DE102005042891A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Schmelzspinnen und Abkühlen eines multifilen Fadens - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zum Schmelzspinnen und Abkühlen eines multifilen Fadens Download PDF

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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
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Abstract

Es ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Schmelzspinnen und Abkühlen eines multifilen Fadens beschrieben. Hierzu wird eine Vielzahl von Filamentsträngen durch eine Spinndüse extrudiert. Zur Abkühlung der Filamentstränge ist eine Blaswand vorgesehen, die einen quer auf die Filamentstränge gerichteten Kühlluftstrom erzeugt. Nach Abkühlung der Filamentstränge werden diese durch einen der Spinndüse zugeordneten Fadenführer in einer Konvergenzstelle zusammengeführt. Um den Einfluß der zunehmenden Filamentdichte aufgrund der konvergierenden Führung der Filamentstränge zu beeinflussen, ist zwischen der Spinndüse und dem Fadenführer ein Führungsmittel angeordnet, durch welches die Filamentstränge im Fadenlauf zwischen der Spinndüse und dem Fadenführer aufgespreizt werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schmelzspinnen und Abkühlen eines multifilen Fadens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Schmelzspinnen und Abkühlen eines multifilen Fadens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
  • Beim Schmelzspinnen eines multifilen Fadens wird eine Polymerschmelze unter Druck durch eine Vielzahl von Düsenbohrungen einer Spinndüse extrudiert. Dabei entsteht pro Düsenbohrung ein Filamentstrang, wobei die durch eine Spinndüse extrudierten Filamentstränge zu einem multifilen Faden zusammengeführt werden. Hierzu ist der Spinndüse im Abstand ein Fadenführer zugeordnet, der die sogenannte Konvergenzstelle bildet. In der Konvergenzstelle werden die aus den Düsenbohrungen austretenden Filamentstränge zusammengeführt. Die Strecke zwischen der Spinndüse und dem Fadenführer wird zur Abkühlung der Filamentstränge genutzt. Hierbei wird bevorzugt die sogenannte Querstromanblasung genutzt, bei welcher ein Kühlluftstrom mittels einer seitlich neben den Filamentsträngen angeordneten Blaswand erzeugt wird. Derartige Systeme sind insbesondere gut geeignet, um gleichzeitig mehrere parallel nebeneinander geführte Fäden gleichzeitig unter gleichen Bedingungen abzukühlen.
  • Der einseitig auf die Filamentbündel gerichtete Kühlluftstrom besitzt jedoch auch den Nachteil, dass die im Innern eines Filamentbündels geführten Filamentstränge oder die auf der gegenüber liegenden Seite geführten Filamentstränge in Abhängigkeit von der Dichte der Filamentstränge unzureichend abgekühlt werden.
  • Um derartige Nachteile zu kompensieren ist beispielsweise aus der DE 195 13 941 A1 eine Vorrichtung und ein Verfahren bekannt, bei welchem der Blaswand gegenüberliegende Reflektorbleche angeordnet sind, wobei die Filamentstränge in dem Zwischenraum zwischen der Blaswand und dem Reflektorblech geführt werden. Somit wird eine zusätzliche Führung des Kühlluftstromes zur Intensivierung der Abkühlung der Filamentstränge erreicht.
  • Aus der DE 196 52 498 A1 ist eine weitere Vorrichtung und ein weiteres Verfahren der gattungsgemäßen Art beschrieben, bei welcher die Filamentstränge zwischen zwei quer zu der Blaswand ausgerichteten Seitenwänden geführt sind. Die Seitenwände sind derart zueinander angeordnet, dass die lichte Weite zwischen den Seitenwänden in Strömungsrichtung des Kühlluftstromes abnimmt. Somit wird eine Vergleichmäßigung und Intensivierung der Abkühlung erreicht.
