DE4001100A1 - Einrichtung zur ermittlung der koerperkonturen von personen - Google Patents
Einrichtung zur ermittlung der koerperkonturen von personenInfo
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- G01B5/207—Measuring arrangements characterised by the use of mechanical techniques for measuring contours or curvatures using a plurality of fixed, simultaneously operating transducers
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Ermittlung der Kör
perkonturen von Personen, insbesondere von sitzenden Personen.
Bei der Gestaltung von Sitzgelegenheiten sind der tätigkeitsbedingte
Bewegungsraum und die Arbeitshaltung, insbesondere aber die Körperform,
ausschlaggebende Kriterien, um eine Sitzgelegenheit individuell auf
eine bestimmte Person abstimmen zu können. Für die Formgebung sowie die
Materialauswahl eines Kraftfahrzeugsitzes wäre eine solche Abstimmung
in jedem Falle wünschenswert, um zu gewährleisten, daß sich der Fahr
zeuginsasse selbst nach längerer Fahrt noch wohl fühlt und nicht über
Beschwerden zu klagen hat.
Zwar wurden bereits Profilmessungen von Rücken- und Halskonturen an,
in aufrechter Sitzhaltung, freisitzenden Personen vorgenommen (z. B.
"Sitzhaltung", Taylor & Francis Ltd., London, 1976, S. 230); diese
Körperhaltung ist allerdings nicht identisch mit der Körperhaltung,
wenn sich die betreffende Person an eine Rückenlehne anlehnen kann.
Darüberhinaus ist die Gesäßpartie sowie der Oberschenkelbereich nicht
erfaßt und eine Messung nur in einer Ebene möglich.
Weitere im Stand der Technik bekannten Einrichtungen erlauben zwar eine
dreidimensionale Konturenerfassung, dienen aber im Grunde genommen
einem anderen Zweck.
So zeigt die DE-OS 32 08 233 ein Gerät zur punktweisen Bestimmung der
Einfederung von Sitzpolstern und Rückenlehnen unter Belastung durch
einen Menschen. Dabei werden Stößel zur Übertragung der Sitzverformung
auf eine Meßskala in der erforderlichen Anzahl durch das Sitzpolster
gestochen und soweit in den Sitz eingeführt, bis der flach ausgebildete
Stößelkopf mit der Sitzoberfläche abschließt. Das spitze Ende des
Stößels ragt auf der Sitzunterseite bzw. Lehnenrückseite in eine zylin
drische Hülse, die so ausgebildet ist, daß eine größere Längsverschie
bung des Stößels in der Hülse möglich wird. Die sich aus der Belastung
durch eine Person ergebende Verschiebung der Stößel, d. h. also die
Meßwerte, bleiben auch nach Aufstehen der Versuchsperson erhalten, so
daß eine Ablesung nach Entlastung des Sitzes erfolgen kann.
Eine vollständige Erfassung der Körperkontur der betreffenden Person
wäre damit allein schon deshalb nicht möglich, da der Sitz sich der
Körperform nicht vollständig anpaßt, insbesonder im Nacken- und Lordo
senbereich, und die vorgewählte Form des Sitzes nicht allen Personen
entsprechen kann.
Die DE-OS 36 43 178 beschreibt ebenfalls eine Meßvorrichtung zur Ver
messung der Form von Sitz-, Liege- und/oder Stützpolstern im unbesetzen
und besetzen Zustand. Dies erfolgt über eine Abtastmessung, bei der die
Oberfläche des Polsters mit Hilfe von Abtaststangen gemessen und ge
speichert wird. Diese Wegmessung mit Meßwertspeicherung arbeitet dabei
zerstörungsfrei.
Auch diese Meßvorrichtung stellt in ihrer Zielsetzung darauf ab, ledig
lich die tatsächliche Form von Sitz- und Liegeflächen der betreffenden
Möbel im unbesetzten und besetzten Zustand zu ermitteln und nicht die
Körperkonturen der Person selbst.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu
schaffen, die eine optimale Ermittlung der Körperkonturen von Personen,
insbesondere der rückwärtigen und seitlichen Körperkonturen von sitzen
den Personen, vollständig und mit großer Genauigkeit zuläßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Einrichtung gelöst, die
die Merkmale nach dem Patentanspruch 1 aufweist.
Mit der erfindungsgemäß aufgebauten Einrichtung ist es möglich, eine
Messung der Körperkontur im Sitzen vom Bereich der Kniekehle bis in den
Bereich des Nackens, gegebenenfalls unter Einbeziehung der nötigen
Kopfstützenkontur bis zur unteren Kopfpartie durchzuführen. Eine genaue
Anpassung der Oberfläche der Meßeinrichtung an die Körperoberfläche
ohne Beeinflussung der natürlichen Körperform z. B. beim Sitzen, ist
ebenfalls gewährleistet.
Auch erfolgt eine gezielte Unterstützung bestimmter Körperpartien (z. B.
