DE4004393A1 - Verfahren sowie rostkuehler zum kuehlen von heissem gut - Google Patents
Verfahren sowie rostkuehler zum kuehlen von heissem gutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren (entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruches 1) sowie einen Rostkühler
(gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruches 5) zum Kühlen
von heißem Gut.
Beim Betrieb von Rostkühlern sind auf der Oberfläche
des zu kühlenden Gutes vielfach rote (d. h. noch heiß
glühende) Stellen oder Streifen zu beobachten, deren
Ursache in einer ungenügenden Kühlung dieser Bereiche
der Kühlgutschicht liegt.
Wird das im vorgeschalteten Brennaggregat gebrannte Gut
auf den Rostkühler abgeworfen, so fallen vielfach die
gröberen Stücke überwiegend auf die eine Seite des Ro
stes und die feineren auf die andere Seite. Da die
Luftdurchlässigkeit einer grobkörnigen Schüttung größer
als die einer feinkörnigen ist und sich der Kühlluft
strom den Weg des geringsten Widerstandes durch die
Schüttung sucht, wird im Rostkühler das feinere Gut
vielfach nur ungenügend gekühlt. Auf der anderen Seite
wird eine längere Zeit benötigt, um die groben Stücke
bis zum Kern durchzukühlen.
Beim Betrieb eines Rostkühlers ist weiterhin zu beach
ten, daß nicht nur das zugeführte heiße Gut ausreichend
gekühlt werden soll, sondern daß es darüber hinaus dar
auf ankommt, dem heißen Gut schnell möglichst viel
Wärme zu entziehen, die über die dadurch aufgeheizte
Kühlluft dem vorgeschalteten Brennaggregat wieder zuge
führt wird. Die Güte eines Kühlers wird daher in erster
Linie an seinem Rekuperationsgrad gemessen, der ein Maß
für diesen Wärmerückgewinn darstellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
(ensprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1) sowie
einen Rostkühler (gemäß dem Gattungsbegriff des Anspru
ches 5) so auszubilden, daß ein im Vergleich zum Stand
der Technik wesentlich verbesserter Rekuperationsgrad
erreicht und damit auch die Kühlgutaustrittstemperatur
weiter abgesenkt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale der Ansprüche 1 und 5 gelöst. Zweckmä
ßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Schichtbe
reiche der Kühlgutschicht, die eine höhere Temperatur
als die umgebenden Schichtzonen aufweisen, durch im
pulsweise zugeführte Kühlluftstöße zusätzlich gekühlt
und umgeschichtet. Diese impulsweise zugeführten Kühl
luftstöße überlagern sich somit dem üblichen Kühlluft
strom, der die Schicht quer zu ihrer Bewegungsrichtung
ständig durchsetzt.
Durch die impulsweise zugeführten Kühlluftstöße erfolgt
somit zum einen eine zusätzliche Kühlung besonders hei
ßer Bereiche der Kühlgutschicht und damit eine sehr er
wünschte Vergleichmäßigung des Temperaturprofiles quer
zur Bewegungsrichtung der Schicht. Zum andern wird
durch diese impulsweise zugeführten Kühlluftstöße auch
eine stark mechanische Bewegung der hiervon berührten
Schichtbereiche und ein Umschichten der in diesen Be
reichen befindlichen Gutpartikel erreicht. Auf diese
Weise wird auch grobes und feines Gut, das bei der Auf
gabe auf die Kühlfläche mehr oder weniger separiert
wurde, wieder miteinander vermischt, so daß die
Luftdurchlässigkeit der Schicht vergleichmäßigt wird
und der die Schicht ständig durchsetzende Kühlluftstrom
in weitgehend gleichmäßiger Verteilung die ganze
Schicht durchströmt.
Diese und weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus
der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung ver
anschaulichten Ausführungsbeispieles hervor. Es zeigen
Fig. 1 eine Perspektivansicht eines Teiles eines
erfindungsgemäßen Rostkühlers,
Fig. 2 und 3 Schnitte (längs der Linien II.2 bzw.
