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Flugzeug. Die Erfindung betrifft ein Flugzeug nach Art der Hochdecker
(Parasolflugzeug), also insbesondere Eindecker, deren Tragfläche in verhältnismäßig
geringem Abstand vom Flugzeugrumpf angeordnet ist. Die Erfindung bezweckt, eine
solche Ausbildung der Verbindung zwischen Deck und Rumpf zu schaffen, daß einerseits
der Flugzeugführer möglichst ungehinderte Aussicht hat, ohne andererseits unmittelbar
dem Luftzuge ausgesetzt zu sein und den aerodynamischen Wirkungsgrad des Flugzeuges
zu beeinflussen.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Tragfläche eine Öffnung besitzt,
deren Ränder mit dem Rumpf mittels einer festen und durchsichtigen Wand verbunden
sind, derart, daß der Pilot unterhalb dieser Verbindungswand seinen Sitz hat und
durch die Wand ausschauen kann, andererseits aber auch sich vom Sitz erheben und
durch die Öffnung über den Tragflügel hinweg frei ausblicken kann. Die Durchsicht
durch die Wand kann insbesondere durch Schauöffnungen in ihr erhalten werden, die
natürlich durch aufklappbare oder fest eingesetzte Glasfenster o. dgl. verschließbar
sind, so diäß der günstigste Luftabfluß entlang des durch die Wand gebildeten Verbindungsgliedes
zwischen Tragfläche und Riumpf gewährleistet werden kann.
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An sich ist es bekannt, Sichtöffnungen zwischen Tragfläche und Rumpf
anzuordnen. Entsprechende Ausführungen setzten aber dien Flugzeugführer dem Luftzug
unmittelbar aus oder mußten die Vorderkante der Tragfläche verschneiden, um Platz
für den Flugzeugführer zu gewinnen. Durch all diese ,Maßnahmen wurde der Luftwiderstand
bzw. der Wirkungsgrad der Tragfläche beeinträchtigt. Bei dem Flugzeug gemäß der
Erfindung hingegen ist der Pilot gewöhnlich vollkommen gegen ,den Luftzug geschützt,
hat also einen
bequemen Aufenthalt, und darüber hinaus kann man
seinen Aufenthaltsraum, nämlich dieses Zwischenglied, so ausbilden, (las es einen
regelmäßigen Luftal;fluß gewährleistet und somit geringsten Luftwiderstand erzeugt,
und schließlich kann auch die Tragfläche ohne Verschneidungen ausgebildet werden
und demnach die beste Leistung des Flugzeuges gewährleisten. Das Gesichtsfeld des
Flugzeugführers ist praktisch uneingeschränkt; nötigenfalls kann er aber auch sich
von seinein Sitz erheben und durch die Üffnung aus der Tragfläche völlig frei ausblicken,
er kann dort ein Gewehr bedienen u. a. in.
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Ein weiterer Vorteil besteht noch darin, daß (las erfindungsgemäße
Zwischenglied zwischen Tragfläche und Rumpf die Anbringung weiter Verspannungen
zwischen dem Rumpf und (lein darüber befindlichen Deck überflüssig macht, und auch
hierdurch wird der Luftwiderstand des Flugzeuges verringert und somit dessen aerodynamischer
Wirkungsgrad verbessert.
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Die Zeichnung zeigt ein Ansführungs'-eispiel der Erfindung.
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Abb. i ist eine Vorderansicht, Abb. 2 eine Draufsicht, Abb. 3 eine
perspektivische Darstellung des wesentlichen Teils des Flugzeuges.
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Eine Tragfläche a ist mit dem Rumpf b durch kurze Streben c verbunden,
die übrigens auch fortfallen können, und weist oberhalb des Rumpfes eine Öffnung
a° auf, deren Ränder durch das Gehäuse d mit dem Rumpf verbunden ist. Das Gehäuse
d besitzt weder Boden noch Dach und ist so bemessen, daß es zwischen den Streben
c, der Fläche a und dem Rumpf h eingebracht werden kann. Es ist über jenen Teil
des Rumpfes b angebracht, der zur Aufnahme des Pilotensitzes dient und und weist
einen freien Innenraum auf, in dem der Oberkörper oder zumindest der Kopf des Piloten
Platz hat und durch den auch (las Einsteigen des Piloten von oben ermöglicht ist.
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Dieses Gehäuse besitzt nun eine mindestens teilweise durchsichtige
Wand, zumindest in Augenhöhe des Piloten, so (laß dieser, ohne aufzustehen. durch
das Gehäuse möglichst allseitig ausblicken kann. Andererseits kann sich der Pilot
vom Sitz erheben und den Kopf durch die #)ffnung a0 über das Deck a hinausstrecken,
so daß er auch hier nach allen Seiten frei ausblicken kann.
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Die Gehäusewand ist so ausgebildet, daß sie zur Festigkeitsverbindung
zwischen Tragfläche und Rumpf beiträgt; unter Umständen kann sie wegen ihrer Steifigkeit
und Festigkeit jede weitere Anbringung von Streben und Verspannungen überflüssig
machen.
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In der Gehäusewand können ferner Öffnungen oder Schilitze vorgesehen
sein, durch welche Schußw affen hindurchgesteckt werden können; zweckmäßig werden
jedoch diese Offnungen bei Nichtgebrauch verschlossen, um nicht den Stromlinienfluß
der Luft um (-las Gehäuse nachteilig zu beeinflussen.
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Des weiteren wird dein Gehäuse zweckmäßig ein den Luftabfluß günstig
beeinflussender Querschnitt gegeben, beispielsweise ein Tropfenquerschnitt.
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Schließlich kann das Gehäuse auch zviittdrisch ausgebildet und um
seine Achse (lreltbar angeordnet sein; in diesem Fall werden allerdings Strebenv
erbindungen zwischen Rumpf und Tragfläche regelmäßig unerläßlich sein.
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Wie Abb. 3 erkennen läßt, muß das Gühäuse nicht vollstän(iig einen
Raum zwischen Tragfläche und Rumpf umschließen; vielmehr kann die Tragfläche auch
unmittelbar auf den Rumpf aufgesetzt sein und nur vorn ein solcher Raum zwischen
Tragfläche und Rumpf ausgespart sein, daß der Pilot ausschauen kann und sein Kopf
durch das Gehäuse gemäß der Erfindung aus durchsichtigem Material gegen unmittelbaren
Luftzug abgedeckt ist.
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Natürlich kann die Erfindung auch in mannigfacher anderer Weise ihre
Durclifiihrung finden.