DE4010718A1 - Verfahren zum tempern einer glastafel durch abschrecken - Google Patents

Verfahren zum tempern einer glastafel durch abschrecken

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Tempern einer Glas­ tafel durch Erhitzen der Glastafel auf eine Temperatur über der unteren Entspannungstemperatur und Abschrecken der er­ wärmten Glastafel durch Anblasen mit kalter Luft, welches Verfahren besonders für das Tempern von relativ dünnen Glas­ tafeln geeignet ist, z.B. Glastafeln mit einer Dicke von etwa 1,5 bis 3,5 mm, die als Kraftfahrzeug-Fensterglas Ver­ wendung finden.
In jüngster Zeit werden Kraftfahrzeuge so entworfen, daß das Gesamtgewicht herabgesetzt wird, und es besteht so ein wach­ sender Bedarf des Temperns relativ dünner Glastafeln zur Ver­ wendung als Seiten- und Heckfenster in Kraftfahrzeugen. Um eine angemessene Sicherheitsgrenze für die Fahrer und Insas­ sen bei einem Zerbrechen des Kraftfahrzeug-Fensterglases si­ cherzustellen, gibt es amtliche Vorschriften, die das Verhal­ ten getemperter Glastafeln bei Bruch angeben. Typische Vor­ schriften erfordern, daß die Zahl von Glasbruchteilen, die aus einem Glasstück mit einer Seitenlänge von 5×5 cm2 ent­ stehen (bis auf einen kreisförmigen Bereich mit einem Radius von 7,5 cm um die Aufstoßstelle und Bereiche mit bis zu 3 cm Abstand vom Rand) im Bereich von 60 bis 400 liegt, daß die Bruchteile nicht mehr als 3 cm2 Flächengröße besitzen und keine Teile mit einer größeren Länge als 75 mm ("Spieße" ge­ nannt) enthalten sind.
Es ist jedoch nicht einfach, Glastafeln mit einer Dicke unter etwa 3,5 mm so zu tempern, daß diese Vorschriften er­ füllt werden. Allgemein werden beim Tempern Temperaturgra­ dienten von der Mitte zur Oberfläche in Dickenrichtung des Glases erzeugt, wodurch permanente Druckspannungen in den Oberflächenschichten der Glastafel hervorgerufen werden mit kompensierenden Zugspannungen in der Mitte der Glasschicht. Bei dünnen Glastafeln ist es schwierig, bei dem Abschreckvor­ gang einen entsprechenden Temperaturgradienten in der Glasta­ fel zu erzeugen und aufrecht zu erhalten.
Beim Tempern relativ dünner Glastafeln durch Luftabschrecken gibt es bereits einige Vorschläge im Hinblick auf verbesser­ te Kühlungswirksamkeit. So wird z.B. in US-PS 45 78 102 vor­ geschlagen, mit Laval-Düsen Strahlen aus einem Gemisch von Luft und Sprühwasser auf die erwärmte Glasfläche zu richten. Die Luft wird der Laval-Düse mit einem solchen Druck zuge­ führt, daß die Strahlgeschwindigkeit beim Austritt aus der Düse mindestens im Bereich der Schallgeschwindigkeit liegt, wobei Wasser aus radialer Richtung in den verengten Kehlbe­ reich jeder Düse eingeführt wird. Das Gemisch aus Luft und Sprühwasser besitzt eine höhere spezifische Wärme als Luft, und damit soll rasch Wärme aus der Glastafeloberfläche abge­ führt werden unter Verwendung von Zweiphasenstrahlen mit hoher Geschwindigkeit und großer spezifischer Wärme. Jedoch ergeben sich in der Praxis bei der Verwendung von Wasser und Luft Komplikationen und es ist eine sehr hohe Präzision der Ausrüstung erforderlich, um das Wasser vollständig zu ver­ sprühen und das Sprühwasser während des Durchgangs der beiden Fluide durch die Düsenkehle zum Düsenaustritt voll­ ständig zu vermischen. Daneben muß der Überdruck der Luft bei Zuführung zu den Düsen mindestens 0,91 bar (etwa 0,93 kp/cm2) betragen, um den Strahl mit einer Geschwindigkeit gleich der des Schalls an der Düse austreten zu lassen, und es besteht die Möglichkeit, daß Wassertröpfchen auf die er­ hitzte Glastafel auftreffen und so die Glastafel zerspringen lassen.
