Die Erfindung betrifft ein Lastgehänge nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Ein derartiges Lastgehänge ist aus der DE 35 33 496 A1 bekannt und wird zum Halten
und Freigeben eines oder mehrerer Stücke eines schlaffen
Materials wie Tuchstücke entweder als Einzelstücke
oder als Gruppen oder Stapel von Stücken verwendet.
Es dient zum Aufhängen solcher Stücke an einer
Förderkatze, mit der sie in einem Konfektionsbetrieb
o. ä. von einer Arbeitsstation zur anderen befördert
werden. Die Erfindung befaßt sich mit einer verbesserten
Konstruktion eines Lastgehänges, das einen oder mehrere
Klemmhalter zum schnellen Befestigen und/oder
Freigeben der Stoffstücke hat, während diese bearbeitet
und von einer Arbeitsstation zur nächsten befördert
werden.
Wenn Stoff- oder Bekleidungsstücke an Laufkatzen in
einem Konfektionsbetrieb längs eines Förderweges bewegt
werden, werden sie an der jeweiligen Arbeitsstation bestimmten
Arbeitsgängen unterzogen. Zum lösbaren Halten
der Stoffstücke an dem Lastgehänge ist es möglich, ein
rundes Keilelement einzusetzen, das in seiner Längsrichtung
verschiebbar und federnd beaufschlagt ist und
drehbar in Wechselwirkung mit einer festen Fläche eines
Körpers steht, der an dem Lastgehänge gehalten ist. Zum
Befestigen und/oder Lösen eines Stoffstücks
muß die Bedienungsperson normalerweise beidhändig
arbeiten. Mit der einen Hand muß sie das Lastgehänge
und die Förderkatze ruhig halten, während sie mit der
anderen Hand das Keilelement entweder ergreift und dann
gegen die Federkraft zurückdrückt oder das Stoffstück
seitlich gegen den Rollendruck des Keilelements an der
festen Fläche des Körpers einschiebt. Diese manuelle
Arbeit kann unzureichend sein und kostspielige Verzögerungen
verursachen, wenn die Stoffstücke von dem
Lastgehänge genommen oder an ihm befestigt werden.
In einem solchen Arbeitsfeld wäre es günstig, wenn
Stoffstücke wie z. B. Satin oder Seide, die sehr dünn
sind und sehr glatte Flächen haben, zum Transport auch
an dem Lastgehänge befestigt werden könnten. Es hat
sich jedoch gezeigt, daß die Wechselwirkung zwischen
dem runden Keilelement und der festen Fläche
manchmal unzureichend ist, um derart
dünne Stoffstücke aus Gewebe mit glatter Struktur wie
Seide, Polyester oder Satin positiv zu greifen und
festzuhalten.
Aus der DE-AS 11 73 845 ist ein Hängebahnförderer bekannt,
der eine Lastträgerstange hat, die um ihre
Längsachse drehbar gelagert ist. Der Hängebahnförderer
enthält eine Drehvorrichtung bestehend aus Nuten und
Ausnehmungen, die unter Federdruck ineinandergreifen
und verschiedene Winkellagen der Lastenträgerstange
definieren.
Aus der DE 32 47 327 C1 ist eine Zugmittel-Förderbahn
mit einem Fahrwerk bekannt, dessen Gehängestange drehbar
gelagert ist. Die verschiedenen Winkellagen der Gehängestange
werden durch die Täler einer Wellenbahn definiert,
auf der Tragarme aufliegen.
Ferner ist aus der DD 73 478 eine Drehvorrichtung für
einen Lastenträger bekannt. Die Drehvorrichtung enthält
zwei Buchsen, deren aufeinanderliegenden Flächen so gewellt
sind, daß mehrere Winkelstellungen um die Längsachse
des Lastenträgers möglich sind. Die Buchsen sind
mit Hilfe einer Druckfeder gegeneinander vorgespannt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Lastgehänge
anzugeben, das einhändig bedient werden kann, um
Werkstücke aus schlaffem Material schnell zu befestigen
und freizugeben. Hierzu sollen an dem Lastgehänge vorgesehene
Klemmhalter auch leicht verdreht werden können,
damit eine Arbeitskraft leichten Zugang zu Stoffstücken
hat, die beim Fördervorgang nicht genau auf die
jeweilige Arbeitsstation ausgerichtet sind.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Das Lastgehänge hat mehrere Klemmhalter, die an
einem Trägerteil mit einem Trägerkörper gehalten sind.
Das Trägerteil und der Trägerkörper sind
durch eine Tragachse miteinander verbunden, die den
Trägerkörper drehbar trägt. Die Tragachse hat auch
eine Spannvorrichtung, die eine Kraft auf den Trägerkörper
ausübt, um jeden Klemmhalter wahlweise
in eine feste Lage relativ zum anderen
zu bringen.
