DE3942617A1 - Stabilisatoren fuer waessrige fluessigwaschmittel - Google Patents
Stabilisatoren fuer waessrige fluessigwaschmittelInfo
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- C11D3/38663—Stabilised liquid enzyme compositions
Description
Die Erfindung betrifft Stabilisatoren für wäßrige Flüssigwasch
mittel bestehend aus einem Propandiol, einem Alkoxypropandiol mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkoxyrest und gegebenenfalls Ethanol,
deren Verwendung in wäßrigen Flüssigwaschmitteln sowie wäßrige
Flüssigwaschmittel mit verbesserter Enzymstabilität, die diese
Gemische enthalten.
Wäßrige Flüssigwaschmittel haben in den letzten Jahren zunehmend
an Bedeutung gewonnen, da sie gegenüber Pulverprodukten leichter
zu dosieren sind und über eine höhere Auflösegeschwindigkeit in
der Waschflotte verfügen. Sie enthalten in der Regel anionische
und nichtionische Tenside, Seifen, Enzyme und Komplexbildner.
Die Herstellung von wäßrigen Flüssigwaschmitteln ist jedoch mit
zwei Problemen verbunden:
- - Infolge der hohen Tensidkonzentration und des hohen Elektrolyt gehaltes zeigen die Tensidkomponenten eine erhebliche Tendenz auszusalzen und mehrphasige Systeme zu bilden, was aus anwen dungstechnischer und ästhetischer Sicht unerwünscht ist und
- - in Abhängigkeit von Temperatur, pH-Wert und Tensidzusammen setzung beobachtet man die rasche Desaktivierung der Enzymkom ponente und damit die Abnahme des Waschvermögens, insbesondere gegenüber proteinhaltigen Anschmutzungen, wie z. B. Blut, Ei gelb oder Milch (G.Jacobi, A.Löhr, "Detergents in Textile Washing", Verlag Chemie, Weinheim, 1987, S. 87f.)
Üblicherweise begegnet man diesen Problemen durch den Einsatz von
hydrotropen Stabilisatoren oder Stabilisatorgemischen auf Basis
von Ethanol oder Propylenglycol, wie sie z. B. in den Patentschrif
ten US 38 06 136 und FR 13 97 399 beschrieben sind. Aus der Patent
anmeldung DE 18 08 834 A1 sind ferner wäßrige Enzympräparate be
kannt, die durch Zusatz von kurzkettigen Alkoholen oder Alkylen
glycolethern stabilisiert werden. Da kurzkettige Alkohole die
Entflammbarkeit der Produkte steigern und der Zusatz von Alkylen
glycolethern die Viskosität der Flüssigwaschmittel in unerwünsch
ter Weise erniedrigt und darüberhinaus zu Geruchsproblemen führen
kann, stellt die Verwendung derartiger Stoffe als Stabilisatoren
jedoch noch keine befriedigende Lösung dar.
Das zu lösende technische Problem bestand somit darin, Stabilisa
toren für wäßrige Flüssigwaschmittel zu entwickeln, die frei von
den geschilderten Nachteilen sind.
Die Erfindung betrifft Stabilisatoren für wäßrige Flüssigwasch
mittel bestehend aus einem Gemisch aus einem Propandiol, einem
Alkoxypropandiol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkoxyrest und
gegebenenfalls Ethanol.
Diese Gemische besitzen lösungsvermittelnde Eigenschaften und ver
ringern die Kristallisationsneigung anionischer Tenside. Über
raschenderweise wurde jedoch festgestellt, daß auch die Stabilität
von Waschmittelenzymen in wäßrigen Lösungen deutlich verbessert
wird.
Als Beispiele für Propandiole seien Propandiol-1,2 und vorzugs
weise Propandiol-1,3 genannt. Ferner kommen auch Mischungen beider
Stoffe in beliebigem Verhältnis untereinander in Betracht.
