DE4010428C2 - Behälter für vom menschlichen oder tierischen Körper einverleibbaren Teilchen - Google Patents

Behälter für vom menschlichen oder tierischen Körper einverleibbaren Teilchen

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Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Behälter für vom menschlichen oder tierischen Körper einverleibbare Teilchen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Bei den einverleibbaren Teilchen handelt es sich im wesentlichen um Arznei-, Lebens- oder Genußmittel in Form von Pillen, Pastillen, Tabletten, Zäpfchen oder Dragees.
Herkömmliche Behälter der vorstehenden Art sind insbeson­ dere Schachteln aus Karton, in die Blisterkarten (DDP d. h. Durchdrückpackungen) mit darauf befestigten Pillen oder dgl. sowie Beipackzettel o. ä. eingeschoben sind. Die Pil­ len sind in dem unter Temperatur von ca. 120°-150° gezo­ genen Behälter mittels Druckluft = 7 bar, eingebracht und mittels einer aufgeschweißten Alufolie festgelegt. Dabei ist ein Mindestabstand zwischen den Pillen von 3 mm ein­ zuhalten, weil sonst keine ausreichende Haftung der Folie an der Karte aus PVC/PP und kein luftdichter Abschluß ge­ währleistet ist. Der große Produktabstand bedingt eine große Verpackung bei verhältnismäßig wenig Pillen. Infolge­ dessen ist der Aufwand für die Lagerhaltung vorkonfek­ tionierter Behälter aus Karton relativ groß. Außerdem ist nachteilig, daß bei einer Änderung des Produktinhalts Schachteln mit einer neuen Bedruckung bereitgestellt und die bereits vorgehaltenen Schachteln fortgeworfen werden müssen. Aufgrund des ungünstigen Verhältnisses von Ver­ packungsmaterial und Produktinhalt ist außerdem die Feuch­ tigkeitsaufnahme des Behälters groß, so daß eine einfache Wiegekontrolle des Erreichens eines vorgegebenen Produkt­ inhaltes nicht praktikabel ist. Schließlich ist auch die Durchführung des Verfahrens zur Herstellung der Behälter relativ zeitaufwendig, weil außer einer Maschine für das Herstellen der Blisterpackungen (sogenannte Thermoform-Ma­ schine) noch eine weitere Maschine zum Kartonieren und Be­ füllen der Schachteln erforderlich ist.
Außerdem werden als Behälter für die unmittelbare Aufnahme der einverleibbaren Teilchen bereits Dosen, Röhren, Schachteln aus Blech oder aus Karton sowie Gläser verwen­ det, wobei ebenfalls das Problem großer Lagerflächen für die Vorhaltung auftritt. Bei Verwendung von Karton läßt sich überdies der vielfach erforderliche Luftabschluß nicht erreichen.
Aus dem DE-GM 70 41 999 ist ein gattungsgemäßer Taschenbe­ hälter für Tabletten o. dgl. bekannt, der Einzelfächer und ein Verschlußelement aufweist. Das Verschlußelement läuft in Schienen, so daß es zum sukzessiven Öffnen einzelner Fächer verschiebbar ist. Diese Konstruktion bedingt eine aufwendige Herstellung und gewährleistet keinen luftdich­ ten Abschluß enthaltener Tabletten. Der Behälter muß viel­ mehr für kurze Zeitabschnitte von beispielsweise einer Wo­ che befüllt werden. Raum für einen Beipackzettel ist bei dieser Verpackung nicht vorgesehen.
Die DE-A1-28 29 871 beschreibt eine Verpackung für medizi­ nische Artikel, wie chirurgisches Nahtmaterial oder dgl., die aus zwei randseitig verschweißten Folien aus Kunst­ stoff und/oder Aluminium besteht, von denen mindestens ei­ ne eine tiefgezogene Mulde aufweist. Die Unterseite der Verpackung besteht aus einer Verbundfolie aus unverstreck­ tem Polypropylen mit Polyethylen und die Deckseite aus ei­ ner Trägerfolie aus Kunststoff oder Aluminium mit einer schweißfähigen Schicht. Nach dem Öffnen der Deckseite kann diese Verpackung nicht wiederverschlossen werden. Außerdem ist die Deckseite ungeschützt Verletzungen ausgesetzt. Wenn die Verpackung mit einem Beipackzettel aufbewahrt werden soll, muß eine zusätzliche Umhüllung bereitgestellt werden.
