DE10332645A1 - Vorrichtung zum Schmelzspinnen, Kühlen und Aufwickeln - Google Patents

Vorrichtung zum Schmelzspinnen, Kühlen und Aufwickeln Download PDF

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DE10332645A1 DE2003132645 DE10332645A DE10332645A1 DE 10332645 A1 DE10332645 A1 DE 10332645A1 DE 2003132645 DE2003132645 DE 2003132645 DE 10332645 A DE10332645 A DE 10332645A DE 10332645 A1 DE10332645 A1 DE 10332645A1
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Jörg Hegenbarth
Hansjörg MEISE
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D5/00Formation of filaments, threads, or the like
    • D01D5/08Melt spinning methods
    • D01D5/088Cooling filaments, threads or the like, leaving the spinnerettes

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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Spinning Methods And Devices For Manufacturing Artificial Fibers (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schmelzspinnen, Kühlen und Aufwickeln eines aus einer Vielzahl von Filamentsträngen gebildeten Fadens mit einer Spinneinrichtung, einer Kühleinrichtung und einer Aufwickeleinrichtung. Die Spinneinrichtung enthält eine Spinndüse zum Extrudieren einer ringförmigen Filamentschar mit einer Vielzahl von Filamentsträngen. Zur Abkühlung der Filamentstränge ist unterhalb der Spinneinrichtung die Kühleinrichtung mit einer Blaskerze angeordnet, bei welcher aus einem porösen Blasmantel ein von innen nach außen strömender Kühlluftstrom erzeugt wird. Um eine gleichmäßige laminare Strömung zur Abkühlung der feinen Filamentstränge zu erhalten, ist erfindungsgemäß der Blasmantel durch einen zusätzlichen Zusatzmantel umgeben, welcher aus einem Material mit einer Vielzahl von Öffnungen besteht, welches ohne wesentlichen Strömungswiderstand zu einer Ausrichtung des Kühlluftstromes führt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schmelzspinnen, Kühlen und Aufwickeln eines aus einer Filamentschar gebildeten Faden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Beim Schmelzspinnen von synthetischen Fäden ist die Abkühlung der frisch extrudierten Filamentsträngen von besonderer Bedeutung für die spätere Qualität des aus den Filamentsträngen gebildeten synthetischen Fadens. Insbesondere bei der Herstellung von textilen Fäden werden sehr feine Filamentstränge extrudiert, die gegenüber einer Abkühlung durch einen Kühlluftstrom sehr empfindlich reagieren und somit eine besonders gleichmäßige Abkühlung bedürfen.
  • Grundsätzlich werden zur Abkühlung von schmelzgesponnenen Filamentsträngen zwischen zwei Abkühlverfahren unterschieden. Bei einer ersten Variante wird ein Kühlluftstrom von außen auf ein Filamentbündel gerichtet. Bei derartigen Systemen ist insbesondere darauf zu achten, daß die innen geführten Filamentstränge eine ausreichende Abkühlung erhalten.
  • Bei einer zweiten Variante werden die Filamentstränge in einer ringförmigen Anordnung gesponnen und im Zentrum der ringförmigen Filamente wird eine von innen nach außen gerichteter Kühlluftstrom erzeugt. Von diesem Prinzip geht die Erfindung aus. Zur Erzeugung des von innen nach außen den Filamentvorhang durchdringenden Kühlluftstrom werden sogenannte Blaskerzen eingesetzt, wie beispielsweise aus der DE 196 53 451 A1 bekannt ist. Die Blaskerze ist zylinderförmig ausgebildet und besitzt einen porösen gasdurchlässigen Blasmantel. An einem Ende ist die Blaskerze verschlossen und an einem gegenüberliegenden Ende mit einer Luftzuführung verbunden, durch welche ins innere der Blaskerze eine Kühlluft eingeleitet wird. Um eine über den gesamten Blasmantel austretende Kühlluft mit vorzugsweise einem vorbestimmten Blasprofil zu erhalten, besteht der Blasmantel aus einem porösen Material mit bestimmten Strömungswider stand. So ist es bekannt, den Blasmantel der Blaskerze aus Sintermetall, Metallschaum, Schaumstoff oder gewickelte Papierlagen herzustellen. Durch die in den Materialien unregelmäßig enthaltenen Poren und Öffnungen wird bei Austritt der Kühlluft aus dem Blasmantel eine relativ turbulente Strömung erzeugt. Derartige Strömungsprofile führen jedoch zu Unregelmäßigkeiten bei der Abkühlung feiner Filamentstränge, die zudem die Laufruhe der Filamentstränge negativ beeinflussen.
