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Fahrbare Vorrichtung zum Trennen von Rüben einerseits und mitgeführtem
Kraut und Schwänzen andererseits, insbesondere für Beschickungsbühnen von Zuckerrübensilos
Die I,.rfn<lung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trennen von Rüben einerseits
und mitgeführtem Kraut und Schwänzen andererseits, wie sie insbesondere auf Beschickungsbühnen
von Zuckerrübensilos verwendet wird. Diese Vorrichtungen haben die Aufgabe, die
aus einer Fördereinrichtung kommenden \-erutireinigteii Rüben von diesen Verunreinigungen
zu befreien, damit diese nicht zwischen die in denn Silo eingelagerten Rüben geraten,
wo sie nämlich nach kurzer Zeit in Fäulnis übergehen. Bisher hat man zwischen die
Fördereinrichtung und den Silo einen vierfahrbaren Wagen eingeschaltet, der mit
geneigten, ortsfesten Rosten %-erselien ist. 1>ie Rüben rollen dabei über den Rost
hinweg in den Silo, während das Kraut von den Roststäben festgehalten wird. Diese
sog.Rostwagen haben den Nachteil, daß sich dessen Roste schnell zusetzen und dadurch
unwirksam werden. Die Reinigung der Roststäbe von dem anhaftenden Kraut bedingt
Betriebspausen und bereitet infolge der Verfilzung des nassenKrautes erhebliche
Schwierigkeiten.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung für
den angegebenen Zweck zu schaffen, die sich durch große Zuverlässigkeit im Betrieb
sowie durch leichte Reinigungsmöglichkeit des Rostes ohne Unterbrechung des Betriebes
besonders auszeichnet. Dieses Ziel ist erfindungsgeniäli
im wesentlichen
dadurch erreicht, daß an Stelle der ortsfesten Roste ein oder mehrere umlaufende
@N'anderroste vorgesehen sind, die durch -\ufschlagen der Roststäbe an ortsfeste
Anschläge selbsttätig gereinigt werden. Der Wanderrost kann dabei zweckmäßig endlos
sein und in besonders vorteilhafter Weise aus einer Trommel bestehen, deren Mantel
aus einer -Mehrzahl von Rostgrupp-ün gebildet ist, die seihst wieder aus einer Vielzahl
von dicht parallel nebeneinanderliegenden Roststäbon bestehen können.
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Es empfiehlt sich, der Rosttrommel einen konzentrisch hierzu verlaufenden,
unterhalb der Trommel angeordneten und etwa halbzylindrischen Siebmantel zuzuordnen
und die Roststäbe durch Anordnung von Steuermitteln derart zu steuern, daß die Stäbe
im oberen Teil der Trommel einen geschlossenen Trommelmantel bilden. wähmmd im unteren
Teil die Roststäbe mit ihren freien Enden dicht an dem Siel)mantel entlang geführt
werden. Durch diese ely:nso sinnreiche wie einfache Maßnahme wird erreicht, daß
etwa fehlgeleitete Rüben oder Kraut durch die als Kratzer wirkenden Roststäbe erneut
nach oben geführt und dort voneinander getrennt werden. Durch diese Anordnung ist
es auch gleichgültig, ob die Trommel von oben her oder in dem Teil zwischen Trommel
und SIebmantel beschickt wird, wenn sich auch aus Gründen der Einfachheit eineobereBeaufschlagungempfiehlt.
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ach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist an der Vorrichtung
ein doppelseitiger Ablauf für die Rüb:ii vorgesehen und diesem Ablauf eine Weiche
zugeordnet, die es gestattet, wahlweise den einen oder den anderen Ablauf zu benutzen,
damit der Silo beiderseits der Beschickungsbühne gleichmäßig gefüllt werden kann.
Die bisher bekannten Rostwagenweisen nur .eine einseitigeAblaufrutsche auf, so daß
jeweils zwei Wagen vorhanden sein müssen, und zwar einer für rechten und einer für
linken Ablauf.
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Weitere '.Merkmale und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der
nachstehenden Beschreibung eines sowie aus den Ansprüchen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen Teilausschnitt eines Zuckerrübensilos mit
darüber angeordneter Beschickungsbühne, auf der ein als Krautfänger dienender `'Vagen
fahrbar ist und Fig. 2 den Wagen allein in Seitenansicht mit teilweise- weggebrochener
Seitenwand.
