DE4003879C1 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C7/00—Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
- C21C7/04—Removing impurities by adding a treating agent
- C21C7/064—Dephosphorising; Desulfurising
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- Materials Engineering (AREA)
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- Organic Chemistry (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Einblaspulver auf Kalkbasis mit einer
z. B. aus der US 41 42 887 bekannten Zusammensetzung aus CaO, CaF
und Al gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zum Feinen von Stahl,
welches ausgezeichnete Wasserbeständigkeit (Waterproof) und
Entschwefelungswirkung hat.
Es ist bekannt, daß Schwefel- und Sauerstoffeinschlüsse in Stählen
den Feinungsprozeß und die mechanischen Eigenschaften, wie die
Tieftemperaturzähigkeit, Ziehbarkeit usw., nachteilig
beeinflussen. Im allgemeinen müssen zur Verbesserung der
Stahlqualität Schwefel- und Sauerstoffeinschlüsse im Stahl so weit
wie möglich entfernt werden, und die Einschlußmorphologie muß
gesteuert werden. Kalkbasische Einblaspulver werden gewöhnlich bei
der Herstellung von Stahl zur Verbesserung der Reinheit, der
Einschlußmorphologie und der mechanischen Eigenschaften des Stahls
verwendet.
Gebrannter Kalk ist als Entschwefelungsmittel bekannt, hat stark
hygroskopische Eigenschaften und reagiert daher bereitwillig mit
atmosphärischer Feuchte. Feuchter gebrannter Kalk hat die folgenden
Nachteile:
- 1) die Fließfähigkeit des Pulvers ist schlecht, und daher entstehen Schwierigkeiten beim Einblasen, z. B. entstehen Brücken und damit Verstopfungen in den zum Blasen verwendeten Rohren;
- 2) der Feuchtegehalt des gebrannten Kalks zerfällt bereitwillig nach folgender Gleichung: H2O → 2H + O. Wenn der feuchte gebrannte Kalk in geschmolzenen Stahl eingeführt wird, erhöht er den Gehalt an H und O im Stahl und verschlechtert die Qualität des Stahls;
- 3) der erhöhte Sauerstoffgehalt verringert die Wirkung der Entschwefelung des Einblaspulver.
Um zu verhindern, daß gebrannter Kalk Feuchtigkeit aufnimmt, kann
er unmittelbar nach der Kalzinierung verwendet werden oder in einem
Trockenofen bei genügend hoher Temperatur vor dem Einblasen wieder
erhitzt werden. Das ist jedoch in den meisten Fällen schwierig
wegen der Probleme mit dazu erforderlichen Anlagen. Es ist daher
wünschenswert, ein kalkbasisches Einblaspulver zu schaffen, welches
keine Feuchte auch während längerer Lagerzeit, insbesondere in
einer Umgebung erhöhter Feuchtigkeit, aufnimmt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein kalkbasisches
Einblaspulver zu schaffen, welches ausgezeichnete Wasserresistenz
und Entschwefelungswirkung hat und sich somit zum Feinen von Stahl
eignet.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Pulver gelöst, das
aus mehr als 65% Kalziumoxid, von dem 5-7% durch Reaktion des
Kalziumoxids mit Kohlendioxid in CaCO3 umgewandelt ist, weniger als
30% Flußspat und 5 bis 10% Aluminiumpulver besteht.
Bevorzugt stammt das durch Reaktion zwischen dem Kalziumoxid und
dem Kohlendioxid gewonnene CaCO3 aus einer Behandlung in einem
mehrstufigen Fließbettreaktor.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 in einem Diagramm das Verhältnis zwischen dem Prozent
anteil der Umwandlung des CaO, der Reaktionszeit und
der Reaktionstemperatur,
Fig. 2 in einem Diagramm die Absorptionsfähigkeit des CaO nach
teilweiser Umwandlung in CaCO3,
Fig. 3 schematisch eine Anlage mit einem Fließbettreaktor für
die Behandlung des CaO mit Kohlendioxid,
Fig. 4 in einem Diagramm den Vergleich der Entschwefelungs
wirkung des Einblaspulvers, erzeugt nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren im Vergleich zu solchen, die zum
Stand der Technik gehören,
Fig. 5 in einem Diagramm den Vergleich der Wirkungen bekannter
Pulver mit dem erfindungsgemäßen Einblaspulver,
Fig. 6 in einem Diagramm die Wirkung der Abdeckschlacke auf
das Einblaspulver gemäß der Erfindung.
