DE10304689B4 - Verfahren zur Herstellung eines als Ablageschale in eine Türinnenverkleidung einsetzbaren kastenartigen Gegenstands mittels Formwerkzeugen - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Herstellung eines als Ablageschale (1) in eine Türinnenverkleidung (2) einsetzbaren kastenartigen Gegenstands (3) mit einem Boden (4) und Seitenwänden (5, 5') mittels Formwerkzeugen, wobei die Seitenwände (5), ausgenommen die eine Seitenwand (5'), ein Teil bildend hergestellt werden, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: a) Herstellung eines die Abmessungen des kastenartigen Gegenstands (3) aufweisenden Formteils (F) in den Formwerkzeugen, wobei das Formteil (F) den Boden (4) und die Seitenwände (5), ausgenommen eine Seitenwand (5'), des kastenartigen Gegenstands (3) enthält sowie über ein Filmscharnier (7) schwenkbar damit verbundenen ein Flachteil (6) mit den Abmessungen der einen Seitenwand (5'), b) Entfernen des Formteils (F) aus dem Formwerkzeug, c) Schwenken des Flachteils (6) um das Filmscharnier (7) in seine endgültige Stellung als die eine Seitenwand (5'), d) Arretieren des Flachteils (6) in dieser Stellung, wobei die Arretierung des Flachteils (6) an Kanten der Seitenwände (5, 5') durch Verclipsung (20) erfolgt. e) Zusammenfügen des kastenartigen Gegenstandes (3) mit der Türinnenverkleidung (2), wobei eine Einhakleiste (30) der einen Seitenwand (5') unter eine obere Kante (31) der Türinnenverkleidung (2) geschoben wird und mit dieser verhakt, und dass die eine Seitenwand (5') zur Herstellung von Verclipsungen (Rastnase 20) mit der Türinnenverkleidung (2) geformt ist oder dass die eine Seitenwand (5') derart geformt wird, dass sie zur Herstellung örtlicher Schweißverbindungen mit der Türinnenverkleidung (2) geeignet ist, wobei die Verbindungen derart ausgelegt werden, daß sie einen schubfesten Zusammenhang zwischen der einen Seitenwand (5') und der Türinnenverkleidung (2) sicherstellen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Kastenartige Gegenstände sind in einem Formwerkzeug schwierig zu formen. Sie haben in der Regel fünf Begrenzungswände, nämlich vier Seitenwände und einen Boden. Die Seitenwände können auch gekrümmt ineinander übergehen. Die Zahl der Seitenwände kann auch größer als vier sein; mindestens drei sind aber erforderlich. Insbesondere bei Seitenwänden, die infolge von Wölbungen gleichsam Hinterschnitte bilden, macht die Gestaltung der Formwerkzeuge Schwierigkeiten.
- Die
DE 29 902 601 U1 beschreibt eine Tasche für einen Fahrzeuginnenraum. Die Tasche kann durch ein eingebrachtes Filmscharnier reversibel geklappt werden und ist in der Nichtgebrauchsstellung flächenbündig in die Türinnenverkleidung integriert. Die Tasche ist einstückig gefertigt und auf der Türinnenverkleidung befestigt. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Herstellungsverfahren für einen kastenförmigen Gegenstand, einsetzbar als Ablageschale für eine Türinnenverkleidung für ein Kraftfahrzeug, zu schaffen, bei dem die Schwierigkeit, die Ablageschale in einem einfachen Formwerkzeug zu formen, vermieden wird. Das Herstellungsverfahren sollte außerdem einfacher und kostengünstiger als bisher sein. Einschränkungen hinsichtlich der Formgebung (Design) des Gegenstands sollten dabei ebenfalls vermieden werden.
- Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1, vorteilhafte Ausgestaltungen und Anwendungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
- Der wesentliche Vorteil der Erfindung liegt in der einfachen Formbarkeit von kastenartigen Gegenständen mittels Formwerkzeugen. Da zuerst ein in Querrichtung offenes „balkonartiges” Bauteil geformt wird, das erst in einem zweiten Schritt durch Umklappen bzw. Umbiegen des Flachteils zu einem dreidimensionalen, in Querrichtung geschlossenen, Bauteil wird, kann ein einfaches Formwerkzeug für den Herstellungsprozeß verwendet werden. Bestandteile des Formwerkzeugs können nämlich hierbei in Querrichtung bewegt werden. Gegenüber der getrennten Herstellung der einen Seitenwand bietet die erfindungsgemäße, durch das Filmscharnier gegebene Einteiligkeit den Vorteil, daß besondere Positionierungsmaßnahmen für diese Seitenwand entfallen. Auch erübrigen sich im Bereich des Filmscharniers Schweißverbindungen. Die Folge sind reduzierte Investitionskosten.
