DE3942744C2 - Verfahren zur Herstellung eines keramischen Spritzguß-Formteils und seine Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines keramischen Spritzguß-Formteils und seine VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Formen eines keramischen Formteils durch Spritz
guß, bei dem die Verteilung der feinen Poren in dem Formteil
nach dem Entfernen organischer Bindemittel eingestellt bzw. ge
steuert wird, um die Ausbeute bei der Entfernung organischer
Bindemittel und die Eigenschaften eines aus dem Formteil erhal
tenen Sinterteils zu verbessern.
Siliciumkeramik, wie Siliciumnitrid, Siliciumcarbid oder
Sialon, ist beständiger und neigt weniger zur Oxidation oder zur
Kriechverformung bei einer hohen Temperatur als Metalle, wes
halb seit kurzem über die Verwendung von Siliciumkeramik für z. B.
Motorteile rege Untersuchungen durchgeführt worden sind. Ra
dialturbinenrotoren, die aus diesen keramischen Werkstoffen her
gestellt sind, sind beispielsweise leichter, zeigen einen bes
seren thermischen Wirkungsgrad und ermöglichen eine stärkere
Erhöhung der Betriebstemperatur von Motoren als metallische Ro
toren, so daß sie z. B. als Turboladerrotor oder als Gasturbinen
rotor für Kraftfahrzeuge Aufmerksamkeit erregen.
Solch ein Turbinenrotor hat jedoch komplizierte, dreidimensio
nal geformte Schaufeln, weshalb es natürlich fast unmöglich ist,
ein Sinterteil mit einer einfachen Gestalt, beispielsweise ei
nen Rundstab oder einen Stab mit quadratischem Querschnitt,
durch Schleifen zu einer gewünschten Gestalt fertigzubearbeiten,
und es ist auch schwierig, solch ein keramisches Teil, das eine
komplizierte Gestalt hat, durch einen einzigen Formvorgang zu
erhalten. Außer dem vorstehend erwähnten sind Spritzgußverfah
ren in ausgedehntem Maße zum Formen komplizierter keramischer
Teile angewandt worden.
Das Verfahren zum Formen von Keramik durch Spritzguß ist eine
Anwendung des gebräuchlichen Spritzgußverfahrens, das zum For
men von Kunststoffen angewandt worden ist. Beim Formen eines
keramischen Teils durch Spritzguß wird im allgemeinen ein kera
misches Pulver in einer Knet- oder Mischmaschine mit einem or
ganischen Bindemittel vermischt, das aus einem Binder, wie z. B.
Polyethylen oder Polystyrol, einem Wachs und einem Schmiermit
tel besteht. Die Mischung wird dann erhitzt, um das Bindemittel
zu plastifizieren, und dann zum Formen durch Spritzguß in eine
Form eingespritzt. Das auf diese Weise erhaltene Formteil wird
calciniert, um das Bindemittel durch Verbrennen zu entfernen,
und dann hydrostatisch gepreßt und schließlich gesintert, um
ein keramisches Sinterteil zu erhalten. Mittels des Spritz
gußverfahrens können komplizierte keramische Teile durch einen
einzigen Formvorgang schnell und genau mit einer geringeren Fer
tigbearbeitungs-Toleranz erhalten werden,
wofür sonst viele Fertigungsprozesse erforderlich wären.
Bei dem vorstehend erwähnten gebräuchlichen Spritzgußverfahren
zur Herstellung eines keramischen Teils wird das Ausgangsmate
rialpulver granuliert. Wenn die Festigkeit dieser granulierten
Teilchen niedrig ist, werden jedoch die granulierten Teilchen
während des Knetens der Mischung aus keramischem Pulver und Bin
demittel zu feinen Teilchen gemahlen. Als Folge wird das Fließ
vermögen der Mischung verschlechtert, und nach der Entfernung
des Bindemittels werden in dem Formteil oft Risse festgestellt.
Wenn andererseits die Festigkeit der granulierten Teilchen hoch
ist oder der Druck bei dem hydrostatischen Pressen niedrig ist,
bleiben in dem gepreßten Teil nach dem Pressen Trümmer aus gro
ben granulierten Teilchen zurück. Infolgedessen ist das gepreß
te Teil nicht sehr gleichmäßig, und es kann kein gleichmäßiges
Sinterteil erhalten werden.
