DE4004553C1 - - Google Patents
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
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- B22C1/00—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
- B22C1/16—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
-
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- B22C5/00—Machines or devices specially designed for dressing or handling the mould material so far as specially adapted for that purpose
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- B22C5/185—Plants for preparing mould materials comprising a wet reclamation step
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wiederaufbereiten
von Gießereisand.
Es ist bekannt, Gießereisand wie Quarzsand, Olivin-, Zirkon-,
Chromiterzsand und dergleichen mit organischen oder anorga
nischen Bindern naß, mechanisch, thermisch oder in kombinier
ter Form zu regenerieren. Ziel derartiger Regenerierungsver
fahren ist es, einen aufbereiteten Sand zu schaffen, der an
stelle oder wie Neusand wiedereingesetzt werden kann. Mit
dem Regenerieren sollen gleichzeitig die Umwelt gefährdenden
Stoffe des Gießereisandes eliminiert werden (VDG-Mappe mit
Vortragsunterlagen vom 19.3.1987 der VDG-Weiterbildung im Ver
ein Deutscher Gießereifachleute in Düsseldorf "Möglichkeiten
und Grenzen der Sandregenerierung" und Edwin Weller, Wetzlar
in DE-Z Gießerei 76, 1989, Nr. 10/11, S. 350-358.
Organisch gebundener Sand braucht im Regelfall nur thermisch
regeneriert zu werden, sofern er nicht basische, saure oder
andere störende Komponenten enthält, die weder zu verbrennen
noch zu verflüchtigen sind.
Anorganisch gebundener Mono- oder Mischsand, insbesondere
ursprünglich mit Bentonit beaufschlagter Sand muß thermisch
und mechanisch regeneriert werden, um einen wiedergebrauchs
fähigen Sand zu erzeugen.
Ein Nachteil dieser bekannten Verfahren besteht darin, daß
beispielsweise bei organischen Bindersystemen mit schlecht
oder nicht-eliminierbaren basischen oder sauren Komponenten
und insbesondere bei Mono- oder Mischsand mit anorganischen
Bindern das Regenerat gegenüber Neusand abweichende Eigen
schaften wie beispielsweise im pH-Wert, in der elektrischen
Leitfähigkeit, im Oolithisierungsgrad, im Schlämmstoffge
halt und dergleichen aufweist. Somit sind Eigenschaften der
artiger Regenerate vor allem bei Wiedereinsatz in der Kern
fertigung mehr oder minder beeinträchtigt. Herabgesetzte Ge
brauchseigenschaften solcher Regenerate ergeben sich vor al
lem bei der Anwendung als kunstharzgebundener Kernsand und
wirken sich in verminderter Festigkeit, reduzierter Verarbei
tungszeit der Sandmischungen, erhöhtem Binderverbrauch und
dergleichen aus.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein
Verfahren der oben umrissenen Art anzugeben, mit welchem ther
misch und/oder mechanisch regenerierter Sand so behandelt wird,
daß er anschließend ähnlich oder wie Neusand ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der or
ganische Bindemittel enthaltende Sand nach einem thermischen
Regenerieren bzw. der anorganische Bindemittel enthaltende
Sand nach einem thermischen und mechanischen Regenerieren in
Abhängigkeit seines nach dem Regenerieren durch einen Meßvor
gang bestimmten pH-Wertes mit
einer geeigneten Base oder Säure so neutralisiert wird, daß er
abschließend einen pH-Wert zwischen 6 und 8 aufweist.
Zweckmäßige Ausgestaltungen des Verfahrens ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Das Wesen des erfindungsgemäßen Vorschlages besteht also ins
besondere darin, beispielsweise die ursprünglich mit organi
schem und/oder anorganischem Binder (Bentonit) beaufschlag
ten Sandkörner wie Quarzkörner nach einer thermischen Behand
lung und einem mechanischen Nachreinigen zusätzlich naß zu
neutralisieren und nachzureinigen, um insbesondere seinen
pH-Wert und seine elektrische Leitfähigkeit den entsprechenden
Neusandwerten anzugleichen.