  • Aus der DE 37 08 868 A1 oder der US 4,285,646 ist es darüber hinaus bekannt, daß innerhalb der Blaskerze Leitmittel vorgesehen sind, um die durch den Blasmantel austretende Kühlluftströmung zu beeinflussen. Diese Leitmittel werden bevorzugt zur Realisierung von bestimmten Blasprofilen an der Blaskerze eingesetzt. Die durch die poröse Struktur des Blasmantels charakteristische Austrittsströmung läßt sich dadurch jedoch nicht beeinflussen.
  • Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Herstellung von schmelzgesponnenen Fäden der gattungsgemäßen Art bereitzustellen, mit welcher textile Fäden mit hoher Gleichmäßigkeit insbesondere im Hinblick auf Uster, Dehnung und Festigkeit herstellbar sind.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der Unteransprüche definiert.
  • Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die aus der Blaskerze austretende Kühlluft vor Auftreffen auf die Filamentstränge in eine laminare Strömung in vorbestimmter Richtung überführt wird. Damit läßt sich eine zur Kühlung von feinen Filamentsträngen geeignete Luftbewegung der Kühlluft erzeugen, die zu eine gleichmäßigen Ausbildung und Verfestigung der einzelnen Filamentstränge führen. Damit konnten vorteilhaft Unregelmäßigkeiten im Langzeituster vermieden werden. Der zur Vergleichmäßigung und zum Ausrichten der Kühlluftströmung vorgesehene Zusatzmantel weist dabei ein Material mit einer Vielzahl von Öffnungen auf, welches im wesentlichen keinen zusätzlichen Strömungswiderstand verursacht. Damit wird die Blascharakteristik des von dem Zusatzmantel umschlossenen Blasmantels im wesentlichen nicht beeinflußt und lediglich eine Umwandlung der als turbulente Strömung aus dem Blasmantel austretende Kühlluft in eine laminare Strömung ausgeführt.
  • Um eine gleichmäßige Durchdringung des Filamentvorhangs zu erhalten, hat sich insbesondere die Weiterbildung der Erfindung bewährt, bei welcher das Material des Zusatzmantels im wesentlichen radial ausgerichtete Öffnungen aufweist, um einen quer auf die Filamentstränge gerichteten Kühlluftstrom zu bewirken. Hierbei wird eine im wesentlichen rechtwinkelig aus der Manteloberfläche des Zusatzmantels austretende laminare Strömung der Kühlluft erzeugt. Es ist jedoch auch möglich, über die Länge der Blaskerze unterschiedliche Ausrichtungen der Kühlluft zu erzeugen, um besondere Vorkühl- oder Nachkühleffekte durch einen gegen Fadenlaufrichtung geneigten Kühlluftstrom oder einen in Fadenlaufrichtung geneigten Kühlluftstrom zu erhalten.
  • Als Material für den Zusatzmantel ist besonders vorteilhaft ein mehrlagiges Drahtgewebe geeignet. Hierbei treten vernachlässigbare Strömungswiderstände auf. Es können jedoch auch gelochte oder wabenförmige Blechkörper verwendet werden, die vorzugsweise nahtlos ausgebildet sind.
  • Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Zusatzmantel mit Kontakt an dem Blasmantel anliegt und durch die Blaskerze gehalten ist. Diese Ausführung besitzt den Vorteil, daß an dem Blasmantel durch den Zusatzmantel eine Stützwirkung erzeugt wird, so daß der Blasmantel aus Papier oder Schaumstoff geringer Festigkeit hergestellt sein kann.
  • Dabei läßt sich der Blasmantel und der Zusatzmantel vorteilhaft zu einer Baueinheit zusammenfügen, die die Handhabung der Blaskerze wesentlich vereinfacht.
  • Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Zusatzmantel mit Abstand zu dem Blasmantel anzuordnen, wobei der Zusatzmantel an einer die Blaskerze tragende Halteeinrichtung angeordnet ist. Diese Weiterbildung der Erfindung besitzt den Vorteil, daß die gesamte Mantelfläche des Blasmantels zur Erzeugung des Kühlluftstromes genutzt werden kann.
