DE4002210C2 - Verfahren zum Trennen eines Motorzylinders mit Verbrennungsaussetzern von der Kraftstoffzufuhr - Google Patents
Verfahren zum Trennen eines Motorzylinders mit Verbrennungsaussetzern von der KraftstoffzufuhrInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen eines Zylinders
mit Verbrennungsaussetzern von der Kraftstoffzufuhr in einem Ver
brennungsmotor. Der Kürze halber wird im folgenden statt von Ver
brennungsaussetzern nur von Aussetzern gesprochen. Solche Aus
setzer können z. B. durch Zündaussetzer oder durch übermäßiges
Anfetten oder Abmagern des Luft/Kraftstoff-Gemisches entstehen.
Um Verbrennungsaussetzer in einem Motor zu erkennen, wird lau
fend der Wert von Aussetzerinformation überwacht. Das Feststel
len desjenigen Zylinders, in dem Aussetzer auftreten, oder der
jenigen Zylinder, in denen Aussetzer auftreten, erfolgt entweder
einstufig oder zweistufig. Bei einstufigen Verfahren gibt die
Aussetzerinformation unmittelbar an, welches der fehlerhafte
Zylinder ist. Bei einem zweistufigen Verfahren, wie es Gegenstand
einer parallelen Anmeldung ist, wird zunächst nur überprüft,
ob überhaupt Aussetzer auftreten. Ist dies festgestellt, wird
genauer untersucht, welches der fehlerhafte Zylinder ist. Bei
beiden Arten von Verfahren besteht für das Feststellungsergebnis
betreffend den fehlerhaften Zylinder eine gewisse Fehlerwahr
scheinlichkeit. Die Wahrscheinlichkeit von Fehlaussagen ist sehr
gering, wenn eine Größe überwacht wird, die fast ausschließlich
durch das Stattfinden von Verbrennung beeinflußt wird. Derartige
Größen sind der Verbrennungsdruck, die Verbrennungstemperatur
oder die bei der Verbrennung anfallende Lichtleistung. Relativ
hohe Fehlerwahrscheinlichkeit besteht dagegen dann, wenn die Aus
setzererkennung mit Hilfe von Größen erfolgt, die nicht nur von
Aussetzern beeinflußt werden. Hierzu zählen Temperatur oder
Druckmessungen im Abgassystem oder Winkelgeschwindigkeitsmessun
gen der Kurbelwelle. Insbesondere Winkelgeschwindigkeitsmessun
gen werden stark von außen beeinflußt, z. B. von Kräften, die
von der Fahrbahn her über die Räder und den Antriebsstrang auf
die Kurbelwelle übertragen werden.
Um die Wahrscheinlichkeit von Fehlentscheidungen aufgrund von
Winkelgeschwindigkeitsmessungen herabzusetzen, ist es bekannt
(DE-A 36 15 547), einen Zylinder nicht sofort von der Kraft
stoffzufuhr zu trennen, wenn Verbrennungsaussetzer für den Zylin
der erkannt sind, sondern diese Maßnahme wird erst dann ergrif
fen, wenn eine Mehrzahl von Aussetzern für den betreffenden Zy
linder erkannt wurden. Dies hat jedoch den Nachteil, daß dann,
wenn der betreffende Zylinder tatsächlich fehlerhaft arbeitet,
das Trennen von der Kraftstoffzufuhr verzögert wird.
Es besteht demgemäß das Problem, bei Aussetzererkennungsverfah
ren, die ohne besonders aufwendige Sensoren arbeiten und daher
in der Regel nur Aussagen mit erhöhter Fehlerwahrscheinlichkeit
gestattet, dafür zu sorgen, daß ein fehlerhafter Zylinder so
schnell wie möglich von der Kraftstoffzufuhr getrennt wird, daß
dies aber nicht aufgrund einer Fehlentscheidung erfolgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Trennen eines Zylinders mit
Verbrennungsaussetzern von der Kraftstoffzufuhr in einem Ver
brennungsmotor zeichnet sich dadurch aus, daß
- 1. nach dem Abschalten der Kraftstoffzufuhr überprüft wird, ob
sich der Wert von Aussetzerinformation gegenüber dem Wert vor
dem Abschalten geändert hat, und
- 1. dann, wenn keine wesentliche Änderung festgestellt wird, die Kraftstoffzufuhr abgeschaltet bleibt,
- 2. dagegen dann, wenn eine wesentliche Änderung festgestellt wird, der betroffene Zylinder wieder so lange mit Kraftstoff versorgt wird, bis erneut Verbrennungsaussetzer in diesem Zylinder erkannt werden.
