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Medizinflasche. Die Erfindung betrifft eine Medizinflasche, deren
Verschlußstopfen mit zwei sich diametral gegenüberliegenden Kanälen versehen ist,
wobei im Flaschenhals ebenfalls entsprechende Kanäle vorgesehen sind, damit eine
Entleerung des Flascheninhaltes möglich wird, sobald die Kanäle des Verschlußstopfens
mit denen des Flaschenhalses in Übereinstimmung gebracht werden. Das Neue besteht
darin, daß der obere Teil des Verschlußstopfens einen mit einem Flüssigkeitsdurchlaß
des Stopfens verbundenen zylindrischen Hohlraum einschließt, in welchem ein eingeschliffener
Kolben verschiebbar und in beliebiger Höhe feststellbar ist, um den Rauminhalt des
Zylinders zur Abgabe beliebiger Flüssigkeitsmengen verändern zu können. Der Stopfen
wird mitsamt dem Hohlzylinder in an sich bekannter Weise derart eingestellt, daß
der mit dem Zylinder in unmittelbarer Verbindung stehende Kanal einmal mit dem Flascheninnern
und einmal mit einem im Flaschenhals befindlichen Auslaßkanal in Verbindung tritt.
Damit der Verschlußstopfen nicht aus dem Flaschenhals herausfallen kann, werden
geeignete, in nachstehender Beschreibung noch näher behandelte Vorrichtungen getroffen.
Damit bei Veränderung des Zylinderrauminhaltes der im Zylinder verschiebbare Kolben
in jeder Lage verharrt, ist an der Außenseite des Zylinders ein mit Zähnen versehener
Steg vorgesehen: In die Zähne desselben legt sich eine in geeigneter Weise am Kolben
befestigte Klinke, die damit also den Kolben in jeder Lage festhält. Zweckmäßig
bringt man auf der Außenseite dicht neben dem gezahnten Steg eine Teilung an, welche
ein unmittelbares Ablesen des Zylinderinhaltes gestattet. Um den Kolben leicht verschieben
zu können bzw. den Eingriff der Klinke in den verzahnten Steg ohne Schwierigkeit
aufheben zu können, werden an einem besonderen Knopf des Kolbens zwei Hebel vorgesehen.
Der eine Hebel kann unmittelbar die in den verzahnten Steg eingreifende Klinke darstellen,
während der ändere Hebel zum Anheben jener Klinke aus der Verzahnung des Steges
dient. Zweckmäßig werden beide Hebel unter Federwirkung gesetzt; sie sind selbstverständlich
so anzuordnen, daß sich der Kolben bzw. der an ihm befindliche Knopf relativ zu
ihnen drehen läßt.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht.
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Abb. 2 ist eine Vorderansicht um 9o° nach Abb. r gedreht.
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Abb.3 .ist eine Schnittansicht zur Abb. r, in vergrößertem Maßstabe
dargestellt.
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Abb. q. ist eine Oberansicht zur Abb. z. Der Hals der Flasche A besitzt
diametral sich gegenüberliegende Nuten N und 0 und einen Auslaßstutzen R. Der Stopfen
B ist zur Einführung in den Flaschenhals A geschliffen und besitzt eine Schrägfläche,
welche etwas über die oberhalb des Stopfens befindlichen Zylinder hervorsteht. Der
Stopfen B besitzt auf der einen Seite eine Nut M, welche mit der im Flaschenhals
befindlichen Nut N kommunizieren kann. Beide Nuten M und N bilden in der ersten
Stellung den Einlaß für die Luft. Auf der gegenüberliegenden Seite ist der Stopfen
B mit zwei Bohrkanälen L
und P versehen, welche beide mit der Nut
0 im Flaschenhals in Verbindung treten können. Die Bohrung L muß so eingebracht
sein, daß sie hinter der Wand des Zylinders in selbigen einmündet und daß sie, wenn
der Stopfen eine Viertelumdrehung ausgeführt hat, mit dem Auslaßstutzen R in Verbindung
treten kann. Der Kanal P kommuniziert mit dem Saugrohr Q, welches getrennt vom Stopfen
B hergestellt wird und erst dann mit diesem verschmolzen wird, nachdem der Bohrkanal
P in denselben eingebracht worden ist. Die Länge des Saugrohres Q muß so bemessen
sein, daß es sich bis zum Boden der Flasche erstreckt.
