DE4007287C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Motorbremse entsprechend
dem Gattungsbegriff des Patentanspruches.
Durch DE-OS 30 26 529 ist eine derartige Motorbremse bekannt,
bei der zwischen einem Nocken und einer Stößelstange eines
Auslaßventils einer luftverdichtenden Brennkraftmaschine ein
hydrauliches Gestänge vorgesehen ist. Das hydraulische Ge
stänge besteht aus einem Ventilstößel, der zugleich als Zylinder
ausgebildet ist. Der Zylinder nimmt einen Kolben auf, welcher
mit der Stößelstange zusammenwirkt. Der Zylinderraum zwischen
Kolben und Zylinder steht mit einer Regeleinrichtung in Verbin
dung, welche als Kolbenpumpe ausgeführt ist und beispielsweise
von einer Nockenwelle antreibbar ist. Der Weg des Kolbens im
Zylinder ist so begrenzt, daß bei Auflage des Ventilstößels auf
dem Grundkreis des Nockens durch Aufprägen eines Druckes von der
Kolbenpumpe her das Auslaßventil gerade soweit öffnet, um im
Motor-Bremsbetrieb während der Verdichtungsphase Luft abzublasen.
Während der normalen Ausschiebephase ist der Zylinderraum druck
los und das Auslaßventil öffnet allein durch Auflaufen des Stößels
auf den Nocken. Da der Zylinderraum beim Ausschieben drucklos ist,
wird die Kraft des Ventilstößels direkt durch Anschlag des Kolbens
auf dem Grund des Zylinders auf die Stößelstange übertragen. Um
Leckölverluste des hydraulischen Gestänges auszugleichen kann der
Zylinder über ein Rückschlagventil mit einem Schmierölkreislauf
verbunden werden.
Eine derartige Betätigung des Auslaßventils hat den Nachteil,
daß die hierfür erforderliche Kolbenpumpe relativ kostspielig
ist und einem Verschleiß unterliegt. Durch den komplizierten
Aufbau ist die Einrichtung auch störanfällig.
Nach DE-OS 33 00 763 wird vorgeschlagen, den Zylinderraum des
mit der Nockenwelle zusammenarbeitenden Kolbens über eine
Leitung mit einem steuerbaren Ventil zu verbinden, so daß die
Übertragung der Bewegung des Kolbens auf einen Ventilkolben
beliebig unterbrochen werden kann. Zur Ergänzung von Lecköl
verlusten kann das hydraulische Gestänge wiederum über ein
Rückschlagventil mit dem Schmierölkreislauf verbunden werden.
Ein hydraulisches Gestänge dieser Art beansprucht ein größeres
Bauvolumen, da die Zylinder und Kolben keine so kompakte Ein
heit bilden. Mangels dieser Einheit ist zwischen den Zylinder
räumen eine wenn auch kurze Verbindungsleitung notwendig,
welche zu einer größeren Trägheit Anlaß gibt.
Durch die DE-OS 39 39 934 wird vorgeschlagen, zwischen
einer Nockenwelle und einem Auslaßventil ein hydraulisches
Gestänge einzuschalten, wobei die Nockenwelle jeweils zwei
Erhebungen aufweist. Eine erste Erhebung dient dabei in
üblicher Weise dazu, daß Auslaßventil in der Ausschiebephase
zu öffnen. Eine zweite Erhebung kann das Auslaßventil auch in
der Verdichtungsphase anheben, um durch Drosselwirkung Brems
arbeit zu verrichten. Die Umschaltung von Normalbetrieb zu
Bremsbetrieb erfolgt durch die Aktivierung eines Magnetventils,
welches von einer Verbindungsleitung der Kolben des hydrau
lischen Gestänges abzweigt. Während des Zeitintervalls, in
dem das Magnetventil geschlossen ist, kann die zweite Erhe
bung des Nockens seine Bewegung auf das Auslaßventil über
tragen, so daß dieses auch während der Verdichtungsphase
etwas angehoben werden kann und durch Ausschiebearbeit Brems
arbeit verrichtet wird. Leckölverluste werden über ein Rück
schlagventil aus dem Schmierölkreislauf ergänzt. Dadurch,
daß der vom Nocken betätigte Kolben und der Kolben des Aus
puffventils getrennt sind und über eine längere Leitung
untereinander verbunden sind, gestalten sich diese Ventil
betätigungen konstruktiv relativ aufwendig. Durch die lange
Verbindungsleitung wird der Ventiltrieb träge, was seine
Anwendung bei Motoren mit hoher Drehzahl einschränkt.