Durch die thermische und mechanische Behandlung wird z. B.
die organische Bindung weitgehendst verbrannt oder bei an
organischer Bindung z. B. der Ton oder Bentonit totgebrannt
und über die mechanische Reinigung weitgehendst vom Sand
korn abgelöst und ausgeschieden. Gemäß Erfindung werden die
so gewonnenen Regenerate anschließend in Behältern naß neu
tralisiert und gereinigt. Zum Unterstützen und Beschleunigen
des Prozesses erfolgt ein Umrühren bzw. Umwälzen des Gemi
sches in dem Behandlungsbehälter.
Besonders vorteilhaft können an 50- bis 100 g-Sandproben die
notwendigen Mengen an Neutralisationszusätzen durch Titrie
ren bestimmt werden, und zwar dann, wenn der Sand in seinem
thermischen und gegebenenfalls mechanischen Regenerierungszu
stand vorliegt.
Versuche haben überraschend gezeigt, daß z. B. bei Zugabe einer
geeigneten Säure als Neutralisator zu Regeneraten mit anorga
nischer Bindung eine schlagartige Trübung der wäßrigen Lösung
einsetzt. Offensichtlich wird durch die Neutralisation eine
leichte Ablösung noch an den Sandkörnern anhaftenden Staubes
oder Schlämmstoffes oder Binders bewirkt; dabei wird auch eine
eventuelle elektrostatische Bindung zwischen Körnern und Anhaf
tungen aufgehoben.
Nach dem Neutralisieren und gegebenenfalls einem Waschen und
abschließendem Trocknen zeigt der so behandelte Sand schon
gegenüber vorher unter dem Binokular ein deutlich sauberes
Aussehen und Eigenschaften, die dem Neusand gleich oder ähn
lich sind, wie sich die aus den folgenden Beispielen I und
II ergibt.
In der beigefügten Zeichnung ist schematisch eine Neutralisie
rung von regeneriertem Sand dargestellt.
Der bereits regenerierte Sand wird von einer Sandaufgabe 1
zwecks Gewichtseinstellung pro Charge über eine Bandwaage 2
in einen Neutralisierungsbehälter 3 geführt. Mit der Sandauf
gabe wird eine Neutralisierungslösung aus einem Vorratsbehäl
ter 4 über eine Pumpe 5 in den Neutralisierungsbehälter 3
gepumpt, kontrolliert über eine Füllstandsanzeige (nicht ge
zeigt). Während des Füllprozesses und der Neutralisierungs
dauer erfolgt im Behälter 3 mit einem schematisch dargestell
ten Rührwerk ein Rühren bzw. Umwälzen des Gutes. Nach erfolg
ter Neutralisierung wird die Lösung über eine Filterplatte 6,
eine Pumpe 7 und ein Filter 8 abgesaugt und in den Vorrats
behälter 4 rückgeführt. Eine Auffrischung der verbrauchten
Neutralisationslösung mittels Spül- oder Frischwasser und
Zugabe neuer Säure oder Base erfolgt unter Zwischenschaltung
eines Behälters 16. Nach dem Neutralisieren erfolgt ein Wa
schen und Reinigen des neutralisierten Regenerates durch Ein
leitung von Spüllösung aus einem Vorratsbehälter 13 in den Be
hälter 3 bei anhaltendem Rührprozeß. Danach wird das Sand-
Spülwassergemisch aus dem Behälter 3 über eine Pumpe 9 in ei
nen Zyklon 10 gepumpt. Im Zyklon 10 setzen sich Sand und schlamm
haltiges Wasser ab. Das Schlammwasser wird über eine Pumpe 11
in einem Filter 12 gereinigt und dann in den Vorratsbehälter
13 zurückgeführt. Dabei wird verbrauchtes Spülwasser mit Frisch
wasser aufgefüllt. Der abgesetzte, gereinigte und neutralisier
te Sand aus dem Zyklon 10 wird mit Hilfe eines Schwingtrock
ners 14 getrocknet und danach in einen Vorratsbunker 15 trans
portiert.