  • Zudem läßt sich der Zusatzmantel auswechselbar an der Halteeinrichtung anordnen, so daß bei Wechsel eines Fadentiters oder eines Polymers eine entsprechende Anpassung der Abkühlung durch Austausch des Zusatzmantels ausführbar ist.
  • Um bei auswechselbaren Zusatzmänteln in dem zwischen dem Blasmantel und dem Zusatzmantel gebildeten Ringraum keine axiale Strömungen zu erhalten, ist der Zusatzmantel durch die Halteeinrichtung in eine Betriebsstellung am freien Ende der Blaskerze über einen Abstandhalter an dem Anschlag der Spinneinrichtung gehalten. Damit ist der Zusatzmantel sicher zwischen dem Abstandhalter und der Halteeinrichtung an den Enden abgedichtet.
  • Zu Wartungszwecken oder zur Reinigung der Spinndüse läßt sich die Blaskerze mit dem Zusatzmantel vorteilhaft durch die Halteeinrichtung aus der Betriebsstellung weg von der Spinneinrichtung in eine Wartestellung führen. Hierzu ist die Haltevorrichtung höhenverstellbar und/oder verschwenkbar zu der Spinneinrichtung ausgebildet.
  • Um eine sichere Führung der Filamentstränge entlang der Blaskerze zu erhalten, ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung die Halteeinrichtung unterhalb der Blaskerze mit einer Präparationseinrichtung versehen, welche ein von der Filamentschar kontaktierten Präparationsring aufweist. Damit wird die gesamte Filamentschar gleichmäßig vor dem Zusammenführen zu einem synthetischen Faden präpariert.
  • Das Zusammenführen der Filamentschar erfolgt bevorzugt durch einen der Präparationseinrichtung nachgeordneten Sammelfadenführer.
  • In Abhängigkeit von dem herzustellenden Faden lassen sich ein oder mehrere Behandlungseinrichtungen vorsehen, die der Aufwickeleinrichtung vorgeordnet sind. So können teilverstreckte POY-Fäden oder vollverstreckte FDY-Fäden hergestellt werden, die aus einem schmelzbaren synthetischen Polymer wie beispielsweise Polyester, Polyamid oder Polypropylen bestehen.
  • Die Erfindung erstreckt sich auch auf derartige Verfahren, bei welchem eine ringförmige Filamentschar unter Einhaltung hoher Gleichmäßigkeiten abzukühlen sind, wie beispielsweise bei der Herstellung von Stapelfasern. Hierbei lassen sich die Filamentstränge vor dem Zusammenfassen zu einem Spinnkabel vorteilhaft durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Anspruch 14 abkühlen.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist anhand einiger Ausführungsbeispiele unter Bezug der beigefügten Zeichnungen nachfolgend näher erläutert.
  • Es stelle dar:
  • 1 schematisch eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
  • 2 schematisch eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
  • 4 schematisch ein Ausschnitt aus dem Mantel der Blaskerze des Ausführungsbeispiels nach 2
  • In 1 ist schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schmelzspinnen, Abkühlen und Aufwickeln eines synthetischen Fadens dargestellt. Die Vorrichtung weist eine Spinneinrichtung 1 auf, eine unterhalb der Spinneinrichtung 1 angeordnete Kühleinrichtung 6 und eine der Kühleinrichtung 6 nachgeordnete Aufwickeleinrichtung 19. Die Spinneinrichtung 1 enthält einen beheizten Spinnkopf 2, welcher an seiner Unterseite eine Spinndüse 3 trägt. Die Spinndüse 3 weist an der Unterseite eine ringförmige Anordnung einer Vielzahl von Düsenbohrungen zum Extrudieren einer Vielzahl von Filamentsträngen auf. Innerhalb des Spinnkopfes 2 sind weitere – hier nicht dargestellte – schmelzeführende und schmelzefördernde Bauteile angeordnet. So wird die über einen Schmelzezulauf 4 zugeführte Polymerschmelze durch eine hier nicht dargestellte Spinnpumpe zu der Spinndüse 3 gefördert. Innerhalb des Spinnkopfes 2 sind üblicherweise mehrere Spinndüsen gehalten, um parallel mehrere Fäden nebeneinander herzustellen. Da die Erfindung ohne weiteres auf zwei, drei oder mehrere Fäden zu erweitern ist, wurde der Übersicht halber die Anordnung zur Herstellung nur eines Fadens dargestellt.