Durch die DE-OS 28 32 542 ist es ferner bekannt, zwischen
einem Auslaßventil und einer Nockenwelle ein hydraulisches
Gestänge einzuschalten. Das hydraulische Gestänge besteht
im wesentlichen aus einem Stößel, welcher zugleich den Zylinder
für einen darin axial beweglichen Kolben bildet.
Der Kolben leitet seine Bewegung über eine Stößelstange
und einen Kipphebel an das Auslaßventil weiter. Die Bewegung
des Kolbens wird in Richtung Nockenwelle durch einen
ersten Anschlag und in Richtung Stößelstange durch einen
zweiten Anschlag begrenzt. Durch eine Feder wird der Kolben
gegen den zweiten Anschlag gedrückt. Der Zylinderraum
zwischen Stößel und Kolben wird über eine Bohrung mit
einem Absperrventil verbunden, so daß der Zylinderraum
mittels einer druckluftgeregelten Steuerung geöffnet oder
verschlossen werden kann. Ein auf der Nockenwelle angeordneter
Nocken weist zwei Erhebungen auf. Die größere Erhebung
dient der Öffnung des Auslaßventils im Auspufftakt.
Die kleinere Erhebung ist so bemessen, daß der Hub des
Stößels kleiner ist als das Spiel zwischen dem ersten
Anschlag und dem Kolben, so daß bei geöffnetem Zylinderraum
das Auslaßventil durch die kleinere Erhebung nicht
betätigt wird. Bei Betätigung der Motorbremse wird der
Zylinderraum durch die Steuerung verschlossen. Beim Anlauf
der kleineren Erhebung gegen den Stößel wird durch
den sich nun aufbauenden Hydraulikdruck der Kolben bewegt
und somit auch während des Verdichtungstaktes das Auslaßventil
geöffnet, so daß die verdichtete Luft abgeblasen
werden kann und Bremsarbeit verrichtet wird. Eine Feinregelung
der Motorbremse ist mit der druckluftgesteuerten
Betätigung der Steuerung nicht möglich. Die Steuerzeiten
des Auslaßventils werden ausschließlich vom Kurvenverlauf
der kleineren Nockenerhebung bestimmt, ein externer
Eingriff in die Ventilerhebung ist nicht möglich.
Auch kann die Motorbremse nicht in eine elektronische
Regelung einer Bremskraftmaschine einbezogen werden.
Ausgehend von einer Motorbremse gemäß dem Gattungsbegriff
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die aufwendige
und störanfällige Pumpe einzusparen und die Ansteuerung
der Auslaßventile während des Bremsbetriebes durch eine
zeitgemäße Elektronik flexibler zu gestalten.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruches 1.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Motorbremse be
steht gegenüber dem Stand der Technik vor allem darin, daß auf
die dort notwendige, durch die Nockenwelle angetriebene Hydrau
likpumpeneinheit zur Erzielung der Zusatzerhebung der Auslaß
ventile im Kompressionstakt verzichtet wird. Die hinsichtlich
Erhebungscharakteristik und Öffnungszeiten etwa gleichartige
Zusatzerhebung bei der erfindungsgemäßen Motorbremse wird durch
eine geänderte Auslaßnockenform und eine elektronische Regelung
mittels "schneller" Magnetventile, von denen je eines jedem Aus
laßstößels zugeordnet ist, dargestellt.
