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Handschuh mit nachstellbarem Verschluß. Jeder Handschuh hat, auch
wenn er beim erstmaligen Anziehen gut sitzt, den Fehler, daß er, wenn erst die Hand
einige Bewegungen ausgeführt hat, durch welche der Umfang der Hand größer wird,
sich ausweitet. Insbesondere nimmt er nach mehrmaligem Tragen und nach dem Waschen
eine andere Form an, indem er sich in der Breite ausweitet, dafür regelmäßig in
derLänge kürzer wird. Dieskommt daher, daß der Handschuh, gleichgültig aus welchem
Stoff er besteht, immer die Form der Hand annimmt, in welcher sie den größten Umfang
hat, das ist die der geballten Faust. Hinzukommt, daß es auf der Welt kaum zwei
Paar Hände, nicht einmal eine rechte und eine linke Hand desselben Menschen gibt,
die in allen Größenmaßen einander vollkommen gleich sind. Demzufolge kann also auch
der genau bearbeitete Handschuh nicht überall faltenlos und tadelfrei sitzen. Bei
schlecht gearbeiteten Handschuhen treten diese Nachteile naturgemäß um so auffallender
in die Erscheinung.
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Der Handschuh soll in geringer wie in guter Qualität ohne Mehrkosten
ein Edelerzeugnis darstellen. Er soll die Hand nicht allein vor Schmutz, Ansteckung
und Kälte schützen, sondern er soll auch kleidsam sein, ja er soll sogar die Hand
in ihrer Form durch den faltenlosen, die Hand in ihren Linien abrundenden Sitz veredeln.
Wer bisher einen prallen Sitz haben wollte, mußte sich sehr enge Handschuhe kaufen,
bei welchen, da diese Handschuhe eigentlich für eine kleinere Größe bestimmt waren,
die Finger infolge des stärkeren Ausweitens alsbald zu kurz wurden. Wer dagegen
bequemen Sitz haben wollte, mußte auch die Falten beim Tragen mit in den Kauf nehmen.
Zwar
sind schon Bauarten bekannt, welche diesem Mangel abzuhelfen versuchen. Hierher
gehört der Schnallenverschluß, aus Riegel und Schnalle bestehend, der rechtwinklig
zur Handschuhlänge oder aber doch schräg zu derselben angebracht ist und in der
Höhe des Handgelenkes liegt. Durch schärferes Anziehen dieses Verschlusses erreicht
man bis zu einem gewissen Grade einen strafferen Sitz nicht nur um das Handgelenk,
sondern auch zum Teil in der Handfläche und auf dem Handrücken des Handschuh.
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Ein vollkommen praller und eleganter Sitz erfordert indessen mehr.
Es muß ein Zug von den Fingerspitzen bis zum Handgelenk, und zwar in der Längssrichtung
des Handschuhs, hervorgerufen werden können, nur dadurch ist es möglich, das Bestreben
des Handschuhs, sich in der Länge zu verkürzen und in der Breite sich auszuweiten,
zu vermeiden.
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Dieser Übelstand wird gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß beispielsweise
Stoffunterlagen angewendet werden, die vom Festpunkt der Schnalle und des Riemens
aus so geführt sind, daß sie beim Anziehen des Schnallenverschlusses zugleich einen
Zug in der Längsrichtung des Handschuhs hervorrufen und dadurch die Straffung erzielen.
Es kommt also einerseits auf die zweckmäßige Anordnung dieser Stoffunterlagen an,
andererseits darauf, daß sie unmittelbar unter dem Einfluß des Verschlusses stehen.
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Man erreicht dies, indem man, ungefähr t bis 2 cin über dem Daumen
bei der Schnalle beginnend und nach den Fingern hin und schräg nach den Aufnähten
auf dem Rücken des Handschuhs hinlaufend, eine Stoffunterlage so aufnäht, daß ihre
Dehnbarkeit nach der Seite gewährleistet ist. Eine gleiche Unterlage weist die andere
Nahtseite des Handschuhs auf, welche an dem Befestigungspunkt des Riegels beginnt.
An den oberen Enden dieser Unterlagen ist also der Verschluß angebracht. Als Verschluß
muß ein solcher angewendet werden, der auf verschiedene Weite einstellbar ist, z.
B. ein Riegel mit einem Knopf und mehreren Kronen u. dgl. oder noch besser ein Zugverschluß
mit Schnalle und Riegel.
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Wird der Verschluß straffgezogen, so zieht sich der ganze Handschuh
von den Fingerkuppen nach dem Handgelenk, bis man den gewünschten lockeren oder
einen pralleren Sitz hat. Dadurch, daß der @'erschluß an beiden Seiten des Handschuhs
angebracht ist, kann der Handschuh genügend eng zusammengezogen werden, so daß der
straffe Sitz auch für die schmalste Hand erreicht wird. Die Anordnung des Verschlusses
oberhalb des Daumens an der schmalsten Stelle des Handgelenks verhindert ein Abrutschen
des Handschuhs nach den Fingern zu, das 1 isher immer eingetreten ist, wenn sich
der Stoff erst einmal voll ausgedehnt hatte. Der Ballen des Daumens und der gegenüberliegende
Ballen der Handwurzel verhindern das Abrutschen des Verschlusses. Sie stellen aber
auch die beiden Eckpfeiler dar, durch welche der Zug des Verschlusses, der wal-erecht
oder schräg zur Handschuhachse verläuft, vermittels der Unterlagen in diese Längsrichtung
umgesetzt wird. Hat sich also beim Erfindungsgegenstand der Stoff ausgedehnt, so
bedarf es nur einer Engerziehung des Verschlusses, damit der Handschuh weiter nach
oben gezogen wird, um immer wieder den gleichen straffen Sitz zu erzielen.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung wiedergegeben.
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Abb. t zeigt die Vorderansicht, Abb. 2 die Rückansicht eines Handschuhs.
In Abb. z bezeichnet a die Schnalle, b den Riegel bekannter Bauart. Die Stoffeinlage
c läuft von der Schnalle a in der Richtung zu den Aufnähten d. Soweit sie in der
Vorderwand des Handschuhs nach Abb. r liegt, ist sie -cstriclrelt gezeichnet, insoweit
sie auf der Rückwand des Handschuhs liegt, ist sie strichpunktiert angedeutet. Das
gleiche trifft auf die Stoffunterlage e zu, die ungefähr längs oder schräg der Handschuhnaht
auf der Rückwand des Handschuhs verläuft.
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Abb. 2 zeigt den Handschuh von der Rückseite aus. Soweit die Stoffunterlagen
c und e auf der Rückwand verlaufen, sind sie wiederum strichpunktiert gezeichnet,
soweit sie in der Vorderwand liegen, sind sie wiederum gestrichelt angedeutet.
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Die Stoffeinlagen werden zweckmäßig, insbesondere aus Schönheitsgründen,
nicht außen auf den Handschuh, sondern im Innern desselben eingenäht.