Aus der DE 36 30 690 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen
eines keramischen Spritzguß-Formteils bekannt, das die
Schritte des Herstellens einer innigen Mischung von
Keramikmaterial und Sinterhilfsstoff, des Granulierens
durch Zerkleinern oder Sprühtrocknen, des Vermischens des
Formhilfsstoffs mit dem Keramikmaterial durch Kneten, des
Pelletierens, des Spritzgießens, des Calcinierens und des
Sinterns umfaßt.
Die Erfinder haben ausgedehnte Untersuchungen über das Spritz
gußverfahren durchgeführt und festgestellt, daß es sehr wichtig
ist, die Verteilung der feinen Poren in einem Formteil nach dem
Entfernen organischer Bindemittel einzustellen bzw. zu steuern,
indem man die Festigkeit der granulierten Teilchen derart ein
stellt, daß die granulierten Teilchen nicht während des Knetpro
zesses pulverisiert werden, sondern nach der Entfernung der or
ganischen Bindemittel während des hydrostatischen Preßprozesses
zerquetscht bzw. gebrochen werden, oder indem man die Scher
kraft, die durch das Kneten und das hydrostatische Pressen ver
ursacht wird, entsprechend der Festigkeit der granulierten Teil
chen wählt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
verbessertes Spritzgußver
fahren für die Erzielung eines feinkeramisches Sinterteils mit
einer hohen Biegefestigkeit bereitzustellen.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch
das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt also
die Schritte des Granulierens eines Ausgangsmaterials
nach dem Mahlen; des Knetens der granulierten Teilchen; des
Spritzgusses des gekneteten Körpers und des hydrostatischen
Pressens; außerdem wird dabei die Verteilung der feinen Poren in
dem Formteil derart eingestellt, daß nach dem Entfernen
organischer Bindemittel das Volumen der feinen Poren, die einen
Durchmesser von wenigstens 0,1 µm haben, wenigstens 30% des Ge
samtvolumens der feinen Poren in dem Formteil beträgt und daß
nach dem hydrostatischen Pressen das Volumen der feinen Poren,
die einen Durchmesser von höchstens 0,1 µm haben, wenigstens 50%
des Gesamtvolumens der feinen Poren in dem Formteil beträgt.
Die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung werden nachste
hend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher er
läutert.
Fig. 1 ist ein Ablauf-Blockschema, das die Schritte des erfin
dungsgemäßen Spritzgußverfahrens zeigt.
Fig. 2 ist eine graphische Darstellung, die eine Beziehung zwi
schen dem Druck, der auf granulierte Teilchen ausgeübt wird,
und der scheinbaren Dichte gepreßter Teile zeigt.
Das Ausgangsmaterial für das Formteil wird be
reitet, wie es in dem Ablaufschema von Fig. 1 gezeigt ist, z. B.
durch ein Verfahren (A), das die Schritte des Mahlens und Ver
mischens des Ausgangsmaterials, des Sprühtrocknens der erhalte
nen Mischung, des Granulierens der erhaltenen Teilchen und des
Knetens der granulierten Teilchen umfaßt (Sprühtrocknungs-Granu
lierverfahren), oder durch ein Verfahren (B), das die Schritte
des hydrostatischen Pressens der Teilchen, die nach dem Sprüh
trocknen gemäß Verfahren (A) erhalten worden sind, des Zerquet
schens bzw. Brechens der gepreßten Teilchen, wodurch granulier
te Teilchen erhalten werden, und des Knetens der granulierten
Teilchen umfaßt.
Wenn die granulierten Teilchen, die durch diese Verfahren herge
stellt worden sind, nicht vor dem Sintern zerquetscht bzw. ge
brochen werden, bleiben Trümmer aus granulierten Teilchen zu
rück, was zur Folge hat, daß die Sintereigenschaften des Form
teils verschlechtert werden und die Festigkeit des gesinterten
Formteils abnimmt. Deshalb werden die Sintereigenschaften des
Formteils ausgezeichnet, wenn die granulierten Teilchen vor dem
Sintern derart zerquetscht bzw. gebrochen werden, daß nach dem
hydrostatischen Pressen das Volumen der feinen Poren, die einen
Durchmesser von höchstens 0,1 µm haben, wenigstens 50% des Ge
samtvolumens der feinen Poren in dem Formteil beträgt. Wenn die
granulierten Teilchen jedoch während des Knetens vor dem Spritz
guß zu feinen Teilchen gemahlen werden, nimmt das Fließvermögen
des gekneteten Materials ab, was zur Folge hat, daß in dem Form
teil Risse auftreten und die Dicke des Formteils, das ohne Bil
dung von Rissen zur Entfernung von organischem Bindemittel cal
ciniert werden kann, eingeschränkt ist. Es ist infolgedessen
notwendig, die granulierten Teilchen derart zu bereiten, daß
sie nicht während des Knetens vor dem Spritzguß gemahlen werden,
sondern vor dem Sintern durch den hydrostatischen Druck während
des hydrostatischen Pressens zerquetscht bzw. gebrochen werden.
