DE10109838A1 - Vorrichtung zum Abkühlen einer synthetischen Filamentschar beim Schmelzspinnen - Google Patents
Vorrichtung zum Abkühlen einer synthetischen Filamentschar beim SchmelzspinnenInfo
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Abstract
Es ist eine Vorrichtung zum Abkühlen einer Filamentschar beim Schmelzspinnen beschrieben. Die Vorrichtung weist einen Vorkühlschacht und einen Nachkühlschacht auf. Beide Kühlschächte sind unterhalb der Spinndüse hintereinander angeordnet und mit einem Kühlstromerzeuger derart verbunden, daß im Vorkühlschacht ein Kühlmedium eintritt und ein sich in Fadenlaufrichtung gerichteter Kühlmedienstrom in dem Nachkühlschacht ausbildet. Innerhalb des Vorkühlschachtes ist ein von der Filamentschar umhüllter Saugzylinder vorgesehen, durch welchen ein Teil des in dem Vorkühlschacht einströmenden Kühlmediums aufgenommen wird, so daß sich ein im wesentlichen quer zur Fadenlaufrichtung der Filamentschar strömender Kühlmedienstrom einstellt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abkühlen einer synthetischen Fila
mentschar beim Schmelzspinnen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Vorrichtung ist aus der EP 0 682 720 bekannt.
Beim Schmelzespinnen von multifilen Fäden hat sich herausgestellt, daß sich eine
verlangsamte, möglichst streßfreie Abkühlung der Filamente nach Austritt aus der
Spinndüse positiv auf die physikalischen Eigenschaften des Fadens sowie auf die
Produktionsgeschwindigkeit bei Herstellung des Fadens auswirkt. So konnte bei
spielsweise bei der Herstellung eines POY-Garnes aus Polyester die Abzugsge
schwindigkeit und damit die Verstreckung erhöht werden, ohne daß sich für die
Weiterverarbeitung des Garns erforderliche Dehnungswerte verändern. Die be
kannte Vorrichtung weist hierzu unterhalb einer Spinndüse einen oberen Kühl
schacht, der hier als Vorkühlschacht bezeichnet wird und einen mit dem oberen
Kühlschacht verbundenen unteren Kühlschacht auf, der hier als Nachkühlschacht
bezeichnet wird. Der Vorkühlschacht und der Nachkühlschacht werden von der
Filamentschar durchlaufen. Der Nachkühlschacht ist auf einer Auslaßseite mit
einem Kühlstromerzeuger verbunden, der in dem Nachkühlschacht einen Unter
druck erzeugt. Der Vorkühlschacht weist eine gasdurchlässige Wandung auf,
durch welche ein Kühlmedium zur Abkühlung der Filamentschar eintreten kann.
Aufgrund des im Nachkühlschacht vorherrschenden Unterdruckes bildet sich ein
Kühlmedienstrom aus, in dem das Kühlmedium von dem Vorkühlschacht in Rich
tung des Nachkühlschachts geleitet wird. Der Nachkühlschacht weist im Einlauf-
Einlaufbereich eine Querschnittsverengung auf, die von der Filamentschar durch
laufen wird. Innerhalb dieser Querschnittsverengung wird der Kühlmedienstrom
auf eine Fließgeschwindigkeit beschleunigt, um die Reibung zwischen den Fila
menten und der angrenzenden Luftschicht derart zu beeinflussen, daß sich die
Filamente möglichst streßfrei in einem Erstarrungsbereich innerhalb des Nach
kühlschachtes verfestigen. Somit wird in dem Vorkühlschacht nur eine Vorküh
lung der Filamente vorgenommen, so daß die Filamente nur in den Randschichten
verfestigt sind. Im Kern sind die Filamente bei Eintritt in den Nachkühlschacht
noch schmelzeflüssig, so daß die endgültige Erstarrung erst im Nachkühlschacht
erfolgt. Daher ist eine gleichmäßige Vorkühlung aller Filamente erforderlich. Bei
einer Filamentschar tritt jedoch das Problem auf, daß bei einem von außen auf die
Filamentschar gerichtetes Kühlmedium sowohl die außen liegenden als auch in
nen liegenden Filamente gleichmäßig gekühlt werden müssen.