  • Alle im Stand der Technik bekannten Vorrichtungen und Verfahren haben jedoch gemein, dass die Dichte des Filamentbündels mit zunehmendem Abstand zu der Spinndüse sich vergrößert. Die Dichte der Filamentbündel ist dabei um so höher, je weiter sich die Filamentstränge der Konvergenzstelle nähern. Insbesondere bei der Herstellung von multifilen Fäden mit einer hohen Anzahl von Filamentsträngen können Ungleichmäßigkeiten in der Abkühlung sowie Probleme der Filamentberührung und der Flusenbildung entstehen. Durch die konvergierende Führung der Filamentstränge bilden insbesondere die äußeren Filamentstränge und die von diesen mitgeführte Schleppströmung einen erheblichen Widerstand gegenüber der Kühlluftströmung.
  • Es ist nun Aufgabe der Erfindung die gattungsgemäße Vorrichtung sowie das gattungsgemäße Verfahren derart auszubilden, dass eine gleichmäßige Abkühlung aller Filamentstränge auch bei einer hohen Filamentdichte möglich wird.
  • Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Schmelzspinnen und Abkühlen bereitzustellen, mit welchem im wesentlichen flusenfreie Fäden mit hoher Filamentzahl herstellbar sind.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 13 gelöst.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen Unteransprüche definiert.
  • Die Erfindung war auch nicht durch die aus der DE 100 48 133 A1 bekannten Vorrichtung nahe gelegt. In der DE 100 48 133 A1 ist eine Vorrichtung zum Schmelzspinnen und Abkühlen eines multifilen Fadens offenbart, bei welcher die Filamentstränge in mehreren Stufen abgekühlt werden. Dabei ist in dem Übergang zwischen der ersten Kühlzone und der zweiten Kühlzone eine Querschnittsverengung ausgebildet, um eine zusätzliche Beschleunigung des Kühlluftstromes und damit eine Intensivierung der Abkühlung der Filamentstränge in der zweiten Kühlzone zu erhalten. Hierzu werden die Filamentstränge innerhalb eines zylinderförmigen Kühlschachtes geführt, wobei die Querschnittsverengung durch ein innen liegendes Füllstück erzeugt wird, so dass sich zwischen dem Füllstück und dem Kühlrohr eine umlaufende Querschnittsverengung einstellt. Dabei wird die Filamentschar aufgefächert und mittels der erzeugten Kühlluftströmung durch die gebildeten Querschnittsverengungen geführt, so dass die Auffächerung zu einer weiteren Verdichtung der Filamentstränge genutzt wird, damit eine Beschleunigung und Führung der Filametststränge durch den engsten Querschnitt möglich wird.
  • Demgegenüber zielt die Erfindung darauf ab, einen möglichst großen Abstand zwischen den einzelnen Filamentsträngen innerhalb des Filamentbündels zu erzeugen und diesen über eine möglichst lange Wegstrecke innerhalb der Kühlstrecke zu erhalten. Hierzu ist zwischen der Spinndüse und dem Fadenführer ein Führungsmittel angeordnet, durch welches die Filamentstränge im Fadenlauf zwischen der Spinndüse und dem Fadenführer aufgespreizt werden. Die sich üblicherweise erhöhende Filamentdichte mit zunehmende Wegstrecke bis zu Konver genzstelle kann dadurch vermieden werden. Somit können insbesondere bei einer großen Anzahl von Filamentsträngen zwischen den benachbarten Filamentsträngen Mindestabstände eingehalten werden, die das Eintreten der von außen einseitig zugeführten Kühlluftstrom erleichtert. Das Eindringen des Kühlluftstromes in das gesamte Filamentbündel ist möglich, so dass eine gleichmäßige Abkühlung aller Filamentstränge innerhalb des Filamentsbündels erreicht wird. Das Zusammenführen der Filamentstränge erfolgt im wesentlichen nur in dem Streckenabschnitt zwischen dem Führungsmittel und dem Fadenführer.
