DE3957C - Arbeitsvorrichtung zum Zeichnen, Schreiben und Malen, sowie zu anderen künstlerischen und gewerblichen Arbeiten - Google Patents
Arbeitsvorrichtung zum Zeichnen, Schreiben und Malen, sowie zu anderen künstlerischen und gewerblichen ArbeitenInfo
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- A47B27/04—Adjustable drawing-board carriers with balancing means for the board
- A47B27/10—Adjustable drawing-board carriers with balancing means for the board balancing by means of weights
Description
1878.
Klasse 70.
GUSTAV BOUDRIOT in HAGEN (Westfalen).
Arbeitsvorrichtung zum Zeichnen, Schreiben und Malen, sowie zu anderen künstlerischen
und gewerblichen Arbeiten.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. Juni 1878 ab.
Diese Arbeitsvorrichtung gestattet eine bequeme, gerade und gesunde Stellung bezw.
Haltung einzunehmen.
In der Zeichnung stellt dar:
Fig. ι und 2 die Vorder- und Seitenansicht, Fig. 3 einen Schnitt, Fig. 4 einen Querschnitt
(Grundrifs) nach A-B, Fig. 5 eine Oberansicht des Utensilientisches, Fig. 6 ein Querprofil für
Lithographie und Xylographie, Fig. 7 und 8 die Schienenführung, und zwar Fig. 7 die
Oberansicht und Fig. 8 den Durchschnitt des Schienenkopfes mit Kopfansicht nach C-D der
Fig. 7.
An dem Dreifufsständer α bewegen sich seitwärts zwei Laufschlitten b, welche, durch zwei
Spannbolzen verbunden, den Arbeitstisch c tragen. Vermittelst des Gegengewichtes d, welches
an einem über zwei Rollen e führenden Zweigseile (oder Stahldraht) in der Mitte des
Dreifufses ruht oder sich auf- und abbewegt, wird, weil das Seil mit dem Schlitten verbunden,
der Arbeitstisch gehalten. Letzterer ist daher nicht allein durch einen leichten
Druck oder Schub an dem Gestell auf- und abzubewegen, sondern auch an den Schlitten drehbar
und gleichzeitig pultartig auszustellen, wobei der Arbeitstisch mit einem Drehzapfen auf dem
Lagerrahmen g in jeder Stellung rotirend bewegt werden kann. Der an dem Lagerrahmen
drehbar angebrachte Stützrahmen Ji besteht aus in einander gehenden Röhren, wodurch derselbe
durch Handhabung der an demselben befindlichen Stellschrauben kurz oder lang zu stellen
ist. Wird der Arbeitstisch in die niedrigste Stellung herunter gelassen, so schiebt sich der
Stützrahmen zusammen; wird der Tisch dagegen in eine höhere Lage gebracht, als bei
gewöhnlicher Stellung des Stützrahmens durch Auflegen desselben auf die Gestelldübel zulässig
ist, so wird der Stützrahmen verlängert. Der Arbeitstisch ruht und dreht sich auf den Scheiben z'
des Lagerrahmens. Da in den meisten Fällen, z. B. beim Zeichnen, Schreiben und Malen, der
Schwerpunkt in der Mitte bleibt, so hält sich der Tisch von selbst in jeder drehbaren Lage.
Dagegen wird in Fällen, wo der Schwerpunkt aufser der Mitte liegt, z. B. bei Lithographen und
Xylographen, durch Anziehen des Schraubenhebels k, Fig. 6, der Tisch in jeder beliebigen
Lage gehalten. Die Schiene /, welche zum Zeichnen etc. nöthig ist, führt sich auf dem
Arbeitstische (Zeichenbrett) ohne Seitenschenkel mit den an den beiden Enden unterliegenden
Rädchen m an den an den Kopfenden des Tisches angebrachten Führungsleisten η auf und
ab. Am oberen Ende des Tisches bezw. Brettes sind Lager festgeschraubt, worin sich
eine Welle ο bewegt, welche an den beiden Enden und in der Mitte ein Schraubenrädchen ρ
trägt. Die beiden äufseren Schraubenrädchen dienen zum Auf- und Abwickeln der mit der
Schiene in Verbindung gebrachten Schnüre (oder dünnen Stahldrähte), wogegen das mittlere
Schraubenrädchen zum Ab- und Aufrollen der Schnur bezw. Drahtes dient, woran ein Gegengewicht
q der Schiene befestigt ist. Die Bolzen, an welchen sich die Führungsrädchen der Schiene
bewegen, sind so eingerichtet, dafs damit beide Schnüre gleichmäfsig fest angespannt werden
können und ein Heben oder Senken der Schiene bei vorkommenden Hindernissen (z. B. bei Heftzwecken)
gestatten, ohne dadurch das Auf- und Abwärtsgehen der Schiene und deren Genauigkeit
zu beeinträchtigen. Die zur Führung der Schiene dienenden Rädchen und Leisten können
in den meisten Fällen glatt sein und brauchen nur in einzelnen Fällen (bei kleinen Arbeitstischen,
wo es auf aufserordentliche Genauigkeit ankommt), wie die Fig. 7 und 8 zeigen, mit
Zähnen (oder Stiften) versehen zu sein.