Aus der US 5,034,182 ist eine Vorrichtung bekannt, bei welcher der Vorkühl
schacht innerhalb einer Druckkammer angeordnet ist. Der Vorkühlschacht weist
ebenfalls eine siebförmige Wand auf, so daß aufgrund des außen am Kühlschacht
vorherrschenden Überdrucks eine große Druckdifferenz und damit eine größere
einströmende Luftmenge erreicht wird. Das führt jedoch zu dem Problem, daß die
Filamente innerhalb der Einlaufzone bereits einer erheblichen Kühlwirkung aus
gesetzt sind, so daß die Filamente bereits vor Eintritt in den Nachkühlschacht im
wesentlichen verfestigt sind.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
derart weiterzubilden, daß eine im wesentlichen gleichmäßige Vorkühlung aller
Filamente innerhalb der Filamentschar ermöglicht wird, ohne daß die Filamente
sich innerhalb des Vorkühlschachtes verfestigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Filamentschar im Vorkühl
schacht durch ein im wesentlichen quer zur Fadenlaufrichtung der Filamentschar
strömendes Kühlmedium durchdrungen wird. Damit lassen sich im wesentlichen
alle Filamente der Filamentschar zum Abkühlen gleich behandeln. Die erfin
dungsgemäße Vorrichtung weist hierzu einen Saugzylinder auf, der innerhalb des
Vorkühlschachtes angeordnet ist und mit den Seitenwänden des Vorkühlschachtes
einen ringförmigen Führungsschacht bildet. Der Führungsschacht wird von den
Filamenten der Filamentschar durchlaufen. Zur Erzeugung eines quer fließenden
Kühlmedienstroms weist der Saugzylinder einen gasdurchlässigen Mantelab
schnitt auf, der an dem zur Spinndüse gewandten Einlaßende ausgebildet ist. Auf
grund eines im Saugzylinder erzeugten Unterdrucks wird somit das in den Vor
kühlschacht eingeleitete Kühlmedium durch die Filamentschar zum Saugzylinder
hin eingesogen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist damit insbesondere zur
Herstellung hochwertiger Garne geeignet, da jedes Filament innerhalb der Fila
mentschar eine im wesentlichen gleiche Behandlung zum Abkühlen erhält.
Um in dem Saugzylinder innerhalb des Vorkühlschachtes eine Saugwirkung zu
erzeugen, werden zwei alternative Weiterbildungen der Erfindung vorgeschlagen.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung gemäß Anspruch 2 ist der Saugzylinder mit
seinem Auslaßende unmittelbar vor oder innerhalb einer Querschnittsverengung
des Nachkühlschachtes angeordnet. Dabei ist das Auslaßende des Saugzylinders
offen. Durch die in dem Nachkühlschacht ausgebildete Querschnittsverengung
wird der in Fadenlaufrichtung gerichtete Kühlmedienstrom in seiner Strömungs
geschwindigkeit beschleunigt, die vom Führungsschacht in den Nachkühlschacht
fließt. Hierbei wird eine Saugwirkung an dem Auslaßende des Saugzylinders nach
dem Injektorprinzip erzeugt, die ein Einströmen des Kühlmediums am Einlaßende
durch den gasdurchlässigen Mantelabschnitt ermöglicht.
Das offene Auslaßende des Saugzylinders ist vorzugsweise kegelförmig ausgebil
det, so daß sich die Injektorwirkung noch stärker in Form eines Unterdrucks im
Saugzylinder auswirken kann.
Die vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 4 stellt eine zweite
Alternative zum Erzeugen einer Saugwirkung an dem Saugzylinder dar. Hierbei
ist das Auslaßende des Saugzylinders geschlossen und durch eine Saugleitung mit
einer Absaugeinrichtung verbunden. Die Absaugeinrichtung ist vorzugsweise au
ßerhalb des Kühlschachtes angeordnet. Diese Ausbildung besitzt insbesondere
den Vorteil, daß damit gleichzeitig eine Absaugung der flüchtigen Bestandteile
der Filamente, wie beispielsweise Monomere, aus dem Vorkühlschacht gewähr
leistet ist. Derartige flüchtige Bestandteile treten insbesondere kurz nach Austre
ten der Filamentstränge aus der Spinndüse auf. Damit können diese Bestandteile
unmittelbar durch den ersten gasdurchlässigen Mantelabschnitt mittels des Kühl
mediums aus dem Führungsschacht in den Saugzylinder gesogen und von dort
über die Absaugeinrichtung abgeführt werden.
