DE4010679C2 - Reinigungsvorrichtung für Siebdruckschablonen und Zubehör - Google Patents
Reinigungsvorrichtung für Siebdruckschablonen und ZubehörInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für
Siebdruckschablonen und Zubehör gemäß den oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruches 1.
Derartige Reinigungsvorrichtungen werden für die Reinigung von
großflächigen Schablonen nach dem Siebdruckvorgang benutzt, um
die anhaftende Druckfarbe zu entfernen. Im allgemeinen werden
dabei kastenförmige Reinigungsbehälter verwendet, bei denen eine
hin- und herbewegte Sprüheinrichtung das Lösungsmittel auf die
in den Reinigungsbehälter gestellten Siebdruckschablonen
aufsprüht. Das mit der Druckfarbe verschmutzte Lösungsmittel
wird dann über einen Ablauf für das Lösungsmittel einem
Schmutzbehälter zugeleitet, um von Spezialunternehmen entsorgt
zu werden. Der beim Aufsprühen entstehende Lösungsmittel-Nebel
wird über Absaugvorrichtungen aus dem Reinigungsbehälter ggf.
über Luftfilter in die Außenluft geführt.
Bei der Reinigung mit derartigen Reinigungsbehältern ist zum
einen der Lösungsmittelverbrauch sehr hoch, da das Lösungsmittel
praktisch nur einmal zum Aufsprühen verwendet wird, zum anderen
ist die Umweltbelastung ebenfalls sehr hoch. Außerdem führt
die Absaugung der Lösungsmittel-Nebel zu einer weiteren
Verbrauchserhöhung und zu einer hohen Schadstoffemission, was
zudem zu einer Geruchsbelästigung für das Reinigungspersonal
führt. Aufgrund des hohen Lösungsmittel-Verbrauches wurde durch
hin- und herbewegbare Sprühvorrichtungen versucht, diesen zu
verringern, jedoch führen die sich ablösenden Farbreste
insbesondere bei längeren Pausen zwischen den einzelnen
Reinigungsvorgängen aufgrund der Verklebungen an der
Sprüheinrichtung häufig zu Defekten an dem Antrieb der
Sprüheinrichtung, so daß diese in aufwendiger Weise gereinigt
werden muß.
Eine gattungsgemäße Reinigungsvorrichtung für
Siebdruckschablonen ist aus dem DE-GM 17 80 232 bekannt, wobei
jedoch der flache Reinigungsbehälter nur eine einzige Schablone
aufnehmen kann. Die Besprühung erfolgt in waagrechter Stellung.
Danach wird der Behälter in eine schräge Position gestellt,
damit das die Farbe enthaltende Lösungsmittel über einen
Schlauch in einen Lösungsmittteltank abfließt und mittels einer
Pumpe zurück zu den Sprüheinrichtungen gefördert wird. Die
bekannte Anordnung ist aufgrund der waagrechten Position sehr
raumaufwendig, insbesondere wenn größere Schablonen zu reinigen
sind. Der Schwenkmechanismus verteuert die Anordnung und erhöht
deren Störanfälligkeit. Eine Reingungsmöglichkeit für Zubehör
ist nicht vorgesehen.
Die JP-A-58-132562 zeigt einen hermetisch abgedichteten
Reinigungsbehälter, durch den jedoch immer nur eine einzige
Schablone hindurchgeschoben wird, so daß eine entsprechende
Abdichtung zu beiden Seiten erforderlich ist.
Die DE-OS 27 37 420 offenbart eine große waagerechte Wanne, in
die aus einem Tank über eine Pumpe Lösungsmittel gepumpt und
dort mittels mehrerer Rotoren gegen eine aufgelegte Schablone
geschleudert wird. Auch diese Vorrichtung ist äußerst
platzaufwendig.
Es ist bekannt, innerhalb einer Reinigungsvorrichtung für
Siebdruckschablonen mehrere Sprüheinrichtungen anzuordnen,
bspw. für stufenweise Behandlung mit Wasser und Lösungsmittel
(siehe DE-GM 80 12 422) oder für das Sichtfenster und
die Schablone (siehe DE-OS 23 39 906).