Becken, Lordosenbereich), um den Körper in einer anatomisch richti
gen Lage zu halten.
Weitere Vorteile und Merkmale sind in den Unteransprüchen dargelegt,
die sich auf Ausführungsbeispiele beziehen und die Erfindung weiterbil
den.
Sie sind in der Zeichnung dargestellt und im folgenden erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 eine schematisierte Seitenansicht der erfindungsgemäßen Ein
richtung mit einer von ihr aufgenommenen Person,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung,
Fig. 3 eine Ansicht gemäß Pfeil III in Fig. 2 im Schnitt,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung
zur Ermittlung der Körperkonturen und
Fig. 5 eine letzte Ausführungsform in Schnittdarstellung.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 in ihrer Zusammenschau hervorgeht ist die
erfindungsgemäße Einrichtung 1 als Sitz ausgebildet und besteht dabei
aus einem U-förmig profilierten Rahmen 2, der ein besonders ausgebilde
tes Sitzkissen 3 aufnimmt. Der Rahmen 2 ist formstabil und dient der
Unterstützung von Sitz- und Lehnenbereich des Sitzkissens 3.
Dieses wiederum besteht aus formstabilen Seitenflächen 4, die ein de
formierbares Kissen 5 zwischen sich einschließen. Durch die Aufnahme
einer Person 6 erfährt das Kissen 5 eine derartige Deformation, daß die
gesamte rückwärtige Nacken-, Rücken-, Gesäß- und Oberschenkelkontur so
wie auch teilweise die seitliche Körperkontur ausgeformt wird.
Fig. 3 zeigt das Kissen 5 in einem solchen deformierten Zustand.
Es ist dabei mit einem Granulat aus Styropor gefüllt. Dieses Granulat
soll zum einen durch seine Beweglichkeit innerhalb des Kissens 5 die
Anpassung der Kissenoberfläche an die Körperoberfläche sicherstellen
und zum anderen die Übertragung des Körpergewichtes auf den Rahmen 2
übenehmen. Zur Verbesserung der Beweglichkeit des Granulats ist zu
sätzlich eine Luftfüllung vorgesehen, wofür im rückwärtigen Bereich des
Rahmens ein Schlauchanschluß 7 einmündet.
In dem Augenblick, in dem sich die Person 6 auf das Kissen 5 setzt, be
steht über den Schlauchanschluß 7 ein druckausgleichender Kontakt mit
der Umgebung, so daß sich aufgrund der Deformation kein Überdruck
aufbauen kann. Danach wird die Luft abgesaugt, so daß es damit möglich
ist, einen stabilen bleibenden Abdruck der Körperkonturen zu erhalten.
Daher kann die Abtastung der Körperform in vorteilhafter Weise auch
dann noch erfolgen, wenn die Person 6 das Kissen 5 bereits verlassen
hat.
Die meßtechnische Erfassung der Deformation des Kissens 5 kann auf ma
nigfaltige Weise erfolgen. In Fig. 3 ist daher nur schematisiert ein
in einer Anzahl von Freiheitsgraden schwenkbarer und/oder linear beweg
barer Meßkopf 8 angedeutet, über den beispielsweise mittels Ultraschall
die gesamte Sitzkissenkontur abgetastet werden kann. Dies ist ein be
kanntes und relativ kostengünstiges Verfahren, auf das an dieser Stelle
nicht weiter eingegangen werden muß, da es dem Fachmann bekannt ist.
Grundsätzlich gibt es aber zum Messen von Profilen oder Krümmungen eine
Reihe weiterer technischer Möglichkeiten. Dabei können mechanische (z. B.
gemäß dem eingangs abgehandelten Stand der Technik), elektrische,
magnetische oder optische Meßmittel sowie Meßanordnungen unter Verwen
dung von Strömungsmittel und von Wellen- oder Teilchenstrahlung zur An
wendung gelangen. Damit wäre im einzelnen dann sowohl eine berührende
als auch eine berührungslose Abtastung möglich.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Einrichtung 9 gezeigt. Die Abwandlung zur vorbeschriebenen Ausführungs
form besteht im wesentlichen darin, daß nun nicht ein einziges großes
Sitzkissen 3 zur Anwendung gelangt, sondern vielmehr eine Anzahl an
einandergereihter kleinerer Kissen 10.1-10.5. Jedes ist granulat-
bzw. luftgefüllt und mit einem Schlauchanschluß 11.1-11.5 versehen.
Zur Abstützung bzw. zur Aufnahme des Körpergewichtes ist wiederum ein
der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 bis 3 entsprechender Rahmen 2
vorgesehen. Auch in diesem Falle erfährt jedes einzelne Kissen 10.1-
10.5 eine entsprechnde Deformation und paßt sich der Körperoberfläche
der sitzenden Person 6 an.
