DE3941529A1 - Harzzusammensetzung - Google Patents
HarzzusammensetzungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L29/00—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an alcohol, ether, aldehydo, ketonic, acetal or ketal radical; Compositions of hydrolysed polymers of esters of unsaturated alcohols with saturated carboxylic acids; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L29/02—Homopolymers or copolymers of unsaturated alcohols
- C08L29/04—Polyvinyl alcohol; Partially hydrolysed homopolymers or copolymers of esters of unsaturated alcohols with saturated carboxylic acids
Description
Die Erfindung betrifft eine neue Harzzusammensetzung eines
hydrolysierten Ethylen/Vinylacetat-Copolymers, sie betrifft
insbesondere eine hydrolysierte Ethylen/Vinylacetat-Copolymer-
Zusammensetzung mit einer verbesserten Schlagfestigkeit und
Biegerißbeständigkeit, die für die Verwendung als Formkörper
geeignet ist.
Ein hydrolysiertes Ethylen/Vinylacetat-Copolymer weist eine
bemerkenswert gute Steifigkeit, Härte, Abriebsbeständigkeit,
antistatische Eigenschaften und Kältebeständigkeit auf im Ver
gleich zu anderen Harzen, die für die Verwendung als Formkör
per geeignet sind. Das hydrolysierte Copolymer besitzt jedoch
eine unzureichende Schlagfestigkeit und Biegerißbeständigkeit.
Um die Schlagfestigkeit des hydrolysierten Ethylen/Vinylace
tat-Copolymers zu verbessern, wurde bereits ein Verfahren an
gewendet, bei dem ein Weichmacher, wie z.B. Butylenglycol
oder Dioctylphthalat, zugesetzt wird, oder ein Verfahren, bei dem
ein Ethylen/Vinylacetat-Copolymer damit gemischt wird. Das
erstgenannte Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß der Weich
macher aus der Oberfläche des daraus hergestellten Formkörpers
ausblutet und daß die mechanischen Eigenschaften des daraus
hergestellten Formkörpers deutlich schlechter werden. Das
zuletzt genannte Verfahren hat den Nachteil, daß der erhalte
ne Formkörper einen Film aus den Ethylen/Vinylacetat-Copoly
mer auf seiner Oberfläche aufweist, so daß das Aussehen des
Formkörpers beeinträchtigt ist als Folge der schlechten Ver
träglichkeit (Kompatibilität) zwischen dem hydrolysierten
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer und dem Ethylen/Vinylacetat-
Copolymer beim Formen im geschmolzenen Zustand, obgleich die
Schlagfestigkeit extrem verbessert ist. Insbesondere beim
Formspritzen weist der erhaltene Formkörper Fließmarkierungen
auf seiner Oberfläche auf, die zur Folge haben, daß der her
vorragende Glanz oder die hervorragende Brillanz, die dem
hydrolysierten Ethylen/Vinylacetat-Copolymer eigen ist, ver
schwindet oder daß beim Mischen mit einem Pigment zur Her
stellung eines gefärbten Formkörpers das Pigment aufschwimmt,
was für die praktische Verwendung hinderlich ist.
Um die obengenannten konventionellen Mängel zu beseitigen,
wird in der ungeprüften japanischen Patentpublikation
2 18 352/1988 vorgeschlagen, einen Polyester mit den hydro
lysierten Ethylen/Vinylacetat-Copolymar zu mischen, in der
geprüften japanischen Patentpublikation 24 277/1969 wird vorgeschla
gen, ein Polyamid mit dem hydrolysierten Copolymer zu mi
schen, und in den ungeprüften japanischen Patentpublikationen
1 39 733/1985 und 1 61 453/1985 wird vorgeschlagen, ein Polyamid-
Polyäther-Blockcopolymer mit dem hydrolysierten Copolymer zu
mischen. Im Falle des Vermischens des hydrolysierten Copolymers
mit den obengenannten Polymer werden jedoch die physikali
schen Eigenschaften des hydrolysierten Ethylen/Vinylacetat-
Copolymers nur unzureichend verbessert, da die Kompatibilität
(Verträglichkeit) zwischen dem hydrolysierten Copolymer mit
jedem der obengenannten Polymeren nicht notwendigerweise zu
friedenstellend ist.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung war es daher, eine Harzzu
sammensetzung eines hydrolysierten Ethylen/Vinylacetat-Copoly
mers zu finden, die eine verbesserte Schlagfestigkeit und Bie
gerißbeständigkeit aufweist.