Das Einlaßende des Saugzylinders ist vorzugsweise verschlossen, um eine
gleichmäßige quer gerichtete Strömung in dem Ringkühlschacht zwischen der
Seitenwand des Vorkühlschachtes und dem gasdurchlässigen Mantelabschnitt des
Saugzylinders zu erhalten. Dabei wird eine Filamentschar, deren Filamente in
einer ringförmigen Anordnung geführt sind und parallel den Ringkühlschacht
durchlaufen, vorteilhaft mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gekühlt.
Zur Vorkühlung von Filamenten mit relativ dicken Filamenttitern läßt sich über
eine längere Kühlstrecke ein im wesentlichen quer zur Fadenlaufrichtung strö
mendes Kühlmedium dadurch erzeugen, daß mehrere Mantelabschnitte des Saug
zylinders gasdurchlässig ausgebildet sind. Hierbei besitzen die Mantelabschnitte
jedoch eine unterschiedliche Gasdurchlässigkeit, die in Fadenlaufrichtung abneh
mend ist. Damit wird sichergestellt, daß sich ein in Fadenlaufrichtung gerichteter
Kühlmedienstrom in dem Nachkühlschacht ausbilden kann.
Um das in den Vorkühlschacht eintretende Kühlmedium zu beeinflussen, läßt sich
die gasdurchlässige Seitenwand des Vorkühlschachtes auch vorzugsweise mit
unterschiedlicher Gasdurchlässigkeit ausführen. So kann beispielsweise die Sei
tenwand in Fadenlaufrichtung eine zunehmende Gasdurchlässigkeit besitzen. Da
mit wird über der gesamten Kühlstrecke des Vorkühlschachtes ein vergleichmä
ßigter Einlaß des Kühlmediums bewirkt. Es ist jedoch auch möglich, daß die Sei
tenwand in Fadenlaufrichtung eine steigende Gasdurchlässigkeit aufweist. Somit
wird insbesondere im unteren Bereich des Vorkühlschachtes ein großer Anteil an
Kühlmedium in den Vorkühlschacht eingeleitet. Diese Ausbildung führt insbe
sondere zu einer intensiven Nachkühlung in dem Nachkühlschacht.
Eine weitere Möglichkeit, die Vorkühlung der Filamentschar in dem Vorkühl
schacht zu beeinflussen, ist dadurch gegeben, daß innerhalb des Vorkühlschachtes
der Saugzylinder höhenverstellbar ausgebildet ist. Beispielsweise um eine
Nacherhitzung der aus der Spinndüse austretenden Filamente zu ermöglichen,
wird der Saugzylinder mit Abstand zu der Spinndüse in dem Vorkühlschacht an
geordnet. Für den Fall, daß keine Nacherhitzung erforderlich ist, läßt sich der
Saugzylinder bis auf die Unterseite der Spinndüse hin verschieben.
