DE3940073A1 - Karde - Google Patents
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- DE3940073A1 DE3940073A1 DE19893940073 DE3940073A DE3940073A1 DE 3940073 A1 DE3940073 A1 DE 3940073A1 DE 19893940073 DE19893940073 DE 19893940073 DE 3940073 A DE3940073 A DE 3940073A DE 3940073 A1 DE3940073 A1 DE 3940073A1
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01G—PRELIMINARY TREATMENT OF FIBRES, e.g. FOR SPINNING
- D01G15/00—Carding machines or accessories; Card clothing; Burr-crushing or removing arrangements associated with carding or other preliminary-treatment machines
- D01G15/02—Carding machines
- D01G15/12—Details
- D01G15/14—Constructional features of carding elements, e.g. for facilitating attachment of card clothing
- D01G15/20—Feed rollers; Takers-in
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Preliminary Treatment Of Fibers (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Karde bestehend aus
einer Speisewalze, einem Briseur, einem Tambour und einem
Abnehmer, wobei die Speisewalze, welche vorzugsweise mit
einer Muldenplatte zusammenarbeitet und für die Einspeisung
einer Faserwatte in dem Bereich des Briseurs sorgt und der
Briseur die aus der Faserwatte herausgelösten Fasern den mit
stationärem Deckel, ggf. auch Wanderdeckel zusammenarbeiten
den Tambour übergibt und der Abnehmer ein kardiertes
Faserflor vom Tambour abnimmt.
Karden dieser Art sind bestens bekannt und werden seit
vielen Jahren in der Baumwollspinnerei eingesetzt.
Auf dem Gebiet der Baumwollspinnerei ist bestens bekannt,
daß Qualitätsmerkmale wie die Anzahl von Dünnstellen oder
Dickstellen sowie die Nissenzahl von der Reinheit des gespon
nenen Faserstoffes sowie seinem Auflösungsgrad abhängen. Man
ist bestrebt, in allen Stufen der Baumwollspinnerei stets
die Auflösung des Faserstoffes zu erhöhen und Verunreini
gungen zu entfernen, wobei die Auflösungsarbeit nicht zu
unerwünschten Stapelkürzungen führen darf. Trotz großer
Fortschritte in dieser Richtung in den letzten Jahren
besitzt die Beseitigung von Unreinheiten immer noch sehr
große Bedeutung, zudem die Ernte der Baumwollflocken zuneh
mend maschinell erledigt wird, was den Grad der Verunreini
gung erhöht. Deshalb führt das Bestreben, Garn bei höherer
Arbeitsgeschwindigkeit zu produzieren, letzten Endes nur
dann zu einem hochwertigen Garn, wenn ein hoher Reinheits
grad bei der Verarbeitung gewährleistet ist.
Die Karde, die einerseits für eine Auflösung der Faser
flocken in einzelne parallelisierte Fasern und andererseits
für die Ausscheidung von Schmutz sowie kurze Fasern zustän
dig ist, ist bei allen Spinnvorgängen von großer Bedeutung.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Karde so
auszulegen, daß bei der Verwendung von schmutziger oder min
derwertiger Baumwolle diese so bearbeitet werden kann, daß
eine deutliche Qualitätsverbesserung des aus dem Fadenband
gesponnenen Garnes ohne einen wesentlichen Verlust an Faser
material erreicht werden kann und zwar vor allem im Hinblick
auf die Anzahl von Dickstellen und Dünnstellen und auf die
Nissenzahl. Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine eine Vorauf
lösung bewirkende Einrichtung im Bereich des Briseurs vorge
sehen.
Durch diese Einrichtung kann der Auflösungsgrad des auf dem
Tambour getragenen Faserflores erhöht werden und die Vorauf
lösung wird auch benützt, um Schmutz und Verunreinigungen
sowie kurze Fasern aus dem Faserstoff zu entfernen.
Die Einrichtung besteht vorzugsweise aus einer Arbeitswalze,
welche an ihrer Oberfläche eine Spitzengarnitur aufweist,
die mit der Oberfläche des Tambours zusammenarbeitet. Diese
Arbeitswalze kämmt die Fasern auf der Tambouroberfläche aus
und entfernt dabei Kurzfasern und Verunreinigungen aus dem
auf der Tambouroberfläche sich bildenden Faserflor.