III.3) durch den Rostkühler,
Fig. 2a und 3a zu den Schnittdarstellungen gemäß Fig. 2
und 3 gehörige Temperaturprofile.
Von dem in den Fig. 1 bis 3 in einem Teilausschnitt ver
anschaulichten Rostkühler sind ein Teil des Kühlerge
häuses 1, einige Rostplatten 2 und der Rostplattenträ
ger 3 dargestellt. Die Rostplatten 2 sind in Form eines
Stufenrostes angeordnet, wobei sich jeweils eine in
Längsrichtung des Pfeiles 4 bewegliche Rostplatte 2′
zwischen zwei feststehenden Rostplatten 2 befindet.
Der Rostplattenträger 3 enthält für die einzelnen Rost
platten 2, 2′ einen kastenförmigen Kühlluft-Zuführraum
5, der an der Unterseite eine düsenförmig ausgebildete
Einströmöffnung 5a aufweist.
Die über einen Ventilator 6 durch einen Stutzen 7 in
den Luftkammer 8 unterhalb des Rostplattenträgers 3
eingeführte Kühlluft (Pfeil 9) strömt einerseits
(Pfeile 10) durch die Einströmöffnungen 5a, die Kühl
luft-Zuführräume 5 und die Rostplatten 2, 2′ und ande
rerseits (Pfeile 11) zwischen benachbarten Kühlluft-Zu
führräumen 5 und damit auch zwischen benachbarten Rost
platten 2, 2′ in die Kühlgutschicht 12, die sie quer zu
ihrer Bewegungsrichtung (Pfeil 13) von unten nach oben
ständig durchsetzt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind unter
halb der den einzelnen Rostplatten 2, 2′ zugeordneten
Kühlluft-Zuführräume Düsen 14 angeordnet, die axial
(Achse 15) auf die Einströmöffnung 5a der zugehörigen
Kühlluft-Zuführräume 5 ausgerichtet sind. Diese Düsen
14 sind über Leitungen 16 mit darin angeordneten Ma
gnetventilen 17 mit einem Windkessel 18 verbunden, der
an einen Drucklufterzeuger 19 angeschlossen ist.
Die Luftkammer 8 ist nach unten durch einen Boden 20
abgeschlossen, der mit einer Austragsöffnung 21 für
durch den Rost hindurchfallendes Kühlgut versehen ist.
Oberhalb des von den Rostplatten 2, 2′ gebildeten Ro
stes befindet sich eine nur schematisch angedeutete
Einrichtung 22, mit der sich die an den einzelnen Be
reichen der Oberfläche der Kühlgutschicht 12 herr
schende Temperatur messen bzw. abtasten läßt. Die Ein
richtung 22 ist an eine Rechen- und Steuereinheit 23
angeschlossen, von der die Magnetventile 17 einzeln ge
steuert werden können.
Die Funktion des Rostkühlers nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist wie folgt:
Die Einrichtung 22 tastet die Oberfläche der Kühlgut
schicht 12 rastermäßig ab. Als Rastermaß kann bei
spielsweise die Größe einer Rostplatte 2, 2′ dienen.
Es werden zunächst alle Temperaturen einer Rostplatten
reihe (quer zur Förderrichtung - Pfeil 13 -) gemessen
und registriert. Dann wird diejenige Rostplatte in die
ser Reihe ermittelt, die die höchste Temperatur auf
weist, die somit eine höhere Temerpatur als die umge
benden Schichtzonen besitzt. Da der Grund für die hö
here Temperatur in einer schlechteren Durchlüftung die
ses Schichtbereiches zu suchen ist, erfolgt erfindungs
gemäß hier eine zusätzliche Kühlung und Umschichtung.
Zu diesem Zweck wird das Magnetventil 17 geöffnet, das
der unter der betrachteten Rostplatte befindlichen Düse
14 zugeordnet ist. Der genannte heiße Bereich der Kühl
gutschicht wird infolgedessen mittels eines impulsweise
zugeführten Kühlluftstoßes zusätzlich gekühlt und umge
schichtet.