Die US-PS 2 020 343 beschreibt einen Behälter für pharma­ zeutische Zwecke zum Aufbewahren und Abgeben von Pillen, Pulvern oder ähnlichen Darreichungsformen von Medizin. Sie hat eine Abdeckung mit Seitenwänden, die von einer Unter­ kante zu einer Deckwand zurückgebogen sind. Die freien En­ den dieser Rückbiegungen bilden Clipse zum Halten eines Etikettes an einem Rand. Dieser Behälter ist in der Her­ stellung aufwendig und gewährleistet keinen luftdichten Abschluß aufgenommener Arzneimittelteilchen.
Die US-PS 2 326 129 betrifft einen Tablettenbehälter mit einer angelenkten Abdeckung. Die Abdeckung hat Seitenwän­ de, die teleskopisch Seitenwände des Unterteiles umgrei­ fen. Zwischen Oberteil und Unterteil ist eine Verrastung für eine Schließstellung vorgesehen. Dieser Behälter ist aufwendig aus verschiedenen Formteilen zusammengebaut und gewährleistet ebenfalls keinen dichten Abschluß enthalte­ ner Partikel.
Die DE-A1-38 03 979 offenbart ein Verfahren zum Herstellen von Verpackungsgut aufnehmenden Blister-Verpackungen und Werkzeug zum Siegeln von Blister-Verpackungen. Die herge­ stellten Blisterkarten weisen die eingangs erwähnten Nach­ teile auf.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Behälter der eingangs genannten Art zu schaffen, der einen geringeren Material- und Herstellungs­ aufwand verursacht und dabei eine sichere Verpackung der Teilchen sowie die Beigabe eines Beipackgegenstands ermög­ licht.
Die Aufgabe wird durch einen Behälter mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Dazu ist ein Behälter nach der Erfin­ dung gekennzeichnet durch ein Unterteil und ein Oberteil aus einer tiefgezogenen Kunststoffolie, wobei das Unter­ teil die Teilchen in einem unteren Aufnahmeraum aufnimmt, dessen Öffnung von einem ebenen Auflagerand umgeben ist. Das Oberteil hat einen oberen Aufnahmeraum für einen Beipackgegenstand, wobei die Öffnung des oberen Aufnahmeraumes dem Unterteil zugewandt ist. Das Oberteil ist mittels eines maschinell geformten Scharnieres seit­ lich an einem Abschnitt der Randauflage angelenkt und hat eine Sicherung für eine Schwenkstellung, in der es das Unterteil abdeckt. Eine Folie - vorzugsweise Alufolie - ist mit dem Auflagerand des Unterteils verbunden.
Bei einem erfindungsgemäßen Behälter sind also die Teil­ chen von der Folie in dem unteren Aufnahmeraum des Unter­ teiles eingeschlossen. Dabei kann leicht ein luftdichter Einschluß verwirklicht werden. Zum Anlenken von Unterteil und Oberteil können insbesondere auch ineinandergreifende Scharnierhälften vorgesehen sein. Die Folie ist von dem Oberteil gegen Verletzungen geschützt, wenn es über das Unterteil geschwenkt ist und dieses oberseitig abdeckt. In dieser Anordnung ist der Behälter durch die kraft- oder formschlüssige Sicherung des Oberteils am Unterteil stabi­ lisiert, die gegebenenfalls für einen Zugang zu den ein­ verleibbaren Teilchen gelöst werden kann. Auch nach dem Eindrücken der Folie sind die Teilchen nach Zuschwenken und Sichern des Oberteiles im Behälter gesichert. Der Beipack­ gegenstand ist in der Regel ein Beipackzettel, kann aber auch eine Werbebroschüre, ein Teilnahmeschein für eine Verlosung oder ein anderes Werbegeschenk sein. Er ist in dem oberen Aufnahmeraum dadurch gesichert, daß das Ober­ teil das Unterteil oberseitig abdeckt und diesem dabei seine Öffnung zuwendet. Hierdurch ist eine einfache Anpassung des Behälters an andere Produkte durch Austausch eines Beipackzettels möglich. Dieser kann außen eine Wa­ renbezeichnung tragen, die durch eine transparente Wandung des Oberteiles einsehbar ist.