Diese und weitere Ziele, Vorteile und Merkmale der Erfindung
gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor.
Es wurde nun gefunden, daß ein Polyesteramidharz spezifische
Eigenschaften aufweisen kann, das heißt das Polyesteramid
harz die Kompatibilität (Verträglichkeit) zwischen einem
hydrolysierten Ethylen/Vinylacetat-Copolymer und einem Poly
esterharz verbessern kann.
Gegenstand der Erfindung ist eine Harzzusammensetzung, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß sie umfaßt oder enthält
- (A) 100 Gew.-Teile eines hydrolysierten Ethylen/Vinylacetat- Copolymers,
- (B) 1 bis 100 Gew.-Teile eines Polyesterharzes und
- (C) 0,1 bis 50 Gew.-Teile eines Polyesteramidharzes.
Das erfindungsgemäß verwendete hydrolysierte Ethylen/Vinyl
acetat-Copolymer (A) hat im allgemeinen einen Ethylengehalt
von etwa 20 bis etwa 80 Mol-%, vorzugsweise von 25 bis 60 Mol-%,
und einen Hydrolysegrad in der Vinylacetatkomponente
von im allgemeinen mindestens 90%Mol-%, vorzugsweise minde
stens 95 Mol-%. Wenn der Ethylengehalt unter 20 Mol-% liegt,
ist die Sauerstoffundurchlässigkeit unter hohen Feuchtig
keitsbedingungen vermindert. Wenn andererseits der Ethylenge
halt mehr als 80 Mol-% beträgt, sind die physikalischen Ei
genschaften, wie z.B. die Sauerstoffundurchlässigkeit und
die Bedruckbarkeit, beeinträchtigt. Wenn der Hydrolysegrad
weniger als 90 Mol-% beträgt, sind die Sauerstoffundurchläs
sigkeit und die Beständigkeit gegen Feuchtigkeit vermindert.
Vorzugsweise wird ein hydrolysiertes Ethylen/Vinylacetat-Co
polymer mit einer Intrinsic-Viscosität (η) (gemessen bei
30°C in einer Phenollösung, die 15 Gew.-% Wasser enthält) von
0,7 bis 1,5 dl/g, vorzugsweise von 0,8 bis 1,3 dl/g, zusätz
lich zum Ethylengehalt und Hydrolysegrad innerhalb der oben
genannten Bereiche, vom Standpunkt der mechanischen Festig
keit des daraus hergestellten Formkörpers aus betrachtet ver
wendet.
Das erfindungsgemäß verwendete hydrolysierte Ethylen/Vinylace
tat-Copolymer kann eine geringe Menge Comonomere, wie z.B.
α-Olefine, wie Propylen, Isobuten, α-Octen, α-Dodecen und
α-Octadecen; ungesättigte Carbonsäuren und ihre Salze, par
tielle oder vollständige Alkylester, Nitrile, Amide und An
hydride; ungesättigte Sulfonsäuren und ihre Salze und dgl., ent
halten, solange die ausgezeichneten Eigenschaften des hydroly
sierten Ethylen/Vinylacetat-Copolymers nicht verschlechtert
werden.
Das erfindungsgemäß verwendete Polyesterharz (B) umfaßt Poly
ethylenterephthalat und Polybutylenterephthalat.
Polyethylenterephthalat wird hergestellt durch Polykondensati
onsreaktion von Terephthalsäure oder Dimethylterephthalat und
Ethylenglycol als Hauptkomponenten. Bei der Herstellung kann
als Ethylenglycol ein Ethylenglycol verwendet werden, das zum
Teil durch ein anderes Glycol, wie z.B. Cyclohexandimethanol,
ersetzt ist.
Zur Herstellung von Polybutylenterephthalat sind beliebige
Verfahren anwendbar, wie z.B. eine Polykondensationsreaktion
von Bis-(α-hydroxybutyl)terephthalat, hergestellt durch eine
Esteraustauschreaktion von Dimethylterephthalat und 1,4,Butan
diol, eine Polykondensationsreaktion von Terephthalsäure und
1,4-Butandiol, ein Verfahren, bei dem eine Esteraustauschre
aktion von Terephthalsäure oder Dimethylterephthalat und
1,4,Diacetoxybutan durchgeführt und dann die Polykondensation
des erhaltenen Produkts durchgeführt wird, und dgl.