Die JP-A 60-1 45 921 betrifft das Abschrecken einer erhitzten Glastafel mit einem Luftstrahl und schlägt vor, den Luft­ druck und die Düsenausbildung so zu gestalten, daß der maxi­ male Abfall des Kühlluftdrucks am Ausgang jeder Düse statt­ findet und die Luftstrahlgeschwindigkeit am Düsenausgang gleich der Schallgeschwwindigkeit oder größer wird. Der Über­ druck der den Düsen zugeführten Luft beträgt mindestens 0,9 bar (ca. 0,92 kp/cm2). Ein Nachteil dieses Verfahrens be­ steht darin, daß Schwankungen des Speiseluftdrucks in der Ab­ schreckausrüstung sich wahrscheinlich auf der Glastafelober­ fläche auswirken, so daß die Glastafel, die ja sehr dünn ist, während des Abschreckens verformt werden kann. Daneben ist es bei diesem Verfahren notwendig, die Anordnung der Ab­ schreckdüsen sehr sorgfältig vorzunehmen.
US-PS 47 35 646 betrifft das Abschrecken einer erwärmten Glastafel und schlägt vor, Stoßwellen in der Luftkammer in jeweils zwei einander gegenüberliegenden Blasköpfen zu erzeu­ gen, von denen Düsen vorstehen, in denen Druckluft dazu ge­ bracht wird, sich rasch in jeder Luftkammer so auszudehnen, daß der gemessene Luftdruck rasch von einem vorbestimmten er­ sten Druckwert im Bereich von 1,96 bis 7,85 bar (2 bis 8 kp/cm2) auf einen vorbestimmten zweiten Druckwert im Bereich von 0,05 bis 0,49 bar (0,05 bis 0,5 kp/cm2) abfällt. Wegen der Fortpflanzung der Stoßwelle durch die Luftkammer und die Düsen besitzen die Luftstrahlen beim Auftreffen auf die Glasflächen hohe kinetische Energie und bewirken deshalb eine hohe Anfangs-Kühlwirkung. Mit diesem Verfahren können ebene Glastafeln von mit weniger als 3 mm Dicke so getempert werden, daß die Vorschriften für Temperglastafeln zur Verwen­ dung in Kraftfahrzeug-Fenstern erfüllt werden. Dieses Verfah­ ren erfordert jedoch eine Luftabschreckvorrichtung von rela­ tiv großer Kapazität. JP-A 64-3 029 betrifft das Tempern einer Glastafel mit dem Verfahren nach US-PS 47 35 646 und schlägt vor, zuerst einen Zentralbereich der erwärmten Glas­ tafel abzuschrecken und dann die Abschreckstrahlen fort­ schreitend zu den Kanten der Glastafel hin zu richten. Dieser Vorschlag bewirkt ein relativ mildes Abschrecken von Glasschichten mit Dicken von ca. 3 bis 5 mm und ist nicht für das ausreichende Tempern von Glasschichten für Kraftfahr­ zeuge geeignet.
Es ist damit ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein verbes­ sertes Verfahren zum Tempern einer Glastafel zu schaffen, die eine geringere Dicke als etwa 3,5 mm hat und als Kraft­ fahrzeug-Fensterglas verwendet werden kann, und zwar durch Abschrecken mit aus einfachen Düsen austretenden Luftstrah­ len.
Durch die vorliegende Erfindung wird ein Verfahren zum Tem­ pern einer Glastafel geschaffen, bei dem die Glastafel auf eine Temperatur über dem unteren Erweichungspunkt erwärmt wird und die erwärmte Glastafel durch Anblasen mit Strahlen aus Kühlluft auf die gegenüberliegenden Flächen der Glasta­ fel aus zwei Düsenreihen abgeschreckt wird, welche von einan­ der gegenüber angeordneten Luftkammern vorstehen, und das Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß der Abschreckvor­ gang zweistufig durchgeführt wird, indem zuerst Kühlluft aus­ geblasen wird, die eine Stoßwelle auf die beiden einander ge­ genüber liegenden Flächen der erwärmten Glastafel erzeugt während einer ersten Zeitlänge, so daß der Wärmeübertragungs­ koeffizient an jeder Glasfläche größer als 348,9 W/m2.K (300 kcal/m2.h.°C) wird und nicht größer als 1163 W/m2.K (1000 kcal/m2.h.-C), und darauffolgend Kühlluft auf die beiden Flächen der Glastafel während einer zweiten Zeitlänge gebla­ sen wird, die länger als die erste Zeitlänge ist, so daß der Wärmeübertragungskoeffizient an jeder der beiden Glasflächen in den Bereich von 116,3 bis 349 W/m2.K (100 bis 300 kcal/m2.h.°C) fällt.