Die erfindungsgemäße elektronische Regelung wird gegenüber
derjenigen durch eine Hydraulikpumpeneinheit deshalb vor
teilhaft eingesetzt, da schnelle Magnetventile wegen der
weiten Verbreitung der Elektronik auch im Motorenbau in
zwischen preisgünstig hergestellt werden und zuverlässig
arbeiten. Zur Darstellung der Steuerstrom-Impulse können
die für die serienmäßig geplante, vollelektronische Diesel
regelung ohnehin notwendigen Steuergeräte und Leistungs
stromverteiler entsprechend angepaßt werden, so daß hierfür
keine nennenswerten Zusatzkosten entstehen. Gegenüber der
Steuerung mittels Hydraulikpumpeneinheit sind als weitere
Vorteile Vereinfachung durch geringere Anzahl bewegter
Teile, die Möglichkeit auf außenliegende Hochdruckleitungen
zu verzichten, und eine größere Flexibilität hinsichtlich
Gestaltung der Auslaß-Steuerzeiten während der Zusatzerhe
bung, zu nennen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung kann dem An
spruch 2 entnommen werden.
Der hydraulische Ventilspielausgleich stellt sicher, daß
auch bei Sitzeinschlag des Auslaßventiles oder Verschleiß
des Ventilantriebes die exakten Auslaßventil-Steuerzeiten
unverändert beibehalten werden, so daß die Funktion im Normal-
oder Motor-Bremsbetreib, unabhängig vom Verschleißzustand,
gewährleistet ist. Durch das fehlende Ventilspiel erübrigen
sich die üblichen Nockenrampen am Beginn und Ende des Nocken
hubes zur Überwindung des Ventilspielbereiches. Hierdurch ist
es möglich, die Sektoren des Nockens, welche dem Entleeren und dem Füllen
des Zylinderraumes dienen, so groß auszu
führen, daß für den Vorgang des Entleerens und des Füllens
ausreichend Zeit verbleibt.
Eine vorteilhafte Steuerung für die Magnetventile ist durch
die Merkmale des Anspruches 3 gekennzeichnet.
Durch die Beaufschlagung der Magnetventile mittels eines
elektronisch arbeitenden Steuergerätes wird eine flexible
und trägheitsfreie Variation der Steuerzeiten des Auslaß
ventils erreicht.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung kann dem Unteranspruch 4
entnommen werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Zeichnungen
dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein hydraulisches Gestänge
mit parallel geschaltetem Magnetventil,
Fig. 2 einen Nocken mit einer zweiten Erhebung zur
Betätigung eines Auslaßventils im Motor-Brems
betrieb,
Fig. 3 ein Steuerdiagramm eines Ein- und Auslaßventils
im Motor-Bremsbetrieb, wobei die Ventilwege als
Funktion über dem Drehwinkel einer Kurbelwelle
aufgetragen sind.
Zur regelbaren Betätigung eines Auslaßventil 1 ist nach Fig. 1
zwischen einem Nocken 2 und einer Stößelstange 3 ein hydrau
lisches Gestänge 4 eingeschaltet. Dieses hydraulische Ge
stänge 4 besteht aus dem Ventilstößel 5, der zugleich die
Funktion eines Zylinders übernimmt, und einem Kolben 6, der in
axialer Richtung beweglich, aber durch erste und zweite Anschläge
7a und 7b in seiner Bewegung begrenzbar ist. Im Kolben 6 wiederum
ist ein Ausgleichskolben 8 angeordnet, welcher die Bewegung des
Kolbens 6 auf die Stößelstange 3 überträgt. Zwischen dem Kolben 6
und dem Ventilstößel 5 ist eine Druckfeder 9 eingeschaltet, welche
den Kolben 6 in Ausgangslage hält. Der durch den Ventilstößel 5
und dem Kolben 6 eingeschlossene Zylinderraum 10 ist über eine
kurzgehaltene Verbindungsleitung 11 mit einem Magnetventil 12
verbunden, wobei die Verbindungsleitung 11 wiederum bei geöff
netem Magnetventil 12 mit einem Motor-Schmierölkreislauf 13 in
Kommunikation steht.