Vorzugsweise hat das Polyesterharz (B) eine Glasumwandlungs
temperatur (Tg) von -50 bis +25°C und eine Schmelzwärme
(Δ Hu) von nicht mehr als 30 J/g. Wenn die Tg unter -50°C
liegt, wird die Zusammensetzung blockiert, was zu einer Be
einträchtigung der Verarbeitbarkeit führt, während anderer
seits, wenn die Tg über 25°C liegt, die Biegerißbeständig
keit und die Ziehbarkeit problematisch sind. Wenn die
Schmelzwärme mehr als 30 J/g beträgt, sind die Biegerißbe
ständigkeit und die Ziehbarkeit verschlechtert.
Das Polyesteramidharz (C) dient der Verbesserung der Kompa
tibilität (Verträglichkeit) zwischen dem hydrolysierten
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (A) und dem Polyesterharz (B).
Bei dem Polyesteramidharz (C) handelt es sich um ein Polymer
mit einer Esterbindung und einer Amidbindung in seiner Haupt
kette und außerdem einer Ätherbindung, falls erforderlich.
Das Polyesteramidharz (C) wird beispielsweise hergestellt
nach
einem Verfahren (1), bei dem eine Dicarbonsäure, ein Glycol (einschließlich eines Glycols mit einer Äthergruppe, nachste hend gilt das gleiche) und eine Aminocarbonsäure oder ein Lactam unter Erhitzen in Gegenwart eines Veresterungskataly sators miteinander umgesetzt werden und das Reaktionsprodukt polykondensiert wird unter Erwärmen unter vermindertem Druck, einem Verfahren (2), bei dem ein Polyesterprepolymer vorher hergestellt wird durch Umsetzung der Dicarbonsäure mit dem Glycol unter Veresterungsbedingungen und das erhaltene Pre polymer polykondensiert wird mit der Aminocarbonsäure oder dem Lactam unter vermindertem Druck, einem Verfahren (3), bei dem das Verfahren (1) oder das Ver fahren (2) wiederholt wird, wobei diesmal jedoch ein Polyamid oligomer, das vorher hergestellt worden ist durch Polymerisie ren der Aminocarbonsäure oder des Lactams, anstelle eines Teils oder der Gesamtmenge der Aminocarbonsäure oder des Lac tams verwendet wird, (das heißt, bei dem die Dicarbonsäure, das Glycol und das Polyamidoligomer, wie vorstehend hergestellt, und außerdem, falls erforderlich, die Amino carbonsäure oder das Lactam unter Erhitzen in Gegenwart eines Veresterungskatalysators miteinander umgesetzt werden und das Reaktionsprodukt polykondensiert wird unter Erhitzen unter ver mindertem Druck, oder bei dem das im Verfahren (2) erhaltene Polyesterpräpolymer polykondensiert wird mit dem Polyamidoli gomer und, falls erforderlich, der Aminocarbonsäure oder dem Lactam unter vermindertem Druck),
einem Verfahren (4), bei dem ein Polyamidpräpolymer mit Car boxylgruppen an beiden Enden des Präpolymers vorher herge stellt wird durch Umsetzung der Aminocarbonsäure oder des Lactams mit der Dicarbonsäure und das dabei erhaltene Präpo lymer mit dem Glycol unter vermindertem Druck umgesetzt wird, und dgl.