Das schlagartig öffnende Magnetventil 17 läßt hierbei
aus dem Windkessel 18 und aus der Luftkammer 8 einen
Kühlluftstoß durch die Öffnungen in der betreffenden
Rostplatte 2, 2′ in die Schüttung eintreten, der eine
sofortige Materialumschichtung an dieser heißen Zone
bewirkt, wobei der mechanische Impuls noch durch die
Volumenzunahme der Luftmasse unterstützt wird, die sich
durch die spontane Erwärmung des impulsweise zugeführ
ten Kühlluftstromes ergibt.
Der beschriebene Vorgang wiederholt sich dann in der
folgenden Rostplattenreihe.
Üblicherweise enthält ein Rostkühler eine Rekuperati
onszone (aus der die Kühlluft nach Durchsetzen der
Kühlgutschicht einem dem Rostkühler vorgeschalteten
Brennaggregat zugeführt wird) und eine Nachkühlzone
(aus der die Kühlluft nach Durchsetzen der Kühlgut
schicht einem weiteren Wärmeverbraucher, etwa einer
Mahlanlage oder einem Trockner, zugeführt wird). Zweck
mäßig sind die zur impulsweisen Zuführung von Kühlluft
stößen dienenden Düsen 14 in der gesamten Rekuperati
onszone vorgesehen (die beispielsweise etwa ein Drittel
der gesamten Rostfläche umfaßt) .
Als Treibluft für die Düsen wird nur eine geringe Luft
menge benötigt, da der durch die Düsen 14 austretende
Treibluftstrahl aus der (unter Überdruck stehenden)
Luftkammer 8 weitere Kühlluft mitreißt, was in den
Fig. 2 und 3 durch die Pfeile 24 angedeutet ist.
Die Gesamtenergiebilanz des Rostkühlers wird durch die
erfindungsgemäß erzielte Verbesserung des Rekuperati
onsgrades sehr günstig.
Die Fig. 2a und 3a veranschaulichen ein typisches Tempe
raturprofil der in den Fig. 2 und 3 veranschaulichten
Schnitte. Im Längsschnitt (Fig. 2, 2a), d. h. in Förder
richtung des Rostes (Pfeil 13), zeigt sich vielfach
eine Materialanhäufung in der Zone, in der das auf den
Rostkühler aufgegebene Gut auf die Schüttung auftrifft.
Hier stellt sich infolgedessen eine hohe Temperatur
(max δ) ein, so daß bevorzugt die Schichtoberfläche in
diesem (quer zur Förderrichtung verlaufenden) Streifen
abgetastet wird. Fig. 3a läßt erkennen, daß sich in die
sem Streifen hoher Temperatur - quer zur Förderrichtung
betrachtet - erneut ein Maximum (max δ) ergibt, das
dann in der bereits erläuterten Weise zur Zuführung ei
nes zusätzlichen Kühlluftstoßes benutzt wird, um diesen
besonders kritischen Bereich verstärkt zu kühlen und
umzuschichten.
Für Anwendungsfälle mit einem über längere Zeiträume
annähernd gleichbleibenden örtlichen Temperaturprofil
der bewegten Schicht ist es erfindungsgemäß möglich,
die örtliche Verteilung der impulsweise zugeführten
Kühlluftstöße in Abhängigkeit von dem örtlichen Tempe
raturprofil der bewegten Schicht zu wählen und so lange
beizubehalten, bis sich das Temperaturprofil der beweg
ten Schicht um einen vorgegebenen Wert geändert hat.
So wird eine Drehrohrofenanlage in vielen Fällen immer
mit der gleichen Durchsatzleistung und der gleichen
Ofendrehzahl betrieben, so daß sich die Kornverteilung
im Rostkühler ebenfalls nicht wesentlich ändert. In ei
nem solchen Fall ist es denkbar, in einstellbaren
Taktzeiten gezielt einzelne oder mehrere Rostplatten
gleichzeitig oder nacheinander mit einem Kühlluftstoß
zu beaufschlagen, um eine gleichmäßige Durchlüftung der
Schüttung zu erreichen.