Die Kunststoffolie zum Tiefziehen von Unterteil und Ober­ teil kann Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinyldichlorid (PVDC) oder Polypropylen (PP) sein. Da als weiteres Aus­ gangsmaterial nur noch die Folie - vorzugsweise Alufolie - zum Abdecken des unteren Aufnahmeraums hinzukommt, ist der Lagerhaltungsaufwand für die auf Rollen aufgewickelten Aus­ gangsmaterialien nur gering. Ferner ist auch der Herstel­ lungsaufwand vermindert, insbesondere weil vorrichtungs­ technisch aufwendige Gerätschaften zum Erzeugen der Blisterpackungen, Kartonieren und Befüllen entfallen. Dies gilt besonders, wenn Unterteil und Oberteil mittels des maschinell geformten Scharnieres einteilig aneinanderge­ lenkt sind und aus einer einzigen Folie tiefgezogen werden. Dabei bedingt die Folienverarbeitung hohe Durchsatzleistun­ gen. Der untere Aufnahmeraum des Behälters nimmt die Teil­ chen eng aneinanderliegend und in hoher Packungsdichte auf. Deshalb ist das Verhältnis von Behältergröße zur eingege­ benen Teilchenmenge relativ günstig, so daß auch der Lager­ haltungs- und Transportaufwand für die fertiggestellten Be­ hälter gering ist. Die für eine vorgegebene Teilchenmenge verringerte Behältergröße bedingt auch einen geringen Be­ darf an Ausgangsmaterialien für die Herstellung. Vorteil­ hafterweise kann der untere Aufnahmeraum verschiedene Teil­ chen und Teilchenmengen aufnehmen, wofür ggf. nur der Zu­ führkanal einer Befülleinrichtung umgerüstet werden muß. Im Bedarfsfalle kann das Material für Unterteil und/oder Oberteil klar oder opak sein; letzteres insbesondere, wenn ein Lichtschutz für die enthaltenen Teilchen gewünscht ist.
Schließlich ist bei dem Behälter auch eine Wiegekontrolle der eingepackten Teilchen möglich, weil feuchtigkeitsan­ ziehendes Papier oder Kartonagen entfallen können.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Sicherung des Oberteils in einer Schwenkstellung eine Verrastung mit dem Unterteil, die beim Tiefziehen des Kunststoffmaterials leicht realisierbar ist und das Erreichen der Schwenkstel­ lung durch Einrasten deutlich anzeigt.
Bei einer anderen Weiterbildung ist vorgesehen, daß im Querschnitt die Länge des gestreckten Filmscharnieres min­ destens gleich der Dicke der Folie ist. Beim Schwenken des Oberteiles über das Unterteil kann dieses Filmscharnier die Dicke der Folie ausgleichen.
Bei einer weiteren Ausgestaltung übergreift das Oberteil den Auflagerand des Unterteils seitlich mit mindestens einer Wand des oberen Aufnahmeraumes. Hierdurch wird eine bessere Abdichtung in den Bereichen des Auflagerandes er­ reicht, die nicht mit dem Filmscharnier verbunden sind. Die verbesserte Abdichtung schützt den Beipackgegenstand und die eingesetzten Teilchen, wenn die luftdichte Folie einmal eingedrückt ist.
Dabei ist es konstruktiv besonders günstig, wenn die Siche­ rung an einer übergreifenden Wand des Oberteils und dem übergriffenen Auflagerand des Unterteils ausgebildet ist. Das Schließen und Öffnen dieser Sicherung kann durch seit­ liches Abdrücken der übergreifenden Wand bzw. Eindrücken des übergriffenen Auflagerandes gefördert werden.