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Die zur vorübergehenden .Aufbewahrung von Zuckerrüben benutzten offenen
Silos haben einen auf eine mittlere Schwemmrinne 3 schwach geneigt zulaufenden Boden
4. Über der Schwemmrinne 3 stehen im Abstand voneinander aus Profileisen gebildete
Stützen 5, die eine Beschickungsbühne 6 tragen. Die Beschickungsbühne, die durch
gleichfalls im Abstan.de voneinander angeordnete, U-förmige Tragbügel getragen wird,
weist in der Mitte ihres Latifgang'e,s 7 ein Geleise 8 auf, auf dem ein als Krautfänger
ausgebildet"#i- Wagen 9 vierfahrbar ist. ()1)°rhalb des Wagens ist ein Rohr io von
verhältnismäßig großer lichter Weite vorgesehen, durch das die mittels eines starken
Wasserstrahles geförderten Rüben strömen. Die :1#,iiordiiung der Silos 3, 4 ist
so getroffen, daß in Längsrichtung der Bühne 6 mehrere Silos hintereinander liegen,
die nacheinander beschickt werden. Zu diesem Zwecke ist das Förderrohr io für die
Rülwn als Flanschrohr ausgebildet und durch :Ansetzen von-A'erlängerungsstücken
in der Weise verlängerbar, daß die Mündung to' des Förderrohrs jeweils über dem
zu beschickenden Siloteil liegt.
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Der als Krautfänger dienende, unter die Rohrmündung io' vierfahrbare
Wagen besteht aus einem aus Profileisen gebildeten Gestell 9, das allseitig
mit Blechwänden v'er'kleidet ist. Die dem Förderrohr to zugekehrte kückwand ist
in ihrem oberen Teil offen, um den Eintritt desRohres in dasInnere des Wagens zu
gestatten, wie aus Fig. 2 ersichtlich. Etwa in der Mitte des Wagens ist eine Trommel
i i drehbar gelagert, deren Stirnwände 12 aus sternförmigen Blechen bestehen und
deren Mantel aus einzelnen Rostgruppen mit einseitig schwenkbar gelagerten Roststäben
13 besteht. Di,e einzelnen Stäbe 13 der Rostgruppe sind auf an den
Stirnwänden, 12 befestigten Bolzen oder Stangen 14 drehbar gelagert, so daß sie
einzeln um diese Stangen versehwenkbar sind. Insgesamt sind im Ausführungsbeispiel
sechs solcher Stangen 14 vorhanden, die mit den zugehörigen Rostställen
13 sechs auf ,dem Umfang oder Mantel der Trommel verteilte Rastgruppen .bilden.
Die Rostställe jeder Rostgruppe liegen im allgemeinen auf in Trommelachsrichtung
unter jenen herlaufenden Winkeleisen 15, die über Lenker 16 mit Steuerblechen
17 verbunden sind. Die Steuerbleche 17 wirken mit einer ortsfesten
Hubkurve 18 zusammen in der Weise, daß die Roststäbe 13, die sich im jeweils oberen
Teil der Trommel befinden, mit ihren freien Enden an dem Lagerende .des benachbarten
Rostteiles anliegen, so daß dort ein geschlossener Trommelmantel gebildet ist. Dem
unteren Teil der Trommel ist ein konzentrisch zur Trommelachse angeordneter Siebmantel
i9 zugeordnet, an dem die freien Enden der Roststäbe i3 durch Auflaufen der Steuerbleche
17
auf die Hubkurve 18 entlang geführt werden. Auf dieseWeise bilden die jeweils
im unterenTrommelteil befindlichen Rostställe Kratzer oder Rechen, die den Raum
zwischen der Hubkurve 18 und dem SiEbmantel i9 abkämmen. Unterhalb des Siebmantels
i9 ist ein Sammeltrichter 2o angeordnet, der eine mittlere Entleerungsöffnung 2i
aufweist.
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Etwa an der Stelle, wo der halbkreisförmige Siebmantel i9 endet, ist
an der einen Seite im Wagengestell eine Gummiwalze 22 gelagert. Dieser ist ein ortsfester
Anschlag 23 zugeordnet, der m-it den Steuerblechen 17 der Roststabträger
15, 16 zusammenwirkt in der weise, daß beim Auftreffen der Steuerbleche 17 auf den
Anschlag 23 diese angehoben werden und dabei die auf ihnen ruhenden Roststäbe
13 herumschleudern, so daß diese gegen die Gummiwalze 22 schlagen. An das
andere Ende
des Siebmantels i9 schließt :ich ein Auslauf an, der
durch Anordnung von zwei entgegengesetzt gerichteten Rutschen 24, 25 zum Ableiten
der Rüben in den Silo dienen. Durch Zwischenschaltung eines weichenartigen, schwenkbaren
Bodens 26 kann der Ablauf \valiliveise auf die linke oder rechte Rutsche 24 oder
25 umgestellt werden. Zur Bedienung dieser Ablaufweiche 26 ist ein Handhebel 27
vorgesehen. Der Boden der Weiche 26 ist gelocht oder auf andere \@'eise durchbrochen
ausgebildet.
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Die Trommel erhält ihren Antrieb von einem Motor 28 aus über ein \"orgelege
29 und einen Riemen- oder Kettentrieb 3o. Die Drehzahl der Trommel i i ist verhältnismäßig
niedrig und von den verschiedensten Betriebsbedingungen, wie Stärke und Menge des
anfallenden Krautes, abhängig. Sie beträgt beim Ausführungsbeispiel etwa U/min.