  • Als besonderer Vorteil der Erfindung hat sich eine verbesserte Gleichmäßigkeit der Filamentquerschnitte und damit der Usterbildung und eine verbesserte Anfärbbarkeit der Fäden aufgrund hoher physikalischer Gleichmäßigkeit der Filamentstränge innerhalb des Fadens herausgestellt. Die durch das Fadenführungsmittel bestimmten Abstände zwischen den Filamentsträngen während der Abkühlung lassen zudem ein vorzeitiges Kontaktieren der Filamente miteinander nicht zu, so dass eine Flusenbildung vermieden wird.
  • Um eine möglichst gleichmäßige Führung der Filamentstränge innerhalb des Filamentbündels zu erhalten, ist das Führungsmittel bevorzugt durch einen Formkörper gebildet, welcher eine im wesentlichen konzentrisch zu der Spinndüse gehaltene Führungskante zur Führung der Filamente aufweist.
  • Die Größe der Aufspreizung des Filamentbündels lässt sich dabei bevorzugt durch einen Hülldurchmesser der Führungskante bestimmen. Hierbei kann der Hülldurchmesser kleiner, gleich oder größer ausgebildet sein als eine die Düsenbohrung umschließende Hüllkontur der Spinndüse. Insbesondere bei gleicher Ausbildung des Hüllendurchmessers und der Hüllenkontur kann eine im wesentlichen parallel Führung der Filamentstränge erreicht werden.
  • Bei Verwendung von runden Spinndüsen mit flächiger oder ringförmiger Anordnung der Düsenbohrungen wird die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ver wendet, bei welcher der Formkörper symmetrisch mit umlaufender Führungskante ausgebildet ist.
  • Die Symmetrie des Formkörpers kann durch eine kreisförmige Scheibe oder einen kreisförmigen Ring oder aber durch eine Kegelform erreicht werden.
  • Bei der Verwendung einer kreisförmigen Scheibe oder eines kreisförmigen Ringes werden bevorzugt der innere Bereich gasdurchlässig ausgebildet, so dass bei Auftreffen der durch die Filamentstränge mitgeführten Luftströmung keine unzulässigen Strömungsturbulenzen an der Scheibe oder dem Ring entstehen.
  • Bei der Verwendung eines kegelförmigen Formkörpers wird das spitze Kegelende der Spinndüse zugewandt, so dass eine Umlenkung der im Innern mitgeführten Kühlluft erzeugbar ist und unmittelbar vor Auftreffen der Filamentstränge an die Führungskante seitlich abgegeben wird. Damit lassen sich zusätzliche Kühlungseffekte an den Filamentsträngen erzeugen.
  • Es hat sich herausgestellt, dass die verbesserten Effekte bei der Abkühlung sich besonders einstellen, wenn das Führungsmittel in einem unteren Drittel der sich zwischen der Spinndüse und dem Fadenführer erstreckenden Kühlstrecke angeordnet ist.
  • Grundsätzlich ist die Position des Führungsmittels innerhalb der Kühlstrecke wählbar, um in Abhängigkeit vom Verfahren und Produkt optimierte Einstellungen zur Abkühlung der Filamentstränge zu erhalten. Hierzu ist das Führungsmittel durch einen höhenverstellbaren Halteträger gehalten.
  • Zur Erzeugung des Kühlluftstromes ist die seitlich zu der Spinndüse angeordnete Blaswand bevorzugt mit einem Gebläse verbunden.
  • Dabei sind in der Regel mehrere Spinnstellen der Blaswand zugeordnet, wobei jede der Spinnstellen jeweils eine von mehreren Spinndüsen, ein von mehreren Führungsmitteln und ein von mehreren Fadenführern aufweist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt den Vorteil, dass von außen auf die Filamentstränge gerichteter Kühlstrom jeden der innerhalb des Filamentbündels geführten Filamentstränge erreicht und zu einer gleichmäßigen Abkühlung führt. Der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte Faden zeichnet sich dabei besonders durch einen guten Uster und hohe Gleichmäßigkeit der physikalischen Eigenschaften der Filamentstränge aus.