Außerdem ist bei derartigen Reinigungsvorrichtungen nachteilig, daß
durch die notwendige Absaugung von Lösungsmittel-Dämpfen der
Platzbedarf für das Abluftgebläse und die Abluftkanäle sehr hoch
ist, so daß insbesondere bei kleineren Handwerksbetrieben der
Installationsaufwand verhältnismäßig hoch liegt.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
einfache und kompakte Reinigungsvorrichtung zu schaffen, mit der
eine wirksame Reinigung von Siebdruckschablonen und Zubehör mit
geringem Lösungsmittel-Verbrauch und -Emission möglich ist.
Diese Aufgabe wird gelöst
durch eine Reinigungsvorrichtung gemäß
den Merkmalen des Anspruches 1.
Von besonderem Vorteil ist das weitere Waschbecken für Rakeln und
ähnliche beim Druckvorgang nötige kleinere Hilfsgeräte, die
während der Reinigung der Siebdruckschablonen ebenfalls
mitgereinigt werden können, wobei das das Waschbecken
durchströmende Lösungsmittel in vorteilhafter Weise direkt in
den Reinigungsbehälter zurückgeleitet wird. Dadurch wird auf
einfache Weise die Reinigung von Rakeln u. dgl. erreicht.
Vorteilhaft ist weiterhin, wenn zwischen dem Ablauf des
Reinigungsbehälters und dem Lösungsmittel-Tank ein Grobfilter
nach dem Überlaufprinzip vorgesehen ist, so daß sich die
abgeschwemmte Druckfarbe vor dem Erreichen des Lösungsmittel-
Tankes in einer Mulde absetzen kann und somit eine Vorfilterung
des Lösungsmittels erreicht wird. Dadurch kann das Lösungsmittel
für längere Zeit verwendet werden, insbesondere wenn der
Grobfilter durch eine Reinigungsöffnung regelmäßig entleert
wird.
Durch die nach außen hin hermetische Abdichtung des
Reinigungsbehälters ist eine Absaugung der Lösungsmittel-Dämpfe
nicht mehr notwendig, so daß der Aufwand für eine Absauganlage
entfällt. Hierdurch wird nicht nur eine wesentliche Verringerung
des Bau- und Platzaufwandes der Siebreinigungsanlage erreicht,
sondern auch die Lösungsmittel-Emission praktisch auf Null
abgesenkt. Zudem ergibt sich hierdurch eine wesentliche
Verringerung des Lösungsmittel-Verbrauches, der durch die
Umwälzung und somit den mehrfachen Gebrauch des Lösungsmittels
noch weiter reduziert wird. Durch die hermetische Abkapselung
des Reinigungsbehälters wird zudem eine spürbare Verringerung
der Geruchsbelästigung erreicht.
Vorteilhaft ist weiterhin eine Verriegelungsvorrichtung am
Deckel des Reinigungsbehälters, mit der der Deckel für eine
einstellbare Zeitdauer, beispielsweise eine Minute, nach dem
Betrieb der Sprühvorrichtung verriegelt bleibt. Dadurch wird das
Absetzen des Lösungsmittel-Nebels auf einfache Weise erreicht,
so daß beim Entnehmen der Siebdruckschablonen kaum mehr
Lösungsmittel in die Außenluft entweichen kann.
Vorteilhaft ist weiterhin die Anbringung der Umwälzpumpe vor
einer Seitenwand des Reinigungsbehälters, da hierdurch die
Rohrverbindungen zwischen Lösungsmittel-Tank und der
Sprühvorrichtung extrem kurz gehalten werden können. Hierdurch
wird der Installations- und Montageaufwand erheblich verringert.
Zudem ist die Umwälzpumpe im Falle eines Defektes leicht
zugänglich.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der
Unteransprüche und werden nachstehend anhand eines
Ausführungsbeispieles der Reinigungsvorrichtung in den Zeichnungen
näher beschrieben und erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der
Reinigungsvorrichtung;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung in Seitenansicht durch einen
Reinigungsbehälter; und
Fig. 3 eine Detaildarstellung des Deckels des
Reinigungsbehälters.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen
kastenförmigen Reinigungsbehälter 1 zur Aufnahme von zu
reinigenden Siebdruckschablonen 3 (vgl. Fig. 2), die in den
Reinigungsbehälter 1 hineingestellt werden und durch eine
Sprüheinrichtung 2, hier mehrere Düsenbalken, mit Lösungsmittel
besprüht werden. Der Reinigungsbehälter 1 ist aus
korrosionsbeständigem Material hergestellt und an die Größe der
jeweils verwendeten Schablonen 3 angepaßt, wobei kleinere
Schablonen 3 durch U-förmige Halterungen 3a gehalten werden.
