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Antrieb für die Streichkörper von mechanischenistreichinstrumenten.
Die im nachstehenden erläuterte und auf der Zeichnung dargestellte Erfindung bezieht
sich auf Verbesserungen an dem Anstrichmechanismus für mechanische Streichinstrumente,
vorzugsweise von der Art der Geige.
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Abb. i ist eine Endansicht des Mechanisrnus gemäß der Erfindung, dargestellt
außer Verbindung mit dem Streichinstrument selbst.
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Abb. 2 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung in Verbindung mit einem
bruchstückweise dargestellten Instrument.
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Die Erfindung bezieht sich im besonderen auf solche mechanische Streichinstrumente
von der Art der Geige, bei welchen ein drehbarer Streichkörper für jede einzelne
Saite des Instrumentes zum Anstreichen derselben vorgesehen ist. Einrichtungen dieser
Art sind beispielsweise aus der Patentschrift 2 7 9 166 ersichtlich.
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Bei dem auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
bezeichnet die Zahl 5 das Streichinstrument, welches auf der Zeichnung als Geige
angenommen ist. Dieses Instrument ist in der üblichen Weise mit Saiten 6 versehen.
Über jeder Saite 6 ist ein Streichkörper 7 gelagert. Jeder Streichkörper sitzt auf
einer Welle 8, welche sich in der Längsrichtung des Instruments erstreckt und an
ihrem vom Streichkörper abgekehrten Ende mit einem Trieb 9 versehen ist. Jeder dieser
Triebe 9 steht in Eingriff mit einer
dauernd umlaufenden Schnecke
io, die durch eine Welle i i angetrieben wird. Die Schnecke i o und die Streichkörperwellen
8 sind in passender `'eise in einen Rahmen 12 gelagert.
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An dein Ende der Schneckenwelle i i sitzt eine Stirnplatte 1.3, welche
mit einer Stirnverzahnung 1 4 versehen ist, in welche eine Klinke 15 eingreift,
die an einer Kuppelungsplatte 16 gelagert ist, welche auf der Welle 17 des schematisch
angedeuteten Streichkörpermotors 18 sitzt. Die Anordnung der Verzahnung 1.4 und
der Klinke 15 der zugeordneten Kuppelungsplatte ist so, daß die Schneckenwelle i
i, welche die Streichkörperwellen 18 antreibt, von der Streichkörpermotorwelle 17
angetrieben wird, aber die Schneckenwelle i i und die zugehörige Kuppelungsplatte
können rascher angetrieben werden als die Motorwelle. Der raschere Antrieb der Schneckenwelle
i i und in Abhängigkeit von dieser der Streichkörperwellen 8 bezweckt eine Nachahmung
des raschen Bogenstriches, wie er häufig beim Spielen einer Geige von Hand benutzt
wird. Die rasche Bewegung der Streichkörper wird gemäß der Erfindung durch die nachstehend
erläuterte Einrichtung erzielt.
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Mit i 9 ist ein Elektromagnet bezeichnet, welcher einen in seiner
Wicklung beweglichen Kern 2o besitzt, der für gewöhnlich außerhalb der Mittelstellung
in der Solenoidspule gehalten wird. Der auf der Zeichnung dargestellte Elektromagnet
kann durch Wechselstrom erregt werden. Das Ende des Magnetkerns 20 ist durch ein
Gelenkstück 21 mit einem Hebel 22 verbunden, welcher auf einem Achszapfen 23 aufgesetzt
ist, der in dem Rahmen 12 sitzt. Der Hebel 22 ist mit einer unter Federdruck stehenden
Klinke 24. versehen, welche in ein Schaltrad 25 eingreift, das auf einer Buchse
26 sitzt, welche auf dein Achszapfen 23 drehbar ist. Auf die Buchse 26 ist ein Triebrad
27 fest aufgesetzt, welches in Zahneingriff mit einem kleineren Triebrad 28 steht,
das auf der Schneckenwelle i i befestigt ist. Eine Feder 29, die mit einem Ende
an einem Vorsprung 3o des Rahmens 12 befestigt ist und mit ihrem anderen Ende an
das Gelenkstück 21 angreift, dient dazu, den Magnetkern 2o in seine normale Stellung
zurückzuführen, bei welcher er aus der Höhlung der Magnetspule i 9 herausgezogen
ist, wenn der Magnet nicht erregt ist.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist leicht verständlich. Beim Spielen
der Geige befindet sich der Streichkörpermotor dauernd in Betrieb und treibt durch
die Kuppelungsteile 13, 14, 15 und 16 die Schneckenwelle i i und durch diese die
Streichkörperwellen B. Die Streichkörper 7 werden durch geeignete Mittel auf die
Saite niedergedrückt, wie es in dem erwähnten älteren Patent dargestellt ist, z.
B. durch die schematisch in Abb. 2 dargestellten Finger 31. Wenn die Wirkung eines
raschen Bogenstriches erzeugt werden soll, dann wird der Elektromagnet i9 auf geeignete
Weise erregt, z. B. durch eine von Hand angeschlagene Taste oder durch die Wirkung
eines Loches in einem Notenblatt. Die Erregung des Magneten 19 bewirkt, daß der
Kern 2o in die Spule i9 hineingezogen wird und dabei den Hebel 22 mitnimmt. Die
Bewegung des Hebels 22 wird durch die Klinke 24. auf das Schaltrad 25 und dadurch
auf das Triebrad 27 übertragen, welches das Triebrad 28 und die Schneckenwelle i
i in Umdrehung versetzt, so daß die letztere vorübergehend mit größerer Geschwindigkeit
angetrieben wird. Die schnellere Bewegung der Schneckenwelle i i hat eine entsprechend
schnellere Bewegung der Streichkörperwellen 8 zur Folge, wodurch die Wirkung des
raschen Bogenstrichs erzielt wird.
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Es ist ersichtlich, daß an Stelle des Elektroinagneten beliebige andere
Triebmittel zur Herbeiführung der beschleunigten Bewegung der Streichkörperwellen
Anwendung- finden könnten. Beispielsweise könnte ein Gleichstromelektromagnet benutzt
werden oder irgendeine geeignete mechanische oder pneumatische Vorrichtung.