Ringspinndüse erzeugt wird. Damit lässt sich die Wirkung des äußeren Kühlluftstromes
auf einen bestimmten Abschnitt innerhalb der Kühlstrecke auf die
Filamentschar eingrenzen. Eine derartige Verfahrensvariante kann auf einfache
Art durch ein längs der Kühlstrecke höhenverstellbares Blasmittel erreicht werden.
Ein weiterer Vorteil ist hierbei dadurch gegeben, dass mögliche Anlegepositionen
des Blasmittels vor Prozeßbeginn angefahren werden können, um beispielsweise
ein Anspinnen der Filamentschar zu ermöglichen.
Zur Beeinflussung des inneren Kühlluftstromes durch die Blaskerze ist besonders
vorteilhaft, wenn die Blaskerze relativ zu einer Haltevorrichtung axial verstellbar
ausgebildet ist. Damit lassen sich bei entsprechender Wahl der Zentrierstücke unterschiedliche
Höhen der Blaskerze einstellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Hinweis auf die beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben:
Es stellen dar:
- Fig. 1
- schematisch eine Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
- Fig. 2
- und
- Fig. 3
- schematisch Querschnittsansichten weiterer Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung
In Fig. 1 ist schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
Die Vorrichtung besteht aus einer Spinneinrichtung 1 und einer unterhalb der
Spinneinrichtung 1 angeordneten Kühleinrichtung 2. Die Spinneinrichtung 1 weist
an einer Unterseite eine Ringspinndüse 4 auf, die über eine ringförmige Düsenplatte
mit einer Vielzahl von Düsenbohrungen verfügt. Die Ringspinndüse 4 ist
über einen Schmelzeverteiler 5 mit einer Spinnpumpe 6 verbunden. Die Spinnpumpe
6 ist über eine Schmelzeleitung 7 mit einem Schmelzeerzeuger (hier nicht
dargestellt) vorzugsweise mit einem Extruder oder einer Polykondensation, verbunden.
Die Spinnpumpe 6, der Schmelzeverteiler 5 und die Ringspinndüse 4 sind
beheizt. Hierzu werden in der Regel so genannte Spinnbalken eingesetzt an denen
mehrere Ringspinndüsen in einer Reihe nebeneinander gehalten sind.
Die Kühleinrichtung 2 unterhalb der Spinneinrichtung1 weist eine Haltevorrichtung
10 und eine mit der Haltevorrichtung 10 verbundene Blaskerze 9 auf. Die
Blaskerze 9 besitzt einen porösen Mantel, der beispielsweise aus einem Vlies,
Schaumstoff, Siebgewebe oder einem Sintermaterial hergestellt sein kann. Am
freien Ende ist die Blaskerze 9 durch einen Zentrieransatz 21 verschlossen. Durch
den Zentrieransatz 21 wird die Blaskerze 9 in der Höhe fixiert. Hierbei können
durch Wahl und Beschaffenheit des Zentrieransatzes unterschiedliche Höhen der
Blaskerze eingestellt werden. Die Blaskerze 9 ist konzentrisch zu der Ringspinndüse
4 gehalten, so dass die Blaskerze 9 von einem Filamentvorhang umhüllt ist,
der durch eine extrudierte Filamentschar der Ringspinndüse 4 entsteht. Die durch
die Ringspinndüse 4 im Betriebszustand extrudierte Filamentschar ist hier mit
dem Bezugszeichen 3 gekennzeichnet.