- Ein weiterer Vorteil gegenüber der separaten Lösung ist die Reduzierung der Anzahl der Bauteile. Bedingt dadurch sinken auch Logistikkosten, Verwaltung und Handling. Auch mögliche Montagefehler werden verringert.
- Durch die einfachere Formbarkeit erhöhen sich die Möglichkeiten in der Oberflächengestaltung und der Teileausschuß sinkt.
- Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Ablageschale in einer Türinnenverkleidung im Folgenden an der Zeichnung erläutert. In dieser zeigen
-
1 das Herstellungsverfahren in drei Teilschritten und -
2 einen entsprechenden Teilquerschnitt durch den fertigen Gegenstand. -
1 zeigt in drei Teilschritten das Verfahren zur Herstellung eines als Ablageschale1 hinter einer Türinnenverkleidung2 dienenden kastenartigen Gegenstands3 :
Gemäß1.1 wird zunächst ein Formteil F hergestellt, das in balkonartiger Anordnung einen Boden4 und Seitenwände5 des späteren kastenartigen Gegenstands3 sowie ein Flachteil6 enthält, das über ein Filmscharnier7 mit seiner Schwenkachse8 schwenkbar mit dem Boden4 verbunden ist. Infolge des Fehlens der einen Seitenwand5' während der Formgebung sind parallel zum Boden4 gerichtete Ein- und Ausfahrbewegungen des nicht dargestellten, da einen einfachen, bekannten Aufbau besitzenden Formwerkzeugs möglich. Die Seitenwände5 können demgemäß auch unter Bildung von Hinterschnitten geformt sein. Zur Herstellung des kastenartigen Gegenstands3 wird nunmehr das Flachteil6 um die Schwenkachse8 des Filmscharniers7 in Richtung des Pfeils9 nach oben geschwenkt; es bildet nun die eine Seitenwand5' (1.2 und1.3 ). Weiterhin befinden sich an abgewinkelten Teilen10 der Seitenwände5 Schlitze11 und an den seitlichen Enden12 des Flachteils6 Schlitze13 . -
1.2 verdeutlicht, daß das Flachteil6 somit zur vierten Seitenwand5' des kastenartigen Gegenstands3 wurde. Dadurch entsteht die Ablageschale1 . Vorteilhafterweise wird in den Punkten20 das Flachteil6 mit dem abgewinkelten Teil10 der Seitenwand5 verclipst, damit das unter Spannung stehende Filmscharnier7 den kastenartigen Gegenstand3 nicht wieder auseinanderbiegt. Die Schlitze11 des abgewinkelten Teils10 und die Schlitze13 des Flachteils6 sind vorteilhafterweise so positioniert, daß die Schlitze11 und13 nach dem Schwenken des Flachteils6 um das Filmscharnier7 übereinander liegen und einen gemeinsamen Schlitz21 durch den kastenartigen Gegenstand3 bilden. An der Unterkante22 befinden sich ebenfalls entlang des Filmscharniers7 Schlitze23 , die allerdings nur im Schnitt der2 zu sehen sind. -
1.3 zeigt den kastenartigen Gegenstand3 , wie er in seiner Funktion als Ablageschale1 mit der Türinnenverkleidung2 zusammengefügt wird. Der kastenartige Gegenstand3 besitzt dafür am oberen Ende der hochgeklappten Seitenwand5' eine Einhakleiste30 und die Türinnenverkleidung3 weist eine Kante31 auf. In diesem Ausführungsbeispiel erfolgt die Zusammenfügung, wie in2 im Detail dargestellt, indem die Einhakleiste30 des kastenartigen Gegenstands3 unter die Kante31 der Türinnenverkleidung2 geschoben und verrastet wird. Um den kastenartigen Gegenstand3 fest mit der Türinnenverkleidung2 zu verbinden, befinden sich an dieser diverse Rastnasen32 , die beim Zusammenfügen in die Schlitze21 und23 gesteckt werden. In einer bevorzugten und besonders formstabilen Ausführungsform werden auf die Rastnasen32 Schweißpunkte gesetzt, so daß die Türinnenverkleidung2 schubfest mit dem kastenartigen Gegenstand3 verbunden ist. - Betrachtet man
2 , die ein Schnitt durch die1.3 ist, so erkennt man das Türinnenblech40 und bei2 die Türinnenverkleidung. Die Ablageschale1 ist in diesem Ausführungsbeispiel mit einer Einlegematte41 ausgestattet. Dabei kann es sich, wie hier angenommen, um ein zusätzliches Teil handeln; die Einlegematte41 kann jedoch auch beispielsweise in einem Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren zusammen mit der jeweiligen Ablageschale1 in einem Werkzeug hergestellt werden. In die Ablageschale1 ist hier eine Flasche42 eingesetzt. Hier sind das Flachteil6 und damit die eine Seitenwand5' mit Versteifungsrippen43 , die Seitenwände5 mit Versteifungsrippen44 und die Türinnenverkleidung3 mit Versteifungsrippen45 ausgerüstet. Statt der möglichen punktuellen Verschweißung der Versteifungsrippen43 mit den Versteifungsrippen45 wird in diesem Ausführungsbeispiel die Einhakleiste30 der einen Seitenwand5' unter die obere Kante31 der Türinnenverkleidung3 geschoben und mit dieser verhakt. Um das Einführen der Einhakleiste30 unter die Kante31 zu erleichtern, befindet sich an der Türinnenverkleidung3 eine Gleitrippe46 . - Würde man in Abweichung von der Erfindung das balkonartige Formteil F und die eine Seitenwand