einem Verfahren (1), bei dem eine Dicarbonsäure, ein Glycol (einschließlich eines Glycols mit einer Äthergruppe, nachste hend gilt das gleiche) und eine Aminocarbonsäure oder ein Lactam unter Erhitzen in Gegenwart eines Veresterungskataly sators miteinander umgesetzt werden und das Reaktionsprodukt polykondensiert wird unter Erwärmen unter vermindertem Druck, einem Verfahren (2), bei dem ein Polyesterprepolymer vorher hergestellt wird durch Umsetzung der Dicarbonsäure mit dem Glycol unter Veresterungsbedingungen und das erhaltene Pre polymer polykondensiert wird mit der Aminocarbonsäure oder dem Lactam unter vermindertem Druck, einem Verfahren (3), bei dem das Verfahren (1) oder das Ver fahren (2) wiederholt wird, wobei diesmal jedoch ein Polyamid oligomer, das vorher hergestellt worden ist durch Polymerisie ren der Aminocarbonsäure oder des Lactams, anstelle eines Teils oder der Gesamtmenge der Aminocarbonsäure oder des Lac tams verwendet wird, (das heißt, bei dem die Dicarbonsäure, das Glycol und das Polyamidoligomer, wie vorstehend hergestellt, und außerdem, falls erforderlich, die Amino carbonsäure oder das Lactam unter Erhitzen in Gegenwart eines Veresterungskatalysators miteinander umgesetzt werden und das Reaktionsprodukt polykondensiert wird unter Erhitzen unter ver mindertem Druck, oder bei dem das im Verfahren (2) erhaltene Polyesterpräpolymer polykondensiert wird mit dem Polyamidoli gomer und, falls erforderlich, der Aminocarbonsäure oder dem Lactam unter vermindertem Druck),
einem Verfahren (4), bei dem ein Polyamidpräpolymer mit Car boxylgruppen an beiden Enden des Präpolymers vorher herge stellt wird durch Umsetzung der Aminocarbonsäure oder des Lactams mit der Dicarbonsäure und das dabei erhaltene Präpo lymer mit dem Glycol unter vermindertem Druck umgesetzt wird, und dgl.
Unter den obengenannten Verfahren (1) bis (4) ist das Verfah
ren zur Herstellung des Polyesteramidharzes als Blockcopoly
mer besonders bevorzugt.
Die bei der Herstellung des Polyesteramidharzes (C) verwendba
ren Dicarbonsäuren sind Dicarbonsäuren mit nicht weniger als
4 Kohlenstoffatomen und Beispiele für solche Dicarbonsäuren
sind eine aromatische Dicarbonsäure, wie Terephthalsäure,
Isophthalsäure, Naphthalin-2,7-dicarbonsäure, Diphenyl-4,4′-
dicarbonsäure, Diphenoxyethandicarbonsäure oder Natrium-3-
sulfoisophthalat; eine alicyclische Dicarbonsäure, wie
1,2-oder 1,4-Cyclohexandicarbonsäure oder
Cyclohexyl-4,4′-dicarbonsäure; eine aliphatische Dicarbonsäu
re, wie Bernsteinsäure, Oxalsäure, Adipinsäure,1,4-Hexandicarbonsäure Sebacinsäure
oder Decandicarbonsäure; und dgl. Unter diesen besonders wich
tig sind die Terephthalsäure, Isophthalsäure, Adipinsäure,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure, Sebacinsäure und Decandicarbon
säure.
Beispiele für verwendbare Glycole sind 1,4-Butandiol, Poly
ethylenglycol, Polypropylenglycol, Polybutylenglycol, Poly
hexylenglycol, Ethylenoxid-Propylenoxid-Blockcopolymer oder
-Randomcopolymer und dgl. Es ist zweckmäßig, daß das Moleku
largewicht des Glycols etwa 80 bis etwa 6000 beträgt. Unter
ihnen sind das 1,4-Butandiol und das Polyethylenglycol be
sonders wichtig.
Aminocarbonsäuren oder Lactame, die nicht weniger als 6 Koh
lenstoffatome aufweisen, werden zur Herstellung des Poly
esteramidharzes (C) verwendet. Zu Beispielen für geeignete
Aminocarbonsäuren und Lactamen gehöhren Aminocarbonsäuren, wie
ω Aminocapronsäure, ω-Aminoönanthsäure, ω-Aminocaprylsäure,
ω-Aminopelargonsäure, ω-Aminocaprinsäure, 11-Aminoundecansäu
re und 12-Aminododecansäure, Lactame, wie Caprolactam,
Önantholactam, Capryllactam und Laurolactam, Hexamethylen
diaminadipinsäuresalz, Hexamethylendiaminsebacinsäuresalz,
Hexamethylendiaminisophthalsäuresalz, Undecamethylendiamin
adipinsäuresalz und dgl. Unter ihnen sind die 11-Aminounde
cansäure, die 12-Aminododecansäure und das Caprolactam be
sonders wichtig.