Nach dem Aufsprühen des Lösungsmittels und dem Abwaschen
restlicher Farbe von den Schablonen 3 läuft das Lösungsmittel
über einen am Boden des Reinigungsbehälters 1 vorgesehenen
Ablauf 4 zu einem Lösungsmittel-Tank 5 ab und sammelt sich dort.
Über einen Filter 6 wird das Lösungsmittel über eine Pumpe 7, die von einem
angeflanschten Motor 7a angetrieben wird und über eine
Rohrverbindung 9 zu der Sprüheinrichtung 2 zurückgeführt. Je
nach Verschmutzungsgrad der Schablonen 3 wird dabei die relativ
geringe Lösungsmittelmenge im Lösungsmittel-Tank 5 teilweise
oder mehrfach umgewälzt.
Nach dem Reinigungsvorgang können die Schablonen 3 durch einen
oberen Deckel 1a aus dem Reinigungsbehälter 1 entnommen werden,
jedoch ist zur Sicherstellung, daß sich der Lösungsmittel-Nebel
absetzen kann, eine Verriegelungsvorrichtung 8 an dem Deckel 1a
vorgesehen, so daß dieser für eine einstellbare Zeitdauer,
beispielsweise 30 Sekunden, nach Beendigung des Sprühvorganges
noch geschlossen bleibt. Hierdurch wird nicht nur die
Lösungsmittel-Emission sondern auch die Lösungsmittel-
Verdampfung wesentlich reduziert.
An der Rohrverbindung 9 ist eine Lösungsmittel-Abzweigung 9a
vorgesehen, die über einen Absperr-Mehrweghahn 10 zu einem an der
Frontseite des Reinigungsbehälters 1 vorgesehenen Waschbecken 11
führt. Hierin können kleinere, beim Druckvorgang benötigte
Hilfsgeräte wie Rakeln od. dgl. gereinigt werden. Das aus dem
Rakelwaschbecken 11 abfließende Lösungsmittel gelangt über einen
Ablauf 11a wieder in den Reinigungsbehälter 1 zurück. Durch
diese Anordnung wird erreicht, daß die kleineren Rakeln u. dgl.
im Waschbecken 11 gut erreichbar sind und zugleich mit dem
Sprühvorgang im Reinigungsbehälter 1 durch die Lösungsmittel-
Abzweigung 9a mitumströmt und dadurch gereinigt werden. Durch
die Anordnung der Umwälzpumpe 7 und des Rakelwaschbeckens 11
nebeneinander an der vorderen Seitenwand 1b des
Reinigungsbehälters 1 ergibt sich eine sehr kompakte Anordnung
mit geringen Leitungslängen für die Rohrverbindung 9. In dem
Waschbecken 11 sind auch Sprüheinrichtungen 2 vorgesehen,
so daß hierin eine Reinigung von kleineren Druckutensilien für
den Tampondruck oder andere Druckverfahren vorgenommen werden
kann. Das Waschbecken 11 weist ebenso wie der
Reinigungsbehälter 1 einen Deckel 11b auf, der ggf. auch mit
einer zeitgesteuerten Verriegelungsvorrichtung 8 ausgerüstet
sein kann.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist zwischen dem Ablauf 4 und dem
Lösungsmittel-Tank 5 ein Grobfilter 12 vorgesehen, der nach dem
Überlaufprinzip erhöhte Seitenwände aufweist, über die gemäß den
eingezeichneten Pfeilen das Lösungsmittel bei Füllung des
Grobfilters 12 ggf. in mehreren Stufen überströmen kann. Hierbei
senkt sich die schwerere Druckfarbe am Boden des Grobfilters 12
in Art eines Schlammfangbeckens ab, so daß das Lösungsmittel
länger verwendet werden kann. Der sich ansammelnde Farbschlamm
im Grobfilter 12 kann durch eine Reinigungsöffnung 13 in der
Oberwand des Lösungsmittel-Tankes 5 von Zeit zu Zeit entleert
werden. Die Umwälzpumpe 7 und der Filter 6 sind durch eine in
Fig. 1 angeordnete Blende 15 an der Frontseite des
Reinigungsbehälters abgedeckt. Hinter der Blende 15 ist der
zwischen Umwälzpumpe 7 und Lösungsmittel-Tank 5
zwischengeschaltete Filter 6 ebenfalls von oben her gut
zugänglich. Dabei können auch mehrere Filter 6 in der
Ansaugleitung der Umwälzpumpe 7 vorgesehen sein, wie dies in
Fig. 1 durch einen strichliert eingezeichneten Filter 6
angedeutet ist. Hinter der Blende 15 findet zudem ein für den
Motor 7a nötiger Schaltkasten 18 Platz. Außerdem kann vor der
Blende 15 insbesondere bei großformatigen Reinigungsbehältern 1
eine Standfläche 19 vorgesehen sein.