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Der aus Metall oder anderem Material bestehende Ringkranz C, welcher
sich eng anschmiegend über den oberen Rand des Flaschenhalses legt, greift lose
über die am Stopfen befindliche Schrägfläche, damit dem Stopfen eine Drehbewegung
ermöglicht wird und ihm gleichzeitig die Möglichkeit genommen wird, außer zum Zwecke
des Wiederauffüllens der Flasche aus dem Flaschenhals zu entgleiten. Der Ringkranz
C verlängert sich nach oben in ein aus zwei senkrechten Stegen F und S gebildetes
Gestell, welches einen aus Glas oder anderem Material bestehenden Zylinder D umschließt.
Der Zylinder D ist aus einem Stück mit dem Stopfen B hergestellt. Der Ringkranz
C und das obere Band T2 des Gestells sind mit in geeigneter Weise angelenkten Verschlußklammern
bzw. Verbindungen 171 und l'- versehen. Der Zylinder D trägt am oberen Rand vier
Glasknöpfe T, welche zur Bewegung des Stopfens B dienen.
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Zwei von diesen Glasknöpfen D, und zwar der unmittelbar über der Nut
11 gelegene und der inmitten zwischen Nut 111T und Bohrkanal L gelegene Glasknopf
sind durch Pfeile bezeichnet. Die Kanäle Z1 und L nehmen die in den Abb. x und 3
dargestellte Stellung ein, sobald die beiden erstere, ähnten auf den Glasknöpfen
T angebrachten Pfeile mit den entprechenden, auf dem Metallstreifen TZ aufgetragenen
Pfeilen übereinstimmen. Von letzteren ist der eine Pfeil unmittelbar über dem Steg
S und der andere zwischen dem Steg F und S bzw. unmittelbar über dem Auslaßstutzen
R (Abb. i) aufgetragen. Der Zylinder D ist innen geschliffen und nimmt einen aus
Glas oder anderem geeigneten Material hergestellten Kolben E auf. Auf der Außenseite
des Zylinders ist eine Teilung IV aufgetragen, deren Teilstriche sich beispielsweise
in Abstufungen von etwa je 5 Volumeneinheiten erstrecken, so daß sie den Inhalt
des Zylinders D etwa in Kubikzentimetern angibt. Die Flasche A selbst kann in jedweden
Größen ausgeführt werden. Die Teilungen entsprechen den im Steg F bzw. im Gestell
befindlichen Zähnen. Der Steg S ist angelenkt, um seine Entfernung zu ermöglichen,
wenn sich das Wiederauffüllen der Flasche notwendig macht. Das unterhalb befindliche
kurvenförmige Band ist an dieser Stelle ausgeschnitten, um das Öffnen zu erleichtern
und um gleichzeitig die Öffnung der Nut 11 freizugeben. Der Kolben E wird zwecks
Einführung in den Zyder D abgeschliffen. Er trägt einen Handgriff E1, an welchem
mittels einer Schraube J zwei Hebel G und 1i und zwei Federn Y und H angebracht
sind. Diese Hebel G und 1i drehen sich auf der Schraube J, sobald der Stopfen B
eine Drehung erfährt. Somit bleibt der Hebel G immer mit den auf den Metallsteg
F befindlichen Zähnen in Eingriff. Im verschlossenen Zustande füllt der Kolben E
den Zylinder D vollständig aus, so daß nur der Handgriff bz«-. Knopf El über den
Zylinder hervorsteht.
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Der Haupthebel G ist mit einem Gelenk versehen. Der längere Arm des
Hebels muß so ausgebildet sein, daß er sich über die Gesamtlänge des Kolbens E erstreckt.