Diese Ausführungsform ermöglicht es, bestimmte Körperbereiche der Per
son 6 durch Druckänderungen in den einzelnen Kissen 10.1-10.5 über
den jeweils zugeordneten Schlauchanschluß gezielt zu unterstützen und
so eine anatomisch richtige Haltung bei gleichzeitiger guter Anpassung
an die Körperform zu erreichen.
Im rückwärtigen sowie im unteren Bereich des Rahmens 2 sind an diesem
eine Reihe von Meßköpfen 12.1-12.5 angeordnet und jeweils einem Kis
sen 10.1-10.5 zugeordnet. Für die Meßwerterfassung stehen wiederum,
wie bereits vorstehend in Zusammenhang mit der Ausführungsform gemäß
den Fig. 1-3 erwähnt, eine Reihe von Alternativen zur Verfügung,
so daß ein weiteres Eingehen hierauf sich erübrigt. Es versteht sich
von selbst, daß die ermittelten Meßwerte einer Recheneinheit zugeführt
und dort weiter verarbeitet werden können.
Um die gesamte Kissenkontur erfassen zu können, muß jeder Meßkopf
12.1-12.5 in zwei Ebenen schwenkbar ausgeführt werden. Alternativ wäre
eine Schwenkbewegung in lediglich einer Ebene und eine diese überla
gernde Linearbewegung in einer zweiten Ebene oder zwei sich überlagern
de Linearbewegungen in zwei Ebenen denkbar.
In Fig. 5 ist eine letzte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ein
richtung 13 zur Bestimmung der Körperkonturen beschrieben. Auch in
diesem Falle ist wiederum ein Rahmen 14 vorgesehen, dessen Aufbau im
wesentlichen demjenigen nach den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen
entspricht. Allerdings weist ein der Körperoberfläche der aufzunehmen
den Person 6 gegenüberliegendes Rahmenteil 15 eine der Körperoberfläche
in etwa angepaßte Wölbung auf. Über die gesamte, den Rücken-, Gesäß-
und Oberschenkelbereich der Person 6 aufnehmende Oberfläche des Rahmen
teiles 15 sind eine große Anzahl vorzugsweise in gleichmäßigen Abstän
den nebeneinander angeordneter Meßfühler 16 aufgebracht. Diese stützen
sich mit ihren rückwärtigen Enden am Rahmenteil 15 ab, während die ge
genüberliegenden Endabschnitte mit der Körperkontur der Person 6 in
Berührung kommen. Weiterhin sind die Meßfühler 16 längenveränderlich
(z. B. teleskopierbar), so daß sie sich der Körperkontur der Person 6
anpassen können. Aufgrund der Wölbung des Rahmenteiles 15 können auch
seitliche Körperkonturen erfaßt werden. Zweckmäßigerweise sind sämtli
che Meßfühler 16 in eine biegeschlaffe, großflächige Matte 17 einge
setzt, so daß sie als ein einziges Bauteil 18 handhabbar sind. Der an
schließende Meßvorgang mittels einer geeigneten Meßeinrichtung ist da
bei dergestalt, daß der Kontraktionsweg eines jeden einzelnen Meßfüh
lers 16 von einer Referenzfläche ausgehend erfaßt wird, so daß sich da
durch ein punktuelles Raster der gesamten Körperoberfläche ergibt.
Claims (7)
1. Einrichtung zur Ermittlung der Körperkonturen von Personen, insbe
sondere von sitzenden Personen, gekennzeichnet durch ein groß
flächiges, die Person (6) aufnehmendes, entsprechend deren rückwär
tiger und seitlicher Körperkontur deformierbares Volumenelement (3,
10.1-10.5, 18), dem eine Meßeinrichtung (8, 12.1-12.5) zur dreidimen
sionalen Erfassung seiner Oberflächenkontur zugeordnet ist, wobei
sich das Volumenelement (3, 10.1-10.5, 18) auf einem formstabilen
Rahmen (2, 14) abstützt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein der
Körperoberfläche gegenüberliegendes Rahmenteil (15) eine der Kör
perform in etwa angenäherte Wölbung aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vo
lumenelement als Sitzkissen (3) ausgebildet ist und formstabile
Seitenflächen (4) aufweist, die ein deformierbares Kissen (5) zwi
schen sich einschließen.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitz
kissen von eine Anzahl aneinandergereihter kleinerer Kissen (10.1-10.5)
gebildet wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Kissen (5, 10.1-10.5) eine Granulatfüllung besitzt, sowie über
einen Schlauchanschluß (7, 11.1-11.5) mit Druckluft beaufschlagbar
bzw. evakuierbar ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Volu
menelement als ein Bauteil (18) in Gestalt einer Anzahl von in
einer großflächigen biegeschlaffen Matte (17) eingesetzter und in
der Länge kontraktionsfähiger Meßfühler (16) ausgebildet ist.
7. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Meßwerterfassung eine Anzahl von Meßköpfen
(8, 12.1-12.5) vorgesehen ist, die in verschiedenen Ebenen schwenk
bar und/oder linear bewegbar sind.
Priority Applications (1)
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