  • Unterhalb der Spinneinrichtung 1 ist eine Kühleinrichtung 6 angeordnet. Die Kühleinrichtung 6 weist eine Blaskerze 7 auf, die an einer Halteeinrichtung 10 angeordnet ist. Die Blaskerze 7 ist hohlzylindrisch ausgebildet und enthält einen Blasmantel 8, der aus einem porösen Material gebildet ist. Das Material des Blasmantels 8 kann hierbei durch gewickelte Papierlagen, Schaumstoff der Sintermetall gebildet sein. Am freien Ende der Blaskerze 7 ist der Blasmantel 8 durch eine Endstück 15 verschlossen. Mit dem gegenüberliegenden Ende ist der Blasmantel 8 an der Halteeinrichtung 10 angeordnet. Mit Abstand zu dem Blasmantel 8 ist ein Zusatzmantel 9 an der Halteeinrichtung 10 angeordnet, der den Blasmantel 8 mantelförmig umschließt. Die Blaskerze 7 und der Zusatzmantel 9 sind über einen Abstandhalter 14 mittig zur Spinndüse 3 an der Unterseite des Spinnkopfes 2 angeordnet. Hierbei wird der Abstandhalter 14 am Ende der Blaskerze 7 durch die Halteeinrichtung 10 an einem Anschlag 22 an der Unterseite der Spinndüse 3 gehalten. Der Zusatzmantel 9 sowie die im Innern des Zusatzmantels ge haltene Blaskerze 7 befinden sich in ihrer Betriebsstellung mittig zu der Spinndüse 3.
  • Die Halteeinrichtung 10 ist zur Positionierung der Blaskerze 7 und des Zusatzmantels 9 höhenverstellbar und verschwenkbar ausgebildet. Um eine Kühlluft in das Innere der Blaskerze 7 zu führen, ist die Halteeinrichtung 10 mit einer Luftzuführung 11 gekoppelt. Die Luftzuführung 11 ist mit einer hier nicht dargestellten Kühlmedienquelle beispielsweise einem Gebläse verbunden. Innerhalb der Halteeinrichtung 10 ist die Luftzuführung 11 über ein Kanalsystem mit dem offenen Ende des Blasmantels 8 in der Halteeinrichtung 10 gekoppelt.
  • Am Umfang der Halteeinrichtung 10 ist eine Präparationseinrichtung 12 ausgebildet. Die Präparationseinrichtung 12 wird hierbei durch einen Präparationsring 13 gebildet, welcher an seiner Oberfläche ein austretendes Präparationsmittel aufweist und die am Umfang des Präparationsringes 13 entlanggeführten Filamentstränge 5 benetzt.
  • Unterhalb der Kühleinrichtung 6 ist ein Sammelfadenführer 17 vorgesehen, durch welchen die Filamentstränge 5 zu einem Faden 16 zusammengeführt werden.
  • Zum Abziehen der Filamentstränge 5 bzw. des Fadens 16 ist eine Behandlungseinrichtung 18 vorgesehen. Die Behandlungseinrichtung 8 ist hierbei symbolisch dargestellt, da sie in Abhängigkeit von dem herzustellenden Fadentyp in ihrer Beschaffenheit und Zusammensetzung der Aggregate unterschiedlich ist. So können eine oder mehrere Galetten oder Galetteneinheiten zum Abziehen, Führen oder Verstrecken des Fadens vorhanden sein. Desweiteren lassen sich Verwirbelungseinrichtungen, zusätzliche Präparationsvorrichtungen oder Fadenhacker mit Absaugungen oder Fadensensoren integrieren.
  • Alternativ könnte der Faden 16 bzw. die Filamentstränge 5 auch unmittelbar durch die Aufwickeleinrichtung 19 abgezogen werden.
  • Zur Aufnahme der Fäden ist unterhalb der Behandlungseinrichtung 18 eine Aufwickeleinrichtung 19 vorgesehen. Die Aufwickeleinrichtung 19 ist durch die Darstellung einer Spule 20 und einer am Umfang der Spule 20 anliegenden Andrückwalze 21 symbolisch gezeigt. Hierbei wird der Faden 16 zu der Spule 20 gewickelt.
  • Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein aufgeschmolzenes Polymermaterial, beispielsweise durch einen Extruder oder eine Pumpe, der Spinneinrichtung 1 aufgegeben. Hierzu tritt die Polymerschmelze über den beheizten Schmelzezulauf 4 in den Spinnkopf 2 ein und wird unter Druck zu der Spinndüse 3 geführt. Die Spinndüse 3 ist kreisförmig ausgebildet und enthält auf ihrer Unterseite ein oder mehrere ringförmige Bohrungsreihen, aus denen die Polymerschmelze als feine Filamentstränge 5 austritt. Nach dem Extrudieren der Filamentstränge 5 durch die Spinndüse 3 durchlaufen die Filamentstränge 5 die unterhalb der Spinneinrichtung 1 angeordnet Kühleinrichtung 6. Zur Abkühlung der ringförmig geführten Filamentstränge 5 wird über die Luftzuführung 11 eine Kühlluft zugeführt, die unter einem Vordruck in das Innere der Blaskerze 7 geführt wird. Aufgrund des Vordruckes bildet sich ein den Blasmantel 8 der Blaskerze 7 radial durchdringender Kühlluftstrom aus. Die am Umfang des Blasmantels 8 entstehende Strömung wird hierbei im wesentlichen durch die Porenverteilung des Materials des Blasmantels 8 bestimmt. Die aus dem Blasmantel 8 der Blaskerze 7 austretende Kühluftströmung ist überwiegend turbulent. Als Material könnte der Blasmantel 8 durch mehrlagige Papierlagen oder Schaumstoff oder Sintermetall gebildet sein. Die aus dem Blasmantel 8 austretende Kühlluftströmung wird sodann durch den Zusatzmantel 9 geleitet. Der Zusatzmantel 9 besteht aus einem Material mit eine Vielzahl von Öffnungen, die einerseits eine sehr geringen Strömungswiderstand der Kühlluftströmung entgegensetzen und andererseits zu einer Ausrichtung des Kühlluftstromes führen. Hierzu weist das Material vorzugsweise radial ausgerichtete Öffnungen auf, so daß über der gesamten Kühlstrecke an dem Zusatzmantel 9 eine quergerichtete laminare Strömung erzeugt wird, die zur Kühlung der Filamentstränge 5 den Filamentvor hang durchdringt. Die Vergleichmäßigung der Kühlluftströmung durch den Zusatzmantel 9 bewirkt eine gleichmäßige Anströmung der Filamentstränge ohne Verwirbelungen. Dies hat eine hohe Laufruhe zur Folge, die sich insbesondere in einer Ustergeleichmäßigkeit des Filaments und somit in den Faden auswirkt. Die durch den Zusatzmantel 9 bewirkte laminare Strömung zur Abkühlung der Filamentstränge blieb auch bei Veränderung des Vordruckes der Kühlluft innerhalb der Blaskerze zur Erhöhung der Kühlluftmenge erhalten.
  • Am Ende der Kühlstrecke werden die Filamentstränge 5 mit Kontakt an den Präparationsring 13 der Präparationseinrichtung 12 am Umfang der Halteeinrichtung 10 geführt. Nach der Präparierung erfolgt der Zusammenschluß der Filamentstränge 5 zu dem Faden 16, der nach einer Behandlung zu einer Spule 20 aufgewickelt wird.
  • Die in der 1 gezeigte erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere geeignet um textile Fäden herzustellen. Dabei lassen sich sowohl POY-Fäden mit Teilverstreckung oder FDY-Fäden mit Vollverstreckung herstellen. Um eine Anpassung an den herzustellenden Fadentyp auch in der Abkühlung vornehmen zu können, ist bei der in 1 gezeigten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Zusatzmantel 9 auswechselbar mit der Halteeinrichtung 10 gekoppelt. Die Halteeinrichtung 10 ist beweglich, so daß die Blaskerze mit dem Zusatzmantel aus der Betriebsstellung in eine Wartestellung führbar ist. Innerhalb der Wartestellung läßt sich ein Austausch des Zusatzmantels 9 ausführen. So können beispielsweise die Lochgeometrien oder die Lochanordnungen in dem Zusatzmantel 9 durch Wahl eines bestimmten Materials oder einer bestimmten Form verändert werden.
  • In 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Das Ausführungsbeispiel ist im wesentlichen identisch zu dem vorher gezeigten Ausführungsbeispiel nach 1, so daß nachfolgend nur die Unter schiede beschrieben werden und ansonsten Bezug zu der vorhergehenden Beschreibung genommen wird.