Es ist zweckmäßig, daß der Schmelzpunkt des Polyesteramid
harzes (C) etwa 70 bis etwa 200°C beträgt.
Vorzugsweise hat das Polyesteramidharz (C) einen Gehalt an
Amidkomponente (Amidgehalt) von 10 bis 90 Mol-%. Wenn der
Amidgehalt in dem Polyesteramidharz (C) außerhalb des oben
genannten Bereiches liegt, ist der Effekt in bezug auf die
Verbesserung der Kompatibilität (Verträglichkeit) zwischen
dem hydrolysierten Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (A) und
dem Polyesterharz (B) unzureichend.
Die Menge der Komponente (B) beträgt 1 bis 100 Gew.-Teile,
vorzugsweise 3 bis 30 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile
der Komponente (A). Die Menge der Komponente (C) beträgt 0,1
bis 50 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-Teile, insbe
sondere 0,1 bis 10 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile
der Komponente (A).
Wenn die Menge der Komponente (B) weniger als 1 Gew.-Teil be
trägt, ist es schwierig, die Schlagfestigkeit und die Biege
rißbeständigkeit des hydrolysierten Copolymers (A) zu verbes
sern. Wenn andererseits die Menge der Komponente (B) mehr
als 100 Gew.-Teile beträgt, nehmen die Sauerstoffundurchläs
sigkeit des erhaltenen filmartigen Formkörpers ab und während
der Formgebung treten Störungen auf, beispielsweise weist der
Formkörper Fließmarkierungen beim Formspritzen auf.
Wenn die Menge der Komponente (C) weniger als 0,1 Gew.-Teil
beträgt, wirkt es nicht als Mittel zur Verbesserung der Kompa
tibilität (Verträglichkeit) zwischen den Komponenten (A) und
(B), wobei als Folge davon die Schlagfestigkeit und die Bie
gerißbeständigkeit des hydrolysierten Copolymers (A) nicht
verbessert werden. Wenn andererseits die Menge der Komponente
(C) mehr als 50 Gew.-Teile beträgt, nimmt die Sauerstoffun
durchlässigkeit ab.
Die Harzzusammensetzung, die enthält das hydrolysierte Ethylen/-
Vinylacetat-Copolymer (A), das Polyesterharz (B) und das Po
lyesteramidharz (C) wird zu Formkörpern mit einer beliebigen
Gestalt geformt, beispielsweise zu Pellets, Filmen, Folien,
Behältern, Fasern, Stäben oder Rohren durch Schmelzformen.
Es gibt auch viele Fälle , in denen die pulverisierten Form
körper (im Falle der Recyclisierung der gebrauchten Formkör
per) oder Pellets einer weiteren Schmelzformgebung unterzogen
werden. Als Formgebungsverfahren sind ein Extrusionsverfahren,
wie z.B. ein T-Form-Extrusionsverfahren, ein schlauchförmiges
Filmbildungsverfahren, ein Blasformgebungsverfahren, ein
Schmelzspinnverfahren oder ein Profilextrusionsverfahren und
ein Formspritzen hauptsächlich anwendbar zum Formen der erfin
dungsgemäßen Harzzusammensetzung. Die Schmelzformtemperatur
wird häufig ausgewählt aus dem Bereich 150 bis 260°C. Insbe
sondere gibt es viele Fälle, bei denen die Temperatur am Aus
tragsende eines Extruders ausgewählt wird aus dem Bereich
160 bis 260°C und die Temperatur der Kompressionszone einer
Schnecke ausgewählt wird aus dem Bereich 160 bis 250°C. Das
vorstehend beschriebene Formspritzen umfaßt das Zwei-Farben-
Formen und das Injektionsblasformen zusätzlich zu dem generel
len Formspritzen und die dabei erhaltenen Formkörper weisen
eine hohe Dimensionsgenauigkeit auf.
Wenn die Zusammensetzung der Schmelzverformung unterworfen
wird, können ihr übliche Zusätze in einer geeigneten Menge
zugemischt werden. Beispiele für solche Zusätze sind Weich
macher, wie Polyhydroxyalkohole, Stabilisatoren, oberflächen
aktive Agentien, vernetzbare Substanzen (z.B. Epoxyverbindun
gen, polyvalente Metallsalze und organische oder anorganische
polybasische Säuren und ihre Salze), Füllstoffe, Färbemittel,
Fasern, die als Verstärkungsmaterial verwendet werden (Glas
fasern, Kohlefasern und dgl.) und dgl.