Um in dem Übergang von dem Vorkühlschacht in den Nachkühlschacht einen in
Fadenlaufrichtung gerichteten Kühlmedienstrom zu erzeugen, der im wesentli
chen an jedem Filament der Filamentschar gleichmäßig wirkt, wird der Nachkühl
schacht gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung durch ein Rohr
gebildet. Dabei ist der kegelförmige Einlaß als Konfusor und der kegelförmige
Auslaß als Diffusor ausgebildet, so daß der Übergang zwischen dem Konfusor
und dem Diffusor den engsten Querschnitt zur Beschleunigung des Kühlmedien
stroms darstellt.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist der Kühlstromerzeuger als Gebläse ausgebildet, welches mit dem Vorkühl
schacht verbunden ist. Hierbei wird das Kühlmedium in den Vorkühlschacht ein
geblasen. Ein Teil des Kühlmediums wird vom Saugzylinder aufgenommen, und
ein weiterer im allgemeinen wesentlich größerer Anteil des Kühlmediums wird
direkt in den Nachkühlschacht geleitet. Diese Anordnung ist insbesondere geeig
net, um eine an der Querschnittsverengung wirkende hohe Druckdifferenz zu er
zeugen.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Kühlstromerzeuger als
Unterdruckquelle ausgebildet. Die Unterdruckquelle ist hierbei mit der Auslaß
seite des Nachkühlschachtes verbunden. Mit dieser Anordnung wird insbesondere
eine Druckdifferenz im Bereich unterhalb des atmosphärischen Druckes erreicht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist aufgrund ihrer flexiblen Ausführbarkeit
zum Schmelzspinnen von Filamentscharen geeignet, die aus Polyester, Polyamid
oder Polypropylene oder aus Modifikationen dieser Polymere bestehen. Die Vor
richtung ist unabhängig davon, ob die Filamentschar bündelförmig oder vorhang
förmig geführt wird. Die Vorrichtung ist zum Abkühlen insbesondere zum Her
stellen von multifilen Fäden geeignet. Hierbei können durch entsprechende Nach
behandlungen der zu einem Faden zusammengeführten Filamentschar beispiels
weise vollverstreckte Fäden (FDY), vororientierte Fäden (POY) oder hochorien
tierte Fäden (HOY) hergestellt werden.
Anhand der beigefügten Zeichnungen werden einige Ausführungsbeispiele der
erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie weitere Vorteile näher beschrieben.
Es stellen dar:
Fig. 1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vor
richtung zur Abkühlung einer Filamentschar;
Fig. 2 schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Abkühlung einer Filamentschar;
Fig. 3 schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Abkühlung einer Filamentschar.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung ist ein Vorkühlschacht 7 direkt unterhalb
eines beheizten Spinnkopfes 2 angeordnet. Der Spinnkopf 2 weist auf seiner Un
terseite eine Spinndüse 3 auf. Auf der Oberseite ist der Spinnkopf 2 über eine
Schmelzeleitung 1 mit einer Pumpe oder einem Extruder (hier nicht dargestellt)
verbunden. Die Spinndüse 3 besitzt auf ihrer Unterseite zahlreiche Düsenbohrun
gen, aus denen eine Filamentschar 4 extrudiert wird. Die Düsenbohrungen der
Spinndüse 3 sind auf einer ringförmigen Anordnung verteilt.
Der Vorkühlschacht 5 weist eine zylinderförmige Seitenwand 6 auf. Die Seiten
wand 6 umschließt die Filamentschar 4. Die Seitenwand 6 ist gasdurchlässig aus
gebildet. Innerhalb des Vorkühlschachtes 5 ist ein Saugzylinder 7 mittig unterhalb
der Spinndüse 3 angeordnet. Zwischen der Seitenwand 6 und dem Saugzylinder 7
wird ein ringförmiger Führungsschacht 11 gebildet, durch welchen die Filamente
der Filamentschar 4 geführt werden. Der Saugzylinder 7 ist mit einem Ende, dem
Einlaßende 9 an der Unterseite der Spinndüse 3 angeordnet und verschlossen. Das
gegenüberliegende Ende des Saugzylinders ist als Auslaßende 10 bezeichnet und
offen. Das Auslaßende 10 ist kegelförmig ausgebildet. Der Saugzylinder 7 besteht
aus mehreren Mantelabschnitten 8.1, 8.2 und 8.3. Hierbei sind die Mantelab
schnitte 8.1 und 8.2 gasdurchlässig ausgebildet. Der Mantelabschnitt 8.1 unmit
telbar am Einlaßende 9 des Saugzylinders besitzt eine größere Gasdurchlässigkeit
als der benachbarte Mantelabschnitt 8.2. Es ist jedoch auch möglich, daß der
Mantelabschnitt 8.1 am Einlaßende 9 gasundurchlässig ausgebildet ist, um eine
beruhigte Zone für den Austritt der Filamente zu schaffen.