Zum Ausgleich des unvermeidbaren Verschleißes kann im Ventiltrieb
als hydraulisch wirkender Ventilspielausgleich der Ausgleichs
kolben 8 vorgesehen werden, der eine Bohrung 14 aufweist, welche
es gestattet, einen Zylinderraum 15 zwischen Kolben 6 und Aus
gleichskolben 8 mittels einer Ausgleichsleitung 16 mit dem Motor-
Schmierölkreislauf 13 zu verbinden. Durch ein mit einer Feder 17
belastetes Ventil 18, welches als Kugel ausgebildet sein kann,
wird die Bohrung 14 verschlossen, bzw. kann Öl über die Aus
gleichsleitung 16 nachgesaugt werden.
Zur Ansteuerung des Auslaßventils 1 wird der Nocken 2 mit
einer ersten und zweiten Erhebung 2a und 2b versehen, wobei
die erste Erhebung 2a die normale Öffnung des Auslaßventils 1
während der Ausschiebephase bewerkstelligt und die zweite
Erhebung 2b dem Öffnen des Auslaßventils 1 in der Verdich
tungsphase bei Motor-Bremsbetrieb vorbehalten ist.
Die Ansteuerung des Magnetventils 12 übernimmt ein Steuer
gerät 19, welches elektronisch arbeitet und das seine zu
verarbeitenden Signale von mindestens einem Geber erhält, der
als Sensor 20 ausgebildet ist, und auf induktiver Basis ar
beitet. Es können natürlich auch - wie in Fig. 1 dargestellt -
zwei Sensoren 20 und 21, oder mehrere vorgesehen werden, welche
um einen bestimmten Winkel versetzt an der Peripherie eines mit
Zahnkranz 22 versehenen Schwungrades 23 angeordnet sind. An Stelle
des Schwungrades 23 kann auch ein Nockenwellenzahnrad vorgesehen
werden. Die von den Sensoren 20 und 21 kommenden Spannungsimpulse
werden im Steuergerät 19 derart aufbereitet, daß daraus die
Stellung des Nockens 2 und dessen zweiter Erhebung 2b erkannt
wird und die nachfolgend unter Fig. 2 beschriebenen Winkelbe
reiche α1 bis α6 bestimmt werden. Die im Steuergerät 19
aufbereiteten Impulse werden einem Solenoid 24 des Magnetventils
zugeführt.
Bei einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine ist jedem Auslaßven
til 1 ein schnelles Magnetventil 12 zugeordnet. Das Steuergerät 19
ist über die Geber 20 oder 21 in der Lage, die Stellung aller
Nocken zu bestimmen.
Zur Einleitung des Motor-Bremsbetriebes wird das Steuerge
rät 19 durch einen Schalter 25 aktiviert, wobei dieser
Schalter 25 ein- oder zweistufig sein kann, so daß die
Motorbremse abgestuft betätigbar ist. In erster Stufe wird
lediglich eine hier nicht dargestellte Drossel in einem
Auspuffrohr geschlossen, in zweiter Stufe bei höherem Bedarf
an Bremsleistung wird auch das Magnetventil 12 angesteuert, um
das Auslaßventil 1 auch während der Verdichtungsphase soweit zu
öffnen, daß Ausschiebearbeit verrichtet wird, um dadurch die
Bremsleistung zu steigern. Die Reihenfolge der abgestuften
Motorbremse kann natürlich in Anpassung an die gewünschte
Bremsleistung auch umgekehrt sein.
Im weiteren soll auf die Wirkungsweise näher eingegangen
werden.