Es können auch andere thermoplastische Harze in einer geeig
neten Menge der Zusammensetzung zugemischt werden. Beispiele
für diese anderen thermoplastischen Harze sind Polyolefine,
wie z.B. Polyethylen mit niedriger Dichte, Polyethylen mit
mittlerer Dichte, Polyethylen mit hoher Dichte, isotaktisches
Polypropylen, Ethylen/Propylen-Copolymere, Ethylen/Propylen/-
Dien-Terpolymere, Copolymere von Ethylen und einem α-Olefin
mit nicht weniger als 4 Kohlenstoffatomen, Ethylen/Vinylace
tat-Copolymere, Ethylen/Acrylsäureester-Copolymere, Ionomere,
Polybuten und Polypenten; modifizierte Polyolefine, die durch
Pfropfmodifizierung der obengenannten Polyolefine mit einer
ungesättigten Carbonsäure oder einem Derivat davon hergestellt
worden sind; ein Polyamid, wie z.B. ein Copolymer von Nylon-6
und Nylon-6,6, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Poly
styrol, Polyacrylnitril, Polyacetal, Polyvinylalkoholharze,
die schmelzverformt werden können, und dgl.
Wenn als Schmelzverformungsverfahren die Extrusion angewendet
wird, kann nicht nur die Extrusion, bei der die erfindungsge
mäße Zusammensetzung allein verwendet wird, durchgeführt wer
den, sondern häufig wird auch eine Coextrusion durchgeführt,
bei der die Zusammensetzung und andere thermoplastische Harze
getrennt in der Schmelze durchgeknetet und so extrudiert wer
den, daß sie sich an der Innenseite oder an der Außenseite
einer Form oder eines Kombinationsadaptors vereinigen. Auch
kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung auf ein Trägermate
rial, wie z.B. einen Kunststoffilm, eine Matallfolie oder ein
Papier, extrusionsbeschichtet werden. Als anderes thermoplasti
sches Harz, das bei der Coextrusion verwendet werden kann,
können die obengenannten thermoplastischen Harze verwendet
werden.
Beispiele für das Trägermaterial bei der Extrusionsbeschich
tung sind Filme, Folien oder laminierte Filme aus Cellophan,
Polypropylen, Polyamid oder Polyester (sie können uniaxial
oder biaxial verstreckt sein oder eine Seite oder beide Sei
ten derselben können mit einem Polyvinylidenchloridharz und
dgl. beschichtet sein) und dgl. Die so erhaltenen Filme, Fo
lien und Behälter sind geeignet für die Verwendung als Umhül
lungs- oder Verpackungsmaterial für Lebensmittel, Arzneimit
tel, industrielle chemische Reagentien, landwirtschaftliche
Chemikalien und dgl.
Erfindungsgemäß wird das Polyesteramidharz (C) der Mischung
aus dem hydrolysierten Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (A) und
dem Polyesterharz (B) als Agens zur Verbesserung der Kompati
bilität (Verträglichkeit) zwischen den Komponenten (A) und
(B) zugegeben, um die mechanischen Eigenschaften, wie z.B. die
Schlagfestigkeit und die Biegerißbeständigkeit sowie das Ausse
hen des daraus hergestellten Formkörpers deutlich zu verbessern
und es können in der Praxis verwendbare Formkörper erhalten
werden.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher erläu
tert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Alle darin an
gegebenen Prozentsätze und Teile beziehen sich, wenn nichts
anderes angegeben ist, auf das Gewicht. Es ist für den Fach
mann selbstverständlich, daß die Angaben in den Beispielen
variiert und modifiziert werden können, ohne daß dadurch der
Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
Aus einer Zusammensetzung, wie sie in der nachstehenden Ta
belle I (bezüglich Art der Komponenten der Zusammensetzung
und ihren Mengen) angegeben ist, wurde ein Film mit einer
Dicke von 30 µm hergestellt unter Verwendung eines Extru
ders mit einer T-Form unter den nachstehend angegebenen Ex
trusionsbedingungen:
Extruder: | |
Durchmesser 40 mm | |
Schnecke: | Vollflügelschnecke |
L/T = 25: | Kompressionsverhältnis = 3,8 |
T-Form: | Breite 400 mm |
Extrusionstemperaturbeschickungszone: | 180°C |
Kompressionszone: | 200°C |
Dosierungszone: | 230°C |
Form: | 220°C |
Schneckengeschwindigkeit: | 45 UpM |
Filmzuggeschwindigkeit: | 30 m/min |
Bei jedem der Produkte (A)-1 bis (A)-4 als Komponente (A)
in der Tabelle III handelte es sich um ein hydrolysiertes
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer, wie es in der Tabelle I angege
ben ist.
