DE4011288A1 - Modulare beleuchtungseinrichtung - Google Patents
Modulare beleuchtungseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung wird in Durchlichtmikroskopen angewandt, die eine
Beleuchtungseinrichtung nach dem Köhlerschen Beleuchtungsprin
zip aufweisen. Sie findet vorzugsweise in Durchlichtmikroskopen
Anwendung, die Bestandteil eines mehrere Mikroskoptypen
umfassenden Komplexes sind, innerhalb dessen ein hoher Wieder
holteilgrad der eingesetzten optischen und mechanischen Bauele
mente und eine einfache Austauschbarkeit von Leuchten
unterschiedlicher Leistung mit geringem Justieraufwand
gefordert ist.
Beim klassischen Beleuchtungsprinzip nach Köhler wird die in
endlicher Entfernung vor einem Kondensor liegende Lichtquelle
durch einen Kollektor direkt in die Aperturblende dieses
Kondensors und die dicht hinter dem Kollektor angeordnete
Leuchtfeldblende vom Kondensor in die Objektebene abgebildet
(Beyer-Riesenberg: Handbuch der Mikroskopie, 3. Auflage, Berlin
1988, S. 145). Unterschiedliche Entfernungen der Lichtquelle
und der Leuchtfeldblende von der Objektebene (optische Übertra
gungslänge) erfordern für jedes spezifische Mikroskop eine
eigene Dimensionierung und Korrektion der abbildenden Systeme,
die bei großen Übertragungslängen zu nicht mehr anwendbaren
Linsendurchmessern bei vorgegebener Brennweite führen.
Bekannt ist ein Variosystem (DE-PS 26 35 142), das einen endli
chen Strahlengang aufweist und reelle Zwischenbilder der Licht
quelle beziehungsweise der Leuchtfeldblende erzeugt. Dieses Va
riosystem ist jedoch für einfache Ausbildungsmikroskope ökono
misch nicht vertretbar.
Bei einem weiteren bekannten Beleuchtungssystem nach der
DE-PS 28 46 056 werden neben unterschiedlichen Kondensorsyste
men auch unterschiedliche, in verschiedenen Ebenen liegende
Aperturblenden vorgesehen, damit ist ebenfalls ein erheblicher
Aufwand für die Ausleuchtung unterschiedlich großer Objektfel
der und Aperaturen notwendig.
Ein bekanntes Beleuchtungssystem nach der DE-PS 31 13 843 sieht
zur Ausleuchtung unterschiedlich großer Objektfelder und
Aperturen zwei austauschbare Relaislinsensysteme vor, die ein
vom Kollektor in endlicher Entfernung entworfenes Zwischenbild
der Lichtquelle aufnehmen und in endlicher (System 1) bzw. un
endlicher (System 2) Entfernung abbilden. Abgesehen von dem
erhöhten Aufwand durch Anwenden von Relaislinsensystemen führt
die telezentrische Abbildung der Lichtquelle im Objektraum bei
schwachen Vergrößerungen des Mikroskopobjektivs in der Regel zu
Abschattungen des ausgeleuchteten Objektfeldes durch die nach
geschalteten abbildenden optischen Systeme.
Auch sind Mikroskope bekannt, bei denen zur vorteilhaften
Anordnung optischer Bauelemente wie Polarisatoren oder Interfe
renzkontrastprismen im telezentrischen Strahlengang die
Leuchtfeldblende im Unendlichen abgebildet wird (Jenaer
Rundschau 28 (1983) 2, 61 . . . 62). Zur Lichtquellenabbildung
in endlicher Entfernung wird dabei jedoch wegen der großen
optischen Übertragungslänge ein mehrgliedriges, für jede der
ansetzbaren Mikroskopierleuchten speziell ausgebildetes
Zwischenabbildungssystem benötigt.
Allen genannten Beleuchtungseinrichtungen gemeinsam ist, daß
sie jeweils für einen definierten Aufbau des Mikroskops mit
einer vorgegebenen optischen Übertragungslänge bestimmt sind
und es nicht möglich ist, sie unter Verwendung der gleichen
Bauelemente für Mikroskope mit anderer optischer
Übertragungslänge einzusetzen.