Mit großem Vorteil kann die Spitzengarnitur der Arbeitswalze
auch mit der Spitzengarnitur des Briseurs zusammenarbeiten,
so daß der Briseur auch die Fasern auf der Oberfläche der
Arbeitswalze auskämmt. Eine Voraussetzung hierfür ist natür
lich, daß die Oberflächengeschwindigkeit der Arbeitswalze
sich von der Oberflächengeschwindigkeit des Tambours und der
des Briseurs unterscheidet. Diese Voraussetzung läßt sich
jedoch praktisch leicht erreichen, da die Oberflächenge
schwindigkeit der Arbeitswalze im Bereich unterhalb
8 m/Sek., vorzugsweise unterhalb von 3 m/Sek. und
insbesondere bei etwa 1 m/Sek. liegt. Praktische Versuche
haben nämlich ergeben, daß sehr gute Ergebnisse bei einer
Oberflächengeschwindigkeit der Arbeitswalze von 1 m/Sek.
erreicht werden können.
Hierbei liegen die Drehzahl und die Abmessungen des Briseurs
in den üblichen Bereichen, d. h. bei etwa maximal 1500 upm
bzw. bis etwa 35 cm Durchmesser. Diese Werte ergeben eine
maximale Oberflächengeschwindigkeit von etwa 25 m/sec.
Nachdem die Umfangsgeschwindigkeit der Arbeitswalze die
Abgangmenge bestimmt, die man über die Arbeitswalze aus
scheidet, führen solche niedrigen Geschwindigkeiten zu einer
relativ geringen Abgangmenge, die vor allem in Form von
kurzem Faserstaub und Schmutz vorliegt, so daß sehr wenig
verwertbarer Faserstoff verlorengeht. Sollte man aus irgend
welchen Überlegungen heraus doch höherer Umfangsgeschwin
digkeiten der Arbeitswalze wählen, wodurch die Abgangmenge
erhöht und dabei verwendbarer Faserstoff ausgeschieden wird,
so kann dieser Abgang mit Vorteil, vorzugsweise nach
Entfernung der Verunreinigungen, wieder in die Karde
eingespeist werden, wodurch die Auflösung des Faserstoffes
auf der Oberfläche des Tambours insgesamt verbessert wird.
Eine solche Rückführung ist vor allem dann von Vorteil, wenn
die Arbeitswalze nicht mit der Garnitur des Briseurs
zusammenarbeitet, sondern nur mit der des Tambours. Es ist
jedoch bevorzugt, wenn die Arbeitswalze sowohl mit dem
Tambour als auch mit dem Briseur zusammenarbeitet. Hierfür
reichen die Spitzen der Arbeitswalzengarnitur bis an die
Spitzen der Garnituren des Tambours und/oder des Briseurs,
ohne diese jedoch zu berühren.
Eine Putzeinrichtung ist vorzugsweise vorgesehen, welche die
Spitzengarnitur der Arbeitswalze reinigt. Diese Putzeinrich
tung ist vorzugsweise eine sich schnell drehende Putzwalze,
deren Arbeitsspitzen bzw. Zahnspitzen bis an die Spitzen der
Garnitur der Arbeitswalze reichen. Die sich schnell drehende
Putzwalze entfernt auf diese Weise die Kurzfasern und die
Verunreinigungen, die sich auf der Arbeitswalze angesammelt
haben. Die Putzeinrichtung wird vorzugsweise zwischen der
die Faserwatte direkt dem Briseur übergebenden Speisewalze
und der Arbeitswalze angeordnet. Hierdurch ist eine
platzsparende Unterbringung der Vorauflösungseinrichtung
einschl. Putzeinrichtung möglich.
Durch eine Absaugeinrichtung werden die durch die Putzein
richtung von der Arbeitswalze entfernten Fasern und Verunrei
nigungen abgesaugt. Diese Absaugeinrichtung besteht vorzugs
weise aus einer sich über die Länge der Putzeinrichtung
erstreckende Haube, die in einen Anschlußstutzen übergeht.
Die Arbeitswalze, die Putzwalze und die Haube erstrecken
sich, wie auch die Speisewalze und der Briseur über die
gesamte Breite des Tambours.
