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Druckwalze für Durchzugsstreckwerke. Es sind Druckwalzen für Durchzugsstreckwerke
mit hohem Verzug bekannt, die mit zwei auf einer Kernachse leicht drehbaren Druckmänteln
versehen sind und ohne Sonderbelastung lediglich durch ihr sich aus den Einzelgewichten
der Druckmäntel und der Kernachse zusammensetzendes Gesamtgewicht wirken. Von diesen
bekannten Druckwalzen unterscheidet sich die vorliegende im wesentlichen dadurch,
daß die Kernachse in der Mitte unterstützt ist und die Druckmäntel zu beiden Seiten
des mittleren Kernachsenteiles nachgiebig mit ihr verbunden sind. Infolge dieser
Anordnung wirkt die Druckwalze lediglich mit dem Eigengewicht der Druckmäntel auf
die Spinnfasern ein, während die Kernachse selbst keinen Druck auf die Fasern ausübt.
Die nachgiebige Verbindung der Druckmäntel mit der Kernachse wird durch zwischen
ihnen angeordneten Federn, Bürsten o. dgl. herbeigeführt.
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Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsforrnen der Druckwalze
dargestellt. Bei der in Abb. i und z dargestellten Druckwalze ist die Kernachse
ig mit einem mittleren Achsenteil igi versehen, der einen t:olchen Durchmesser hat,
daß er auf der geriffelten Unterwalze aufliegt und von ihr mitgenommen wird. Die
Druckmäntel 2o stehen dagegen nicht mit der Kernachse in unmittelbarer Berührung,
die sie frei unter Belassung eines gewissen Zwischenraumes umfassen. Auf der Achse
sind gekrümmte Federn 24 angebracht, die von der Achse durch Reibung mitgenommen
werden und sich gegen die Innenseite der Druckmäntel 2o legen. Die Federn sind leicht
und geben leicht nach, so daß die Druckmäntel im wesentlichen nur mit ihrem Eigengewicht
auf die Fasern wirken. An den Enden der Kernachse sind Scheiben 21 angebracht, die
denselben Durchmesser haben wie der mittlere Achsenteil igi, so daß auch sie mit
der geriffelten Unterwalze in Berührung stehen.
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Abb. 3 und 4 zeigen eine Walze, die von der in Abb.
i und 2 dargestellten nur darin abweicht, daß die Druckmäntel 2o einen größeren
Hohlraum 2oi haben und daß die Achsteile 192 mit quer verlaufenden Durchbohrungen
193 versehen sind, in denen leichte und leicht nachgiebige Schraubenfedern
25 angebracht sind, die sich mit leichtem Druck mit ihren Enden gegen die
Innenseite der Druckmäntel legen. Es können in jedem Achsteil ein oder mehrere Federn
:25 angebracht werden, z. B. zwei, -u,ie daigestellt. Statt einer oder mehrerer
Federn 25, die durch die Achse ig hindurchtreten, können auch zwei oder mehr
leichte Schraubenfedern vorgesehen werden, die sich mit ihrem einen Ende gegen die
Innenseite eines Druckmantels 2o legen und mit ihrem anderen Ende in ein radiales
Loch der Welle 1:92 eintreten. Diese Federn müssen in jedem Fall leicht sein und
leicht nachgiebig, so daß sie, während sie sich gegen die Druckmäntel legen, sie
doch nicht einen so großen Druck auf dieselben ausüben, daß sie sich mit einem wesentlich
höheren Druck, als dem ihres Eigengewichtc-s entsprechend, auf das Fasermaterial
legen. Wenn für einen Druckmantel 2o zwei oder mehr Federn benutzt werden, die in
Löchern der Achse liegen, so werden diese Löcher zweckmäßig so angeordliet,
daß
der Druckmantel nach allen Richtungen. möglichst gleichmäßig exzentrisch zu der
Achse ig bewegt werden kann. In jedem Achsteil ig? der in Abb. 3 und 4 dargestellten
Walze sind die Löcher für die Federn rechtwinklig zueinander angeordnet, so daß,
wenn die eine wagerecht liegt, die andere eine senkrechte Lage hat.