Das kalkbasische Einblaspulver gemäß der Erfindung wird beim Feinen
von Stahl verwendet. Kalziumoxid wird zur Entschwefelung des Stahls
verwendet. Die Quelle des Kalziumoxids ist Kalkstein, der nach dem
Kalzinieren in Kalziumoxid (gebrannter Kalk) und Kohlendioxid
zerfällt. Kalziumoxid ist eine stark hygroskopische Substanz, die
leicht mit atmosphärischer Feuchte unter Bildung von Kalzium
hydroxid reagiert.
Wenn das feuchte Kalziumoxid in geschmolzenem Stahl eingeblasen
wird, zerfällt es und erhöht den Gehalt an Wasserstoff und Sauer
stoff im Stahl, wodurch die Wirksamkeit der Entschwefelung nach
teilig beeinflußt wird.
Um die Aufnahme atmosphärischer Feuchte durch Kalziumoxid zu
verhindern, wird Kalziumoxid nach der Kalzination von Kalkstein mit
Kohlendioxid zur Reaktion gebracht, so daß es teilweise in
Kalziumcarbonat umwandelt, d. h., daß die Kalziumoxidteilchen von
Schichten aus CaCO3 umhüllt werden. Die Kalziumcarbonat-
Schutzschichten verhindern den Kontakt und die Reaktion des
Kalziumoxids mit atmosphärischer Feuchte.
Fig. 1 zeigt die Ergebnisse von Versuchen zur Ermittlung des
Anteils kohlendioxidbehandelten CaO in Abhängigkeit von der
Reaktionszeit mit der Temperatur, bei der das CaO mit Kohlendioxid
reagiert, als Parameter. Es kann festgestellt werden, daß der zu
CaCO3 umgewandelte Anteil von CaO mit zunehmender Reaktionszeit und
Temperatur steigt.
Fig. 2 zeigt das Verhältnis zwischen dem Anteil der Umwandlung und
der Feuchteaufnahme des CaO bei 25 ±2°C und einer relativen
Feuchtigkeit von 90%.
Der Gehalt an CaO in der Zusammensetzung des Einblaspulvers gemäß
der Erfindung ist begrenzt auf einen Gehalt von mehr als 65%. Die
Teilchengröße des CaO ist vorzugsweise 0,5 bis 1 mm. Aus
Wirtschaftlichkeitsgründen ist der Anteil des CaO, der in CaCO3
umgewandelt wird auf 5 bis 7% begrenzt, bezogen auf das Gewicht
des CaO. Durch Versuche wurde gefunden, daß bei einem derartigen
Umwandlungsanteil des CaO nach einer Lagerzeit von einem Monat
immer noch eine gute Feuchteresistenz aufweist.
Flußspat wird erfindungsgemäß zur Beschleunigung der Verschlackung
beim Feinen von Stahl verwendet. Der Anteil an Flußspat ist
begrenzt auf einen Gehalt von weniger als 30%, bezogen auf das
gesamte Gewicht des Einblaspulvers, weil es anderenfalls Korrosion
an der Pfannenauskleidung verursacht.
Aluminium wird zur Bindung des Sauerstoffs verwendet, welcher bei
der Entschwefelung mit CaO nach folgender Gleichung entsteht:
S + CaO → CaS + O.
Aus dieser Gleichung ist ersichtlich, daß die Entschwefelung
wirkungsvoll ist, wenn der Sauerstoff vom Reaktionsprodukt entfernt
wird. Weil Aluminium mit dem bei der Entschwefelung in situ
gebildeten Sauerstoff reagiert, verbessert es die
Entschwefelungsreaktion. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen ist der
Gehalt an Aluminium in dem erfindungsgemäßen Einblaspulver auf 5
bis 10%, bezogen auf das gesamte Gewicht des Einblaspulvers,
beschränkt. Obwohl dieser Gehalt niedrig ist, ist er praktisch
wirksam zur Verbesserung der Entschwefelung.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Kalkstein wurde in einem Drehrohrofen bei 900°C kalziniert. Der
erhaltene gebrannte Kalk enthielt 80 bis 95% CaO, und die übrigen
Substanzen waren H2O, CO2, SiO2, Al2O3, MgO usw.
Die Teilchengröße des gebrannten Teils war 0,125 bis 1,0 mm. Der
gebrannte Kalk wurde bei verschiedenen Temperaturen in einem
mehrstufigen Fließbettreaktor gemäß Fig. 3 zur Reaktion mit
Kohlendioxid gebracht. Das CaO wurde von einem rotierenden
Zubringer 25 in einen mehrstufigen Fließbettreaktor 20 zugeführt
und mit Kohlendioxid behandelt, welches von einem Erhitzer 24
zufloß.