Insbesondere wenn die Wand des Oberteiles mit oberem Auf­ nahmeraum den Auflagerand des Unterteiles übergreift, be­ darf es einer gegenseitigen Festlegung von Unterteil und Oberteil in der Schließstellung, die schon durch die Si­ cherung gegeben sein kann. Gemäß einer bevorzugten Ausge­ staltung hat jedoch das Oberteil einen Anschlag zum Ab­ stützen am Auflagerand des Unterteils - vorzugsweise an einem der Anlenkung gegenüberliegenden länglichen Abschnitt des Auflagerandes. Hierdurch wird eine weitere Stabilisie­ rung des Behälters in der Schließstellung erreicht, wobei eine Abstützung der Anlenkung gegenüber den größtmöglichen Hebelarm bezüglich der Gelenkverbindung hat. Der Anschlag ist bevorzugt ein im oberen Aufnahmeraum des Oberteils aus­ gebildeter erster Absatz, dem infolge des Tiefziehens eine Stufe auf der Außenseite des Oberteils entspricht.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist in der Folie eine Schwächungslinie zum Abgrenzen einer eindrückbaren Folien­ öffnung für eine Teilchenabgabe ausgebildet, und hat das Oberteil eine etwa in der Folienebene angeordnete, die Folienöffnung verschließende Deckfläche. Durch das aus­ schließliche Öffnen der Folie im Bereich der Folienöffnung, die bei verrastetem Oberteil von der Deckfläche geschlos­ sen ist, wird verhindert, daß die Teilchen bei geschlosse­ nem Behälter den unteren Aufnahmeraum verlassen. Bevorzugt ist die Deckfläche an der Unterseite eines im oberen Auf­ nahmeraum des Oberteils ausgebildeten zweiten Absatzes angeordnet, dem infolge des Tiefziehens wiederum eine Stu­ fe auf der Außenseite des Oberteiles entspricht, welche die Lage der Folienöffnung bereits vor dem Öffnen des Be­ hälters anzeigt.
Gemäß einer praktischen Weiterbildung verläuft die Schwä­ chungslinie zwischen zwei voneinander beabstandeten Stel­ len des Auflagerandes - vorzugsweise mit einer zwischen­ liegenden Ecke des Auflagerandes. Durch Eindrücken wird dann eine Folienöffnung erzeugt, die zum Teil von der Fo­ lie und desweiteren vom Auflagerand begrenzt ist. Dies be­ günstigt ein kontrolliertes Aufreißen der Folienöffnung und erleichtert das Entleeren des unteren Aufnahmeraumes, weil die Teilchen an der den Auflagerand tragenden Wand des unteren Aufnahmeraumes zur Folienöffnung hingeleitet werden, insbesondere wenn die Schwächungslinie eine Ecke des Auflagerandes einschließt.
Der Behälter wird einfach hergestellt, indem zunächst das Unterteil und Oberteil aus einer Kunststoffolie tiefgezo­ gen werden, dann der untere Aufnahmeraum des Unterteils befüllt wird, danach die Folie auf den Auflagerand des Un­ terteils aufgeschweißt wird, und die Ränder von Unterteil, Oberteil und damit verbundener Folie durch Ausstanzen in ihre endgültige Form gebracht werden.
Als Ausgangsmaterial werden diesem Verfahren lediglich Fo­ lien auf Rollen zugeführt, was insbesondere einen geringen Aufwand für Lagerhaltung, Material und Herstellung sowie eine hohe Durchsatzleistung bedingt. Unterteil und Ober­ teil sind einteilig tiefgezogen und mittels eines von der Maschine geformten Scharnieres verbunden. Das Aufschweißen der Folie nach dem Befüllen des Unterteiles erfolgt durch Erwärmen mit oder ohne Zusatzwerkstoff unter Druck. Danach hängen die Kunststoffolie und die aufgeschweißte Folie zwischen den tiefgezogenen Bereichen zusammen, so daß die Ränder von Unterteil und Oberteil sowie aufgeschweißter Folie noch ausgestanzt werden müssen. Vor dem Schließen des Behälters kann gegebenenfalls noch ein Beipackgegen­ stand eingefüllt werden.
Eine Anlage zur Herstellung des Behälters kann eine oder zwei drehbare Rollen zum Abgeben der Kunststoffolie, eine den Rollen in Durchlaufrichtung des Folienmaterials nach­ geordnete Tiefzieheinrichtung mit einer Beheizungseinrich­ tung, eine der Tiefzieheinrichtung nachgeordnete Füllsta­ tion mit einem Vorratsbehälter und einem Zuführkanal für die Teilchen, eine drehbare Rolle zum Abgeben der Folie, eine der Füllstation nachgeordnete Auflegestation zum Auf­ legen der von der Rolle abgegebenen Folie auf die Kunst­ stoffolie, eine der Auflegestation nachgeordnete Schweiß­ einrichtung mit einer Beheizungseinrichtung, eine der Schweißeinrichtung nachgeordnete Stanze zum Ausstanzen der Behälter, und eine Fördereinrichtung zum Transportieren der Folienmaterialien in Durchlaufrichtung haben.