Bei jedem der Produkte (B)-1 bis (B)-4 als Komponente (B) in
der Tabelle III handelte es sich um ein Polyesterharz, wie es
in der Tabelle II angegeben ist.
Bei jedem der Produkte (C)-1 und (C)-2 als Komponente C in
der Tabelle III handelte es sich um ein Polyesteramidharz,
wie es nachstehend angegeben ist.
(C) Polyesteramidharz:
(C)-1: Schmelzpunkt 120°C
Amidgehalt 40 Mol-%
Ausgangsmaterialien der Esterkomponente: Terephthalsäure/Adipinsäure (Molverhältnis 6/4) und 1,4-Butandiol
Ausgangsmaterial der Amidkomponente: ε-Caprolactam
(C)-1: Schmelzpunkt 120°C
Amidgehalt 40 Mol-%
Ausgangsmaterialien der Esterkomponente: Terephthalsäure/Adipinsäure (Molverhältnis 6/4) und 1,4-Butandiol
Ausgangsmaterial der Amidkomponente: ε-Caprolactam
(C)-2: Schmelzpunkt 145°C
Amidgehalt 60 Mol-%
Ausgangsmaterialien der Esterkomponente und der Amidkomponente: die gleichen wie bei dem Polyesteramidharz (C)-1
Amidgehalt 60 Mol-%
Ausgangsmaterialien der Esterkomponente und der Amidkomponente: die gleichen wie bei dem Polyesteramidharz (C)-1
Bei dem dabei erhaltenen Film wurden die Sauerstoffdurchlässigkeit
und die Rißbildungsbeständigkeit wie folgt gemessen:
Die Sauerstoffdurchlässigkeit wurde gemessen unter Verwendung
einer von der Firma Modern Controls Inc. im Handel erhältli
chen OX-TRAN 100-Testvorrichtung bei 25°C und 75% relativer
Feuchtigkeit (RH).
Der Film wurde um 440° verdreht auf einer Länge von 8,75 cm
(3,5 inches), woran sich eine gerade horizontale Strecke von
6,25 cm (2,5 inches) anschloß, bei 20°C. Der obige Vorgang
wurde 100 mal (Test (1) in der Tabelle III) oder 300 mal
(Test (2)) wiederholt. Die Anzahl der mit dem bloßen Auge
in einer Fläche von 28 cm × 19 cm des Films festgestellten
Lunker wurde ausgezählt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle
III angegeben.
Außer den in den obigen Beispielen verwendeten Komponenten
können auch andere Komponenten verwendet werden, wie sie in der
Beschreibung angegeben sind, wobei im wesentlichen die glei
chen Ergebnisse erhalten werden.
Claims (4)
1. Harzzusammensetzung, dadurch gekennzeich
net, daß sie enthält
- A) 100 Gew.-Teile eines hydrolysierten Ethylen/Vinylacetat- Copolymers,
- B) 1 bis 100 Gew.-Teile eines Polyesterharzes und
- C) 0,1 bis 50 Gew.-Teile eines Polyesteramidharzes.
2. Harzzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das hydrolysierte Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (A)
einen Ethylengehalt von 20 bis 80 Mol-% und einen Hydrolyse
grad in der Vinylacetatkomponente von mindestens 90 Mol-%
aufweist.
3. Harzzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polyesterharz (B) eine Glasumwandlungs
temperatur von -50 bis +25°C und eine Schmelzwärme von nicht
mehr als 30 J/g aufweist.
4. Harzzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das Polyesteramidharz (C) einen
Amidgehalt von 10 bis 90 Mol-% aufweist.
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