DE3940669C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit den im Ober
begriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Eine derartige Vorrichtung ist in der nicht vorveröffent
lichten, diesseitigen älteren Anmeldung P 39 19 764 be
schrieben. Als zu lösendes Problem verbleibt noch, das
aus dem Schüttgut entfernte, jedoch auf dem Umfang der
Walze zwischen den Stacheln haftende sogenannte Engel
haar, also die faden- und strähnenförmigen Bestandteile
des Schüttgutes, von der Walze zu entfernen. In der ge
nannten älteren Anmeldung werden hierzu Absaugen, Ab
blasen oder Abbürsten des Engelhaars von der Walze
vorgeschlagen, geeignete Verfahren oder Vorrichtungen
hierfür jedoch nicht beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung der eingangs genannten Art anzugeben, bei der das
aus dem Schüttgutstrom ausgekämmte, teilweise um die
Stacheln gewickelte Engelhaar problemlos und kontinuier
lich entfernt werden kann.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeich
nenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Kern der Erfindung ist der Gedanke, die Stacheln nicht
starr auf der Mantelfläche der Walze anzuordnen sondern
durch Bohrungen im Walzenmantel in das Innere der
Walze zu führen und dort in bezug auf den Walzenmantel
ein- und ausfahrbar zu lagern, so daß der Walzenmantel
beim Einfahren oder Einziehen der Stacheln als Abstreifer
wirkt. Hierfür sind verschiedene Lösungen denkbar.
Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit und deren kon
struktive Einzelheiten sind in den Ansprüchen 2 bis 6 an
gegeben. Durch die vorgeschlagenen Merkmale wird jeweils
erreicht, daß die Stacheln im Verlauf jeder vollständigen
Umdrehung der Walze kontinuierlich aus dem Walzenmantel
in im wesentlichen radialer Richtung herausfahren und
wieder vollständig einfahren.
Zweckmäßigerweise wird die derart ausgestaltete Walze in
einem Gehäuse angeordnet, das die im Anspruch 7 genannten
Merkmale hat. Zur Verbesserung und Vereinfachung der Ab
scheidung ist dieses Gehäuse in bezug auf die Lotrechte
am besten so orientiert, daß die Zulauföffnung sich oben
und die Schüttgutauslauföffnung sich unten befinden. Die
Austragöffnung für das aus dem zulaufenden Schüttgut ab
geschiedene Engelhaar ist am besten schräg nach oben ge
richtet, da das Engelhaar dann nach dem Windsichtungs
prinzip ausgetragen werden kann und praktisch keine granu
lat- oder kornförmigen Schüttgutbestandteile enthält.
Die Abreinigung des Engelhaars von dem Walzenmantel kann
noch gemäß Anspruch 8 mittels in das Innere der Walze ein
geleiteter Druckluft unterstützt werden, wenn die Stacheln
im Bereich ihrer freien Enden einen verringerten Durchmes
ser haben, so daß sie im zurückgezogenen Zustand jeweils
eine Ausblasöffnung freigeben, im ausgefahrenen Zustand
das Entweichen von Druckluft über die betreffenden Bohrun
gen in dem Walzenmantel jedoch weitgehend verhindern.
In der Ausgestaltung nach Anspruch 9 ist es besonders
einfach, die Vorrichtung an einen weiten Bereich von
Schüttgutdurchsätzen je Zeiteinheit anzupassen.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung nach der Erfindung
in einer beispielhaft gewählten Ausführungsform und nähe
ren Einzelheiten schematisch vereinfacht dargestellt. Es
zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch die Vorrichtung,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Lagerung
der Stacheln im Inneren der Walze,
Fig. 3 eine teilweise im Schnitt gehaltene Seitenansicht
einer Stachelreihe und deren Lagerung,
Fig. 4 die zu Fig. 3 gehörende Stirnansicht,
Fig. 5 einen Teilschnitt durch den Walzenmantel im Be
reich des Durchtritts eines Stachels bei einer
Weiterbildung der Vorrichtung nach Fig. 1.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung umfaßt
ein Gehäuse 1, das oberseitig eine Schüttgutzulauföffnung
1 a, unterseitig eine Schüttgutauslauföffnung 1 b und eine
schräg nach oben gerichtete Austragöffnung 1 c für Engel
haar hat. Im Inneren des Gehäuses 1 ist eine in Richtung
des Pfeiles 2 drehbare Hohlwalze 3 derart exzentrisch zu
der Zulauföffnung 1 a angeordnet, daß der eintretende
Schüttgutstrom in Richtung eines Spaltes s zwischen dem
Walzenmantel und der gegenüberliegenden Wand des Gehäuses
1 kanalisiert wird.