Bei dem Zweistufen-Abschreckvorgang erfindungsgemäßer Art wird als Anfangsstufe das Abschreckverfahren nach US-PS 47 35 646 benutzt, auf welches hier ausdrücklich hingewiesen wird, und zwar nur während einer kurzen Zeitlänge, mit Be­ grenzung des Wärmeübertragungskoeffizienten an jeder Fläche der Glastafel in einem vorbestimmten Bereich. Bei der An­ fangsstufe des Abschreckens wird eine Stoßwelle erzeugende Kühlluft von den von der jeweiligen Luftkammer vorstehenden Luftdüsen so ausgestrahlt, daß die Luftstrahlen mit hoher ki­ netischer Energie auf die Glastafelflächen auftreffen. Deswe­ gen wird ein die Wärmeübertragung unterdrückender Laminar­ film, der an jeder Oberfläche der erhitzten Glastafel be­ steht, unmittelbar aufgerissen oder in seiner Dicke in hohem Maße herabgesetzt, und Wärme wird rasch und wirksam von der Glasfläche abgeführt oder extrahiert. Mit der verbesserten Abkühlwirkung in der Anfangsstufe des Abschreckvorgangs wird sicher ein Temperaturgradient von der Mitte zur Qberfläche in der Glastafel erzeugt. Danach ist es unnötig, Luftstrah­ len mit hoher kinetischer Energie zu verwenden, und es braucht nicht länger eine Stoßwelle erzeugt zu werden. Es reicht aus, einen Temperaturgradienten in Dickenrichtung der Glastafel aufrecht zu erhalten und die in den Oberflächen­ schichten der Glastafel erzeugten Druckspannungen ausglei­ chen zu lassen, bis der Abschreckvorgang beendet ist. Deswe­ gen kann in der zweiten Stufe des Abschreckvorgangs die Glasfläche mit relativ schwachen Luftstrahlen angeblasen werden.
Da die Anfangsstufe des zweistufigen Abschreckvorgangs rela­ tiv kurz ist, brauchen die Luftkammern und zugehörigen Be­ standteile zur Erzeugung einer Stoßwelle keine große Kapa­ zität zu besitzen.
Glastafeln unterschiedlicher Dicken können durch das erfin­ dungsgemäße Verfahren gut getempert werden. Auch relativ dünne Glasschichten im Bereich von etwa 3,5 mm bis etwa 1,5 mm Dicke können wirksam durch dieses Verfahren so getem­ pert werden, daß die gegenwärtig gültigen Vorschriften für getemperte Glastafeln zur Verwendung als Kraftfahrzeug-Sei­ ten- oder -Heckfenster erfüllt werden. Darüberhinaus ist dieses Temperverfahren bei der Herstellung von getemperten Glastafeln für verschiedene Verwendungszwecke geeignet, z.B. für Eisenbahnfahrzeug-Fenstergläser, Gebäude-Fenstertafeln, Möbelgläser und Substrate für elektronische Geräte. Sowohl ebene Glastafeln wie auch gebogene oder gekrümmte Glastafeln können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt werden.
Wenn das erfindungsgemäße Verfahren benutzt wird, tritt eine Verzerrung oder Verformung der abgeschreckten Glastafel nur äußerst selten auf, und die Wahrscheinlichkeit des Zerbre­ chens oder Springens der abgeschreckten Glastafel wird in hohem Maße herabgesetzt, da das Abschrecken nur mit geringem Vibrieren der Glastafel während des Abschreckens durchge­ führt wird. Das ist besonders wertvoll beim Tempern einer dünnen Glastafel, da im allgemeinen die Wahrscheinlichkeit einer Verformung oder einer Verzerrung einer Glastafel sich umgekehrt proportional zum Quadrat ihrer Dicke erhöht.
Beim Tempern von Glastafeln mit dem erfindungsgemäßen Verfah­ ren besteht der erste Schritt darin, daß die Glastafel gleichförmig auf eine Temperatur über dem unteren Entspan­ nungspunkt des Glases und unter dem Erweichungs- oder Ein­ frierpunkt, z.B. auf 600 bis 700°C, erwärmt wird. Das ist etwa die gleiche Temperatur wie bei dem üblichen Abschreck- Temperverfahren.