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Die Wirkungsweise der Krautfangvorrichtung ist \vie folgt: Es sei
angenommen, durch das Förderrohr 1o Hieße ein ständiger Strom von mit Rüben durchsetztem
Wasser, und zwar in ziemlich heftigem Strahle. Der aus der Rohrmündung io' austretende
Wasserstrahl wirft die Rüben zusammen mit den darunte r gemischten Rübenblättern
und -schwänzen auf den langsam umlaufenden Rost 13. Dabei wird das Kraut durch die
auf ihrer Oberseite mit Rillen, Riefen, Zähnen oder anderen Aufrauhungen versehenen
Roststäbe 13 festgehalten, während die Rüben selbst über denRost hinaus auf die
Ablaufrutsche 24, 25. 26 gelangen und von dort in den Silo fallen, und zwar je nach
Stellung der Weiche 26 in den rechten oder linken Teil. Des die Rüben ini Rohr io
fördernd,- Wasser läuft unter Mitnahme der Rübenschwänze durch den Sammeltrichter
20, 21 nach unten ab und wird in einer Rinne 31 aufgefangen, in die auch die Rübenschwänze
gelangen. Das Kraut wird unterdessen durch hie Roststäbe 13 mitgenommen, Abis die
Steuerscheibe 17 der betreffenden Rostgruppe an den Anschlag 23 auftrifft, wodurch
die Roststäbe herumgeschleudert werden. Beim Auftreffen der Roststäbe 13 auf die
Gummiwalze 22 wird das Kraut abgeschleudert und fällt durch eine seitliche Offnung
im Boden des Wagens nach unten, wo es beispielsweise in einem auf der Bedienungsbühne
bereitstehenden Karren od. dgl. aufgefangen werden kann. Es könnte aber auch auf
ein Förderband oder sonst eine Einrichtung fallen, die einen Abtransport des Krautes
gestattet, ohne daß das Kraut in den Silo gelangen kann.
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Nach dein Aufschlagen der Roststäbe 13 auf die Walze 22 werden diese
weiter nach unten gezogen und gelangen dann in den Bereich .des Siebmantels i9.
Dabei laufen die Steuerbleche 17 auf die Hubkurve 18 auf und führen nun die freien
Enden der Roststäbe (licht am Innenmantel des Siebbodens entlang. Hierdurch werden
etwa in den Raum zwischen SieblxAen i9 undTrolnmel ii gelangende Rüben und auch
dorthin geratendes Kraut weiter zwangsläufig mitgeführt, bis die freien Enden der
Roststälx, 13 aus dem Bereich des Siebmantels i9 herauskommen. In diesem Augenblick
bilden die 1Zoststälye 13 eine schiefe Ebene, auf der zwar die Rüben abrollen und
in den Ablauf 24, 25, 26 kommen, das Kraut aber auf den Roststäben 13 haftenlyleibt,
bis es beim erneuten Aufschlagen der Stäbe auf die Walze 22 abgeschleudert wird.
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Wie ersichtlich, wird auf diese Weise eine saubere und vollständige
Trennung des Krautes von den Rüben und Schwänzen vorgenommen, wobei noch der Vorteil
besteht, daß sich die Roststäbe ständig selbsttätig reinigen. Durch die Anordnung
des Siebmantels i9 im Verein mit den zwangsläufig an deren Innenmantel entlang streichenden
Roststäben 13 werden auch Fehlleitungen von Kraut und Rüben unschädlich gemacht,
indem beide mit der Trommel herumgeführt und dann erneut voneinander geschieden
werden. Durch diese Anordnung wäre es auch denkbar, die Mündung des Förderrohres
io statt oberhalb der Trommel auch in den unteren Teil des Wagens zu verlegen, und
zwar in eine Seitenwand zwischen Rosttrommel i i und Siebmantel i9.
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Ist der Silo 3, 4 gefüllt, dann wird der Wagen 9 verfahren und nach
Ansetzen eines Verlängerungsstückes an das Förderrohr io erneut vor oder unter dessen
Mündung io' gebracht, worauf sich der vorbeschriebene Vorgang wiederholt.
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Im Rahmen der Erfindung sind noch mancherlei andere Ausführungen und
Anwendungen möglich, insbesondere hinsichtlich Ausbildung des Wagens und der Rosttrommel.
So könnte beispielsweise an Stelle einer Trommel mit sechs Rostteilen auch eine
mit einer größeren oder kleineren Anzahl solcher Teile verwendet werden. Statt einer
im wesentlichen zylindrischen Trommel könnte gewünschtenfalls auch ein umTreibrädergeschlungenes
endloses Rostkettenband vorgesehen sein. Auch die Steuerungsmittel für die Roststäbe
könnten abweichend vom Ausführungsbeispiel verwirklicht sein.