Die Blaskerze 9 ist über ein Anschlussstück 12 in axialer Richtung verstellbar mit
der Haltevorrichtung 10 verbunden. Eine derartige Kühleinrichtung ist beispielsweise
aus der EP 1 231 302 A1 bekannt, so dass an dieser Stelle ausdrücklich Bezug
zu dieser Druckschrift genommen wird. In der gezeigten Stellung in Fig. 1 ist
das Ausführungsbeispiel im Betriebszustand. Hierbei wirkt eine Feder 14 zwischen
der Haltevorrichtung 10 und dem Anschlussstück 12, so dass die Blaskerze
9 mit dem Zentrieransatz 21 an einem Anschlag 8 gehalten ist. Der Anschlag 8 ist
unmittelbar im Zentrum der Unterseite der Ringspinndüse 4 angeordnet. Wie aus
dem Inhalt der EP 1 231 302 A1 bekannt ist, lässt sich die Feder 14 auch vorteilhaft
durch einen Pneumatikzylinder austauschen, um die Blaskerze in der Betriebsstellung
zu halten.
Zur Kühlluftversorgung der Blaskerze 9 ist eine Luftzufuhrleitung 11 an der Haltevorrichtung
10 angeschlossen. Innerhalb der Haltevorrichtung 10 ist eine
Druckkammer ausgebildet, die mit dem Innern der Blaskerze 9 verbunden ist.
Am unteren Ende der Blaskerze 9 im Bereich der Haltevorrichtung 10 weist die
Kühleinrichtung 2 ein außerhalb des durch die Filamentschar 3 gebildeten Filamentvorhangs
angeordnetes Blasmittel 17 auf Das Blasmittel 17 ist als eine ringförmige
Blasdüse 18 ausgebildet, die im wesentlichen den gesamten Umfang des
durch die Filamentschar 3 gebildeten Filamentvorhangs umschließt. Hierbei ist
zwischen der Blasdüse 18 und der Filamentschar 3 ein Abstand gebildet, der derart
bemessen ist, dass ein durch die Blasdüse 18 erzeugter äußerer Kühlluftstrom
in die äußere Umgebung der Filamentschar 3 geführt wird. Hierzu weist die
Blasdüse 18 eine Blasöffnung 19 auf, die entgegen der Laufrichtung der
Filamentschar 3 gerichtet ist. Die Blasdüse 18 ist über eine Anschlussleitung 20
mit einer hier nicht dargestellten Druckluftquelle verbunden. Die Blasdüse 18 ist
in ihrer Position längs der Kühlstrecke höhenverstellbar ausgebildet, was in Fig. 1
durch Pfeile gekennzeichnet ist. Hierzu könnte die Blasdüse 18 beispielsweise an
einer Linearführung gehalten sein, die in Längsrichtung der Blaskerze 9
verfahrbar ist.
Am Umfang der Haltevorrichtung 10 ist eine Präparationseinrichtung 13 vorgesehen,
die einen an der Haltevorrichtung 10 angebrachten Präparationsring 15 aufweist.
Der Präparationsring 15 wird von innen mit einer Präparationsflüssigkeit
versorgt, die über eine Präparationsleitung 16 zugeführt wird.
Im Betriebszustand wird ein aufgeschmolzenes Polymer über die Spinnpumpe 6
unter hohem Druck über den Schmelzeverteiler 5 der Ringspinndüse 4 zugeführt.
Innerhalb der Ringspinndüse 4 wird die Polymerschmelze durch die auf der Unterseite
ausgebildete Vielzahl von Düsenbohrungen gedrückt, so dass eine Vielzahl
von strangförmigen Filamenten entstehen. Die extrudierte Filamentschar 3
bildet einen ringförmigen Filamentvorhang, der gleichmäßig von der Ringspinndüse
4 durch ein hier nicht dargestelltes Abzugswerk abgezogen wird.
Zur Abkühlung der frisch extrudierten Filamentschar 3 wird ein Kühlmedium
vorzugsweise eine Kühlluft über die Luftzufuhrleitung 11 einer im Innern der Haltevorrichtung
10 ausgebildete Druckkammer zugeführt. Über die Druckkammer
wird das Kühlmedium über das hohlzylindrische Anschlussstück 12 ins innere der
Blaskerze 9 geleitet. Nun tritt das Kühlmedium gleichmäßig über den Mantel der
Blaskerze 9 nach Außen aus. Am Umfang des Mantels der Blaskerze 9 entsteht
eine radiale Austrittsströmung, die einen inneren Kühlluftstrom in Richtung der
Filamentschar 3 führt. Der innere Kühlluftstrom dringt in die Filamentschar 3 ein
und wird dabei im wesentlichen mit den Filamenten der Filamentschar 3 mitgerissen.
