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Verfahren zur keimfreien Einsilung von Futter. Es ist mehrfach vorgeschlagen
worden, das in Silos einzulagernde Futter durch Behandlung mit leicht verdunstenden
oder an sich schon gasförmigen Keimtötungsmitteln keimfrei zu machen; als besonders
zweckmäßiges Mittel ist Schwefelkohlenstoff mehrfach angegeben worden. Es sind,
abgesehen von dem wenig zweckmäßigen schichtenweisen Bespritzen des Gutes, verschiedene
Mittel und Wege zur Durchführung der Behandlung bekamitgegeben. Was zunächst die
Vermischung des Mittels mit einem aufsaugfähigen Stoff (Erde) betrifft, so scheidet
dieser Weg, wenn es sich nicht gerade um Kartoffeln oder Rüben handelt, schon deshalb
aus, weil die Versetzung des Futters mit dem Fremdstoff unerwünscht ist; sehr nachteilig
ist aber auch (gerade bei dem leicht entzündlichen und betäul:enden Schwefelkohlenstoff),
daß das Mittel in recht großen Mengen mit dem aufsaugenden Stoff vermischt werden
muß, wobei bis zum Augenblick der Einlagerung außer der Gefahr und der Belästigung
ein erlieblicher Verdunstungsverlust unvermeidlich ist. Nach anderweiten Vorschlägen
soll Schwefelkohlenstoff (auch Rauch) durch Röhren in die eingelagerte Futtermasse
hineingeleitet werden, wobei entweder Röhrenstränge nach Art der Drainierung gebildet
oder trokarartige Röhren in die Futtermasse hineingestoßen oder auch von vornherein
festliegende Verteilungsröhren in Verbindung mit außerhalb des Silos bleil:enden
Behältern angeordnet werden sollen. Alles das ist aber umständlich und kostspielig,
gewährleistet nicht eine zugleich vollständige und sparsame Durchsetzung des Futterstockes
mit dem keimtötenden Gase und schließt gefährliches bzw. l:elästigendes und verschwenderisches
Umgehen mit dem Mittel nicht aus.
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Erfindungsgemäß sollen diese Schwierig keiten dadurch umgangen werden,
daß in das einzulagernde Gut von Grund des Silos auf hei der Einlagerung Verdunstungsgefäße,
welche das flüssige Mittel enthalten, in angemessener Verteilung mit eingebettet
werden. Als Verdunstungsgefäße sollen insbesonderporöse Tonbomben (nach Art der
in heißen-Ländern gebräuchlichen porösen Krüge und Flaschen zum Kühlhalten von Trinkwasser
durch Verdunstung) benutzt werden.
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Dieses Verfahrjen bietet zunächst (denV orteil dar, daß der Silo keine
Röhrenleitungen zu enthalten braucht, die mit Rücksicht auf Einbringen und Herausnehmen
des Futters nicht wohl durch den Kern der Futtermasse hindurchgehen können und trotz
der damit gegebenen Beschränkung auf die Anordnung an Boden und Wänden stören und
in der Anlage, kostspielig sind. Kommt dieser Vorteil auch den vorerwähnten Verfahrensweisen
mit drainigartigen Röhrensträngen oder mit trokarartigen Einstechröhren zu, so hat
das erfindungsgemäße Verfahren diesem gegenüber wiederum den Vorteil, daß das Einbringen
des Futters nicht durch den Einbau der Röhrenstränge oder die zeitweise Anwendung
der Einstechröhren aufgehalten wird und die Wirkung des Mittels schon mit den ersten
eingebrachten Verdunstungsbomben einsetzt,
ohne doch bei der milden
Wirkung der Verdunstungsbomben Lei der Fortsetzung der Einlagerung merklich zu belästigen
oder gar zu gefährden. Hinzu kommt die Möglichkeit zweckmäßiger Verteilung der Verdunstungsherde
und zweckmäßiger Dosierung mit der Gewißheit, daß, soviel Futter bis zu einem gewissen
Zeitpunkt eingebracht ist, auch die entsprechende Menge des keimtötenden Mittels
vorhanden und wirksam ist. Es kann also auch je nach dem Anfall des Gutes mit der
Einlagerung in jedem Augenblick aufgehört und ':ei Anfall weiteren Gutes fortgefahren
werden, sofern nur immer auf die Raumeinheit des eingebrachten Futters eine entsprechende
Menge von Bomben mit entsprechendem Inhalt verwendet wird. Man wird die verhältnismäßig
billigen Bomben liel;er klein machen und in um so größerer Anzahl verwenden, als
daß man eine Minderzahl großer Bomben nimmt. Um so eher wird eine gleichförmige
Durchdringung des Futterstockes ':ei sparsamer Verwendung des Mittels möglich sein.
Wichtig ist die mit dein Verfahren gegcbene 'Möglichkeit, die Verdunstung schon
mit' dein Beginn der Einlagerung wirksam «erden zu lassen, so daß den vorhandenen
Keimen keine Zeit zur Entwicklung und Verinehrung auf Kosten der Futterwerte bleibt.
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Es sind zwar Verdunster mit zum Teil durchlöcherten und insoweit eine
Dochtmasse enthaltenden Flüssigkeitsbehälter bekannt, die zum Einführen in hIatilwurfsgänge
bestimmt sind. Hiermit ist aber nicht das Verfahren bekannt geworden, Leim Einlagern
von Rittermassen Verdunstungsgefäße in angeinessener Verteilung in das Futter voll
vornherein mit einzulagern, welches Verfahren gegenüber den zum gleichen Zweck der
Futterkonservierung bekannt gewordenen Verfahrensweisen in mehrerer Hinsicht (wie
dargelegt) neu und vorteilhaft ist.
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Die vorzugsweise ztt verwendenden pori;seii tönernen Verdunstungsbomben
können durch Drahtkäfige o. dgl. gegen mechanische Gewalt geschützt werden. U m
die Verdunstung durch die poröse Wände bis zum Augenblick der Einlagerung hintanzuhalten,
können die Bomben mit einer die Poren einstweilen zudeckenden Schicht versehen werden,
indem sie etwa in einen aus Kalkmilch und einem Klebmittel Lestehenden Brei eingetauscht
werden. Die Schicht wird bei feuchtem Futter schon durch die Feuchtigkeit unwirksam
gemacht, kann aller auch durch Eintauchen und Schwenken der Bom',.e in eirein Wasserkül
e1 leicht beseitigt «-erden.