  • Bei der in 2 dargestellten Ausführungsform wird die unterhalb der Spinneinrichtung 1 angeordnete Kühleinrichtung 6 durch eine Blaskerze 7 gebildet um einen radial gerichteten Kühlluftstrom zu erzeugen. Hierbei ist ein Zusatzmantel 9 unmittelbar im Kontakt mit dem Blasmantel 8 über die Blaskerze 7 gestülpt. Der Blasmantel 8 und der Zusatzmantel 9 bilden eine Baueinheit, die am freien Ende durch ein gemeinsames Endstück 15 gehalten wird. Mit dem gegenüberliegenden Ende ist der Blasmantel 8 und der Zusatzmantel 9 an der Halteeinrichtung 10 angebracht, wobei der Blasmantel 8 ein offenes Ende zur Aufnahme der Kühlluft aufweist. Die Funktion des Zusatzmantels 9 und des Blasmantels 8 sowie der Aufbau des Zusatzmantels 9 und des Blasmantels 8 ist im wesentlichen identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel, so daß auch zu der Funktion zu der vorgenannten Ausführung Bezug genommen wird.
  • Bei der in 2 gezeigten Ausführung wird durch den Zusatzmantel 9 unmittelbar eine Abstützung des Blasmantels 8 erreicht. Damit läßt sich der Blasmantel 8 mit geringer Festigkeit beispielsweise aus Schaumstoff oder dünnen Papierlagen herstellen. Um die Widerstandscharakteristik des Blasmantels 8 im wesentlichen unverändert für die Erzeugung eines Kühlluftstromes nutzen zu können, weist der Zusatzmantel 9 ein Material auf, welches einen vernachläßigbaren Strömungswiderstand im Vergleich zu dem Material des Blasmantels 8 besitzt.
  • In 3 ist hierzu ein Ausführungsbeispiel zum Aufbau des Blasmantels 8 und des Zusatzmantel 9 gezeigt. Der Blasmantel 8 wird aus einem Schaumstoffmaterial gebildet. Am äußeren Umfang des Blasmantels 8 ist der Zusatzmantel 9 angeordnet. Der Zusatzmantel 9 wird durch ein mehrlagiges Drahtgewebe 23 gebildet. Das mehrlagige Drahtgewebe 23 bildet im wesentlichen radial ausgerichtete Öffnungen 24, die zur Vergleichmäßigung der aus dem Blasmantel 8 austretende Kühlluftströmung führt. Am Umfang des Zusatzmantels 9 tritt eine quergerichtete laminare Kühlluftströmung aus, um die den Zusatzmantel 9 umschließenden Filamentstränge zu durchdringen.
  • Der zu den Ausführungsbeispielen der 1 und 2 gezeigte Aufbau der Spinneinrichtung und der Kühleinrichtung ist beispielhaft. So läßt sich beispielsweise die Kühlluftzuführung zu der Blaskerze auch über den Spinnkopf einleiten. Ebenso läßt sich die Präparationseinrichtung am Umfang der Halteeinrichtung durch einen Fadenführungsring ersetzen. In diesem Fall wäre den Sammelfadenführer eine Präparationseinrichtung zugeordnet. Ebenso ist die Ausbildung und das Längenverhältnis des Abstandhalters zur Länge der Blaskerze beispielhaft. Grundsätzlich läßt sich durch die Länge des Abstandhalters eine beruhigte Zone ausbilden, in welcher keine aktive Kühlung der Filamente erfolgt. In einer derartigen Zone könnten z.B. auch Nacherhitzer angeordnet sein, um die Molekülorientierung der Filamentstränge zu beeinflussen.
  • Zudem erstreckt sich die Erfindung auch auf derartige Verfahren, bei welchen die Filamentstränge nach dem Abkühlen zur Herstellung von Stapelfasern als Spinnkabel oder Tow zusammengefügt werden.