Die Verteilung feiner Poren in einem Spritzguß-Formteil nach
dem Entfernen organischer Bindemittel variiert in Abhängigkeit
von der Festigkeit der granulierten Teilchen und von der Scher
kraft, die während des Knetens einwirkt. Es wird infolgedessen
bevorzugt, die Festigkeit der granulierten Teilchen derart ein
zustellen, daß die granulierten Teilchen nicht durch das Kneten
gemahlen werden, oder die Scherkraft, die während des Knetens
einwirkt, entsprechend der Festigkeit der granulierten Teilchen
zu wählen.
Ferner variiert die Verteilung feiner Poren in einem Spritzguß-
Formteil nach dem hydrostatischen Pressen in Abhängigkeit von
der Festigkeit der granulierten Teilchen und von dem hydrosta
tischen Druck. Es wird infolgedessen bevorzugt, die Festigkeit
der granulierten Teilchen derart einzustellen, daß die granu
lierten Teilchen durch das hydrostatische Pressen zerquetscht
bzw. gebrochen werden, oder den hydrostatischen Druck beim hy
drostatischen Pressen entsprechend der Festigkeit der granulier
ten Teilchen zu wählen.
Die Erfinder haben daher verschiedene Untersuchungen durchge
führt und festgestellt, daß die vorstehend erwähnte Bedingung
erfüllt wird und infolgedessen das Formteil eine hohe Ausbeute
bei der Entfernung organischer Bindemittel zeigt und das Sinter
teil, das durch Calcinieren, hydrostatisches Pressen und nach
folgendes Sintern erhalten wird, eine hohe Festigkeit hat, wenn
die Verteilung der feinen Poren in einem Spritzguß-Formteil
nach dem zum Entfernen von organischem Bindemittel durchgeführ
ten Calcinieren derart ist, daß das Volumen der feinen Poren,
die einen Durchmesser von wenigstens 0,1 µm haben, nach dem zum
Entfernen von organischem Bindemittel durchgeführten Calcinie
ren wenigstens 30% des Gesamtvolumens der feinen Poren in dem
Formteil beträgt und wenn nach dem hydrostatischen Pressen das
Volumen der feinen Poren, die einen Durchmesser von höchstens
0,1 µm haben, wenigstens 50% des Gesamtvolumens der feinen Po
ren in dem Formteil beträgt.
Fig. 2 zeigt eine Beziehung zwischen dem Druck, der auf granu
lierte Teilchen ausgeübt wird, und der scheinbaren Dichte ge
preßter Teile. Aus Fig. 2 geht hervor, daß die Fließgrenze der
granulierten Teilchen an der Stelle "a" 24,5 kN/cm² beträgt und
daß die granulierten Teilchen infolgedessen zerquetscht bzw. ge
brochen werden können, indem sie unter einem Druck von wenig
stens 24,5 kN/cm² gepreßt werden. Es wird angemerkt, daß die
Fließgrenze der granulierten Teilchen nicht konstant ist und
von dem Granulierverfahren abhängt.
Die Bedingung, daß nach dem Entfernen von organischem Bindemit
tel das Volumen der feinen Poren, die einen Durchmesser von we
nigstens 0,1 µm haben, wenigstens 30% des Gesamtvolumens der
feinen Poren in dem Formteil beträgt, bedeutet, daß die granu
lierten Teilchen kaum zerquetscht bzw. gebrochen werden. D.h.,
es ist wegen der sehr geringen Größe des Ausgangsmaterials bei
dem gebräuchlichen Spritzgußverfahren schwierig, organisches
Bindemittel aus dem Formteil zu entfernen, ohne daß Risse auf
treten, weil der Gasdruck innerhalb des Formteils bei dem zum
Entfernen von organischem Bindemittel durchgeführten Calcinier
schritt zu hoch wird, wenn die Durchgänge, durch die das Gas,
das aus dem verbrannten organischen Bindemittel entstanden ist,
aus dem Formteil ausströmt, zu eng sind, was dazu führt, daß
Risse auftreten. Das Ausgangsmaterial muß infolgedessen granu
liert werden. Durch das Granulieren des Ausgangsmaterials wer
den in dem Formteil große Durchgänge für die Entfernung des or
ganischen Bindemittels gebildet, was zur Folge hat, daß nach
der Entfernung des organischen Bindemittels ein Formteil mit
der vorstehend erwähnten Verteilung der feinen Poren erhalten
wird.