Der Reaktor 20 enthält perforierte Einsätze 26 und Leitungen 21,
die sich von einem zum anderen Einsatz erstrecken. Das behandelte
CaO wurde in einen Lagerbehälter 22 abgefüllt. Kohlendioxid aus dem
Reaktor 20 wurde durch einen Zyklonabscheider 27 und einen Kühler
23 und zurück zum Erhitzer 24 gefördert. Der Anteil der Umwandlung
wurde mit Hilfe des thermischen Gravitationsanalysesystems
bestimmt.
Die Versuche wurden an einigen repräsentativen Proben zur
Bestimmung der Feuchteaufnahmefähigkeit durchgeführt.
Gebrannter Kalk aus dem oben erwähnten mehrstufigen Fließbett
reaktor wurde direkt mit Flußspat (CaF2) und Aluminium in
Übereinstimmung in den angegebenen Mengen gemäß der Erfindung zu
dem Einblaspulver gemischt. Beim Feinen von Stahl wurden Proben
des Einblaspulvers mit Hilfe von Argon als Trägergas in den Stahl
behälter eingeblasen. Nach dem Einblasen wurden Proben des ge
schmolzenen Stahls genommen und einer chemischen Analyse unter
worfen.
Die chemische Analyse ergab, daß bei Verwendung des erfindungs
gemäßen Einblaspulvers beim Feinen von Stahl der Gehalt an Wasser
stoff nach dem Einblasen nur um 1 bis 2 ppm anstieg. Einige andere
Ergebnisse der Analyse sind in den Fig. 4 und 5 dargestellt.
Fig. 4 zeigt die Ergebnisse der Versuche auf den Entschwefelungs
effekt von drei verschiedenen Einblaspulvern. Aus Fig. 4 geht
hervor, daß der Entschwefelungsgrad von 30 bis 80% reicht. Sogar
mit niedrigem Anfangsschwefelgehalt schafft das erfindungsgemäße
Einblaspulver eine Entschwefelungswirkung, die einen befriedigenden
Endschwefelgehalt im Stahl hervorruft.
Fig. 5 zeigt die Ergebnisse der Versuche bei der Entschwefelung
unter Verwendung von Pulver (A) mit 80% CaO, das nicht mit Kohlen
dioxid behandelt war, und 20% CaF2, Pulver (B), bestehend aus
CaSi und Pulver (C) gemäß der Erfindung, bestehend aus 70% CaO,
25% CaF2 und 5% Al. Die Ergebnisse zeigen die Anteile des
entfernten Schwefels, der Aufphosphorung, der Siliziumaufnahme
und des Aluminiumverlustes.
Aus Fig. 5 wird erkennbar, daß das erfindungsgemäße Einblaspulver
(C) bessere Entschwefelungswirkung hat als bekannte Pulver und
keine Siliziumaufnahme zeigte.
Versuche wurden unternommen zur Ermittlung des Einflusses von
Schlackendecken auf die Entschwefelung mit Hilfe des erfindungs
gemäßen Einblaspulvers. Die Versuche ergaben, daß die Gehalte an
FeO, MnO und P2O5 in der Abdeckschlacke gering sein müssen, um die
Wirksamkeit der Entschwefelung mit Hilfe des Einblaspulvers zu
erhöhen. Fig. 6 zeigt das Verhältnis zwischen dem Grad der
Entschwefelung (Δ S%), dem Verhältnis des Gehalts an oxidierbaren
Substanzen und Schwefel in der Abdeckschlacke, das ist (S)/[S].
Zur Erzielung einer guten Entschwefelungswirkung, sollte die Summe
der Gehalte an FeO, MnO und P2O5 unter 1,5% gehalten werden.
Claims (2)
1. Einblaspulver auf Kalkbasis zum Feinen von Stahl mit
mehr als 65% Kalziumoxid weniger als 30% Flußspat und 5 bis
10% Aluminiumpulver,
dadurch gekennzeichnet, daß 5-7% des
Kalziumoxids mit Kohlendioxid zu CaCO3 umgewandelt ist.
2. Einblaspulver nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil CaCO3
aus einer Reaktion von Kalziumoxid und Kohlendioxid in einem
mehrstufigen Fließbettreaktor stammt.
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- 1990-02-09 DE DE4003879A patent/DE4003879C1/de not_active Expired - Fee Related
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