In Fig. 3 ist eine Einzelheit des Deckels 1a vergrößert
dargestellt, wobei sich dieser hier in der Schließposition
befindet. Zur möglichst dichten Abkapselung des Innenraums des
Reinigungsbehälters 1 ist eine umlaufende Dichtung 14
vorgesehen, die zwischen Abkantungen des Deckels 1a und der
Seitenwand 1b angeordnet ist. Um ein direktes Besprühen der
Dichtung 14 zu verhindern, ist an der Innenseite des Deckels 1a
ein Abschirmblech 16 vorgesehen, das zusammen mit einer weiteren
Abkantung 17 an der Seitenwand 1b ein Labyrinth ausbildet, so
daß die direkte Besprühung der Dichtung 14 vermieden wird, aber
andererseits sich niederschlagendes Lösungsmittel nach unten hin
zum Innenraum des Reinigungsbehälters 1 ablaufen kann, wie dies
mit dem Pfeil angedeutet ist. Durch diese Gestaltung wird die
Dichtung 14 geschont und weist somit eine längere Lebensdauer
auf, so daß das Austreten von Lösungsmittel-Dämpfen sicher
vermieden wird.
Somit trägt diese Gestaltung dazu bei, daß das Lösungsmittel im
Reinigungsbehälter 1 möglichst von der Außenluft abgekapselt ist
und somit aufgrund des geschlossenen Systems die Emission des
Lösungsmittels sehr gering ist. Hierdurch werden die
aufgabengemäße geringe Emission und ein wesentlich geringerer
Lösungsmittel-Verbrauch erreicht. Zudem ist der beschriebene
Reinigungsbehälter äußerst einfach aufgebaut und kompakt, so daß
der Reinigungsbehälter insbesondere für kleinere Druckbetriebe
geeignet ist. Zudem kann durch die Mehrfachumwälzung von
Lösungsmittel eine äußerst wirksame Reinigung auch stark
verschmutzter Siebdruckschablonen erreicht werden.
Claims (7)
1. Reinigungsvorrichtung für Siebdruckschablonen und Zubehör
mit einem Reinigungsbehälter, in dem Sprüheinrichtungen
eingebaut sind, mit einem unterhalb des Reinigungsbehälters
angeordneten und mit dem Reinigungsbehälter über einen
Ablauf verbundenen Lösungsmittel-Tank und einer
Umwälzpumpe, an die einerseits der Lösungsmittel-Tank und
andererseits die Sprüheinrichtungen angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
neben dem kastenartigen Reinigungsbehälter (1) für
aufgestellte Siebdruckschablonen (3, 3a) durch eine
Seitenwand (1b) getrennt ein weiteres Waschbecken (11) mit
weiteren Sprüheinrichtungen (2) zur Reinigung des Zubehörs
vorgesehen ist.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Umwälzpumpe (7) und den Sprüheinrichtungen (2)
eine Lösungsmittel-Abzweigung (9a) mit einem Mehrweghahn
(10) angeschlossen ist.
3. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Lösungsmittel-Ablauf (11a) des Rakelwaschbeckens (11)
in den Reinigungsbehälter (1) einmündet.
4. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rakelwaschbecken (11) und die
Umwälzpumpe (7) an der vorderen Seitenwand (1b) des
Reinigungsbehälters (1) angeordnet sind.
5. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Umwälzpumpe (7) von einer mit dem Rakelwaschbecken (11)
bündigen Blende (15) abgedeckt ist.
6. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
hinter der Blende (15) eine Reinigungsöffnung (13) für
einen im Lösungsmittel-Tank (5) angeordneten Filter (12)
vorgesehen ist.
7. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das weitere Waschbecken (11) einen Deckel (11b) aufweist,
der zusammen mit dem Deckel (1a) des Reinigungsbehälters
(1) verriegelbar ist.
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