Die Erfindung wird im folgenden
anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt
Fig. 1 eine vordere Teilansicht eines
Ausführungsbeispiels eines Lastgehänges mit
mehreren Klemmhaltern, wobei der
Trägerkörper strichpunktiert dargestellt
ist;
Fig. 2 die Ansicht 9-9 aus Fig. 1 und
Fig. 3 den Schnitt 10-10 aus Fig. 1.
Fig. 1 zeigt
ein Lastgehänge 88 mit einem Trägerteil 90, das es
mit einer Förderkatze
verbindet. Das Trägerteil 90 hat an seinem
unteren Ende einen quer von ihm abstehenden Halter 92.
Der Halter 92 hat über seine Länge eine kreisrunde Öffnung
94, die parallel zu dem Trägerteil 90 liegt.
Ein Querschlitz 96, der mit der Öffnung 94 verbunden
ist, kann einen Haltestift oder eine Halteklammer 98
aufnehmen. Die Öffnung 94 nimmt auch eine Tragachse
102 auf, die an ihrem oberen Ende mit mehreren in
Längsrichtung gegenseitig beabstandeten Querbohrungen
100 versehen ist. Eine dieser Querbohrungen 100 ist
auf den Schlitz 96 eingestellt, und die Halteklammer 98
wird von der Seite her in die aufeinander ausgerichteten
Öffnungen eingesetzt, um die Achse 102 des Trägerteils
90 in axialer und in Drehrichtung zu fixieren.
Ein Trägerkörper 104 hat eine Öffnung 200, die über
seine Höhe verläuft und eine Längsachse 150 hat. Sie
dient zur Aufnahme und Drehlagerung der Tragachse 102. Der
Durchmesser der Öffnung 200 ist etwas größer als der
Außendurchmesser der Tragachse 102, damit der Trägerkörper
104 auf der Tragachse 102 gedreht werden kann. Die Öffnung
200 hat Enden 106 und 108, die mit Flächen 122 und 126
des Trägerkörpers 104 zusammenfallen. Dieser wird auf
der Tragachse 102 mit einem Querstift 116 in Längsrichtung
festgehalten, der auf der Tragachse 102 befestigt ist und
einen Durchmesser von etwa 3,2 mm hat.
Der Querstift 116 verhindert nicht nur die Abwärtsbewegung
des Trägerkörpers 104 relativ zur Tragachse 102, sondern
ermöglicht auch ein wahlweises Ausrichten und Neufestsetzen
des Trägerkörpers 104 relativ zum Trägerteil
90. Wie Fig. 2 zeigt, hat das Öffnungsende 108
zwei diametral einander gegenüberliegende Schlitze
124, die seitlich von der Öffnung 108 ausgehen und mit
der Öffnung 200 über eine Tiefe im Trägerkörper 104
verbunden sind, die etwa dem Durchmesser des Querstiftes
116 entspricht. Ähnlich sind zwei einander gegenüberliegende
Schlitze 120 auf der anderen Seite des
Trägerkörpers 104 vorgesehen, die ausgehend von der
Fläche 122 eine Tiefe haben, die etwa dem Durchmesser
des Querstiftes 116 entspricht. Ein Querstift oder eine
Klammer 130 ist in einer Querbohrung der Tragachse
102 nahe, jedoch mit Abstand zur nach oben weisenden
Fläche des Trägerkörpers 104 vorgesehen. Eine Schraubenfeder
132 ist zwischen dieser Fläche und der Klammer
130 angeordnet, um den Trägerkörper 104 abwärts zu drücken
und dadurch den festen Querstift 116 in einem der
Schlitze 124 oder 120 aufzunehmen.
Da die Arbeitsstationen auf beiden Seiten einer
Förderschiene angeordnet sind, ist der feste Querstift
116 auf der Tragachse 102 vorzugsweise quer zur Bewegungsrichtung
des Lastgehänges 88 angeordnet, so daß
der Trägerkörper 104 quer zur Förderschiene hängt.
Wie Fig. 1 zeigt, trägt der Trägerkörper 104 zwei
Klemmhalter 12′, die einen gegenseitigen Abstand
von etwa 35 cm haben.
Wenn das Lastgehänge 88 an einer Arbeitsstation ankommt,
muß der entferntere Klemmhalter zur Arbeitskraft
hin orientiert werden, nachdem die Arbeit an
dem näher hängenden Werkstück fertiggestellt ist. Hierzu
drückt oder zieht die Arbeitskraft an dieser Arbeitsstation
den Trägerkörper 104 gegen die Kraft der
Feder 132, um einen der Schlitze 124 oder 120 von dem
festen Querstift 116 zu entfernen. Danach dreht die Arbeitskraft
den Trägerkörper 104 um 180°, wodurch die
Klemmhalter 12′ relativ zur Arbeitsstation vertauscht
werden. Ist der Trägerkörper 104 gedreht und
sind die Schlitze wieder auf den Querstift 116
ausgerichtet, so verriegelt sich der Trägerkörper 104
automatisch an dieser Position, da sein Gewicht und die
Kraft der Feder 132 ihn abwärts auf den Querstift 116
drücken.