Unterhalb des Vorkühlschachtes 5 ist konzentrisch zum Vorkühlschacht 5 ein
Nachkühlschacht 12 angeordnet. Der Nachkühlschacht 12 wird hierbei durch ein
Rohr 13 gebildet. Das Rohr 13 ist auf der Einlaufseite der Filamentschar über ei
nen Konfusor 15 mit der Seitenwand 6 des Vorkühlschachtes 5 verbunden. Auf
der Auslaßseite des Nachkühlschachtes 12 ist das Rohr 13 an einem Kühlstromer
zeuger 17 angeschlossen. Hierzu mündet das Rohr 13 in eine Auslaßkammer 18,
die an einer Unterdruckquelle 20 angeschlossen ist. In der Auslaßkammer 18 wird
die Filamentschar von einem Siebzylinder 19 umschlossen, der im wesentlichen
koaxial zur Filamentschar 4 und koaxial zum Rohr 13 angeordnet ist. Die Auslaß
kammer 18 weist auf der Unterseite einen Auslaß 25 auf, durch welchen die Fila
mentschar 4 aus dem Nachkühlschacht 12 geführt wird. An einer Seite der Aus
laßkammer 18 ist die Unterdruckquelle über eine Saugleitung mit der Auslaß
kammer verbunden. Die Unterdruckquelle 20 kann hierbei beispielsweise als
Pumpe oder Gebläse ausgebildet sein.
In dem Rohr 13 ist unmittelbar unterhalb des Konfusors 15 eine Querschnitts
verengung 14 gebildet. Die Querschnittsverengung 14 wird durch einen auf der
Auslaßseite des Rohres 13 ausgebildeten Diffusor 16 begrenzt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vor
richtung wird die aus der Spinndüse 3 frisch extrudierte Filamentschar 4 zunächst
durch den innerhalb des Vorkühlschachtes gebildeten ringförmigen Führungs
schacht 11 und anschließend direkt durch den Nachkühlschacht 12 geführt. Zur
Abkühlung wird ein Kühlmedium, vorzugsweise eine Kühlluft mittels des
Kühlstromerzeugers 17 durch die gasdurchlässige Seitenwand 6 eingesogen. Die
Seitenwand 6 ist bei Verwendung einer Rundspinndüse vorzugsweise zylinder
förmig ausgebildet, damit die Filamentschar von allen Seiten gleichmäßig mit
dem Kühlmedium beaufschlagt wird. Hierbei wird durch den auf der Auslaßseite
des Nachkühlschachtes 13 angeschlossenen Kühlstromerzeuger 17 ein Unterdruck
in dem Nachkühlschacht 12 erzeugt. Aufgrund der Wirkung des Unterdruckes
sowie durch die Filamentbewegung wird die am Umfang der Wandung 6 des
Vorkühlschachtes 5 anstehende Umgebungsluft in den Vorkühlschacht 5 hinein
gesogen. Unter Wirkung des Kühlstromerzeugers 17 wird somit das Kühlmedium
aus dem Führungsschacht 11 in den Nachkühlschacht 12 eingesogen. Dabei wird
gleichzeitig durch Wirkung des Kühlstromerzeugers 17 am Auslaßende 10 ein
Unterdruck im Saugzylinder 7 erzeugt. Dadurch wird ein Teil des durch die Sei
tenwand 6 eintretenden Kühlmediums durch die gasdurchlässigen Mantelab
schnitte 8.1 und 8.2 in den Saugzylinder 7 eingesogen. Dabei wird die Filament
schar 4 im wesentlichen gleichmäßig durch einen Teil des Kühlmediums durch
strömt. Der Teil des Kühlmediums, der nicht in den Saugzylinder 7 eingesogen
wird, tritt unmittelbar aus dem Führungsschacht 11 mit der Filamentschar 4 in den
Nachkühlschacht 12 ein. Es bildet sich ein Kühlmedienstrom aus, der über den
Konfusor 15 in den Nachkühlschacht 12 geführt wird. Die in dem Nachkühl
schacht 12 gebildete Querschnittsverengung 14 führt nun zu einer Beschleunigung
des Kühlmedienstroms. Der beschleunigte Kühlmedienstrom bewirkt eine Unter
stützung der Filamentbewegung. Für den Fall, daß die Fließgeschwindigkeit des
Kühlmedienstroms gleich der Laufgeschwindigkeit der Filamentschar ist, findet
keine wesentliche Fadenreibung zwischen der angrenzenden Luft und der Fila
mentschar statt. Für den Fall, daß die Fließgeschwindigkeit größer ist als die
Laufgeschwindigkeit der Filamente wirkt die Fadenreibung an der Filamentschar
fördernd. Hierbei ist die Abkühlung der Filamentschar 4 derart eingestellt, daß der
Erstarrungspunkt der Filamente der Filamentschar 4 kurz unterhalb oder im unte
ren Bereich der Querschnittsverengung 14 liegt.