Es ist auch günstig ein Schutzblech vorzusehen, das sich von
der Speisewalze bzw. der mit dieser zusammenarbeitenden
Muldenplatte um die Haube der Putzeinrichtung sowie um die
Arbeitswalze herum und vorzugsweise bis zum Tambour
erstreckt und dabei einen Kasten bildet, dessen Innenraum
über die Haube abgesaugt wird. Die Wirksamkeit der Absaugung
läßt sich durch eine im Anschlußstutzen oder im Kasten
untergebrachte Klappe oder andere variable Luftzuführein
richtung variieren.
Die Arbeitswalze kann die gleiche Drehrichtung aufweisen,
wie der Tambour, jedoch soll dann die Garnitur der Arbeits
walze mit Zähnen arbeiten, die denen des Tambours entgegen
gesetzt sind. Dies bedeutet, daß die Umlaufrichtung der
Arbeitswalze der Umlaufrichtung des Tambours gleich ist, der
Umlaufrichtung des Briseurs jedoch entgegengesetzt ist.
Somit bewegt sich die Oberfläche der Arbeitswalze in dem dem
Briseur benachbarten Bereich in die gleiche Richtung wie der
Briseur. Aufgrund der unterschiedlichen Oberflächenge
schwindigkeiten der Arbeitswalze und des Briseurs entstehen
hierdurch aber keine ausgeprägten Nachteile.
Versuche haben aber auch gezeigt, daß die Arbeitswalze
zufriedenstellende Ergebnisse liefern kann, wenn ihre
Drehrichtung der des Tambours entgegengesetzt ist.
Der Durchmesser d der Arbeitswalze ist im Vergleich zum
Durchmesser D des Briseurs relativ klein und liegt
vorzugsweise im Bereich zwischen 0,2 und 0,8 d, insbesondere
bei etwa 0,5 d.
Die genaue Ausbildung der Spitzengarnitur der Arbeitswalze
scheint aufgrund von bisher durchgeführten Versuchen nicht
äußerst kritisch zu sein. Auf alle Fälle kann die Spitzen
garnitur der Arbeitswalze mit Vorteil eine Tambourgarnitur
oder eine Abnehmergarnitur sein, und sie kann auch als
Sägezahngarnitur mit hinterschnittenen Zähnen ausgebildet
werden.
Die Arbeitswalze kann entlang der Oberfläche des Tambours
von dem Briseur weg bzw. in Richtung auf den Briseur zu
verstellbar angeordnet werden. Hierdurch kann der Abstand
zwischen den Arbeitsspitzen der Arbeitswalze und den
Garniturspitzen des Briseurs geändert und an den jeweiligen
Faserstoff angepaßt werden. Auch ist eine Verstellung der
Arbeitswalze gegenüber dem Tambour erfindungsgemäß
vorgesehen, damit auch hier der jeweils optimale Abstand
gewählt werden kann. Die Verstellrichtung der Arbeitswalze
kann auch so gewählt werden, daß eine Verschiebung der
Arbeitswalze sowohl zu einer Verstellung des Abstandes
Arbeitswalze/Tambour als auch einer Verstellung des Abstandes
Arbeitswalze/Briseur führt. Die Putzwalze ist vorzugsweise
mit der Arbeitswalze verstellbar, damit die Zusammenarbeit
zwischen diesen beiden Walzen durch diese Verstellung
unberührt bleibt.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die
Arbeitswalze von einer Betriebsposition nahe dem Tambour in
eine Ruheposition, entfernt vom Tambour und umgekehrt
bringbar. Man muß nämlich davon ausgehen, daß die gleiche
Karde sowohl für die Bearbeitung von stark verschmutzten
Baumwollfasern ob auch für die Verarbeitung von, eine hohe
Reinheit aufweisenden Baumwollfasern benutzt wird. Im
letzteren Fall führt die Zusammenarbeit zwischen der
Arbeitswalze und dem Tambour zu keiner Verbesserung der
Qualität des hergestellten Garnes, diese Zusammenarbeit
könnte sogar durch unerwünschte Faserkürzungen zu einer
schlechteren Garnqualität führen. Durch die Möglichkeit die
Arbeitswalze in eine Ruheposition zu bringen, beispielsweise
durch Schwenken oder durch Verschiebung derselben, hat der
Benutzer die Möglichkeit die Karde entsprechend dem jeweils
zu bearbeitenden Faserstoff einzustellen.