Wie Fig. 1 zeigt, hat der Trägerkörper
104 in der Seitenansicht die Form eines
Pyramidenstumpfes. Von der Grundlinie dieser Pyramide
stehen seitlich zwei Tragarme 110 und 112 ab, die
kreisrunde Durchbohrungen 136 und 138 parallel zur
Achse 150 haben. Jede Durchbohrung 136 und 138 nimmt drehbar
eine Tragachse 22′ mit einer zylindrischen Außenfläche auf.
Die Tragachsen 22′ haben etwas kleinere Durchmesser als die
Innendurchmesser der Durchbohrungen 136 und 138. Jede Tragachse
22′ ist an einem Tragarm 110 bzw. 112 mit einer
Haltescheibe oder Klammer 140 gehalten, die ein
Herausfallen der Tragachse 22′ aus dem Trägerkörper 104
verhindert. Eine Aufwärtsbewegung der Tragachsen 22′ wird
durch untere Scheiben oder Klammern 144 verhindert, so
daß dadurch ein Abschnitt der jeweiligen Tragachse 22′ in
dem Tragarm 110 bzw. 112 festgehalten wird.
Der Trägerkörper 104 kann am Lastgehänge 88
entweder mit der Grundlinie nach unten, wie in Fig. 1 durchgezogen
dargestellt, oder in umgekehrter Anordnung, wie
in Fig. 1 bei 104′ strichpunktiert dargestellt, angeordnet
sein, so daß im letzteren Falle die beiden Tragarme
110 und 112 weiter oben liegen. In jeder dieser
beiden Anordnungen ist der Trägerkörper 104 an der Tragachse
102 in seiner Öffnung 200 gehalten, und die
Klemmhalter 12′ werden ähnlich an den Tragarmen
110 und 112 in deren Durchbohrungen 136 und 138 gehalten.
Wenn der Trägerkörper 104 in der in Fig. 1 strichpunktiert
gezeigten Lage angeordnet ist, sind die Schlitze
120 dem Querstift 116 zugewandt und nehmen ihn dann
gleichfalls auf. Wie in Fig. 1 durch die strichpunktierte
Kontur 104′ gezeigt, kann die Lage der Tragarme
110 und 112 um eine Höhe HH geändert werden, indem der
Trägerkörper 104 in die eine oder andere mögliche Lage
gebracht wird. Die Höhendifferenz HH beträgt etwa 6,5 cm,
und deshalb kann abhängig von der Größe des jeweils
zu bearbeitenden Werkstücks eine maximale und eine
minimale Höhe der Klemmhalter 12′ an den
Arbeitsstationen verwirklicht werden.
Wie zuvor beschrieben, haben die Durchbohrungen 136 und
138 einen kreisrunden Querschnitt zur Aufnahme der entsprechenden
Form der Tragachsen 22′. Fig. 3 zeigt diese
Form der Tragachse 22′ und die entsprechend gekrümmte Form
des Klemmhalters 12′ zur Anpassung an die Rundung der Tragachse
22′. Die Halteklammer 32′ und der Schlitz 34′ ermöglichen
zusammen mit einer von mehreren Querbohrungen 30′
der Tragachse 22′ eine Einstellung des Klemmhalters 12′ auf der
Tragachse 22′.
Die runde Form der Tragachse 22′
bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ermöglicht
eine Relativdrehung zwischen den Klemmhaltern
12′ und dem Trägerkörper 104, so daß das jeweils
befestigte Werkstück relativ zum Trägerkörper 104 gedreht
werden kann. Dies ermöglicht eine variable Einstellung
des Werkstücks an jeder Arbeitsstation und
verbessert damit den Zugang der Arbeitskraft zum Werkstück
an dem Lastgehänge 88.
Anstelle einer runden Achse 22′, die
in Fig. 3 gezeigt ist, können auch Stäbe mit quadratischem
Querschnitt
an dem Trägerkörper 104 vorgesehen und in den Durchbohrungen
136 und 138 angeordnet sein.
Der Trägerkörper 104 hat im dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei Klemmhalter, er kann jedoch auch
noch weitere Klemmhalter tragen, die symmetrisch
zu beiden Seiten der Tragachse 102 angeordnet sind.
Der Trägerkörper 104 kann auch mit anderen
Haltern versehen sein, so daß seine Konstruktion
nicht auf die Verwendung der in Fig. 1 gezeigten
Klemmhalter 12′ beschränkt ist.