Das Neutralisieren und das Spülen bzw. Reinigen erfolgen ab
wechselnd in zwei jeweils geschlossenen Kreisläufen. Zwecks
neutraler Einstellung der Spüllösung können beispielsweise
beim Neutralisieren mittels Säure auch Basen zugegeben werden
und umgekehrt. Die Bandwaage kann über ein Verteilerband auch
mehrere Neutralisationsbehälter füllen, wobei auch mehrere
Zyklone im Einsatz sein können.
Aus Umweltgründen erfolgt das Neutralisations- und Reinigungs
verfahren in einem geschlossenen Kreislauf mit möglichst gerin
gem Wasserverbrauch. Die Neutralisationslösung wird nach abge
schlossener Reaktion aus dem Behälter zusammen mit den abgelö
sten Schlämmstoffanteilen abgezogen und anschließend zur Abschei
dung des Schlämmstoffes durch einen Filter geschickt. Erfor
derlichenfalls wird die gefilterte verbrauchte Neutralisations
lösung mit frischer Säure bzw. Base und Frischwasser oder Spül
wasser aufgefrischt und zur nächsten Behandlung z. B. über Zwi
schenbehälter immer wieder in den Kreislaufprozeß zurückgeführt.
Nachfolgend wird ein weiteres Beispiel eines anorganisch gebun
denen Mischsandes, dargestellt über Ausgangsaltsand, thermisch
und mechanisch hergestelltes Regenerat und dessen anschließen
de Neutralisation und Reinigung angegeben.
Dazu wird ein Festigkeitsvergleich an besonders empfindlich
reagierenden Cold-box-Kernsandmischungen der verschiedenen
Behandlungsstufen im Vergleich zu Neusand vorgenommen.
Vergleich der Biegefestigkeit in N/cm² an Cold-box
Sandproben:
Sandmischung:
30% Neusand, AFS ca. 60
70% therm.-mech. Regenerat
0,8% Kunstharz 352 T 14
0,8% Kunstharz 652 TEA 700
Sandmischung:
30% Neusand, AFS ca. 60
70% therm.-mech. Regenerat
0,8% Kunstharz 352 T 14
0,8% Kunstharz 652 TEA 700
Claims (10)
1. Verfahren zum Wiederaufbereiten von organische und/
oder anorganische Bindemittel enthaltendem Mono-/Mischgießerei
sand, dadurch gekennzeichnet, daß der
organische Bindemittel enthaltende Sand nach einem thermi
schen Regenerieren bzw. der anorganische Bindemittel ent
haltende Sand nach einem thermischen und mechanischen Rege
nerieren in Abhängigkeit seines nach dem Regenerieren durch
einen Meßvorgang bestimmten pH-Wertes mit einer geeigneten
Base oder Säure so neutralisiert wird, daß er abschließend
einen pH-Wert zwischen 6 und 8 aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der pH-Wert des Sandes nach dem Neutralisieren zwischen
6,8 und 7,5 eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sand nach dem Neutralisieren einem Naßreinigen und
einem anschließenden Trocknen unterworfen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Neutralisieren NH₄OH als Base bzw. Schwefelsäure
oder Flußsäure eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem nach dem Regenerieren basischen Sand zum Neutrali
sieren konzentrierte Schwefelsäure in einer Menge von 3 bis
50 ml pro kg Sand zugegeben wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem nach dem Regenerieren basischen Sand zum Neutrali
sieren konzentrierte Schwefelsäure in einer Menge von 8 bis
12 ml pro kg Sand zugegeben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem nach dem Regenerieren sauren Sand zum Neutralisieren
3 bis 40 ml 25%iger NH₄OH pro kg Sand zugegeben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem nach dem Regenerieren sauren Sand zum Neutralisieren
12 ml 25%iger NH₄OH pro kg Sand zugegeben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Neutralisieren und Reinigen in einem geschlossenen
Kreislaufsystem und abwechselnd in einem einzigen Behälter
durchgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Neutralisierungslösung nach Gebrauch durch
Filtrieren gereinigt und nach Auffrischen mit Spülwasser
in dem Neutralisierungsverfahren wiederverwendet wird.
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