Diese Anlage hat einen geringen Platzbedarf für die Bevor­ ratung der Ausgangsmaterialien und einen kontinuierli­ chen Durchlauf bei hohen Durchsatzleistungen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Er­ findung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in der eine bevorzugte Aus­ führungsform des Behälters und eine Anlage zu dessen Her­ stellung dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Behälter mit unterem und oberem Aufnahmeraum aufgeklappt in Seitenansicht;
Fig. 2 derselbe Behälter in der Draufsicht;
Fig. 3 derselbe Behälter zugeklappt in Seitenansicht;
Fig. 4 Anlage in grob schematischer Seitenansicht.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich ist, hat ein erfin­ dungsgemäßer Behälter 1 ein Unterteil 2 und ein Oberteil 3, die mittels eines maschinell geformten Scharnieres 4 aneinandergelenkt sind. Das Unterteil 2 weist einen, im wesentlichen rechteckigen unteren Aufnahmeraum 5 auf, der zwecks besserer Entformbarkeit aus einem Tiefziehwerkzeug im Querschnitt nach oben erweitert ist. Eine Öffnung des unteren Aufnahmeraumes 5 ist von einem ebenen Auflagerand 6 umgeben, der nach dem Befüllen des unteren Aufnahmerau­ mes 5 mit Pillen oder dgl. mittels einer aufgeschweißten Alufolie 7 dicht verschlossen ist.
Das angelenkte Oberteil 3 hat einen oberen Aufnahmeraum 8 für einen Beipackzettel, der - ebenso wie die Pillen - in den Zeichnungen weggelassen ist. Bei geschlossenem Behäl­ ter 1 (Fig. 3) übergreift das Oberteil 3 den rechteckigen Auflagerand 6 des Unterteiles 2 mit Wänden 9 des oberen Aufnahmeraumes 8 an den scharnierlosen Seiten. An der dem Filmscharnier 4 gegenüberliegenden Wand 9 ist innen ein länglicher Rastwulst 10 ausgebildet, der den zugeordneten Auflagerand 6 bei geschlossenem Behälter hintergreift.
Bei geschlossenem Behälter stützt sich das Oberteil 3 an der dem Filmscharnier 4 gegenüberliegenden Seite über einen länglichen ersten Absatz 11 im oberen Aufnahmeraum 8 am Unterteil 2, insbesondere am Auflagerand 6 desselben ab. Im oberen Aufnahmeraum 8 ist außerdem ein zweiter Ab­ satz 12 ausgebildet, der sich quer über eine Ecke dessel­ ben erstreckt und bei geschlossenem Behälter 1 eine ein­ drückbare Folienöffnung 13 zwischen einer Schwächungslinie 14 der Folie 7 und einer Ecke des Auflagerandes 6 abdeckt (vgl. Fig. 2). Der erste Absatz und der zweite Absatz bil­ den infolge des Tiefziehens des Behälters 1 an dessen Au­ ßenseite eine Stufe.
Die Konstruktion des Behälters ermöglicht den Verzicht auf eine Kartoniermaschine. Der Lagerhaltungsaufwand ist nur noch ein Bruchteil (die Einsparung liegt bei 50%-90%). Der Herstellungsaufwand ist geringer bei zwei- bis zehn­ facher Durchsatzleistung. Es entfällt die Entsorgung eines leeren Behälters aus Pappe total. Die Behälter aus PVC oder PP belasten die Entsorgung nur noch mit 10%-50% der heute üblichen Behälter.
Wie der Fig. 4 entnommen werden kann, werden beim Herstel­ len des Behälters 1 eine Kunststoffolie 15 und eine Alu­ folie 16 von Rollen 17, 18 kontinuierlich abgezogen. Die Kunststoffolie 15 wird in einer Tiefzieheinrichtung 19 mit einer Beheizungseinrichtung 19′ auf etwa 150° erwärmt und tiefgezogen. Dabei werden Unterteil und Oberteil in die zusammenhängende Kunststoffolie 15 eingeformt.
In einer anschließenden Füllstation 20 wird der untere Aufnahmeraum des in die Kunststoffolie 15 eingeformten Un­ terteiles mit Pillen oder dgl. befüllt. Die Füllstation 20 besteht im wesentlichen aus einem Vorratsbehälter und ei­ nem steuerbaren Zuführkanal, der gegebenenfalls bei Pro­ duktwechsel ausgetauscht werden muß.