Andererseits bedeutet die Bedingung, daß nach dem hydrostati
schen Pressen das Volumen der feinen Poren, die einen Durchmes
ser von höchstens 0,1 µm haben, wenigstens 50% des Gesamtvolu
mens der feinen Poren in dem Formteil beträgt, daß die granu
lierten Teilchen während des hydrostatischen Pressens im wesent
lichen zu feinen Teilchen zerquetscht bzw. gebrochen werden. D.h.,
daß die Sintereigenschaften des Spritzguß-Formteils und Ei
genschaften wie z. B. die Biegefestigkeit des Sinterteils in dem
Maße hervorragend sind, wie die Teilchen in dem Formteil fein
sind. Es ist infolgedessen notwendig, die granulierten Teilchen
in dem Formteil durch hydrostatisches Pressen zu zerquetschen
bzw. zu brechen, um die Teilchen in dem Formteil vor dem Sin
tern in den Zustand feiner Teilchen zurückzuführen. Das auf die
se Weise erhaltene Formteil, das feine Teilchen enthält, die
durch hydrostatisches Pressen zerquetscht bzw. gebrochen worden
sind, erfüllt die Bedingung, daß nach dem hydrostatischen Pres
sen das Volumen der feinen Poren, die einen Durchmesser von
höchstens 0,1 µm haben, wenigstens 50% des Gesamtvolumens der
feinen Poren in dem Formteil beträgt. Wenn die Teilchen in dem
Formteil nach dem hydrostatischen Pressen außerhalb des vorste
hend erwähnten Bereichs liegen, bleiben Trümmer aus granulier
ten Teilchen zurück, was zur Folge hat, daß die Eigenschaften
des Sinterteils verschlechtert werden.
Die keramischen Werkstoffe, die im Rahmen der Erfindung verwen
det werden, sind beispielsweise bekannte Oxide, wie Alumi
niumoxid oder Zirkoniumdioxid, oder neue keramische Werkstoffe,
z. B. Nitride, wie Siliciumnitrid, oder Carbide, wie Siliciumcarbid,
und Verbundwerkstoffe davon.
Die Erfindung wird durch das nachstehende Beispiel näher erläu
tert.
Fig. 1 ist ein Ablaufschema, das eine Übersicht des erfindungs
gemäßen Spritzgußverfahrens zeigt.
100 Masseteilen Siliciumnitridpulver wurden als Sinterhilfsmit
tel 2 Masseteile Strontiumoxid, 3 Masseteile Magnesiumoxid und
3 Masseteile Ceroxid zugesetzt. Diese Pulvermaterialien wurden
gemahlen und gemischt, wodurch ein gemischtes Pulver mit einem
mittleren Teilchendurchmesser von 0,5 µm hergestellt wurde. Ein
gewisser Anteil des gemischten Pulvers wurde durch das Sprüh
trocknungs-Granulierverfahren, das in Fig. 1(A) gezeigt ist, ge
trocknet, wodurch granulierte Teilchen mit einem mittleren Teil
chendurchmesser von 30 µm hergestellt wurden, und der Rest des
gemischten Pulvers wurde durch das Preß-Granulierverfahren, das
in Fig. 1(B) gezeigt ist, unter Anwendung von hydrostatischem
Druck (9,81 kN/cm², 29,4 kN/cm², 39,2 kN/cm² und 68,7 kN/cm²)
granuliert und dann zerquetscht bzw. gebrochen, wodurch granu
lierte Teilchen mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 30
µm hergestellt wurden.
100 Masseteilen des bereiteten Pulvers wurden dann 3 Masseteile
eines Binders, 15 Masseteile eines Wachses und 2 Masseteile ei
nes Schmiermittels zugesetzt, und es wurde geknetet. Das gekne
tete Material wurde mit einer Strangpresse granuliert und dann
durch Spritzguß geformt, wodurch ein in einem Stück geformter
Turboladerrotor (Rotordurchmesser: 50 mm) hergestellt wurde.