Die Abschreckvorrichtung enthält zwei Blasköpfe, die einan­ der gegenüber so angeordnet sind, daß die erwärmte Glastafel zwischen den beiden Köpfen sitzt. Jeder Blaskopf bestimmt in sich eine Luftkammer, und eine Anzahl von Düsen steht zu der Glastafel hin von der Frontplatte jedes Blaskopfes ab. Um eine Stoßwelle in der Luftkammer jedes Blaskopfes zu erzeu­ gen, ist die Luftkammer an einem Kompressor angeschlossen, und üblicherweise ist ein Lufttank sowohl mit dem Kompressor wie als auch mit der Luftkammer verbunden. Die Verbindungs­ leitungen der Luftkammer mit dem Kompressor und dem Lufttank werden durch entsprechende Ventile gesteuert. Für die zweite Stufe des zweistufigen Abschreckvorgangs ist die Luftkammer durch ein Stellventil mit einem Gebläse verbindbar.
Bei der Vorbereitung des Abschreckens wird der Kompressor in Betrieb gesetzt und die Verbindungsleitung der Luftkammer mit dem Kompressor und dem Lufttank unterbrochen. Der Druck im Tank wird auf einen vorbestimmten Druckwert gesteuert, der üblicherweise im Bereich von 1,96 bis 7,85 bar (2 bis 8 kp/cm2) Überdruck liegt. Bei Beginn des Abschreckvorgangs wird das Ventil so geöffnet, daß die unter Druck stehende Luft in die Luftkammer einströmen und dort expandieren kann. Dabei wird der Druckwert der unter Druck stehenden Luft be­ trächtlich reduziert, und die Umgebungsluft in der Luftkam­ mer rasch komprimiert. Demzufolge wird eine Stoßwelle in einem Abschnitt in der Nähe des Eingangs der Luftkammer er­ zeugt und pflanzt sich durch die Luftkammer und die Düsen fort. Es reicht aus, wenn die Expansion der Druckluft in der Luftkammer einen raschen Druckabfall auf einen vorbestimmten Druckwert im Bereich von 0,05 bis 0,49 bar (0,05 bis 0,5 kp/cm2), und vorzugsweise im Bereich von 0,098 bis 0,39 bar (80,1 bis 0,4 kp/cm2) Überdruck ergibt. Bald strahlt die eine Stoßwelle erzeugende Luft aus den Düsen jedes Blaskop­ fes aus und prallt gegen die erwärmte Glastafel. Es reicht normalerweise aus, diese Anfangs-Abschreckstufe 1 bis 3 s aufrecht zu erhalten.
In dieser Stufe des Abschreckbetriebes wird die Zuführung von kühler Luft zur Glastafel so gesteuert, daß der Wärme­ übertragungskoeffizient an jeder Hauptfläche der Glastafel mehr als 349 W/m2.K (300 kcal/m2.h.-C) und nicht mehr als 1163 W/m2.K (1000 kcal/m2.h.°C) beträgt. Falls der Wärmeüber­ tragungskoeffizient kleiner als 349 W/m2.K (300 kcal/m2.h.°C) ist, ist es schwierig, eine ausreichende Tempe­ rung zu erzielen, da die Anfangskühlleistung der Luft unzu­ reichend ist. Falls der Wärmeübertragungskoeffizient über den Wert von 1163 W/m2.K (1000 kcal/m2.h.°C) ansteigt, ent­ stehen Probleme mit der Abschreckvorrichtung, und eine derar­ tige Erhöhung des Wärmeübertragungskoeffizienten führt zu Schwierigkeiten bei der stabilen Durchführung der Abschreckung als industrieller Maßnahme und es entsteht leicht Glas­ bruch während des Abschreckens.
Erforderlichenfalls kann nur ein ausgewählter Bereich der er­ wärmten Glastafel mit Kühlluft angeblasen werden, oder es kann eine Vielzähl von Bereichen der Glastafel mit Kühlluft angeblasen werden, und zwar abwechselnd oder während unter­ schiedlicher langer Zeiten.