Hinter der Füllstation wird die Alufolie 16 auf die Kunst­ stoffolie mit eingeformten Behälterteilen aufgelegt und in einer anschließenden Schweißeinrichtung 21 mit einer Be­ heizungseinrichtung 21′ unter Druck (Belastung etwa 800 kg) und Temperaturerhöhung auf ca. 150 bis 180° ver­ schweißt.
Abschließend werden die Behälter 1 in einer Stanze 22 aus der Kunststoffolie 15 ausgestanzt und einem Vorratsbehäl­ ter 23 zugeführt.
Eine - nicht dargestellte - Fördereinrichtung, beispiels­ weise ein Förderband, bewegt die Kunststoff- und Alufolie 15, 16 bzw. die Behälter 1 in Durchlaufrichtung durch die Anlage.

Claims (14)

1. Behälter für vom menschlichen oder tierischen Körper einverleibbare Teilchen, insbesondere Pillen, Pastil­ len, Tabletten, Zäpfchen oder Dragees, mit einem Unterteil (2) und einem Oberteil (3), wobei das Unterteil (2) die Teilchen in einem unteren Aufnahmeraum (5) aufnimmt, dessen Öffnung einen ebenen Auflagerand (6) aufweist, wobei das Oberteil (3) mittels eines maschinell ge­ formten Scharnieres (4) seitlich an einem Abschnitt des Auflagerandes (6) angelenkt ist und eine Sicherung für eine Schwenkstellung hat, in der es das Unterteil (2) oberseitig abdeckt, und mit einer Folie (7), die mit dem Auflagerand (6) des Un­ terteils (2) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (2) und das Oberteil (3) aus einer tiefgezogenen Kunststoffolie besteht, daß das Oberteil (3) einen oberen Aufnahmeraum (8) für einen Beipackge­ genstand aufweist, dessen Öffnung dem Unterteil (2) zugewandt ist, daß der Auflagerand (6) die Öffnung des Unterteils (2) umgibt und die Folie (7) mit dem Aufla­ gerand (6) um die Öffnung herum verbunden ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (7) eine Alufolie ist.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Sicherung des Oberteils (3) in einer Schwenkstellung eine Verrastung (6, 10) mit dem Unter­ teil (2) ist.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß im Querschnitt die Länge des ge­ streckten Scharnieres (4) mindestens gleich der Dicke der Folie (7) ist.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Oberteil (3) den Auflagerand (6) des Unterteils (2) mit mindestens einer Wand (9) des oberen Aufnahmeraums (8) seitlich übergreift.
6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherung (6, 10) an einer übergreifenden Wand (9) des Oberteils (3) und dem übergriffenen Auflagerand (6) des Unterteils (2) ausgebildet ist.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Oberteil (3) einen Anschlag (11) zum Abstützen am Auflagerand (6) des Unterteils (2) hat.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (11) an einem der Anlenkung (4) gegen­ überliegenden länglichen Abschnitt des Auflagerandes (6) abgestützt ist.
9. Behälter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich­ net, daß der Anschlag ein im oberen Aufnahmeraum (8) des Oberteils (3) ausgebildeter erster Absatz (11) ist.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß in der Folie (7) eine Schwächungs­ linie (14) zum Abgrenzen einer eindrückbaren Folienöff­ nung (13) für eine Teilchenabgabe ausgebildet ist, und daß das Oberteil (3) eine etwa in der Folienebene an­ geordnete, die Folienöffnung (13) verschließende Deckfläche (12) hat.
11. Behälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckfläche an der Unterseite eines im oberen Auf­ nahmeraum (8) des Oberteils (3) ausgebildeten zweiten Absatzes (12) angeordnet ist.
12. Behälter nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich­ net, daß die Schwächungslinie (14) zwischen zwei von­ einander beabstandeten Stellen des Auflagerandes (6) verläuft.
13. Behälter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie (14) zwischen zwei Stellen des Auflagerandes (6) mit einer zwischenliegenden Ecke verläuft.
14. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Oberteil (3) mittels eines Film­ scharnieres (4) an den Auflagerand (6) angelenkt ist.
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