Typische Beispiele für Alkoxypropandiole sind 2-Methoxypropan
diol-1,3, 1-Ethoxypropandiol-2,3, 2-Ethoxypropandiol-1,3, 1-n-Pro
poxypropandiol-2,3, 2-n-Propoxypropandiol-1,3, 1-i-Propoxypropan
diol-2,3, 2-i-Propoxypropandiol-1,3, 1-n-Butoxypropandiol-2,3,
2-n-Butoxypropandiol-1,3, 1-tert.Butoxypropandiol-2,3 oder 2-
tert.Butoxypropandiol-1,3. Vorzugsweise enthalten die Stabilisa
toren jedoch 1-Methoxypropandiol-2,3.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der genannten Stabi
lisatoren bestehend aus Gemischen aus einem Propandiol, einem
Alkoxypropandiol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkoxyrest und
gegebenenfalls Ethanol zur Stabilisierung von wäßrigen Flüssig
waschmitteln.
Die Stabilisatoren können jeweils 1 bis 80, vorzugsweise 20 bis 60
Gew.-% eines Propandiols, 1 bis 80, vorzugsweise 20 bis 60 Gew.-%
eines Alkoxypropandiols und 0 bis 60 Gew.-% Ethanol enthalten.
Eine hohe Enzymstabilisierung und besonders gute lösungsvermit
telnde Eigenschaften weisen jedoch Mischungen auf, die sich aus 50
Gew.-% eines Propandiols und 50 Gew.-% eines Alkoxypropandiols
zusammensetzen. Mischungen bestehend aus 50 Gew.-% Propandiol-1,3
und 50 Gew.-% 1-Methoxypropandiol-2,3 sind schwer entflammbar, be
wirken eine vorteilhafte Konsistenz wäßriger Flüssigwaschmittel
und sind geruchsneutral. Ihre Verwendung ist aus den genannten
Gründen daher besonders bevorzugt.
Die Erfindung betrifft schließlich wäßrige Flüssigwaschmittel mit
verbesserter Enzymstabilität, enthaltend Waschmittelemzyme, an
ionische und nichtionische Tenside sowie als Enzymstabilisatoren
Gemische bestehend aus einem Propandiol, einem Alkoxypropandiol
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkoxyrest und gegebenenfalls
Ethanol.
Wäßrige Flüssigwaschmittel mit besonders hoher Enzymstabilität
enthalten als Enzymstabilisatoren Gemische bestehend aus 1 bis 80,
vorzugsweise 20 bis 60 Gew.-% eines Propandiols und 1 bis 80,
vorzugsweise 20 bis 60 Gew.-% eines Alkoxypropandiols und 0 bis 60
Gew.-% Ethanol. Besonders bevorzugt sind wiederum wäßrige Flüs
sigwaschmittel, die als Enzymstabilisatoren Gemische bestehend aus
50 Gew.-% Propandiol-1,3 und 50 Gew.-% 1-Methoxypropandiol-2,3
enthalten.
Die Waschmittelenzyme, die in wäßriger Lösung erfindungsgemäß
stabilisiert werden, können Amylasen, Lipasen, insbesondere aber
Proteasen darstellen. Unter den Proteasen werden bevorzugt Alkala
sen, Esperasen, Subtilopeptidasen, Savinasen, Optimasen und Maxa
tasen stabilisiert, die sich im allgemeinen von Pilzen und Bakte
rien, z. B. Bacillus subtilis oder Bacillus licheniformis ableiten
(Labor 2000, 16 (1985/86)). Proteasen dieser Art eignen sich in
besonderer Weise zum Abbau von Proteinschmutz und finden daher
vielfach Verwendung in Waschmitteln (Soap.Cosm.Chem.Spec., 48
(1983)).
Proteasen katalysieren die Hydrolyse der Peptidbindungen von Pro
teinen, Polypeptiden und verwandten Verbindungen. Auf diese Weise
werden freie Amino- und Carboxylfunktionen erhalten und die lang
kettigen Proteinstrukturen zu kürzeren Ketten abgebaut, die
leicht mit Hilfe von Tensiden von den Fasern entfernt werden kön
nen. Da die genannten Proteasen ihre katalytischen Eigenschaften
insbesondere im alkalischen Bereich entfalten, empfiehlt es sich,
den pH-Wert des Flüssigwaschmittels auf 6.5 bis 10, vorzugsweise 7
bis 8.5 einzustellen.
Typischerweise enthalten die erfindungsgemäßen wäßrigen Flüssig
waschmittel 0.3 bis 1.0, vorzugsweise 0.5 bis 0.8 Gew.-% Wasch
mittelenzyme.