  • 1
    Spinneinrichtung
    2
    Spinnkopf
    3
    Spinndüse
    4
    Schmelzezulauf
    5
    Filamentstrang
    6
    Kühleinrichtung
    7
    Blaskerze
    8
    Blasmantel
    9
    Zusatzmantel
    10
    Halteeinrichtung
    11
    Luftzuführung
    12
    Präparationseinrichtung
    13
    Präparationsring
    14
    Abstandhalter
    15
    Endstück
    16
    Faden
    17
    Sammelfadenführer
    18
    Behandlungseinrichtung
    19
    Aufwickeleinrichtung
    20
    Spule
    21
    Andrückwalze
    22
    Anschlag
    23
    Drahtgewebe
    24
    Öffnungen

Claims (16)

  1. Vorrichtung zum Schmelzspinnen, Kühlen und Aufwickeln eines aus einer Vielzahl von Filamentsträngen (5) gebildeten Fadens (16) mit einer Spinneinrichtung (1), welche eine Spinndüse (3) zum Extrudieren einer ringförmigen Filamentschar (5) aufweist, mit einer unterhalb der Spinneinrichtung (1) angeordneten Kühleinrichtung (1) zum Abkühlen der die Filamentschar bildenden Filamentstränge (5) und mit einer Aufwickeleinrichtung (19) zum Aufwickeln des nach Abkühlung der Filamentstränge (5) gebildeten Fadens (16), wobei die Kühleinrichtung (6) eine Blaskerze (7) aufweist, die im wesentlichen zentrisch zu der Spinndüse (3) in einer Betriebsstellung gehalten ist und die einen porösen Blasmantel (8) zur Erzeugung eines von innen nach außen strömenden Kühlluftstroms enthält, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Blasmantel (8) der Blaskerze (7) mantelförmig umschließender Zusatzmantel (9) vorgesehen ist und daß der Zusatzmantel (9) aus einem Material mit einer Vielzahl von Öffnungen (24) besteht, welches ohne wesentlichen Strömungswiderstand zu einer Ausrichtung des Kühlluftstroms führt.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des Zusatzmantels (9) im wesentlichen radial ausgerichtete Öffnungen (24) ausweist, um eine quer auf die Filamentstränge (5) gerichtete Kühlluftstrom zu bewirken.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Material vorzugsweise aus einem mehrlagigen Drahtgewebe (23) gebildet ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzmantel (9) mit Kontakt an dem Blasmantel (8) anliegt und durch die Blaskerze (7) gehalten ist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Blasmantel (8) und der Zusatzmantel (9) zu einer Baueinheit zusammengefügt sind.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzmantel (9) mit Abstand zu dem Blasmantel (8) angeordnet ist und durch eine die Blaskerze (7) tragende Halteeinrichtung (10) gehalten ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzmantel (9) auswechselbar an der Halteeinrichtung (10) angeordnet ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzmantel (10) in der Betriebsstellung am freien Ende der Blaskerze an einem Abstandhalter (14) anliegt, welcher die Blaskerze (8) gegenüber der Spinneinrichtung (1) abstützt.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzmantel (9) mit der Blaskerze (8) durch die Halteeinrichtung (10) aus der Betriebsstellung weg von der Spinneinrichtung (1) in eine Wartestellung führbar ist.
  10. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (10) unterhalb der Blaskerze (8) eine Präparationseinrichtung (12) trägt, welche einen von den Filamentsträngen (5) kontaktierten Präparationsring (13) aufweist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem Präparationsring (13) ein Sammelfadenführer (17) nachgeordnet ist, durch welchen die Filamentstränge (5) zu einem synthetischen Faden (16) zusammengeführt werden.
  12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (10) relativ zur Spinneinrichtung (1) verschwenkbar ausgebildet ist.
  13. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Behandlungseinrichtungen (18) vorgesehen sind, die der Aufwickeleinrichtung (19) vorgeordnet sind.
  14. Vorrichtung zum Kühlen einer frisch extrudierten Filamentschar mit einer Blaskerze (7), die im wesentlichen zentrisch zu den ringförmig geführten Filamentsträngen (5) der Filamentschar angeordnet ist und die einen porösen Blasmantel (3) zur Erzeugung eines von innen nach außen strömenden Kühlluftstroms enthält, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Blasmantel (8) der Blaskerze (7) mantelförmig umschließender Zusatzmantel (9) vorgesehen ist und daß der Zusatzmantel (9) aus einem Material mit einer Vielzahl von Öffnungen (24) besteht, welches ohne wesentlichen Strömungswiderstand zu einer Ausrichtung des Kühlluftstroms führt.
  15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des Zusatzmantels (9) im wesentlichen radial ausgerichtete Öffnungen (24) ausweist, um eine quer auf die Filamentstränge (5) gerichtete Kühlluftstrom zu bewirken.
  16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Material vorzugsweise aus einem mehrlagigen Drahtgewebe (23) gebildet ist.
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