Bei der späteren Stufe des zweistufigen Abschreckvorgangs wird die Zufuhr von Kühlluft zu der Glastafel so herabge­ setzt, daß der Wärmeübertragungskoeffizient an jeder Haupt­ fläche der Glastafel in den Bereich von 116,3 bis 349 W/m .K (100 bis 300 kcal/m2.h.°C) fällt. Es ist dann nicht unbe­ dingt nötig, Druckluft zu verwenden, so daß die Luftkammern der Blasköpfe jeweils mit einem Gebläse verbunden werden können. Falls der Wärmeübertragungskoeffizient unter 116,3 W/m2.K (100 kcal/m2.h.°C) abfällt, ist es schwierig, den ge­ wünschten Temperaturgradienten in der Glastafel aufrecht zu erhalten und einen Ausgleich der Druckspannungen in der Ober­ flächenschicht der Glastafel zu unterdrücken. Falls der Wärmeübertragungskoeffizient größer als 349 W/m2.K (300 kcal/m2.h.°C) wird, kann die Glastafel Risse bekommen oder eine Verzerrung oder eine Verschlechterung ihrer optischen Eigenschaften erfahren, und es ist ungünstig, einen derart großen Wärmeübertragungskoeffizienten während längerer Zeit aufrecht zu erhalten, und zwar aus Wirtschaftlichkeitsgrün­ den sowohl für die Einrichtung wie für den Betrieb.
Üblicherweise hält diese zweite Stufe des zweistufigen Ab­ schreckvorgangs während 5 bis 30 s an. Bei diesem zweistufi­ gen Abschreckvorgang ist es vorteilhaft, das Verhältnis der Zeitlänge der Anfangsstufe zu der der zweiten Stufe nicht über 1 : 3 anwachsen zu lassen.
Ausführungsbeispiele 1 bis 5
Bei jedem Ausführungsbeispiel wurde eine Glastafel mit 500 mm×300 mm nach einem erfindungsgemäßen Verfahren getem­ pert. Die Dicke der einzelnen Glastafeln betrug, wie in Ta­ belle 1 gezeigt, 1,5 mm, 2,3 mm oder 2,9 mm. Bei jedem Aus­ führungsbeispiel wurde die Glastafel gleichmäßig auf 670- 700°C erwärmt und die erwärmte Glastafel vertikal zwischen zwei Blasköpfen der beschriebenen Art gehalten.
In der ersten Stufe des zweistufigen Anlaßvorgangs wurde der Primärdruck in den Lufttanks auf 1,96 bar, 6,86 bar oder 7,85 bar (2, 7 oder 8 kp/cm2) Überdruck gehalten, und es wurde eine Stoßwelle in jeder Luftkammer durch einen raschen Druckabfall des Primärluftdrucks auf jeweils 0,05 bar, 0,29 oder 0,49 bar (0,05, 0,3 oder 0,5 kp/cm2) erzeugt. Die resul­ tierenden Luftstrahlen wurden während 1 bis 3 s auf die einander gegenüberliegenden Oberflächen der Glastafel gerich­ tet. Der Luftblasvorgang wurde so gesteuert, daß der Wärme­ übertragungskoeffizient an jeder Glastafeloberfläche einen vorbestimmten Pegel erreichte, der, wie in Tabelle 1 ge­ zeigt, von 407 W/cm2.K bis 698 W/cm2.K (350 bis 600 kcal/cm2.h.°C) reichte.
Dann wurde die Luftkammer jedes Blaskopfes mit einem Gebläse verbunden, um weiter während 10 bis 20 s die beiden Oberflä­ chen der Glastafel mit Luft anzublasen, wobei die Zufuhr von Luft so gesteuert wurde, daß der Wärmeübertragungskoeffi­ zient an beiden Oberflächen der Glastafel bei einem Wert zwi­ schen 116,3 bis 290,8 W/m2.K (100 bis 250 kcal/m2.h.°C) blieb wie in Tabelle 1 gezeigt. Beim Ausführungsbeispiel 3 wurde ein Kompressor zusammen mit dem Gebläse benutzt, um den Luftdruck am Düsenausgang etwas anzuheben. In Tabelle 1 zeigt ein "B" bei der zweiten Stufe die Verwendung eines Gebläses und ein "C" die Verwendung eines Kompressors an.
Die in den Ausführungsbeispielen 1 bis 5 getemperten Glasta­ feln wurden einem Krümeltest unterworfen, der später be­ schrieben wird.