Auf der Auslaßseite des Nachkühlschachtes 12 wird das Kühlmedium durch den
Siebzylinder 19 zur Auslaßkammer 18 eingesogen und abgeführt. Das Kühlmedi
um kann hierbei beispielsweise zu einer Klimaeinrichtung geführt werden, in wel
cher das verbrauchte Kühlmedium aufbereitet wird.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Saugzylinder wird der Unterdruck im Saugzylin
der durch den Kühlstromerzeuger erzeugt. Hierbei ist die Höhe des Unterdrucks
im Saugzylinder abhängig von dem Abstand des Auslaßendes 10 des Saugzylin
ders 7 von der Querschnittsverengung 14 im Nachkühlschacht 12. Je kürzer der
Abstand zwischen dem Auslaßende und der Querschnittsverengung umso höher
ist der in dem Saugzylinder erzeugte Unterdruck. Je größer der Abstand zwischen
dem Auslaßende 10 und der Querschnittsverengung 14 umso kleiner ist der Un
terdruck im Saugzylinder 7. Damit lassen sich beispielsweise auch sehr feine Fi
lamente mit einem quer gerichteten Kühlmedienstrom vorkühlen, ohne daß eine
zu starke Vorkühlung der Filamente eintritt.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung zur Abkühlung einer Filamentschar dargestellt. Die Vorrichtung ist im we
sentlichen identisch zu der in Fig. 1 dargestellten und beschriebenen Vorrichtung.
Insoweit wird auf die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen, und nur die
Unterschiede werden nachfolgend erläutert. Bei der in Fig. 2 dargestellten Vor
richtung ist der Nachkühlschacht 12 ebenfalls durch ein Rohr 13 gebildet, das im
wesentlichen koaxial zu dem Vorkühlschacht 5 angeordnet ist. Auf der Auslaß
seite ist das Rohr 13 jedoch offen, so daß die Filamente und der Kühlmedienstrom
unmittelbar in die Umgebung austreten können. Der Kühlstromerzeuger 17 ist bei
der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung durch eine Blaskammer 21 und ein Geblä
se 22 gebildet. Hierbei ist die Blaskammer 21 umhüllend zu der Seitenwand 6
angeordnet. Ein Gebläse 22 ist über eine Druckleitung mit der Blaskammer 21
verbunden.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Anordnung wird das Kühlmedium mit Druck in die
Blaskammer 21 geführt. Das Kühlmedium strömt durch die gasdurchlässige Sei
tenwand 6 des Vorkühlschachtes und dringt in den Führungsschacht 11 ein. In
dem Vorkühlschacht 5 wird ein Überdruck durch den Kühlstromerzeuger 17 auf
gebaut. In dem Nachkühlschacht 12 herrscht unterhalb der Querschnittsverengung
14 ein atmosphärischer Druck, so daß das Kühlmedium aus dem Vorkühlschacht
5 über die Querschnittsverengung 14 expandiert. Dabei wird ein Kühlmedien
strom erzeugt, der in Fadenlaufrichtung zur Auslaßseite des Nachkühlschachtes
12 strömt. Hierdurch wird an dem offenen Auslaßende 10 des Saugzylinders 7
eine Saugwirkung erzeugt, so daß ein Teil des Kühlmediums durch die gasdurch
lässigen Mantelabschnitte 8.1 und 8.2 des Saugzylinders 7 eingesogen wird. Die
Filamentschar wird gleichmäßig durch einen im quer zur Fadenlaufrichtung flie
ßenden Kühlmedienstrom durchströmt und gekühlt. Das Kühlmedium innerhalb
des Saugzylinders 7 sowie das mit der Filamentschar 4 mitfließende Kühlmedium
im Führungsschacht 11 wird unmittelbar in den Nachkühlschacht 12 geführt und
dort aufgrund der Querschnittsverengung 14 zu einem beschleunigten Kühlme
dienstrom geführt. Die Fortbewegung der Filamente wird dadurch unterstützt, so
daß eine verzögerte Abkühlung stattfindet, die erst zur Verfestigung der Filamente
innerhalb des Nachkühlschachtes führt.