Dieses Verfahren arbeitet sehr schnell, da ein Zylinder sofort
von der Kraftstoffzufuhr getrennt wird, sobald Verbrennungsaus
setzer für diesen Zylinder erkannt worden sind. Die getroffene
Entscheidung wird jedoch dadurch überprüft, daß untersucht wird,
ob sich das Aussetzungsverhalten des Motors durch das Abschal
ten der Kraftstoffzufuhr wesentlich geändert hat. Ist dies nicht
der Fall, bleibt die Kraftstoffzufuhr unterbrochen, andernfalls
wird sie wieder hergestellt. Dadurch ist gewährleistet, daß der
Zylinder nur sehr kurz, nämlich im allgemeinen nur für einen
oder einige wenige Takte, von der Kraftstoffzufuhr abgeschaltet
bleibt, diese aber wieder sofort hergestellt wird, wenn sich
herausstellt, daß das Abschalten aufgrund einer Fehlentscheidung
erfolgte.
Es kann der Fall auftreten, daß aufgrund eines Fehlers im System
die Kraftstoffzufuhr für einen Zylinder dauernd abgeschaltet und
dann wieder eingeschaltet wird. Es ist dann unklar, ob der Zylin
der eigentlich dauernd eingeschaltet bleiben sollte oder dauernd
abgeschaltet werden sollte. In diesem Fall wird die für den Kata
lysatorschutz sichere Maßnahme ergriffen, nämlich diejenige, die
Kraftstoffzufuhr auf Dauer zu unterbrechen.
Bei herkömmlichen Verfahren, bei denen die Kraftstoffzufuhr ge
nerell auf Dauer unterbrochen wird, wenn auf Aussetzer in einem
Zylinder entschieden worden ist, wird in vorgegebenen Zeitab
ständen die Kraftstoffzufuhr wiederhergestellt, um zu überprüfen,
ob der die Aussetzer hervorrufende Fehler inzwischen geheilt ist.
Derartige Maßnahmen können auch beim erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden.
Gleichzeitig mit dem Unterbrechen der Kraftstoffzufuhr kann auch
die Luftzufuhr unterbunden werden und/oder von einer Lambda
regelung kann auf eine Motorsteuerung übergegangen werden. Von
Vorteil ist es, das Gemisch für die anderen Zylinder abzumagern,
was in einer parallelen Anmeldung erläutert wird.
Wenn Aussetzer erkannt worden sind, wird dies bei herkömmlichen
Verfahren in der Regel dem Fahrer dadurch angezeigt, daß eine
Lampe zum Aufleuchten gebracht wird und/oder daß ein Summer er
tönt. Es kann auch ein Diagnosehinweis abgespeichert werden.
Entsprechende Maßnahmen können auch beim erfindungsgemäßen Ver
fahren eingesetzt werden. Diese Maßnahmen können nach einiger
Zeit rückgängig gemacht werden, wenn keine Aussetzer mehr auf
treten.
Die einzige Figur stellt ein Flußdiagramm dar, zum Erläutern
eines Verfahrens zum Trennen eines Zylinders mit Verbrennungs
aussetzern von der Kraftstoffzufuhr in einem Verbrennungsmotor.