Das Schienengegengewicht q ist an einem unter bezw. hinter dem Arbeitstische schwebend
angebrachten Eisendraht beweglich, um in allen Lagen und Stellungen des Tisches oder Brettes
die differirende Gegenbelastung der Schiene auszugleichen. Soll die Schiene festgestellt werden,
so dreht man die Mutter r, Fig. 8, fest. Der Querschnitt der Schiene ist, wie Fig. 8 deutlich
zeigt, so, dafs dieselbe bei einer geringen Eisendicke doch hinreichend stark ist, sich wenig
auf dem Papiere reibt und an jeder Stelle mit der Hand leicht zu bewegen ist, ohne dafs die
Finger mit der Zeichnung oder Unterlage in Berührung kommen.
An den beiden Laufschlitten b sind zwei Flügelarme .r angebracht. Der eine dieser Arme
dient zur Aufnahme einer Lampe t (für Petroleum- oder Gasbeleuchtung) und der andere
zur Anbringung eines Utensilientisches u. Beide
Arme sind drehbar und schieben sich mit dem Arbeitstische zugleich auf und ab. Aufserdem
kann' aber auch sowohl die Lampe wie der Utensilientisch an den Armen vor- und rückwärts geschoben werden. Ebenso läfst sich der
Utensilientisch an der Hängestange ν auf- und abwärts schieben und in jeder Stellung vermittelst
der Stellschraube w feststellen.
Der Gegengewichtshebel χ ist nur an schweren Arbeitstischen, z. B. für Lithographen, XyIographen
etc. erforderlich. (Gewünschten Falles können alle Bewegungen des Arbeitstisches durch
Kurbeldrehungen bewirkt werden.)
Auch ist die Scala an der Schiene und dem Brette, Fig. i, nur bei Zeichnungen in natürlicher
Gr'öfse von Wichtigkeit und in einzelnen Fällen, z. B. beim Schneiden von Glas, Carton etc.
nöthig. In letzteren Fällen wird der Arbeitstisch an dem unteren Kopfende mit einer Leiste
versehen, damit der aufgelegte Gegenstand nicht herunter rutschen kann. Soll nun Glas geschnitten
werden, so legt man einfach die zu schneidende Tafel auf den Arbeitstisch, und zwar die vordere Ecke mit der vorderen Ecke
des Tisches gleich, hält das Schneidinstrument an der gewünschten Maafsstelle der Schiene
fest, fährt damit auf- und abwärts bis zu dem verlangten Höhenmaafse und führt dann das
Schneidinstrument bei Festhaltung der Schiene seitwärts. Auf diese Weise geht das Zerschneiden
von Gegenständen leicht, rasch und sicher von statten, wobei es möglich ist, in allen Dimensionen genau und rechtwinklig zu
schneiden.
Soll der Apparat zum Malen benutzt werden, wobei das Zeichenbrett mit der Schiene nicht
nöthig ist, so wird statt dessen ein einfacher Holzrahmen, aufweichen die zum Bemalen bestimmte
Leinwand aufgespannt wird, aufgelegt. Soll die Vorrichtung zum Graviren dienen, so wird
ebenfalls einfach der Tisch gewechselt und beispielsweise ein Rahmen, Fig. 6, eingehängt,
worin der bezw. die Steine y, Holzblöcke etc.
vermittelst Stellschrauben ζ eingespannt werden. Schienenführung und alles übrige bleibt hierbei
wie vorhin beschrieben. In den Rahmen können grofse und kleine Steine oder Blöcke (einer
oder mehrere zu gleicher Zeit) eingespannt werden. In kleinen Distanzen befinden sich in
der Längen- und Höhenrichtung des Tischrahmens Schraubenlöcher, so dafs die Schrauben
je nach Umfang des Steines, Holzes etc. da eingedreht werden können, wo sie sein sollen
bezw. müssen. Zum Richten des Steines, Holzes etc. zur Schiene sind vier Stellschrauben
und desgleichen vier (zwei Doppelschrauben) an jeder Seite zum Feststellen des Körpers erforderlich.