Die Walze 3 ist mit einer großen Anzahl von Stacheln 4 ver
sehen, die in das Innere der Walze reichen und derart ver
schiebbar gelagert sind, daß sie im Bereich des Spaltes s
über die Walzenmantelfläche einen Betrag überstehen, der
nahezu gleich dem kleinsten Abstand der Walzenmantelfläche
von der gegenüberliegenden Wand des Gehäuses 1 ist, sich
jedoch im weiteren Verlauf der Drehung der Walze 3 stetig
in deren Inneres zurückziehen, bis sie in einem dem Spalt s
etwa gegenüberliegenden Umfangsbereich der Walzenmantel
fläche mit dieser zumindest plan sind, um anschließend
kontinuierlich wieder hervorzutreten. Erreicht wird dies
dadurch, daß die Stacheln 4 mit ihren innenliegenden
Enden kippbar mit einem Lagerelement verbunden sind, dessen
geometrische Mittelachse M gegenüber der nicht dargestell
ten Drehachse der Walze in Richtung des Spaltes s um etwa
die Hälfte der geringsten Breite des Spaltes s, also des
geringsten Abstandes zwischen der Walzenmantelfläche und
der gegenüberliegenden Wand des Gehäuses 1, versetzt ist.
Das genannte exzentrische Lagerelement könnte z.B. ein
zwischen den gegenüberliegenden Stirnseiten der Walze 3
befestigtes Rohr sein.
Da jedoch die Stacheln in Reihen längs entsprechend der
Mantellinien der Walze 3 angeordnet sind, ist eine Aus
bildung der exzentrischen Lagerung, wie sie in den Fig.
2 bis 4 dargestellt ist, vorteilhafter. Die inneren
Enden jeweils einer auf derselben Mantellinie der Walze
liegenden Reihe von Stacheln 4 a bis 4 e bzw. 4 f bis 4 k
sitzen in einer gemeinsamen Halteleiste 5′ bzw. 5′′. An
den gegenüberliegenden Enden jeder der Halteleisten wie
z.B. 5′ oder 5′′ sind Drehzapfen 6 ausgebildet, die in
entsprechende Bohrungen 7 a eines Lagerringes 7 eingreifen,
der darüber hinaus mit Gewindelöchern 7 b versehen ist,
mittels derer er sich über Schrauben 8 mit der nicht dar
gestellten, gleichseitigen Stirnwand der Hohlwalze 3 ver
binden läßt.
Diese Art der kippbaren, exzentrischen Lagerung der
Stacheln 4 ist lediglich eine von zahlreichen möglichen
Ausführungsformen. Z. B. könnten die gemeinsamen Halte
leisten wie etwa 5′ und 5′′ auch unmittelbar in den Stirn
wänden der Walze 3 schwenkbar gelagert seien. Eine weitere
Möglichkeit besteht darin, den bzw. die Lagerringe 7 nicht
mit den Stirnwänden der Walze zu verschrauben sondern in
einer zu der Walzenachse exzentrischen, kreisförmigen Aus
nehmung der jeweiligen Stirnwand drehbeweglich aufzuneh
men.
Fig. 5 zeigt in einem kleinen Ausschnitt aus einem Schnitt
analog Fig. 1 eine vorteilhafte Weiterbildung: Jeder der
Stacheln 9 hat im Bereich seines freien Endes 9′ über eine
Länge, die mindestens gleich der Dicke des Mantels der
Walze 3 entspricht, einen verringerten Durchmesser, so daß
in der gezeichneten, ein- oder zurückgefahrenen Stellung
zwischen dem betreffenden Stachelende und der Durchtritts
bohrung durch den Mantel der Walze 3 ein Spalt verbleibt.