Der geformte Rotor wurde in einem elektrischen Ofen mit einer
Temperaturerhöhungsgeschwindigkeit von 1 bis 3°C/h auf eine
Temperatur von 400°C erhitzt und 5 h lang bei 400°C gehalten,
um die organischen Bindemittel zu entfernen. Dann wurde durch
Quecksilberporosimetrie die Verteilung der feinen Poren gemes
sen.
Ferner wurde jedes Formteil unter Anwendung von hydrostatischem
Druck (39,2 kN/cm² oder 68,7 kN/cm²) gepreßt, und dann wurde
die Verteilung der feinen Poren gemessen.
Schließlich wurden die Formteile 1 h lang bei 1700 °C bei Nor
maldruck in einer Stickstoffatmosphäre gebrannt,
und es wurden Turboladerrotoren, bei denen Welle und Schaufeln
in einem Stück geformt waren, erhalten. Die Ergebnisse dieses
Beispiels sind in Tabelle 1 gezeigt.
Aus den in Tabelle 1 gezeigten Ergebnissen ist ersichtlich, daß
die erfindungsgemäßen Proben Nr. 1, 2, 3, 4 und 5 die Bedingung
erfüllen, daß nach Entfernen der organischen Bindemittel das
Volumen der feinen Poren, die einen Durchmesser von wenigstens
0,1 µm haben, wenigstens 30% des Gesamtvolumens der feinen Po
ren in dem Formteil beträgt und daß nach dem hydrostatischen
Pressen das Volumen der feinen Poren, die einen Durchmesser von
höchstens 0,1 µm haben, wenigstens 50% des Gesamtvolumens der
feinen Poren in dem Formteil beträgt. Infolgedessen sind die
Ausbeute des Formteils bei der Entfernung des organischen Binde
mittels und Eigenschaften des Sinterteils, wie z. B. die Festig
keit, verbessert.
Bei dem erfin
dungsgemäßen Spritzgußverfahren werden die granulierten Teil
chen während des Knetens nicht pulverisiert, sondern die granu
lierten Teilchen werden während des hydrostatischen Pressens
nach der Entfernung der organischen Bindemittel zu sehr feinen
Teilchen zerquetscht bzw. gebrochen, was zur Folge hat, daß die
Ausbeute des Formteils bei der Entfernung des organischen Bindemittels verbes
sert wird und ein Sinterteil mit ausgezeichneten Eigenschaf
ten, wie z. B. einer hohen Biegefestigkeit, erhalten werden kann.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines keramischen Spritzguß-
Formteils, umfassend die folgenden Schritte:
- a) Mischen und Mahlen pulverförmiger keramischer Aus gangsmaterialien,
- b) Granulieren der gemahlenen Mischung durch ein Sprüh trocknungs- oder Preß-Granulierverfahren,
- c) Kneten der granulierten Teilchen nach Zugabe eines organischen Bindemittels, wobei die während des Knetens einwirkende Scherkraft so eingestellt wird, daß nicht alle granulierten Ausgangsmaterialien nicht gemahlen werden,
- d) Granulieren der gekneteten Mischung mit einer Strangpresse,
- e) Spritzgießen des granulierten Materials zur Bildung eines Formteils,
- f) Entfernen des organischen Bindemittels durch Er hitzen, wobei nach dem Entfernen organischen Bindemittels das Volumen der feinen Poren, die einen Durchmesser von wenig stens 0,1 µm haben, wenigstens 30% des Gesamtvolumens der feinen Poren in dem Formteil beträgt,
- g) hydrostatisches Pressen des Formteils, wobei die granulierten Teilchen durch das hydrostatische Pressen zerquetscht oder gebrochen werden, so daß das Volumen der feinen Poren in dem Formteil, die einen Durchmesser von höchstens 0,1 µm haben, wenigstens 50% des Gesamtvolumens der feinen Poren in dem Formteil beträgt, und
- h) Sintern des keramischen Formteils.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem der Druck beim hydrostatischen Pressen gemäß Merkmal
g) auf 39,2 kN/cm² bis 68,7 kN/cm² eingestellt wird.
3. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 zur
Herstellung eines Turbinenrotors.
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