Das Ziel der Erfindung ist eine Modulare Beleuchtungseinrich
tung, die in Durchlichtmikroskopen flexibel Anwendung findet,
die genannten Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist
und mit geringem technisch-ökonomischen Aufwand herstellbar
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Modulare
Beleuchtungseinrichtung für Durchlichtmikroskope zu schaffen,
die sowohl in Mikroskopen mit großer optischer Übertragungs
länge als auch in Mikroskopen mit kleiner optischer Übertra
gungslänge zwischen Lichtquelle und Objektebene einsetzbar ist,
wobei aus Korrektionsgründen insbesondere die Eingangsschnitt
weite für die einzusetzenden Kondensoren den gleichen Wert
haben soll, einen leichten, den Zentrierzustand der Lichtquel
lenabbildung nicht oder nur wenig beeinflussenden Wechsel zwi
schen Lichtquellen unterschiedlicher Lichtleistung oder physi
kalischer Qualität ermöglicht, wobei innerhalb des Mikroskops
keine Veränderung an der optischen Bestückung vorgenommen
wird, und sowohl zum Ausleuchten relativ kleiner Objektfelder
mit hoher Apertur oder zum Ausleuchten relativ großer Objekt
felder mit kleiner Apertur ohne zusätzlichen Bauelementeaufwand
geeignet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Modulare Beleuch
tungseinrichtung für Durchlichtmikroskope, die das Köhlersche
Beleuchtungsprinzip verwirklicht, eine Lichtquelle mit kleiner
leuchtender Fläche großer Leuchtdichte, mindestens zwei Linsen
zur Abbildung dieser Lichtquelle, eine Leuchtfeldblende und
eine Aperturblende, die jeweils in ihrer Öffnung kontinuierlich
veränderbar sind, und einen vorzugsweise mehrlinsigen Kondensor
aufweisend, dadurch gelöst, daß zwischen der Leuchtfeldblende
und der Aperturblende eine die Leuchtfeldblende im Unendlichen
abbildende, vorzugsweise senkrecht zur optischen Achse ver
schiebliche Telezlinse vorgesehen ist.
Vorteilhafte erfindungsgemäße Ausführungsvarianten bestehen
darin, daß
- die Brennweite f TL der Telezlinse vorzugsweise nach
dimensioniert ist, wobei
f TL die Brennweite der Telezlinse,
f K die Brennweite des Kollektors,
d der maximale nutzbare Durchmesser der Öff nung der Aperturblende und
a, b die Seitenlängen der leuchtenden Fläche der Lichtquelle
f K die Brennweite des Kollektors,
d der maximale nutzbare Durchmesser der Öff nung der Aperturblende und
a, b die Seitenlängen der leuchtenden Fläche der Lichtquelle
sind,
- die kondensorseitige Brennweite der Telezlinse in der vorde
ren Brennweite des Kondensors liegt, wobei die optisch im Un
endlichen liegende Lichtquelle in die besagte Brennebene des
Kondensors abgebildet ist, oder
- die Telezlinse in unmittelbarer Nähe der vorderen Brennebene des Kondensors angeordnet und die optisch im Endlichen lie gende Lichtquelle in die vordere Brennebene des Kondensors abgebildet ist,
- das Kondensorfrontsystem des Kondensors aus dem Strahlengang ausschaltbar ist,
- die Lichtquelle und der Kollektor eine Baueinheit bilden, die trennbar an einer vor der Leuchtfeldblende befindlichen Kop pelstelle befestigt ist.
- die Telezlinse in unmittelbarer Nähe der vorderen Brennebene des Kondensors angeordnet und die optisch im Endlichen lie gende Lichtquelle in die vordere Brennebene des Kondensors abgebildet ist,
- das Kondensorfrontsystem des Kondensors aus dem Strahlengang ausschaltbar ist,
- die Lichtquelle und der Kollektor eine Baueinheit bilden, die trennbar an einer vor der Leuchtfeldblende befindlichen Kop pelstelle befestigt ist.
Die Wirkungsweise der Erfindung wird folgend geschildert.
Die Lichtquelle wird bei der einen Ausführungsvariante von dem
Kollektor im Unendlichen und von der Telezlinse in die vordere
Brennebene des Kondensors abgebildet. Die dicht hinter dem
Kollektor angeordnete Leuchtfeldblende wird von der Telezlinse
im Unendlichen und von dem Kondensor in die Objektebene abge
bildet.
Diese Anordnung eignet sich besonders für Beleuchtungssysteme
mit großer optischer Übertragungslänge.