In Fig. 3 ist schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt. Die Vorrichtung ist im wesentlichen identisch zu dem in
Fig. 1 gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispiel. Insoweit wird auf die
vorhergehende Beschreibung Bezug genommen, und nachfolgend werden nur die
Unterschiede beschrieben.
In dem Vorkühlschacht 5 ist der Saugzylinder 7 mittig unterhalb der Spinndüse 3
angeordnet. Der Saugzylinder 7 ist am Einlaßende 9 und am Auslaßende 10 je
weils verschlossen. Das Einlaßende 9 befindet sich in Abstand zu der Spinndüse
3. Am Auslaßende 10 ist eine Saugleitung 23 mit dem Saugzylinder 7 verbunden.
Die Saugleitung 23 führt aus dem Vorkühlschacht 5 heraus und führt zu einer Ab
saugeinrichtung 24. Zwischen dem Einlaßende 9 und dem Auslaßende 10 weist
der Saugzylinder mehrere Mantelabschnitte 8.1, 8.2 und 8.3 auf. Hierbei sind die
Mantelabschnitte 8.1 und 8.2 unmittelbar am Einlaßende gasdurchlässig ausgebil
det.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Filamentstränge
aus einer ringförmigen Anordnung der Düsenbohrungen der Spinndüse 3 extru
diert und anschließend zur Abkühlung durch den Vorkühlschacht 5 und den
Nachkühlschacht 12 geführt. Auf der Auslaßseite des Nachkühlschachtes 12 ist
der Kühlstromerzeuger 17 angeordnet, der einen Unterdruck in dem Nachkühl
schacht 12 erzeugt. Dadurch wird ein Kühlmedium, vorzugsweise eine Kühlluft,
durch die Seitenwand 6 des Vorkühlschachtes eingesogen. In dem zwischen dem
Saugzylinder 7 und der Seitenwand 6 gebildeten Führungsschacht 11 wird ein
Teil des Kühlmediums mit den Filamenten in Fadenlaufrichtung zum Nachkühl
schacht 12 geleitet. Ein Teil des Kühlmediums tritt im wesentlichen quer durch
die Filamentschar 4 hindurch und strömt über die Öffnungen in den Mantelab
schnitten 8.1 und 8.2 in den Saugzylinder 7 hinein. Die in den Saugzylinder 7 ein
getretene Kühlluft wird über die Absaugeinrichtung 24 abgeführt. Damit wird
jedes Filament der Filamentschar im wesentlichen gleichmäßig an seiner Rand
schicht gekühlt. Zur Verfestigung der Filamente wird die Filamentschar durch den
Anteil des Kühlmediums, der in den Nachkühlschacht einströmt, weiter gekühlt.
Am Ende des Nachkühlschachtes 12 wird die Filamentschar zu einem Faden zu
sammengeführt. Der Faden ist sodann zur weiteren Behandlung, beispielsweise
durch Verstrecken, oder unmittelbar zum Aufspulen zu einer Spule bereit.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Vorrichtungen sind in ihrem Aufbau bei
spielhaft angegeben. So ist es möglich, bei dem rohrförmigen Nachkühlschacht 12
ein zusätzliches Kühlmedium im Einlaufbereich des Nachkühlschachtes 12 einzu
führen, damit eine intensive Kühlung im Nachkühlschacht 12 unabhängig von der
Vorkühlung der Filamente in dem Vorkühlschacht 5 durchführbar ist.