Als Detergenskomponenten können im Flüssigwaschmittel anionische
und nichtionische Tenside enthalten sein. Beispiele geeigneter
anionischer und nichtionischer Tenside zur Verwendung im Rahmen
der Erfindung umfassen:
- - Alkylbenzolsulfonate, erhältlich z. B. durch Einwirkung von gasförmigem Schwefeltrioxid auf Alkylbenzole der allgemeinen Formel (I), R¹-[B] (I)in der R1 für einen Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und B für einen Phenylrest steht,
- - Fettalkoholpolyglycolether der allgemeinen Formel (II), R²-O-[CnH₂nO]mH (II)in der R2 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen, n für 2 oder 3 und m für Zahlen von 1 bis 20 steht,
- - Alkyl(ether)sulfate, erhältlich z. B. durch Einwirkung von gas förmigem Schwefeltrioxid auf Fett- bzw. Oxoalkohole und deren Ethylenoxidanlagerungsprodukte der allgemeinen Formel (II),
- - Sulfofettsäuremethylester, erhältlich z. B. durch Einwirkung von gasförmigem Schwefeltrioxid auf Fettsäuremethylester der allgemeinen Formel (III), R³CO-OCH₃ (III)in der R3CO für einen gesättigten oder ungesättigten Fettacyl rest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppel bindungen steht,
- - Sulfofettsäuren, erhältlich z. B. durch Einwirkung von gasför migem Schwefeltrioxid auf Fettsäuren der allgemeinen Formel (IV) R⁴COOH (IV)in der R4CO für einen gesättigten oder ungesättigten Fettacyl rest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppel bindungen steht und
- - Alkyloligoglycoside der allgemeinen Formel (V) R⁵-O-(G)p (V)in der R5 für einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 8 bis 22, vor zugsweise 10 bis 16 Kohlenstoffatomen, G für eine Glycose-Ein heit, die sich von einem Zucker mit 5 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere der Glucose ableitet und p für eine Zahl zwischen 1 und 10, vorzugsweise zwischen 1.1 und 3.0 steht.
Der Einsatz von Alkylbenzolsulfonaten und Fettalkoholpolyglycol
ethern ist dabei besonders bevorzugt.
Das Verhältnis zwischen anionischen und nichtionischen Tensiden
untereinander kann 10 : 90 bis 90 : 10 Gew.-% betragen. Wäßrige
Flüssigwaschmittel mit besonders hohem Waschvermögen enthalten
jedoch einen nichtionischen Anteil an der Tensidkomponente von
mindestens 55 Gew.-%.
Der Anteil der anionischen und nichtionischen Tenside an der Zu
sammensetzung wäßriger Flüssigwaschmittel kann insgesamt 10 bis
40 Gew.-% betragen. Produkte mit zufriedenstellender Waschleistung
enthalten jedoch vorzugsweise einen Tensidanteil von mindestens 20
Gew.-%.
Im Rahmen der Erfindung können wäßrige Flüssigwaschmittel ferner
0 bis 20, vorzugsweise 5 bis 16 Gew.-% Seifen der allgemeinen For
mel (VI) enthalten,
R⁶-COOX (VI)
in der R6CO für einen gesättigten oder ungesättigten Fettacylrest
mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen
und X für ein Alkali- oder Erdalkalimetall, vorzugsweise Natrium
steht.
Ferner können die erfindungsgemäßen wäßrigen Flüssigwaschmittel
in untergeordneten Mengen Komplexbildner, z. B. Citronensäure,
Ethylendiamintetraessigsäure, Nitrilotriessigsäure oder Phosphon
säuren, Alkalihydroxid zur pH-Wert-Einstellung, Triethanolamin als
Waschkraftverstärker sowie geeignete Konservierungsstoffe, wie
z. B. p-Hydroxybenzoesäure enthalten.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher
erläutern.