Beim Verfahrensablauf gemäß dem dargestellten Flußdiagramm wird
in einem Schritt s1 mit irgendeinem beliebigen Verfahren aufgrund
des Wertes von Aussetzerinformation erkannt, daß Verbrennungs
aussetzer vorliegen, und es wird derjenige Zylinder a ermittelt,
in dem die Aussetzer stattfinden. Es kann ein Verfahren sein,
wie es in DE-A 36 15 547 oder in der Voranmeldung DE-A-39 17 978
offenbart ist. Es handelt sich dabei um Verfahren, die Winkel
geschwindigkeitswerte zur Aussetzererkennung heranziehen. Der
artige Verfahren sind besonders fehleranfällig, da die Winkel
geschwindigkeiten nicht nur vom Verbrennungsablauf, sondern auch
von anderen Größen abhängen. Für derartige Verfahren ist der im
weiteren beschriebene Ablauf von besonderem Vorteil.
In einem Schritt s2 wird derjenige Zylinder von der Kraftstoff
zufuhr getrennt, für den Aussetzer ermittelt wurden. Dieser Zy
linder ist in den Schritten des Flußdiagramms mit a bezeichnet.
Neben dem Abtrennen des Zylinders von der Kraftstoffzufuhr kön
nen noch weitere Maßnahmen ergriffen werden. Zum Beispiel kann
die Luftzufuhr unterbrochen werden, falls hierfür eine besondere
Klappe im Ansaugstutzen für den Zylinder vorhanden ist und/oder
von Lambdaregelung kann auf Motorsteuerung umgestellt werden.
Bei allen herkömmlichen Verfahren schließt sich an den Schritt s2
die nächste Routine in einem abzuarbeitenden Hauptprogramm an.
Beim Verfahren gemäß der Figur folgen dagegen mindestens noch
zwei weitere Schritte s3 und s4 und ggf. noch Schritte s5-s8.
In Schritt s3 wird der aktuelle Wert der Aussetzerinformation
erneut abgerufen und darauffolgend (Schritt s4) wird untersucht,
ob die Aussetzerinformation im wesentlichen unverändert ist.
Diese Untersuchung kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen.
Beim Verfahren gemäß DE-A-36 15 547 z. B. besteht Aussetzerinfor
mation in einer Information für jeden einzelnen Zylinder dahin
gehend, ob für den jeweiligen Zylinder ein bestimmter Differenz
wert einen Schwellenwert überschreitet oder nicht. Wird nun in
Schritt s4 festgestellt, daß nach dem Abschalten der Kraftstoff
zufuhr für Zylinder a nach wie vor der genannte Schwellenwert
nur vom genannten Mittelwert für den Zylinder a übertroffen wird,
bedeutet dies, daß die Aussetzerinformation im wesentlichen un
verändert ist. Wird dagegen der Schwellenwert auch vom betreffen
den Mittelwert für einen anderen Zylinder überschritten, bedeutet
dies eine wesentliche Änderung der Aussetzerinformation. Es wird
dann angenommen, daß die ergriffene Maßnahme falsch war.
Das Verfahren gemäß der genannten Voranmeldung DE-A-39 17 978
erlaubt keine Einzelzylindererkennung, sondern liefert nur einen
globalen Aussetzerinformationswert, der allerdings den Vorteil
hat, daß er von statistischen Störungen, wie sie z. B. von Kräf
ten herrühren, die von der Fahrbahn her übertragen werden, weit
gehend unabhängig ist. Je unruhiger der Motor läuft, desto höher
wird der Wert der Aussetzerinformation. Um konkret erkennen zu
können, in welchem Zylinder Aussetzer auftreten, ist noch ein
weiteres Verfahren einzusetzen. Es kann sich dabei um ein bekann
tes Verfahren für einen solchen Zweck handeln, oder um ein Ver
fahren, wie es in einer Parallelanmeldung beschrieben wird. Wird
nun der falsche Zylinder von der Kraftstoffzufuhr abgetrennt,
läuft der Motor unruhiger, so daß, wie bereits erwähnt, der gemäß
DE-A-39 17 978 gewonnene Wert der Aussetzerinformation ansteigt.