Die Erfindung wird nachfolgend näher erläutert anhand der
Zeichnung, in welcher zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten
Ausführung der erfindungsgemäßen Karde, bei der die
Drehrichtung der Arbeitswalze der Drehrichtung des
Tambours entspricht,
Fig. 2 eine schematische Stirnansicht einer Karde
entsprechend der Fig. 1, jedoch mit einer
Arbeitswalze, deren Drehrichtung der des Tambours
entgegengesetzt ist,
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Auswirkung der
Erfindung auf die Anzahl von Dünnstellen pro 1000 m
Garn,
Fig. 4 eine graphische Darstellung der Auswirkung der
Erfindung auf die Anzahl von Dickstellen pro 1000 m
Garn,
Fig. 5 eine graphische Darstellung der Auswirkung der
Erfindung auf die Anzahl von Meßstellen pro 1000 m
Garn,
Fig. 6 eine weitere mögliche Ausführungsform der Erfindung,
und
Fig. 7 die gleiche Ausführung wie Fig. 6, jedoch mit einer
Absaugung versehen.
Die Fig. 1 zeigt in einer Stirnansicht eine schematische
Darstellung einer Karde 10 mit einer Speisewalze 12, welche
mit einer Muldenplatte 14 zusammenarbeitet und eine
Faserwatte 16 in Richtung eines Briseurs 18 speist. Der
Briseur 18, der in an sich bekannter Weise eine
Sägezahngarnitur 20 trägt und im Kardengestell drehbar
angeordnet ist, dreht sich in Pfeilrichtung 22 mit einer
Oberflächengeschwindigkeit von etwa 12 m pro Sekunde. Der
Durchmesser D des Briseurs beträgt 253 mm. Durch die
Drehbewegung des Briseurs 18 werden durch die Sägezahngar
nitur 20 Fasern aus der Faserwatte 16 herausgelöst und an
den Spitzen des Briseurs bis in den Bereich 24 getragen, wo
die Oberfläche des Briseurs der Oberfläche des Tambours 26
gegenübersteht. Der Tambour 26 trägt in an sich bekannter
Weise eine Nadelgarnitur 28 auf seiner Oberfläche und dreht
in Pfeilrichtung 30 mit einer solchen Drehgeschwindigkeit,
daß die Oberfläche des Tambours eine Umfangsgeschwindigkeit
von etwa 31 m/Sek. aufweist. Somit läuft der Tambour 26 im
Bereich 24 schneller als die Oberfläche des Briseurs 18 und
die Nadelgarnitur 28 übernimmt weitestgehend die von dem
Briseur 18 getragenen Fasern und führt diese weiter in
Pfeilrichtung 30. Nach dem Briseur 18 in Pfeilrichtung 30
betrachtet, befindet sich eine Vorauflösungseinrichtung 32,
die im wesentlichen aus einer Arbeitswalze 34 besteht,
welche an ihrer Oberfläche eine Spitzengarnitur 36,
vorzugsweise eine Tambourgarnitur entsprechend der Garnitur
28 trägt. Diese Arbeitswalze 36 dreht sich in diesem
Beispiel in Pfeilrichtung 38 und zwar bei einer Oberflächen
geschwindigkeit, die bei etwa 1 m/Sek. liegt. Die Garnitur
spitzen der Spitzengarnitur 36 weisen in die entgegenge
setzte Richtung zu den Garniturspitzen 28 des Tambours 26.
Im Betrieb wird ein geringfügiger Abstand, vorzugsweise etwa
0,1 mm zwischen den Spitzen der Garnitur der Arbeitswalze
und den Spitzen der Garnitur des Tambours 26 vorgesehen.
Aufgrund der unterschiedlichen Laufgeschwindigkeiten der
Garniturspitzen 36 und der Garniturspitzen 28 sowie die
entgegengesetzten Richtungen der jeweiligen Spitzen ist die
Arbeitswalze 34 in der Lage Faseransammlungen und heraus
stehende Schmutzteile vom Tambour abzunehmen. Gut ausgekämm
te einzelne Fasern bleiben jedoch an der Tambourgarnitur und
werden mit dieser an den üblichen stationären Deckeln 40 und
dem Wanderdeckel 42 vorbeigetragen bis sie in den Bereich
des Abnehmers gelangen und dort in an sich bekannter Weise
übernommen werden. Selbstverständlich wird die Karde auch
mit den üblichen weiteren Einrichtungen ausgestattet,
beispielsweise Schalenmesserleisten, um eine Zerkleinerung
eventuell vorhandener Schalenteile zu bewirken, die mit den
Garniturspitzen des Tambours getragen werden.