Gleichzeitig wird ein weiteres Kühlmedium ebenfalls vorzugsweise eine
Kühlluft der Blasdüse 18 zugeführt. An der Blasdüse 18 wird durch die Blasöffnung
19 eine parallel entgegen der Laufrichtung der Filamentschar 3 gerichtete
Austrittsströmung erzeugt, die einen äußeren Kühlluftstrom in die unmittelbare
äußere Umgebung der Filamentschar 3 führt. Der äußere Kühlluftstrom vermengt
sich mit der Umgebungsluft und wird insbesondere durch die äußeren Filamente
der Filamentschar 3 mitgeführt. Der durch die Filamentschar 3 gebildete Filamentvorhang
wird somit von innen und außen gekühlt.
Nachdem die Filamente der Filamentschar 3 gekühlt sind, erfolgt eine Präparierung
in der Präparationseinrichtung 18. Hierzu wird ein Präparationsmittel über
die Leitung 20 zu dem Präparationsring 19 geführt. Der Präparationsring 19 könnte
beispielsweise aus einem porösen Material hergestellt sein, so dass sich das
Präparationsmittel gleichmäßig in dem Präparationsring 19 verteilt und an der
Oberfläche zur Präparierung der Filamente austritt. Nach der Präparierung ist das
Filamentbündel bereit zur Weiterbehandlung. Die Filamentschar könnte so beispielsweise
zu Fäden geführt und aufgewickelt oder zu einem Fadenbündel zusammengeführt
und zu einer Kanne abgelegt werden.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer schematischen
Querschnittsansicht gezeigt. Das Ausführungsbeispiel ist im wesentlichen identisch
zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, so dass an dieser
Stelle zu der vorhergehenden Beschreibung Bezug genommen wird und an dieser
Stelle nur die Unterschiede erläutert werden. Hierzu haben die Bauteile gleicher
Funktion die identischen Bezugszeichen erhalten.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist das Blasmittel 17 außerhalb des Filamentvorhangs der Filamentschar 3
durch eine Blasdüse 18 gebildet. Die Blasdüse 18 ist in der Nähe der Spinneinrichtung
1 vorzugsweise an der Unterseite der Ringspinndüse 4 angeordnet. Die
Blasdüse 18 ist ringförmig ausgebildet und im wesentlichen konzentrisch zu der
Ringspinndüse 4 gehalten. Die Blasöffnung 19 ist an der Unterseite der Blasdüse
18 ausgebildet, so dass eine Austrittsströmung parallel in Laufrichtung der Filamentschar
3 erzeugt werden kann. Die Blasdüse 18 ist über die Anschlussleitung
20 mit einer hier nicht dargestellten Kühlmittelquelle verbunden. Der Abstand
zwischen der Blasöffnung 19 und der Blasdüse 18 und den durch die Ringspinndüse
4 extrudierten Filamentschar 3 ist derart bemessen, dass ein äußerer Kühlluftstrom
unmittelbar in Nähe der Filamentschar 3 geführt wird.
Zur Abkühlung der Filamentschar 3 wird durch die Blaskerze 9 ein radial austretender
innerer Kühlluftstrom und durch die Blasdüse 18 ein parallel in Laufrichtung
der Filamentschar 3 strömender äußerer Kühlluftstrom erzeugt. Der äußere
Kühlluftstrom und der innere Kühlluftstrom sind unabhängig voneinander in der
Beschaffenheit des Kühlmittels sowie in der Intensität des Kühlluftstromes separat
einstellbar. Vorzugsweise wird der innere Kühlluftstrom mit größerer Intensität
erzeugt, um eine gleichmäßige Aufweitung der den Filamentvorhang bildenden
Filamentschar 3 zu erhalten. Damit wird die Kühlwirkung des äußeren Kühlluftstromes
intensiviert, da die Abstände zwischen den äußeren Filamente durch die
Aufweitung vergrößert werden.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einer weiteren Variante der Kühleinrichtung schematisch gezeigt. Das Ausführungsbeispiel
ist identisch zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen, so
daß zu den vorhergehenden Beschreibungen Bezug genommen wird und an dieser
Stelle nur die Unterschiede aufgezeigt werden.