  • In Abhängigkeit von einem oder mehreren Produktparametern beispielsweise der Anzahl der Filamentstränge pro Faden, der Filamenttiter, des Fadenmaterials usw. lässt sich die Position der Aufspreizung innerhalb der Kühlstrecke wählen.
  • Ebenso kann die Größe der Aufspreizung in Abhängigkeit von einem oder mehreren Produktparametern gewählt werden.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren sind geeignet, um jegliche Multifilamentgarne herzustellen. So lassen sich beispielsweise textile Mikrofasergarne oder aber auch technische und ähnliche Garne damit vorteilhaft Schmelzspinnen und abkühlen.
  • Anhand einiger Ausführungsbeispiele ist nachfolgend die Erfindung unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher beschrieben.
  • Es stellen dar:
  • 1 und 2 schematisch verschiedene Ansichten eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
  • 3 und 4 schematisch mehrere Ansichten eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
  • 5, 6 und 7 schematische Querschnittsansichten einiger Ausführungsbeispiele eines Führungsmittels
  • In 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Schmelzspinnen und Abkühlen eines multifilen Fadens dargestellt. Hierbei zeigt 1 die Vorrichtung schematisch in einer Querschnittsansicht und 2 in einer Seitenansicht. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für beide Figuren.
  • Das Ausführungsbeispiel zeigt einen Spinnkopf 1 zur Aufnahme einer Spinndüse 2. Die Spinndüse 2 hat an der Unterseite des Spinnkopfes 1 eine Vielzahl von Düsenbohrungen (hier nicht dargestellt), die mit einer Schmelzezuführung 4 verbunden sind. Uber die Schmelzezuführung 4 ist der Spinnkopf 1 mit einer Schmelzequelle beispielsweise einem Extruder verbunden. Innerhalb des Spinnkopfes 1 können zur Verteilung und Führung der über die Schmelzezuführung 4 aufgegebenen Polymerschmelze zur Spinndüse 2 weitere Einrichtungen wie beispielsweise Spinnpumpen und Verteilerleitungen angeordnet sein. Der Spinnkopf 1 ist beheizt ausgebildet.
  • Unterhalb des Spinnkopfes 1 ist eine Blaswand 6 angeordnet. Die Blaswand 6 erstreckt sich unterhalb des Spinnkopfes 1 über eine Kühlstrecke seitlich neben der Spinndüse 2, so dass die durch die Spinndüse 2 extrudierten Filamentstränge 3 unmittelbar neben der Blaswand 6 geführt sind. Die Blaswand 6 ist über eine Blaskammer 7 mit einem Gebläse 8 gekoppelt. Die Blaswand 6 ist gasdurchlässig ausgebildet, so dass eine durch das Gebläse 8 erzeugte Kühlluft aus der Blaskammer 7 durch die Blaswand 6 als Kühlluftstrom austritt und im wesentlichen quer von außen auf die Filamentstränge 3 einwirkt.
  • Die Vielzahl der durch die Spinndüse 2 extrudierten Filamentstränge 3 werden als ein Filamentbündel 5 unterhalb der Blaswand 6 durch einen Fadenführer 9 zusammengeführt und bilden einen multifilen Faden 13. Der Fadenführer 9 stellt somit die der Spinndüse 2 zugeordnete Konvergenzstelle dar, in welcher alle Filamentstränge 3 gebündelt zu dem Faden 13 zusammengeführt werden. Üblicherweise ist der Fadenführer 9 mit einer Präparationseinrichtung (hier nicht dargestellt) gekoppelt, um den Zusammenhang der Filamentstränge 3 durch ein Präparationsmittel zu verbessern.