Zum Ausleuchten der Objektfelder schwach vergrößernder Objekti
ve, z. B. zwischen 2,5 und 8,5 mm Durchmesser, ist das
Hinterglied des aus mindestens zwei Linsen bestehenden
Kondensors in seiner Brennweite so gewählt, daß es nach
Wegschalten des Kondensorfrontsystemes zusammen mit der Telez
linse die Leuchtfeldblende in entsprechender Größe in die Ob
jektebene abbildet.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung ergibt sich dabei, wenn
der Brennpunkt des Hintergliedes mit dem Brennpunkt des Gesamt
kondensors in der Objektebene zusammenfällt.
Bei der anderen Ausführungsvariante der Erfindung, der für
kleine optische Übergangslängen, ist die Telezlinse in
unmittelbarer Nähe der vorderen Brennebene des Kondensors ange
ordnet und die optisch im Endlichen liegende Lichtquelle wird
in die vordere Brennebene des Kondensors abgebildet.
Durch die in einer Ebene senkrecht zur optischen Achse ver
schiebbare Anordnung der Telezlinse sind geringe Ortstoleran
zen des Leuchtfeldblendenbildes ausgleichbar.
Die Zusammenfassung der Lichtquelle und des Kollektors in einer
Baueinheit, die trennbar an einer vor der Leuchtfeldblende be
findlichen zentrierunempfindlichen Koppelstelle befestigt ist,
gestattet den Wechsel von Lichtquellen unterschiedlicher Licht
leistungen oder physikalischer Qualität.
Das Bild der verwendeten Lichtquelle wird vorteilhafterweise so
in die Aperturblende einbeschrieben, daß die Diagonale des
Lichtquellenbildes dem maximal genutzten Durchmesser der Aper
turblende entspricht.
Weiterhin ist es vorteilhaft, die Telezlinse und die
Leuchtfeldblende in einer modularen Baueinheit anzuordnen.
Mit der erfindungsgemäßen Modularen Beleuchtungseinrichtung für
Durchlichtmikroskope ist es möglich, mit den gleichen optischen
und mechanischen Bauelementen sowohl einfache Ausbildungsmikro
skope als auch anspruchsvollere Rnemikroskope auszurüsten.
Die Nutzung gleicher Kondensoren erhöht weiter den Wiederhol
teilgrad. Die Trennung der Leuchte vom Mikroskop im telezentri
schen Strahlengang spart Zentrierelemente an der Leuchte und
reduziert dadurch den technischen Aufwand.
Der doppelt-telezentrische Strahlengang ermöglicht schließlich
die Anwendung optischer Systeme mit technisch-ökonomisch
günstigen Durchmesser-Brennweiten-Verhältnissen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von in den Zeichnungen
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläu
tert.
Es zeigen
Fig. 1 die Anordnung der Bauelemente der Modularen Be
leuchtungseinrichtung für Durchlichtmikroskope
und den Strahlenverlauf für eine große optische
Übertragungslänge,
Fig. 2 den Strahlenverlauf der Modularen Beleuchtungs
einrichtung nach Fig. 1 bei ausgeschaltetem
Kondensorfrontsystem,
Fig. 3 eine Ausführungsvariante der Modularen Beleuch
tungseinrichtung für eine kleine optische Über
tragungslänge und
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel nach Fig. 3, bei dem
ebenfalls das Kondensorfrontsystem ausgeschaltet
ist.
Bei der erfindungsgemäßen, bei verschieden großen optischen
Übertragungslängen mit den gleichen optischen Systemen arbei
tenden Modularen Beleuchtungseinrichtung für Durchlichtmikro
skope wird mit dem in Fig. 1 dargestellten Strahlenverlauf bei
großer optischer Übertragungslänge die Lichtquelle 1 durch den
Kollektor 2 im Unendlichen und durch die Telezlinse 8 in die
Aperturblende 4 abgebildet.
Die dicht hinter dem Kollektor 2 liegende Leuchtfeldblende 3
wird von der Telezlinse 8 im Unendlichen und vom Kondensor 5, 6
in die Objektebene abgebildet.
Ist das zu beleuchtende Objektfeld bei schwachen Mikroskopob
jektivvergrößerungen größer als 2,5 mm im Durchmesser, wird das
Kondensorfrontsystem wie in Fig. 2 dargestellt aus dem
Strahlengang entfernt, die Telezlinse 8 wirkt jetzt
erfindungsgemäß als Großfeldlinse mit dem Vorteil gegenüber dem
Stand der Technik, daß die Leuchtfeldblende scharf in die Ob
jektebene abgebildet wird.