Vergleichsbeispiele 1 bis 4
Glastafeln mit Flächen-Abmessungen 500 mm×300 mm und 2,5 mm bzw. 2,9 mm Dicke wurden mit einem üblichen Abschreckver­ fahren getempert. In jedem Falle wurde die Glastafel auf 670 bis 700°C erwärmt. Bei den Vergleichsbeispielen 1, 2 und 3 wurde den Blasköpfen mit einem Gebläse Luft zugeführt und kontinuierlich während 10 bis 20 s auf die gegenüberliegen­ den Flächen der Glastafel aufgeblasen unter Steuerung der Luftzufuhr in der Weise, daß der Wärmeübertragungskoeffi­ zient an jeder Fläche der Glastafel zwischen 174,5 und 209,3 W/m2.K (150 bis 180 kcal/m2.h.°C) gehalten wurde, wie in Ta­ belle 1 gezeigt. Beim Vergleichsbeispiel 4 wurde ein Kompres­ sor statt des Gebläses eingesetzt, jedoch wurde die Zufuhr der Druckluft zur Luftkammer bei jedem Blaskopf so gehalten, daß keine Stoßwelle erzeugt wurde. Diese getemperten Glas­ schichten wurden ebenfalls dem Krümeltest unterworfen.
Krümeltest
Der Testvorgang wurde allgemein nach EEC-Standard ECE R43 durchgeführt. Die Auftreffstelle bei jeder untersuchten ge­ temperten Glastafelprobe war ungefähr in der Mitte der recht­ eckigen Glastafel ("A" in Tabelle 2) oder in einem Abstand von 30 mm von der Mitte der längeren Seite der Glastafel zur Tafelmitte hin ("B" in Tabelle 2). Die Zerkrümelung wurde so geprüft, daß die Anzahl von Glaskrümeln gezählt wurde, die in jedem willkürlich festgelegten Quadrat mit Seitenlänge 50 mm entstanden war, von denen eine Vielzahl über die geteste­ te Glastafel hin eingerichtet wurde, und die Anzahl von läng­ lichen Teilen (Spießen) mit einer größeren Länge als 75 mm und einem Verhältnis Länge zu Breite größer als 4 wurde auch bestimmt. Die Zerteilung wurde jedoch nicht in einem Strei­ fen von 20 mm Breite am Umfang der Glastafel bestimmt, und ebenfalls nicht innerhalb eines Radius von 75 mm um die Auf­ treffstelle. Die Testergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
TABELLE 1
TABELLE 2
Krümeltest-Ergebnisse

Claims (6)

1. Verfahren zum Tempern einer Glastafel, bei dem die Glasta­ fel auf eine Temperatur über der unteren Entspannungstem­ peratur des Glases erwärmt und die erwärmte Glastafel ab­ geschreckt wird durch Aufblasen von Kühlluftstrahlen aus zwei Reihen von Düsen, die von einander gegenüber angeord­ neten Luftkammern vorstehen, auf die einander gegenüber­ liegenden Flächen der erwärmten Glastafel, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Abschreckvorgang zweistufig durchge­ führt wird, indem zuerst während einer ersten Zeitlänge Kühlluft geblasen wird, die eine Stoßwelle auf die beiden einander gegenüberliegenden Flächen der erwärmten Glasta­ fel erzeugt, so daß der Wärmeübertragungskoeffizient an jeder Fläche der Glasschicht mehr als 349 W/m2.K (300 kcal/m2.h.°C) und nicht mehr als 1163 W/m2.K (1000 kcal/m2.h.°C) beträgt und daß darauffolgend Kühlluft auf die beiden Seiten der Glastafel geblasen wird während einer zweiten Zeitlänge, die länger als die erste Zeitlän­ ge ist, so daß der Wärmeübertragungskoeffizient an jeder Fläche in den Bereich von 116,3 bis 349 W/m .K (100 bis 300 kcal/m2.h.°C) fällt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßwelle erzeugt wird durch Einpressen von Druck­ luft, die bei einem ersten vorbestimmten Druck im Bereich von 1,96 bis 7,85 bar (2 bis 8 kp/cm2) Überdruck liegt, die sich rasch in den Luftkammern so dehnt, daß ein ra­ scher Druckabfall von dem ersten Druckwert zu einem vorbe­ stimmten zweiten Druckwert im Bereich von 0,05 bis 0,49 bar (0,5 bis 0,5 kp/cm2) Überdruck in jeder Luftkammer stattfindet, und so, daß im wesentlichen die gesamte Länge jeder Luftkammer und jede davon abstehende Düse als ein Stoßwellenrohr dient.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Druckwert im Bereich von 0,1 bis 0,39 bar (0,1 bis 0,4 kp/cm2) Überdruck liegt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeübertragungskoeffizient in der ersten Abschreckstufe im Bereich von 465 bis 768 W/m2.K (400 bis 660 kcal/m2.h.°C) liegt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der ersten Zeitlänge zu der zweiten Zeitlänge nicht mehr als 1 : 3 beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Glastafel nicht über 3,5 mm beträgt.
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