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Die in Abb. 5 und 6 dargestellte Walze unterscheidet
sich von derjenigen nach Abb. i und 2 darin, daß die Druckmäntel 2o einen größeren
Hohlraum 2oi haben und daß an den Achsteilen 192 flache Spiralfedern 26 angebracht
sind, die sich leicht gegen die Innenseite der Druckmäntel 2o legen. In jedem Druckmantel
können eine oder auch mehr solcher Federn angebracht werden. Auf der Zeichrinng
sind zwei dargestellt. Die Fedem können entweder an den Achsen befestigt sein, um
sich mit ihren freien Enden gegen die Druckmäntel zu legen oder sie können an den
Druckmänteln befestigt sein und sich mit ihren freien Enden gegen die Achse
-legen. Am zweckmäßigsten erscheint es, wenn die flachen Federn die Achse
umgreifen, so daß sie von ihr gehalten werden, während sie sich genügend gegen die
Innenseite der Druckmäntel legen, um die erforderliche Reibung zu erzielen. Sie
können aber so hergestellt sein, daß sie sich leicht gegen die Druckmäntel legen,
während sie an den Achsen eine genügende Reibung bewirken. Die in Abb.
5
und 6 dargestellte Walze kann auch so abgeändert werden, daß die
Druckmäntel mit einer oder mehreren rings herumlaufenden Nuten versehen werden,
in welche die Federn 26 eingreifen. Die Federn 26 werden leicht gemacht
und leicht nachgiebig, so daß die erforderliche Reibungsverbindung zwischen den
Druckmänteln und der Achse erzielt wird, ohne daß auf die Druckmäntel ein Druck
ausgeübt würde, der größer wäre als der von ihrem eigenen Gewicht auf das Fasermaterial
ausgeübte Druck.
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Die in Abb. 7 und 8 dargestellte Walze unterscheidet
sich von der in Abb. i und ?- veranschaulichten dadurch, daß der Hohlraum
2oi: der Druckmäntel größer ist, und daß auf den Achsteilen 192 Büchsen 231: angebracht
sind, welche Bürsten 23 tragen, die sich leicht gegen die Innenseite der
Druckmäntel 2o legen.
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Statt der Federn oder der Bürsten können auf der Achse ig auch Ringe
aus Plüsch oder ähnlichem Stoff angebracht werden, die radial nachgiebig sind und
als Mitnehmer für die Druckmäntel dienen. Bei der in den Abb. 9 und io dargestellten
Ausführungsform der Walze dient zur Verbindung der Druckmäntel mit den zugehörigen
Achsen ein Rohr oder eine Hülse 27 aus Leder oder einem anderen hicht biegsarnen
Stoff, die. sowohl an den Druckmänteln als auch an der Achse befestigt ist,
so daß, wenn der eine Teil gedreht wird, der andere Teil gezwungen wird, an der
Drehung teilzunehmen, wobei aber die Druckmäntel vollkommen die Mög-
lichkeit
haben, sich exzentrisch züi der Achse zu verschieben. Da das Rohr oder die Hülse
aus biegsamern. Stoff den Zwischenraum zwischen den Druckmänteln der Walze und dem
Mittelteil igi der Achse an den Verbindungsstellen überdeckt, so verhindert sie,
daß Faserflug oder Staub sich im Innern des Hohlraumes der Druckmäntel ansammelt.
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Das Leder ist zweckmäßig an den Lücken 227r zwischen den Druckmänteln
2o und dem mittleren Walzenteil igi nach innen gedrückt, so daß es biegsamer ist
und leichter nachgiebig ist, um den Druckmänteln ?o eine exzentrische Bewegung mit
Bezug auf die Achse ig zu gestatten.
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In Abb. 9 und io bildet das Rohr oder die Hose 27 aus
biegsamen Stoff eine Verlängerung der Bekleidung der Druckmäntel 2o, mit der diese
auf das zu streckende Fasergut einwirken, sowie eine Verlängerung der Bekleidung
des mittleren Walzenteiles igi., so daß die Drehung des einen Teiles sicher,auf
den anderen Teil übertragen wird.