Enzymaktivität. Der Einfluß von Gemischen bestehend aus Propan
diol-1,3 und 1-Methoxypropandiol-2,3 auf die Enzymstabilität von
Alkalase 2,5 L mit 1.2% Ca wurde nach der EPE-Valin-p-Nitrophe
nylester-Methode untersucht (J.Biol.Chem., 244, 5745 (1969);
Biochem.Biophys. Res.Comm., 41, 464 (1970)). Die Konzentration der
Protease in Wasser (15°d) betrug 0.52 Gew.-%, die der Lösungsmit
tel 5.0 Gew.-%. Die Inkubation der Lösung erfolgte bei 60°C im
Wasserbad. Die Aktivität unmittelbar nach Ansetzen der Testlösung
wurde photometrisch gegen MaxataseR als Standard bestimmt und
gleich 100% gesetzt; alle Angaben zur Restaktivität nach Lagerung
nehmen hierauf Bezug. Die Ergebnisse sind in Tab. 1 zusammengefaßt:
- A) Blut-Milch-Ruß-Anschmutzung auf Baumwoll-Gewebe
- B) Milch-Ruß-Anschmutzung auf Baumwoll-Gewebe
Waschbedingungen | |
Testmethode: | |
Launderometer | |
Flotte: | 250 ml |
Flottenbelastung: | 1 Gew.-Teil Gewebe : 30 Gew.-Teile Wasser |
Dosierung: | 9,0 g/l Rezeptur |
Wasserhärte: | 16°d |
Temperatur: | 40°C |
Bestimmung: | Mittel von 3 Bestimmungen |
Die Prüfung des Waschvermögens erfolgte unmittelbar nach Herstel
lung der Testansätze sowie nach Lagerung über d = 28 Tage bei
40°C.
Die Aufhellung des gewaschenen Gewebes bei Verwendung der Test
anschmutzungen A und B erfolgte durch photometrische Remissionsmes
sung gegenüber einem Bariumsulfat-Standard, dessen Remission zu
100% gesetzt wurde. Die Angabe erfolgt in %-Remission (%-R.)
Die Abnahme des Waschvermögens nach 28 d Lagerung wurde im Ver
gleich zu dem "sofort"-Wert bestimmt, dessen Remission zu 100%
gesetzt wurde.
Claims (10)
1. Verwendung von Gemischen bestehend aus einem Propandiol, einem
Alkoxypropandiol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkoxyrest
und gegebenenfalls Ethanol als Stabilisatoren für wäßrige
Flüssigwaschmittel.
2. Verwendung von Gemischen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß es aus 1 bis 80 Gew.-% Propandiol-1,3, 1 bis 80
Gew.-% 1-Methoxypropandiol-2,3 und 0 bis 60 Gew.-% Ethanol
besteht.
3. Stabilisatoren für wäßrige Flüssigwaschmittel bestehend aus
einem Gemisch aus einem Propandiol, einem Alkoxypropandiol mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkoxyrest und gegebenenfalls
Ethanol.
4. Stabilisatoren für wäßrige Flüssigwaschmittel nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um Gemische bestehend
aus 1 bis 80 Gew.-% Propandiol-1,3, 1 bis 80 Gew.-% 1-Meth
oxypropandiol-2,3 und 0 bis 60 Gew.-% Ethanol handelt.
5. Wäßrige Flüssigwaschmittel mit verbesserter Enzymstabilität
enthaltend Waschmittelenzyme, anionische und nichtionische
Tenside, dadurch gekennzeichnet, daß als Enzymstabilisatoren
Gemische bestehend aus einem Propandiol, einem Alkoxypropan
diol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkoxyrest und gege
benenfalls Ethanol enthalten sind.
6. Wäßrige Flüssigwaschmittel nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Enzymstabilisatoren Gemische bestehend aus 1
bis 80 Gew.-% Propandiol-1,3, 1 bis 80 Gew.-% 1-Methoxy
propandiol-2,3 und 0 bis 60 Gew.-% Ethanol enthalten sind.
7. Wäßrige Flüssigwaschmittel nach den Ansprüchen 5 und 6, da
durch gekennzeichnet, daß als Waschmittelenzyme Proteasen
enthalten sind.
8. Wäßrige Flüssigwaschmittel nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß als Waschmittelenzyme Proteasen
aus der Gruppe der Alkalasen, Subtilopeptidasen, Esperasen,
Savinasen, Optimasen oder Maxatasen enthalten sind.
9. Wäßrige Flüssigwaschmittel nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß 5 bis 10 Gew.-% einer Seife der
allgemeinen Formel (VI) enthalten sind
R⁶-COOX (VI)in der R6CO für einen gesättigten oder ungesättigten Fettacyl
rest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Dop
pelbindungen und X für ein Alkali- oder Erdalkalimetall steht.
10. Wäßrige Flüssigwaschmittel nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert 6,5 bis 10 beträgt.
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