5' als getrennte Bauteile herstellen, wären zusätzliche Justier- und -Verbindungsschritte erforderlich. - Mit der Erfindung ist also ein gattungsgemäßes Herstellungsverfahren für einen kastenartigen Gegenstand geschaffen worden, das mit einem einfachen Formwerkzeug arbeitet. Es erfolgt keine Beeinträchtigung der Designmöglichkeiten. Die Bauteilsteifigkeit wird gleichzeitig beibehalten.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Ablageschale
- 2
- Türinnenverkleidung
- 3
- kastenartiger Gegenstand
- 4
- Boden
- 5, 5'
- Seitenwände
- 6
- Flachteil
- 7
- Filmscharnier
- 8
- Schwenkachse
- 9
- Pfeil
- 10
- abgewinkelter Teil der Seitenwand
5 - 11
- Schlitz
- 12
- seitliche Enden des Flachteils
6 - 13
- Schlitz
- 20
- Verclipsung
- 21
- Schlitz
- 22
- Unterkante
- 23
- Schlitz
- 30
- Einhakleiste
- 31
- Kante
- 32
- Rastnasen
- 40
- Türinnenblech
- 41
- Einlegematte
- 42
- Flasche
- 43
- Versteifungsrippen
- 44
- Versteifungsrippen
- 45
- Versteifungsrippen
- 46
- Gleitrippe
- F
- Formteil
Claims (4)
- Verfahren zur Herstellung eines als Ablageschale (
1 ) in eine Türinnenverkleidung (2 ) einsetzbaren kastenartigen Gegenstands (3 ) mit einem Boden (4 ) und Seitenwänden (5 ,5' ) mittels Formwerkzeugen, wobei die Seitenwände (5 ), ausgenommen die eine Seitenwand (5' ), ein Teil bildend hergestellt werden, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: a) Herstellung eines die Abmessungen des kastenartigen Gegenstands (3 ) aufweisenden Formteils (F) in den Formwerkzeugen, wobei das Formteil (F) den Boden (4 ) und die Seitenwände (5 ), ausgenommen eine Seitenwand (5' ), des kastenartigen Gegenstands (3 ) enthält sowie über ein Filmscharnier (7 ) schwenkbar damit verbundenen ein Flachteil (6 ) mit den Abmessungen der einen Seitenwand (5' ), b) Entfernen des Formteils (F) aus dem Formwerkzeug, c) Schwenken des Flachteils (6 ) um das Filmscharnier (7 ) in seine endgültige Stellung als die eine Seitenwand (5' ), d) Arretieren des Flachteils (6 ) in dieser Stellung, wobei die Arretierung des Flachteils (6 ) an Kanten der Seitenwände (5 ,5' ) durch Verclipsung (20 ) erfolgt. e) Zusammenfügen des kastenartigen Gegenstandes (3 ) mit der Türinnenverkleidung (2 ), wobei eine Einhakleiste (30 ) der einen Seitenwand (5' ) unter eine obere Kante (31 ) der Türinnenverkleidung (2 ) geschoben wird und mit dieser verhakt, und dass die eine Seitenwand (5' ) zur Herstellung von Verclipsungen (Rastnase20 ) mit der Türinnenverkleidung (2 ) geformt ist oder dass die eine Seitenwand (5' ) derart geformt wird, dass sie zur Herstellung örtlicher Schweißverbindungen mit der Türinnenverkleidung (2 ) geeignet ist, wobei die Verbindungen derart ausgelegt werden, daß sie einen schubfesten Zusammenhang zwischen der einen Seitenwand (5' ) und der Türinnenverkleidung (2 ) sicherstellen. - Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung eines kastenartigen Gegenstands (
3 ) mit vier Seitenwänden (5 ,5' ). - Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung eines kastenartigen Gegenstands (
3 ) mit drei Seitenwänden (5 ,5' ). - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in das kastenartige Bauteil (
3 ) im Bereich der einen Seitenwand (5' ) Schlitze (21 ,23 ) zur Aufnahme von Rastnasen (32 ) an der Türinnenverkleidung (2 ) eingeformt werden.
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- 2003-02-06 DE DE10304689.5A patent/DE10304689B4/de not_active Expired - Fee Related
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