Das unterhalb der Spinneinrichtung 1 angeordnete Blasmittel 17 der Kühleinrichtung
2 wird durch die Blasdüse 18 gebildet, die in der Nähe der Spinneinrichtung
1 gehalten ist. Die Blasdüse 18 besitzt an ihrer Unterseite eine ringförmige Blasöffnung
19. Der Blasöffnung 19 ist ein Stellmittel 22 zugeordnet, um die Austrittsströmung
zu verändern. Das Stellmittel 22 wird dabei durch mehrere parallel
nebeneinander angeordnete Lamellen 24 gebildet, die über einen Aktor 23 in ihrer
Stellung veränderbar sind. Die Lamellen 24 in der Blasöffnung 19 führen zu einer
Ausrichtung der Austrittsströmung des erzeugten äußeren Kühlluftstromes. So
lässt sich die Austrittsströmung in ihrer Winkellage relativ zu der Filamentschar 3
beliebig ausführen. Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel zeigen
die Lamellen 24 eine Neigung in Richtung der Filamentschar 3. Damit wird die
durch die Blasöffnung 19 erzeugte Austrittsströmung gegen die Filamentschar 3
gerichtet. Der äußere Kühlluftstrom wird durch die Blasdüse 18 somit gegen die
Filamentschar 3 geblasen. Dieses Ausführungsbeispiel ist daher insbesondere geeignet,
um relativ dicke Filamente bei entsprechender großer Filamentdichte der
Filamentschar 3 abzukühlen.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in ihrem
Aufbau und in ihrer Art beispielhaft. Die Erfindung erstreckt sich nicht nur auf die
hier dargestellten Ausführungsbeispiele sondern umfasst jede dem Fachmann geläufige
Spinneinrichtung, bei welcher eine ringförmige Filamentschar zu einem
Filamentvorhang erzeugt wird. So lässt sich beispielsweise die Filamentschar 3
durch mehrere in einer ringförmigen Anordnung gehaltene Spinndüsen herstellen.
Ebenso sind die gezeigten Ausführungsbeispiele zur Erzeugung des äußeren und
des inneren Kühlluftstromes beispielhaft. Wesentlich hierbei ist, dass der durch
die Filamentschar 3 gebildete ringförmige Filamentvorhang von innen und außen
gekühlt wird. So lässt sich beispielsweise die Blaskerze 9 mit einer äußeren
ringförmig ausgebildeten Querstromanblasung kombinieren, deren
Austrittsströmung durch eine Vielzahl von Lamellen einstellbar ist.
Bezugszeichenliste
- 1
- Spinneinrichtung
- 2
- Kühleinrichtung
- 3
- Filamentschar
- 4
- Ringspinndüse
- 5
- Schmelzeverteiler
- 6
- Spinnpumpe
- 7
- Schmelzeleitung
- 8
- Anschlag
- 9
- Blaskerze
- 10
- Haltevorrichtung
- 11
- Luftzuführleitung
- 12
- Anschlussstück
- 13
- Präparationseinrichtung
- 14
- Feder
- 15
- Präparationsring
- 16
- Präparationsleitung
- 17
- Blasmittel
- 18
- Blasdüse
- 19
- Blasöffnung
- 20
- Anschlussleitung
- 21
- Zentrieransatz
- 22
- Stellmittel
- 23
- Aktor
- 24
- Lamellen