  • Innerhalb der Kühlstrecke zwischen der Spinndüse 2 und dem Fadenführer 9 ist ein Führungsmittel 10 angeordnet. Das Führungsmittel 10 wird durch einen konzentrisch zu der Spinndüse 2 gehaltenen Formkörper 11 gebildet, der eine äußere vorzugsweise umlaufende Führungskante 12 aufweist. Der Formkörper 11 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch eine gewölbte vorzugsweise kreisförmige Scheibe gebildet, an dessen äußerem Umfang die Führungskante 12 gehalten ist. Der Hülldurchmesser der Führungskante 12 weist eine Größe auf, die im wesentlichen der Größe einer äußeren die Düsenbohrungen der Spinndüse 2 umschließenden Hüllkontur entspricht. Dadurch werden die von der Spinndüse 2 zu dem Fadenführer 9 geführten und abgezogenen Filamentstränge 3 an der Führungskante 12 des Formkörpers 11 aufgespreizt, so dass jeder der Filamentstränge 3 an der Führungskante 12 zwischen der Spinndüse 2 und dem Fadenführer 9 umgelenkt werden. Die durch das Führungsmittel 10 bewirkte Aufspreizung der Filamentstränge 3 führt dazu, dass sich die Abstände zwischen den Filamentsträngen 3 bei fortschreitender Bewegung der Filamentstränge in Abhängigkeit von der Größe des Formkörpers 11 verändern. So lassen sich beispielsweise die äußeren Filamentstränge 3 bei wesentlich gleicher Größe zwischen dem Formkörper 11 und der Spinndüse 2 überwiegend parallel nebeneinander führen. Für den Fall, dass der Formkörper 11 zur Aufspreizung der Filamentstränge 3 größer ist als die Anordnung der Düsenbohrungen in der Spinndüse 2, lassen sich bei den äußeren Filamentsträngen 3 mit fortlaufender Führung die Abstände zwischen den Filamentsträngen 3 sogar vergrößern. Diese Abstandsveränderung der Filamentstränge 3 insbesondere des äußeren Bereichs des Filamentbündels 5 geführten Filamentstränge 3 führt dazu, dass der durch die Blaswand 6 erzeugte Kühlluftstrom ungehindert in das Filamentbündel (5) eindringen kann und somit zu einer gleichmäßigen Abkühlung der inneren und der von der Blaswand 6 abgewandten Filamentstränge 3 führt.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren sind daher besonders geeignet, um multifile Fäden bestehend aus einer Vielzahl von Filamenten mit hoher Gleichmäßigkeit aller Filamentstränge herzustellen. Dies führt zu verbesserten Uster-Werten und einer verbesserten Anfärbbarkeit insbesondere bei Mikrofasergarnen. Zudem lassen sich durch die Erfindung vorteilhaft flusenfreie Garne bei sehr hoher Anzahl von Filamentsträngen herstellen. Durch die Erfindung war es möglich, Fäden für Mikrofasergarne mit Filamenttitern < 1 den selbst bei Verwendung von üblichen Querstromanblasungen herzustellen. So haben Vergleichsversuche beim Schmelzspinnen und Abkühlen eines multifilen Fadens mit und ohne Aufspreizung ergeben, dass die Temperatur im Innern des Filamentbündels durch die Wirkung der Aufspreizung um ca. 50°C abgesenkt werden konnte. Das Eintreten des Kühlluftstromes in das Filamentbündel bei einer Aufspreizung ist somit deutlich verbessert, so dass an jedem der Filamentstränge innerhalb des Filamentbündels eine gleichmäßige Abkühlung bis zur Verfestigung wirksam ist.
  • Die positive Auswirkung der Erfindung hat sich besonders bei der Verwendung von runden Spinndüsen herausgestellt, bei welchem die Düsenbohrungen in ring förmiger Anordnung zu mehreren Teilkreisdurchmessern auf der Unterseite der Spinndüse ausgebildet sind. Es wurden jedoch auch sehr gute Ergebnisse bei einer flächigen Anordnung der Düsenbohrungen an der Unterseite der Spinndüse erreicht.