1
Schmelzeleitung
2
Spinnkopf
3
Spinndüse
4
Filamentschar
5
Vorkühlschacht
6
Seitenwand
7
Saugzylinder
8
Mantelabschnitt
9
Einlaßende
10
Auslaßende
11
Führungsschacht
12
Nachkühlschacht
13
Rohr
14
Querschnittsverengung
15
Konfusor
16
Diffusor
17
Kühlstromerzeuger
18
Auslaßkammer
19
Siebzylinder
20
Unterdruckquelle
21
Blaskammer
22
Gebläse
23
Saugleitung
24
Absaugeinrichtung
25
Auslaß
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Abkühlen einer synthetischen Filamentschar (4) beim
Schmelzspinnen mit einem oberen Kühlschacht (5) (Vorkühlschacht), der un
terhalb einer Spinndüse (3) angeordnet ist und zumindest eine gasdurchlässi
gen Seitenwand (6) gegenüber der Filamentschar (4) aufweist, mit einen im
Fadenlauf unterhalb des Vorkühlschachtes (5) angeordneten unteren Kühl
schacht (12) (Nachkühlschacht) und mit zumindest einem Kühlstromerzeuger
(17), wobei der Vorkühlschacht (5), der Nachkühlschacht (12) und der
Kühlstromerzeuger (17) derart miteinander verbunden sind, daß ein Kühlme
dium in den Vorkühlschacht (5) eintritt und daß sich ein in Fadenlaufrichtung
gerichteter Kühlmediumstrom in dem Nachkühlschacht (12) ausbildet,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Saugzylinder (7) innerhalb des Vorkühlschachtes (5) derart angeordnet ist,
daß sich zwischen der gasdurchlässigen Seitenwand (6) des Vorkühlschachtes
(5) und dem Saugzylinder (7) ein von den Filamenten durchlaufener ringför
miger Führungsschacht (11) bildet, daß der Saugzylinder (7) in mehrere
Mantelabschnitte (8) unterteilt ist, daß zumindest ein Mantelabschnitt zwi
schen einem Ende des Saugzylinders (Einlaßende (9)) unmittelbar unterhalb
der Spinndüse und einem gegenüberliegenden Ende des Saugzylinders (Aus
laßende (10)) gasdurchlässig ausgebildet ist, und daß am Auslaßende (10) eine
Saugwirkung erzeugbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Auslaßende (10) des Saugzylinders (7) offen ist und unmittelbar vor oder
innerhalb einer Querschnittsverengung (14) des Nachkühlschachtes (12) an
geordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das offene Auslaßende (10) kegelförmig ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Auslaßende (10) des Saugzylinders (7) geschlossen ist und durch eine
Saugleitung (23) mit einer Absaugeinrichtung (24) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Einlaßende (9) des Saugzylinders (7) an der Unterseite der Spinndüse (3)
verschlossen ist, wobei die Spinndüse (3) eine ringförmige Anordnung ihrer
Düsenbohrungen aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Saugzylinder (7) mehreren gasdurchlässige Mantelabschnitte (8) aufweist,
die ausgehend vom Einlaßende (9) eine in Fadenlaufrichtung abnehmende
Durchlässigkeit besitzen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Saugzylinder (7) innerhalb des Vorkühlschachtes (5) höhenverstellbar
ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Nachkühlschacht (12) durch ein Rohr (13) gebildet wird und daß das Rohr
(13) auf der Einlaufseite einen Konfusor (15) und auf der Auslaßseite einen
Difibsor (16) aufweist, wobei der Konfusor (15) und der Diffusor (16) sich
mit ihren engsten Querschnitten (14) gegenüberliegen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kühlstromerzeuger (17) ein Gebläse (20) aufweist, welches mit dem Vor
kühlschacht (5) verbunden ist, um das Kühlmedium in den Vorkühlschacht (5)
und dem Nachkühlschacht (12) zu blasen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kühlstromerzeuger (17) eine Unterdruckquelle (20) aufweist, welche mit
dem Nachkühlschacht (12) verbunden ist, um das Kühlmedium aus dem
Nachkühlschacht (12) und dem Vorkühlschacht (5) zu saugen.
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