Wird eine vorgegebene Differenz zum Wert vor dem Abschalten nicht
überschritten, wird dies dahingehend ausgelegt, daß die Ausset
zerinformation im wesentlichen unverändert ist.
Ergibt sich in Schritt s4, daß die Aussetzerinformation im we
sentlichen unverändert ist, gilt die Kraftstoffabschaltmaßnahme
als richtig, und auf das beschriebene Verfahren folgt das Abar
beiten der nächsten Routine im Hauptprogramm. Hat sich jedoch
die Aussetzerinformation wesentlich verändert, wird angenommen,
daß das Abschalten der Kraftstoffzufuhr in Schritt s2 aufgrund
einer Fehlentscheidung erfolgte. In einem Schritt s5 wird daher
die Kraftstoffzufuhr für den Zylinder a wieder freigegeben. In
einem Schritt s6 wird der Zählwert in einem Zähler erhöht, des
sen Zählwert in vorgegebenen Zeitabständen um jeweils Eins ver
mindert wird. Dadurch wird festgestellt, wie oft innerhalb einer
vorgegebenen Zeitspanne die Kraftstoffzufuhr wieder freigegeben
wird. Ergibt sich in einem Schritt s7, daß der Zählwert einen
vorgegebenen Wert nicht überschreitet, folgt die nächste Routine
im Hauptprogramm. Wird der Vorgabewert jedoch überschritten, ist
dies ein Zeichen dafür, daß im Verfahrensablauf ein Mangel vor
liegt. Weiterhin könnte es sich auch um sporadisch wiederkehren
den Aussetzerbetrieb handeln. Es ist dann unklar, welche der
beiden Maßnahmen der Schritts s2 und s7 die richtige Maßnahme
ist, also das Kraftstoffabschalten oder das Beibehalten der
Kraftstoffzufuhr. Um sicherzugehen, wird durch einen Schritt s8
dafür gesorgt, daß die Kraftstoffzufuhr auf Dauer unterbrochen
bleibt. Dies geschieht z. B. durch das Setzen einer Flagge auf
den Wert Eins. Solange der Wert Eins aufrechterhalten bleibt,
wird kein Kraftstoff zum Zylinder a geliefert.
Wie bereits bei der Darstellung der Erfindung erläutert, können
in Zusammenhang mit dem beschriebenen Verfahren oder anschließend
an dieses noch verschiedene andere Maßnahmen ergriffen werden,
z. B. die Fehler angezeigt werden oder Heilungsüberprüfungen vor
genommen werden. Auf diese allgemeinen Ausführungen wird verwie
sen. Wesentlich für das anhand des Ausführungsbeispiels beschrie
bene Verfahren ist, daß anhand des Wertes von Aussetzerinforma
tion überprüft wird, ob die Maßnahme des Trennens eines Zylinders
von der Kraftstoffzufuhr korrekt war, und daß die Maßnahme sofort
rückgängig gemacht wird, falls sich herausstellt, daß die Maß
nahme vermutlich aufgrund einer Fehlentscheidung getroffen wurde.
Claims (1)
1. Verfahren zum Trennen eines Zylinders mit Verbrennungsaus
setzern von der Kraftstoffzufuhr in einem Verbrennungsmotor,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. nach dem Abschalten der Kraftstoffzufuhr überprüft wird, ob
sich der Wert von Aussetzerinformation gegenüber dem Wert vor
dem Abschalten geändert hat,
- 1. dann, wenn keine wesentliche Änderung festgestellt wird, die Kraftstoffzufuhr abgeschaltet bleibt,
- 2. dagegen dann, wenn eine wesentliche Änderung festgestellt wird, der betroffene Zylinder wieder so lange mit Kraftstoff versorgt wird, bis erneut Verbrennungsaussetzer in diesem Zylinder erkannt werden und
- 2. daß gezählt wird, wie oft das Abschalten der Kraftstoffzufuhr innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne für einen Zylinder rückgängig ge macht wird, und daß dann, wenn ein vorgegebener Zählwert über schritten wird, die Kraftstoffzufuhr auf Dauer unterbrochen bleibt.
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