Das untere Ende ist abgebogen und entsprechend abgeschärft, damit es in die auf
dem Steg F befindlichen Zahnlücken einfällt. Der Steg F ist mit zwei parallel verlaufenden
vertikalen Rippen, die sich an jeder Seite befinden, versehen, durch welche das
Abgleiten aus den Zahnlücken verhindert wird. Der Hebel G wird durch die Feder H
in immerwährendem Eingriff mit den Zahnlücken gehalten. Der Hebel K wird verwandt,
um den Hebel G außer Eingriff mit der Verzahnung z zu bringen, sobald der Kolben
E angehoben werden soll. Er sitzt auf dem unteren Teil eines U-förmig gestalteten
Armes, der von der Schraube J abzweigt. Die Lage, welche der Hebel K einnimmt, ist
stets so, daß der Handgriff über den Knopf E1 des Kolben-, E hinwegragt, wobei er
so gebogen ist, daß sein freies Ende den größeren Hebelarm bildet, um ein größeres
Hebelverhältnis in bezug auf den Hebel G herbeizuführen. Andererseits ist er so
angebracht, daß bei senkrechtem Druck nach unten der Hebel G leicht zurückgedrückt
werden kann. Gehalten wird der Hebel K durch eine Schraubenfeder K, welche ihn in
der Normalstellung ständig gegen den Hebel G drückt. Die Feder K ist einerseits
am Hebel K mittels einer kleinen Schraube oder eines Niets befestigt, und zwar auf
der Oberseite des Hebels. Andererseits ist das frei bleibende Ende der Feder Y in
der oberen Hälfte des U-förmig gebogenen, von der Schraube J abzweigenden Armes
festgelegt.
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Zur Verwendung der Flasche werden die Glasknöpfe D so eingestellt,
daß die Pfeile T1 unmittelbar über die auf dem Metallband T= aufgetragenen Pfeile
zu liegen kommen. In
diesem Falle befindet sich die Flasche in der
Einfüllstellung. Die Nuten M und 14T bilden jetzt gemeinsam den Lufteinlaß, während
die Bohrkanäle L und P zusammen mit der Nut 0 und dem Saugrohr Q einen zum Zylinder
D führenden Kanal bilden. Der Kolben E befindet sich in seiner tiefsten Stellung,
während der Hebel G in die unterste Zahnlücke eingreift. Die Verwendung der Flasche
verläuft in drei Vorgängen i. Durch Druck auf den Hebel K wird der Hebel G abgehoben,
so daß der Kolben E nach aufwärts bewegt werden kann, worauf der Hebel G in irgendeine
Zahnlücke, welche dem gewünschten Flüssigkeitsquantum entspricht, wieder eingeführt
wird. Das durch Anheben des " Kolbens E herbeigeführte Vakuum verursacht die Füllung
des Zylinders.
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2. Der Stopfen B wird um 9o° gedreht, so daß der durch Pfeile bezeichnete
Glasknopf T', welcher dem auf dem Metallband T2 inmitten zwischen den Stegen F und
S befindlichen Pfeil gegenüberstand, jetzt dem oberhalb des Steges S gelegenen Pfeil
gegenübertritt. Auf diese Weise gelangt die Flasche in die zweite oder Entleerungsstellung
(Abb. 2). Der Bohrkanal L steht jetzt mit dem Auslaßstutzen R in Verbindung, während
der Lufteinlaß und das Saugrohr abgeschnitten sind und das im Zylinder D eingeschlossene
Flüssigkeitsquantum nicht mehr entweichen kann.
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3. Der Auslaßstutzen R wird jetzt über das zur Aufnahme der Flüssigkeit
dienende Gefäß gehalten, wobei der Kolben E in den Zylinder zurückgeschoben wird,
der sich hierbei. entleert. Nachdem dieses geschehen, wird die Flasche in ihre Ausgangsstellung
zurückgekommen sein.
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Beim ersten Füllen wird das Saugrohr noch Luft enthalten. Um dies
zu umgehen bzw. die Luft zu entfernen, saugt man etwas Flüssigkeit in den Zylinder
ein, kehrt dann die Flasche um und treibt die Luft aus, wobei. die Flüssigkeit wieder
in die Flasche zurückläuft. Das Saugrohr selbst wird aber mit Flüssigkeit gefüllt
bleiben, so daß nunmehr keine Luft mehr @ beim Ansaugen derselben in den Zylinder
D gelangen kann. Zufolge der vergleichsmäßig engen Durchgangsöffnung werden die
Bohrkanäle immer mit Flüssigkeit gefüllt bleiben und jeweils nur das tatsächlich
im Zylinder gemessene Flüssigkeitsvolumen entleert.