Die Taktsteuerung läßt sich unabhängig vom Einbauort
der Rostplatten beliebig programmieren. Die Energie
bilanz wird auch hier durch die Verbesserung des
Rekuperationsgrades günstig.
Schließlich besteht auch die Möglichkeit, nach opti
scher Beobachtung eine gezielte, punktuelle Stoßbelüf
tung von Hand auszulösen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Kühlen einer bewegten Schicht von hei
ßem Gut mittels eines die Schicht quer zu ihrer Be
wegungsrichtung ständig durchsetzenden Kühlgutstro
mes, dadurch gekennzeichnet, daß Schichtbereiche,
die eine höhere Temperatur als die umgebenden
Schichtzonen aufweisen, durch impulsweise zugeführte
Kühlluftstöße zusätzlich gekühlt und umgeschichtet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der Schichtoberfläche abgetastet
wird und Ort und Zeit der Zuführung der Kühlluft
stöße in Abhängigkeit von den durch die Abtastung
gewonnenen Temperaturmeßwerten gesteuert werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2 dadurch ge
kennzeichnet, daß die Temperatur der Schichtoberflä
che nacheinander jeweils in einem quer zur Bewe
gungsrichtung der Schicht verlaufenden Streifen ab
getastet und wenigstens der in dem abgetasteten
Streifen befindliche Schichtbereich höchster Tempe
ratur durch einen Kühlluftstoß zusätzlich gekühlt
und umgeschichtet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 für Anwendungsfälle mit
einem über längere Zeiträume annähernd gleichblei
benden örtlichen Temperaturprofil der bewegten
Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß die örtliche
Verteilung der impulsweise zugeführten Kühlluftstöße
in Abhängigkeit von dem örtlichen Temperaturprofil
der bewegten Schicht gewählt und so lange beibehal
ten wird bis sich das Temperaturprofil der bewegten
Schicht um einen vorgegebenen Wert geändert hat.
5. Rostkühler zum Kühlen von heißem Gut mittels eines
die Rostfläche und die darauf liegende Kühlgut
schicht von unten nach oben ständig durchsetzenden
Kühlluftstromes, enthaltend
- a) eine Rekuperationszone, aus der die Kühlluft nach Durchsetzen der Kühlgutschicht einem dem Rostkühler vorgeschalteten Brennaggregat zuge führt wird,
- b) sowie eine Nachkühlzone, aus der die Kühlluft nach Durchsetzen der Kühlgutschicht einem weite ren Wärmeverbraucher zugeführt wird, gekennzeichnet durch
- c) Einrichtungen zur impulsweisen Zuführung von Kühlluftstößen zu in der Rekuperationszone be findlichen Schichtbereichen, die eine höhere Temperatur als die umgebenden Schichtzonen auf weisen.
6. Rostkühler nach Anspruch 5, bei dem die Rostfläche
aus einzelnen Rostplatten (2, 2′) besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtungen zur impulswei
sen Zuführung von Kühlluftstößen durch über Magnet
ventile (17) einzeln ansteuerbare, den Rostplatten
(2, 2′) der Rekuperationszone zugeordnete Düsen (14)
gebildet werden.
7. Rostkühler nach Anspruch 6, bei dem der die Rost
platten (2, 2′) abstützende Rostplattenträger (3)
für die einzelnen Rostplatten (2, 2′) jeweils einen
kastenförmigen Kühlluft-Zuführraum (5) mit einer an
der Unterseite vorgesehenen, düsenförmig ausgebilde
ten Einströmöffnung (5a) aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die für die Zuführung der Kühlluft
stöße bestimmten Düsen (14) annähernd axial auf die
Einströmöffnung (5a) der zugehörigen Kühlluft-Zu
führräume (5) ausgerichtet sind.
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