  • In 3 und 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt. In 3 ist das Ausführungsbeispiel schematisch in einer Querschnittsansicht und in 4 in einer Seitenansicht dargestellt. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für beide Figuren.
  • Die Ausbildung und die Anordnung der Vorrichtungsteile ist im wesentlichen identisch zu dem vorher beschriebenem Ausführungsbeispiel nach 1 und 2, so dass an dieser Stelle nur die Unterschiede erläutert werden und ansonsten Bezug zu der vorgenannten Beschreibung genommen wird.
  • Bei dem in 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel werden gleichzeitig mehrere parallel nebeneinander gesponnene multifile Fäden erzeugt. Wie aus 4 hervorgeht, weist die Vorrichtung insgesamt vier Spinnstellen 14.1 bis 14.4 auf. Den Spinnstellen 14.1 bis 14.4 ist ein balkenförmiger Spinnkopf 1 zugeordnet, welcher über eine Schmelzezuführung 4 mit einer hier nicht dargestellten Schmelzesquelle verbunden ist. Der Spinnkopf 1 weist zu jeder Spinnstelle 14.1 bis 14.4 jeweils eine Spinndüse 2 auf. Insoweit werden insgesamt vier Spinndüsen 2 nebeneinander an dem Spinnkopf 1 gehalten.
  • Unterhalb des Spinnkopfes 1 ist eine Blaswand 6 angeordnet, die sich über die gesamte Breite der Spinnstellen 14.1 bis 14.1 erstreckt, so dass die in den Spinnstellen 14.1 bis 14.4 extrudierten Filamentstränge mit Abstand zu der Blaswand 6 geführt sind. Die Blaswand 6 ist über eine Blaskammer 7 mit dem Gebläse 8 verbunden.
  • Wie in 3 und 4 gezeigt, ist jeder der Spinndüsen 2 in den Spinnstellen 14.1 bis 14.4 jeweils ein Führungsmittel 10 zugeordnet. Das Führungsmittel 10 innerhalb einer der Spinnstellen 14.1 bis 14.4 wird jeweils durch ein kegelförmigen Formkörper 11 gebildet. Dabei ist das spitze Kegelende des Formkörpers 11 der Spinndüse 2 zugewandt. An dem stumpfen Kegelende ist die Führungskante 12 ausgebildet, an welcher die aus den Düsenbohrungen der Spinndüse 2 extrudierten Filamentstränge 3 geführt werden. Die den Spinnstellen 14.1 bis 14.4 zugeordneten Formkörper 11 sind gemeinsam an einem höhenverstellbaren Halteträger 15 gehalten. Der Halteträger 15 weist mehrere Haltestangen 1G auf, die jeweils an einem freien Ende den Formkörper 11 tragen. Die Haltestangen 16 sind an einem Querträger 17 befestigt, der zu beiden Enden an einer Führung 18 gehalten ist. Dabei lässt sich der Querträger 17 in der Führung 18 verstellen, so dass die Position der Formkörper und damit der Grad der Aufspreizung innerhalb der Kühlstrecke wählbar und veränderbar ist.
  • Unterhalb der Formköper 11 sind den Spinnstellen 14.1 bis 14.4 jeweils Fadenführer 9 zugeordnet; die die Filamentstränge 3 zu jeweils einem Faden 13 zusammenführen.