Im Motorbetrieb ist das Magnetventil 12 permanent geöffnet und
damit die elektronische Regelung gänzlich inaktiv. Während der
Ausschiebephase hebt die erste Erhebung 2a des Nockens 2 den
Ventilstößel 5 an. Da das Magnetventil 12 geöffnet ist kann im
Zylinderraum 10 kein Druck aufgebaut werden. Erst wenn der erste
Anschlag 7a im Ventilstößel 5 auf den Kolben 6 trifft, überträgt
sich die Bewegung des Ventilstößels 5 auf den Kolben 6 und über
den zweiten Anschlag 7b auf die Stößelstange 3, welche das Aus
laßventil 1 öffnet. Bei weiterer Drehung des Nockens 2 schließt
das Auslaßventil 1 wieder. Das Auflaufen des Ventilstößels 5 auf
die zweite Erhebung 2b des Nockens 2 bleibt ohne Wirkung, da sich
wegen des geöffneten Magnetventils 12 im Kolbenraum 10 kein Druck
aufbauen kann und der Hub h des Stößels als Folge der zweiten Er
hebung 2b gleich der freien Weglänge s zwischen dem ersten An
schlag 7a des Ventilstößels 5 und dem Kolben 6 ist. Das Auslaß
ventil 1 öffnet somit nur durch die erste Erhebung 2a zum Aus
laßtakt.
Wenn auf Motor-Bremsbetrieb umgeschaltet werden soll, betätigt
man den Schalter 25 und aktiviert damit über das Steuergerät 19
das Magnetventil 12, welches während der Anhebung des Stößels 5
durch die zweite Erhebung 2b geschlossen ist, so daß die Be
wegung des Ventilstößels 5 hydraulisch auf den Kolben 6 über
tragen wird, der das Auslaßventil 1 unter Zwischenschaltung der
Stößelstange 3 während der Verdichtungsphase geringfügig öffnet,
so daß durch die Drosselwirkung des Auslaßventils 1 zusätzliche
Bremsarbeit durch Vernichtung der Kompressionsarbeit zu ver
richten ist. Im Bereich eines Winkels 5 (Fig. 2) der zweiten
Erhebung 2b öffnet das Magnetventil 12 wieder, so daß der hy
draulische Schluß zwischen Ventilstößel 5 und Kolben 6 unter
brochen ist und das Auslaßventil 1 schließt, um erst wieder
im Bereich 1 zu öffnen. Der Schalter 25 kann auch zweistufig
ausgeführt sein, so daß in einer ersten Stufe nur die normale
Auspuffbremse betätigt wird und in einer zweiten Stufe zusätzlich
die hydropneumatische Bremse bzw. umgekehrt. Die Bremsleistung
kann somit abgestuft werden.
Einen erfindungsgemäßen Nocken mit einer zweiten Erhebung zeigt
die Fig. 2. Der Nocken 2 wird in Sektoren mit den Winkeln α1
bis α6 eingestellt. Ein Sektor mit Winkel α1 dient mit
seiner ersten Erhebung 2a der Ventilöffnung in der Ausschiebe
phase. Ein Sektor mit Winkel α2 erfüllt die Aufgabe, den
Zylinderraum 10 aufzufüllen. Ein Sektor mit Winkel α3 gibt
dem Magnetfeld 12 (Fig. 1) im Motor-Bremsbetrieb Zeit zum
Schließen. Die zweite Erhebung 2b beginnt in einem Sektor mit
Winkel α4. Während des Winkels α4 ist das Magnetventil 12
(Fig. 1) geschlossen und das Auslaßventil 1 öffnet in der
Verdichtungsphase, so daß zusätzlich zur Ausschiebephase Brems
arbeit verrichtet werden kann. Ein Sektor mit Winkel α5
gibt dem Magnetventil Zeit zur Öffnung. Ein anschließender
Sektor mit Winkel α6 dient dem Ausschieben des Öls aus dem
Zylinderraum 10.
In Fig. 3 sind Kolben- und Ventilweg über dem Kurbelwinkel
aufgetragen wiedergegeben. Die Ventilöffnungskurve des Aus
laßventils ist mit A bezeichnet. Im normalen Motorbetrieb
öffnet das Auslaßventil zwischen dem unteren Totpunkt-UT
und einem Gaswechsel-GOT. Bei Betätigung der Auspuff-Motor
bremse wird in dieser Phase Ausschiebearbeit gegen eine
Drossel in der Auspuffleitung verrichtet.