Wird mithin in das Innere der Walze 3 Durchluft eingelei
tet, so entweicht diese Druckluft in erster Linie über die
jenigen Bohrungen im Mantel der Walze 3, deren zugehörige
Stacheln sich gerade in der zurückgefahrenen Stellung be
finden. Während also die fadenförmigen Beimengungen, die
die Stacheln 4 im Bereich des Spaltes s (Fig. 1) aus dem
Schüttgutstrom herausgekämmt haben, von diesen Stacheln
im Verlaufe der weiteren Drehung der Walze 3 entsprechend
dem Pfeil 2 mechanisch abgestreift werden, tritt bei der
Ausführungsform nach Fig. 5 unterstützend noch die über
die betreffenden Bohrungen ausgeblasene Druckluft hinzu.
Der Austrag des ausgekämmten und abgestreiften Engelhaars
erfolgt bei Verwendung eines Gehäuses nach Fig. 1 am bes
ten durch Absaugen über die Austragöffnung 1 c. Es kann
jedoch auch mit einem geringfügigen Überdruck im Bereich
der Auslauföffnung 1 b gearbeitet werden, da die Luft in
folge des vorzugsweise nur unter Schwerkrafteinfluß bei
1 a eintretenden Schüttgutstromstromes bevorzugt über die
Austragöffnung 1 c entweicht und hierbei das abgestreifte
Engelhaar mitnimmt.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Abscheiden von Engelhaar aus in einer
flachen Schicht strömendem Schüttgut mit einer Walze,
die außenseitig mit Stacheln besetzt ist, mit einem
Teil ihrer Mantelfläche in den Schüttgutstrom ein
taucht und sich in einem solchen Drehsinn dreht, daß
der eintauchende Teil der Mantelfläche sich gegensin
nig zu dem Schüttgutstrom bewegt, dadurch gekennzeich
net, daß die Walze (3) hohl ist,und daß die Stacheln
(4) durch Bohrungen in dem Mantel der Walze (3) hin
durchgeführt und mit ihren innenliegenden Enden kipp
bar mit einem exzentrischen Lagerelement (5′, 5′′, 7)
verbunden sind, dessen Mittelachse gegenüber der Dreh
achse der Walze (3) in einer zu der Schüttgutströmungs
richtung etwa rechtwinkligen Ebene um einen solchen
Betrag verschoben ist, daß die Stacheln auf der dem
Schüttgutstrom zugewandten Seite der Walze aus dem
Walzenmantel hervortreten und auf der abgewandten Sei
te in die Walze eingezogen werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stacheln (4) in zu den Mantellinien der Walze
parallelen Kammreihen angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stacheln (4 a bis 4 e; 4 f bis 4 k) jeder Kammreihe
fest mit einer Halteleiste (5′, 5′′) verbunden sind,
und daß alle Halteleisten verkippbar mit dem Lagerele
ment (7) verbunden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die gleichseitigen Enden aller Halteleisten (5′,
5′′) in je einem gemeinsamen Lagerring (7) aufgenommen
sind, und daß die beiden Lagerringe gemeinsam das ex
zentrische Lagerelement bilden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Lagerringe (7) drehfest mit der Wal
ze (3) verbunden, beispielsweise mit deren jeweiliger
Stirnwand verschraubt (über 8) sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Lagerringe drehbar an den jeweiligen
Stirnwänden der Walze gelagert sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Walze (3) in einem Gehäuse (1)
gelagert ist, das folgende Öffnungen hat:
- - eine zu der Welle der Walze (3) exzentrische Zu lauföffnung (1 a), die den Schüttgutstrom in Rich tung eines Spaltes (s) zwischen dem Walzenmantel bereich, aus dem die Stacheln (4) hervortreten, und der Gehäusewand kanalisiert,
- - eine Schüttgutauslauföffnung (1 b),
- - sowie eine Austragöffnung (1 c) für Engelhaar auf der Seite des glatten Bereiches des Walzenmantels.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stacheln (9) im Bereich ihrer
freien Enden (9 a) einen verringerte Durchmesser ha
ben, und daß in das Innere der Walze Druckluft einleit
bar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Walze an mindestens einer ih
rer Stirnseiten mit Kupplungsmitteln zur Verbindung
mit einer weiteren, gleichartigen Walze ausgerüstet
ist.
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