  • Das in 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist besonders geeignet, um das erfindungsgemäße Verfahren zum Schmelzspinnen und Abkühlen multifiler Fäden auszuführen. So lässt sich durch die Höhenverstellung der Formkörper 11 sowohl die Position der Aufspreizung als auch die Größe der Aufspreizung in Abhängigkeit von einem oder mehreren Produktparametern vor Prozessbeginn frei wählen. Ebenso lassen sich die Prozesseinstellungsänderungen ohne großen Aufwand ausführen. Als Produktparameter sind hierbei beispielsweise die Anzahl der Filamentstränge pro Spinndüse, die Filamenttiter, das Fadenmaterial sowie die Fadenart zu berücksichtigen. Um unzulässige Fadenspannungen zu vermeiden, wird die Position der Aufspreizung und damit die Lage der Formkörper 11 bevorzugt in einem letzten Drittel der Kühlstrecke angeordnet. Es hat sich gezeigt, dass durch die Aufspreizung der Fi lamentstränge die Kühlluftstromzuführung im oberen Bereich der Kühlstrecke derart verbessert werden konnte, dass bereits nach Durchlauf von zwei Drittel der Kühlstrecke eine ausreichende Festigkeit vorherrscht, um die Filamentstränge 3 an der Führungskante 12 des Formkörpers 11 umzulenken. Die Führungskante 12 ist hierbei bevorzugt durch einen Keramikwerkstoff gebildet.
  • Bei den zuvor gezeigten Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Vorrichtung wurden runde Spinndüsen zum Extrudieren der Filamentstränge verwendet, wobei die Düsenbohrungen in ringförmiger oder flächiger Anordnung ausgebildet sein können. Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf runde Spinndüsen. Grundsätzlich können auch andere Formen beispielsweise Rechteckformen zur Erzeugung von Filamentsträngen genutzt werden. Dabei sind die Führungsmittel 10 entsprechend anzupassen, so dass runde, ovale oder längliche Formen zum Aufspreizen der Filamentbündel möglich sind.
  • Bei dem in 3 und 4 dargestellten Führungsmittel handelt es sich um einen kegelförmigen Formkörper 11, dessen spitzes Kegelende der Spinndüse 2 zugewandt ist. Diese Form ist insbesondere vorteilhaft, um die durch die Filamentstränge 3 mitgeführte Luftströmung möglichst ohne größere Verwirbelungen aufzunehmen und abzuleiten. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, die im Innern des Filamentbündels 5 mitgeführte Kühlluft für zusätzliche Kühleffekte zu nutzen.
  • In den 5, 6 und 7 sind weitere Möglichkeiten zur Ausbildung eines Führungsmittels als Formkörper gezeigt. Der Formkörper 11 in 5 ist als eine flache Scheibe 20 ausgebildet, die vorzugsweise eine umlaufende Führungskante 12 aufweist. Als äußere Form kann die Scheibe 20 rund oder oval ausgebildet sein. Die Führungskante 12 ist bevorzugt aus einem Keramikwerkstoff hergestellt. Bei Verwendung des in 5 gezeigten Formkörpers wird die durch die Filamentstränge mitgeführte Kühlluft durch den Formkörper 11 aufgestaucht und zur Verwirbelung geführt. Damit werden zusätzliche Kühleffekte erreicht.
  • Demgegenüber sind die Ausführungsbeispiele nach 6 und 7 derart ausgebildet, dass die im mittleren Bereich geführte Kühlluft ungehindert den Formkörper 11 passieren kann. Hierzu ist der Formkörper 11 ringförmig als Ring 21 ausgebildet wie in 6 gezeigt.
  • Um möglichst eine gerichtete Luftströmung zu erhalten, ist gemäß 7 im Innern des Rings 21 eine Siebplatte 19 zugeordnet, die im Innern des Rings 21 gehalten ist.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren sind geeignet, um jegliche Multifilamentgarne aus synthetischen Materialien herzustellen. So lassen sich textile, technische oder Teppichgarne damit erzeugen.