Bei zusätzlicher Aktivierung des Magnetventils 12 (Fig. 1)
wird durch die zweite Erhebung 2b des Nockens 2 das Auslaß
ventil 1 außerdem zwischen dem unteren Totpunkt-UT und einem
Zünd-ZOT geöffnet, so daß in dieser Phase durch die Drossel
wirkung des nur wenig geöffneten Auslaßventils 1 weitere
Ausschiebearbeit verrichtet und Kompressionsarbeit vernichtet
wird, und die Bremsleitung zusätzlich zur Bremsleitung der
bekannten Auspuffbremse erhöht wird.
Claims (4)
1. Motorbremse für luftverdichtende Brennkraftmaschinen, be
stehend aus einem zwischen einem Nocken und einem Auslaß
ventil angeordneten hydraulischen Gestänge, das
über eine Verbindungsleitung mit
einer externen Regeleinrichtung und einem Leckölausgleich
von einem Motor-Schmierölkreislauf her in Verbindung steht,
wobei die Brennkraftmaschine über eine Drosselklappe im Aus
puffrohr verfügt, welche bei Betätigung der Motorbremse
die Auspuffleitung zusammen mit der Aktivierung der Regel
einrichtung teilweise versperrt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regeleinrichtung als ein schnelles Magnetventil (12)
ausgebildet ist, daß dieses Magnetventil von mindestens einem
Sensor (20) ansteuerbar ist, wobei die Signale dieses Sensors
(20) unter Zwischenschaltung eines Steuergerätes (19) an ein
Solenoid (24) des Magnetventils (12) weitergeleitet werden,
derart, daß das Magnetventil (12) bei Betätigung der Motor
bremse während eines bestimmten Intervalles beim Anheben eines
Ventilstößels (5) durch eine zweite Erhebung (2b) des Nockens
(2) in der Verdichtungsphase des Motors geschlossen ist, wobei
sich das Intervall durch Verarbeitung der aus Nockenstellung
und Nockenwellendrehzahl gebildeten Signale des Sensors (20)
im Steuergerät (19) ergibt, und daß der Nocken (2) in mehrere
Sektoren aufgeteilt ist, derart, daß ein Sektor mit Winkel α2
dem Auffüllen eines Zylinderraumes (10) im Ventilstößel (5) des hydraulischen Gestänges (4) dient, daß ein
Sektor mit Winkel α3 das Schließen des Magnetventils (12)
einleitet, daß ein Sektor mit Winkel α4 die zweite
Erhebung (2b) des Nockens aufweist, während in einem Sektor mit Winkel α5
das Magnetventil (12) wieder öffnet, und daß in einem Sektor
mit Winkel α6 ein Zylinderraum (10) im Ventilstößel (5) ent
leert wird.
2. Motorbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
hydraulische Gestänge über einen hydraulisch wirkenden
Ventilspielausgleich, gebildet aus einem Ausgleichskolben (8),
verfügt, welcher koaxial im Kolben (6) des hydraulischen
Gestänges (4) angeordnet ist, wobei der Ausgleichskolben (8)
zwischen den Kolben (6) und der Stößelstange (3) eingeschoben
ist, daß ein zwischen Kolben (6) und Ausgleichskolben (8)
befindlicher Zylinderraum (15) über eine Bohrung (14) mit dem
Motorschmiersystem verbindbar ist, und daß diese Bohrung (14)
über ein federbelastetes Ventil (18) absperrbar ist.
3. Motorbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sensor (20) an der Peripherie eines Zahnkranzes eines Schwung
rades (23) oder einem Nockenwellenzahnrad gegenüberliegend
angeordnet ist, wobei der Sensor (20) auf induktiv wirkender
Basis aufgebaut ist und seine Spannungsimpulse einem Steuer
gerät (19) zur Aufarbeitung zugeführt werden, und daß das
Steuergerät (19) die Magnetventile (12) beaufschlagt.
4. Motorbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ferner ein zweites Magnetventil vorgesehen ist, welches zur
aufeinanderfolgenden Zuschaltung der Auspuffbremse vor
gesehen ist.
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