In Fig. 3 ist der Strahlenverlauf in einer erfindungsgemäßen
Beleuchtungseinrichtung mit kleiner optischer Übertragungslänge
unter Nutzung der gleichen schon beschriebenen Bauelemente dar
gestellt. Die Telezlinse 8 ist jetzt in der Ebene der Apertur
blende 4 bzw. in ihrer unmittelbaren Nähe angeordnet, die
Lichtquelle 1 wird direkt in diese Ebene abgebildet. Fig. 4
zeigt schließlich den Strahlenverlauf in der
Beleuchtungseinrichtung zur Ausleuchtung größerer Objektfelder
mit Abbildung der Leuchtfeldblende 3 in die Objektebene 7 nach
Ausschalten des Kondensorfrontsystems 6.
Eine vorteilhafte, weil in ausreichenden Grenzen zentrierun
empfindliche Wechselung zwischen Lichtquellen unterschiedlicher
Lichtleistung oder physikalischer Qualität ermöglicht das er
findungsgemäße Abkoppeln von Lichtquelle und Kollektor, die als
geschlossene Baueinheit verbunden sind, zwischen Kollektor und
Leuchtfeldblende.
Die aus Lichtquelle 1 und Kollektor 2 bestehende Baueinheit ist
vor der Leuchtfeldblende 3 trennbar mit den anderen, im Mikro
skopkörper eingebauten Teilen der Modularen
Beleuchtungseinrichtung verbunden und kann durch eine andere,
nicht dargestellte Einheit ersetzt werden, deren Lichtquelle
mit dem zugehörigen Kollektor optisch an die Modulare Beleuch
tungseinrichtung angepaßt ist und in sich wiederum eine
geschlossene Baueinheit bildet.
Claims (7)
1. Modulare Beleuchtungseinrichtung für Durchlichtmikroskope,
die das Köhlersche Beleuchtungsprinzip verwirklicht, eine
Lichtquelle mit kleiner leuchtender Fläche großer
Leuchtdichte, mindestens zwei Linsen zur Abbildung dieser
Lichtquelle, eine Leuchtfeldblende und eine Aperturblende,
die jeweils in ihrer Öffnung kontinuierlich veränderbar
sind, und einen vorzugsweise mehrlinsigen Kondensor aufwei
send gekennzeichnet dadurch, daß zwischen der Leuchtfeld
blende (3) und der Aperturblende (4) eine die Leuchtfeld
blende im Unendlichen abbildende, vorzugsweise senkrecht
zur optischen Achse verschiebliche Telezlinse (8) vorgesehen
ist.
2. Modulare Beleuchtungseinrichtung für Durchlichtmikroskope
nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Brennweite
f TL der Telezlinse (8) vorzugsweise nach
dimensioniert ist, wobeif TL die Brennweite der Telezlinse (8),
f K die Brennweite des Kollektors (2),
d der maximal nutzbare Durchmesser der Öffnung der Aperturblende (4) und
a, b die Seitenlängen der leuchtenden Fläche der Lichtquelle (1)sind.
f K die Brennweite des Kollektors (2),
d der maximal nutzbare Durchmesser der Öffnung der Aperturblende (4) und
a, b die Seitenlängen der leuchtenden Fläche der Lichtquelle (1)sind.
3. Modulare Beleuchtungseinrichtung für Durchlichtmikroskope
nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß die kon
densorseitige Brennweite der Telezlinse (8) in der vorderen
Brennebene des Kondensors (5) liegt, wobei die optisch im
Unendlichen liegende Lichtquelle (1) in die besagte Brenn
ebene des Kondensors (5) abgebildet ist.
4. Modulare Beleuchtungseinrichtung für Durchlichtmikroskope
nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß das Kondensor
frontsystem (6) des Kondensors (5) aus dem Strahlengang aus
geschaltet ist.
5. Modulare Beleuchtungseinrichtung für Durchlichtmikroskope
nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß die
Telezlinse (8) in unmittelbarer Nähe der vorderen Brennebene
des Kondensors (5) angeordnet und die optisch im Endlichen
liegende Lichtquelle (1) in die vordere Brennebene des Kon
densors (5) abgebildet ist.
6. Modulare Beleuchtungseinrichtung für Durchlichtmikroskope
nach Anspruch 5, gekennzeichnet dadurch, daß das Kondensor
frontsystem (6) des Kondensors (5) aus dem Strahlengang aus
geschaltet ist.
7. Modulare Beleuchtungseinrichtung für Durchlichtmikroskope
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch,
daß die Lichtquelle (1) und der Kollektor (2) eine Bauein
heit bilden, die trennbar an einer vor der Leuchtfeldblende
(3) befindlichen Koppelstelle befestigt ist.
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