Je nach Umständen kann der Apparat auch zergliedert werden, z. B. ohne Utensilientisch,
nur mit einem Lichtarme, ohne Flügelarme,
oder auch pbjie das Gestell mit Zubehör utTer-·;
haupt, algo nur der Arbeitstisch allejn, m Anwendung
■ kommen In den meisten Fallen, ^. BVbeim Zeichnen, sind aber zur Completnung
des/Apparates alle Theile und alle Bewegungen,
welche !dieselben mache'n, noting, um in bequemer
Weise rasch; ,-,und ^sicher bei Tage und
•Licht arbeiten zu können^ Die Ausführung ist
in gröfseren und kleineren,'Dimensionen und
brauchbaren Materialien, jnöglich. . Der Arbeitstisch/ikiann'auch an der Wand (als
Klapptisch zum Auf-.: und Abgehen, sowie zum Ausstellen) befestigt' werden. Desgleichen sind
mehrere Arbeitstische' zugleich an einem Gestell anzubringen.
Das Auf- und Abschieben des Arbeitstisches und die mechanische Führung der Schiene ist
erforderlich, um sowohl kleinen als grofsen Personen die Möglichkeit zu bieten, auf der
ganzen Fläche gleich bequem und genau arbeiten zu können, einerlei ob der Gegenstand der
Bearbeitung grofse oder kleine Dimensionen hat. Das pultartige Ausstellen des Arbeitstisches
dient nicht allein zur Bequemlichkeit der Arbeit, sondern ist auch nöthig, um mit flüssigen
Farben zeichnen und mit flüssigen Substanzen, als Tusche, Dinte u.. dergl. schreiben zu können.
Die radiale oder rotirende Bewegung ist von besonderer Wichtigkeit, umz.B.beimZeichnen etc.
zur Ausführung schiefer Linien und Querschriften keine gesundheitsschädlichen Stellungen einnehmen
zu müssen.
Claims (2)
1. Führung der Schiene vermittelst Laufräder
bei Anwendung von Schnüren oder Stahldrähten auf Schraubenrädern und eines Gegengewichtes mit selbsttätiger Ausgleichung
der Zug- und Gewichtsdifferenzen in den verschiedenen Stellungen und Lagen, wie dargestellt.
2. Die ganze Construction, im wesentlichen wie gezeichnet und beschrieben, bei welcher
a) eine Verschiebung des Arbeitstisches in horizontaler, verticaler und radialer
Richtung in gleichzeitigen oder einzelnen Tempos bewirkt werden kann, und welche ferner
b) nach allen Richtungen bewegliche Flügelarme zur Aufnahme des Lichtes für
Nachtarbeiten und eines verschiebbaren Utensilientisches und
c) Maafseintheilung an Schiene und Arbeitstisch in Meter, Decimeter, Centimeter
und Millimeter besitzt und welche sich endlich
d) bei verschiedenen Gewerben, z. B. zum Zeichnen, Schreiben, Malen, sowie für
andere künstlerische und gewerbliche Arbeiten, als Graviren in Stein, Holz, Metall, Schneiden von Glas, Carton etc.
anwenden läfst.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT3957D Active DE3957C (de) | Arbeitsvorrichtung zum Zeichnen, Schreiben und Malen, sowie zu anderen künstlerischen und gewerblichen Arbeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3957C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2575506A (en) * | 1946-06-24 | 1951-11-20 | Russel D Acton | Self-washing centrifuge |
DE2838124A1 (de) * | 1978-09-01 | 1980-03-06 | Lebermann Kurt | Halte- und verstellvorrichtung fuer ein zeichenbrett |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2575506A (en) * | 1946-06-24 | 1951-11-20 | Russel D Acton | Self-washing centrifuge |
DE2838124A1 (de) * | 1978-09-01 | 1980-03-06 | Lebermann Kurt | Halte- und verstellvorrichtung fuer ein zeichenbrett |
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