  • 1
    Spinnkopf
    2
    Spinndüse
    3
    Filamentstrang
    4
    Schmelzezuführung
    5
    Filamentbündel
    6
    Blaswand
    7
    Blaskammer
    8
    Gebläse
    9
    Fadenführer
    10
    Führungsmittel
    11
    Formkörper
    12
    Führungskante
    13
    Faden
    14.1–14.4
    Spinnstelle
    15
    Halteträger
    16
    Haltestange
    17
    Querträger
    18
    Führung
    19
    Siebplatte
    20
    Scheibe
    21
    Ring

Claims (16)

  1. Vorrichtung zum Schmelzspinnen und Abkühlen eines multifilen Fadens (13) mit einer Spinndüse (2) zum Extrudieren einer Vielzahl von Filamentsträngen (3), mit einer Blaswand (6) zur Erzeugung eines quer auf die Filamentstränge (3) gerichteten Kühlluftstroms und mit einem der Spinndüse (2) zugeordneten Fadenführer (9) zur Bildung einer die Zusammenführung der Filamentstränge (3) bewirkende Konvergenzstelle, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Spinndüse (2) und dem Fadenführer (9) ein Führungsmittel (10) angeordnet ist, durch welches die Filamentstränge (3) im Fadenlauf zwischen der Spinndüse (2) und dem Fadenführer (9) aufgespreizt sind.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (10) durch einen Formkörper (11) mit einer äußeren Führungskante (12) gebildet ist, welcher im wesentlichen konzentrisch zu der Spinndüse (2) gehalten ist und die Filamentstränge (3) an der Führungskante (12) führt.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskante (12) einen Hülldurchmesser aufweist, welcher kleiner oder gleich ist als eine die Düsenbohrungen umschließende Hüllkontur der Spinndüse (2).
  4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskante (12) einen Hülldurchmesser aufweist, welcher größer ist als eine die Düsenbohrungen umschließende Hüllkontur der Spinndüse (2).
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (11) symmetrisch mit einer umlaufenden Führungskante (12) ausgebildet ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass, der Formkörper (11) durch eine kreisförmige Scheibe (20) oder einen kreisförmigen Ring (21) ausgebildet ist, wobei die Führungskante (12) am Umfang der Scheibe (20) oder des Ringes (21) angeordnet ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (20) oder der Ring (21) einen gasdurchlässigen inneren Bereich aufweist, welcher von der Führungskante (12) umschlossen ist.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (11) kegelförmig ausgebildet und mit seinem spitzen Kegelende der Spinndüse (2) zugewandt ist und dass die Führungskante (12) an seinem stumpfen Kegelende ausgebildet ist.
  9. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (10) in einem unteren Drittel der sich zwischen der Spinndüse (2) und dem Fadenführer (9) erstreckenden Kühlstrecke angeordnet ist.
  10. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (10) durch einen höhenverstellbare Halteträger (15) gehalten ist.
  11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blaswand (6) seitlich zu der Spinndüse (2) angeordnet und über eine Blaskammer (7) mit einem Gebläse (8) verbunden ist.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Blaswand (6) sich über mehrere nebeneinander angeordnete Spinnstellen (14.114.4) erstreckt, wobei die Spinnstellen (14.114.4) jeweils eine von mehreren Spinndüsen (2), ein von mehreren Führungsmitteln (10) und einen von mehreren Fadenführern (9) aufweist.
  13. Verfahren zum Schmelzspinnen und Abkühlen eines multifilen Fadens, bei welchem eine Vielzahl von Filamentsträngen durch eine Spinndüse extrudiert werden, bei welchem die Filamentstränge durch einen von außen auf die Filamentstränge gerichteten Kühlluftstrom abgekühlt werden und bei welchem die Filamentstränge nach der Abkühlung in einer Konvergenzstelle zu den Faden zusammengeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamentstränge vor dem Zusammentreffen in der Konvergenzstelle in einer Position unterhalb der Spinndüse zur Vergrößerung der Abstände benachbarter Filamentstränge aufgespreizt werden.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Aufspreizung in Abhängigkeit von einem oder mehreren Produktparametern wählbar ist.
  15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe der Aufspreizung in Abhängigkeit von einem oder mehreren Produktparameter wählbar ist.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlluftstrom durch eine seitlich angeordnete Blaswand und einem Gebläse erzeugt wird.
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