In diesem Beispiel sind die Arbeitsspitzen der Arbeitswalze
so nahe an die Arbeitsspitzen 20 des Briseurs geführt, daß
dieser, der wohl mit einer wesentlich höheren
Oberflächengeschwindigkeit läuft als die Arbeitswalze 34,
eine Auflösung der an der Arbeitswalze 34 getragenen
Faseransammlungen bewirkt und die so aufgelösten Fasern mit
sich auf seiner Oberfläche für eine weitere Teilumdrehung
trägt. Diese Fasern werden dann beim nächsten Durchlauf in
dem Bereich 24 von der Tambouroberfläche übernommen. Noch
verbleibende, im allgemeinen kurze Fasern an der Oberfläche
der Arbeitswalze 34 sowie von dieser getragene Schmutzteil
chen werden dann durch eine Putzeinrichtung in Form einer
drehbaren Putzwalze 44 entfernt, die hier als Borstenwalze
ausgebildet ist. Die Borsten 46 der Putzwalze 44, welche
weich ausgebildet sind, können mit den Arbeitsspitzen 36 der
Arbeitswalze 34 in Berührung treten, damit eine Putzwirkung
erreicht wird. Es ist auch grundsätzlich möglich, eine
Putzwalze mit Drahtborsten zu verwenden, nur dann muß die
Garnitur 36 der Arbeitswalze 34 so ausgebildet werden,
beispielsweise als Sägezahngarnitur, daß die Borsten in
Rillen zwischen den einzelnen Zahnreihen laufen, um eine
Beschädigung dieser zu vermeiden. Wie ersichtlich, dreht
sich die Putzwalze 44 in der Drehrichtung 48 und zwar mit
einer Oberflächengeschwindigkeit von etwa 20 m pro Sekunde.
Die Borsten 46 erreichen die Sägezahnspitzen 36 der Arbeits
walze 34 von hinten und streifen auf diese Weise mit hohem
Wirkungsgrad noch anhaftende Faser- und Schalenteilchen ab.
Die so entfernten Verunreinigungen oder Abgänge werden dann
mittels einer Absaughaube 50 über einen Absaugstutzen 52
abgesaugt. Ein einen Kasten bildendes Schutzblech 54
erstreckt sich von der Speisenwalze über die Haube 50 und um
die Putzwalze und die Arbeitswalze bis zu der Abdeckung des
Tambours 26 herum, so daß sämtliche in diesem Kasten
anfallende Absaugfasern oder Schmutzteilchen mit dem
allgemeinen Luftstrom durch die Haube 50 abgesaugt werden
können. Zur Steuerung der Lufteinströmung in den Innenraum
des Kastens 54 kann eine schwenkbare Klappe 56 vorgesehen
werden. Diese Klappe kann auch im Absaugstutzen 52
angeordnet werden. Man sieht, daß der Bereich des Briseurs
18 zwischen der Arbeitswalze 34 und der Speisewalze 12 mit
einer Abdeckung 58 versehen ist, und man merkt auch, daß
eine im Querschnitt dreieckförmige Abdeckung 60 in dem
dreieckförmigen Bereich zwischen dem Briseur, dem Tambour
und der Arbeitswalze vorgesehen ist. Die Abdeckung 58 sowie
das Abdeckteil 60 bewirken eine günstige Luftführung, um die
jeweiligen drehbaren Elemente herum. Auch der Tambour 26 ist
mit einer Abdeckung 76 versehen; beispielsweise zwischen dem
Briseur 18 und dem stationären Deckel 40.
Es soll erwähnt werden, daß die Längsabmessung der
Arbeitswalze 34 der Putzwalze 44, der Abdeckung 58, der
Speisewalze 12 und des Abdeckteils 60 gleich der axialen
Länge des Tambours 26 gewählt werden, wobei die Stirnseiten
des Kastens 54 durch Bleche (nicht gezeigt) abgedeckt sind.
In diesem Beispiel haben die Arbeitswalze 34 sowie die
Putzwalze 44 einen Durchmesser von jeweils 120 mm, der
Tambour hat wie üblich einen weitaus größeren Durchmesser
als der Briseur, nämlich 1290 mm im Vergleich zu 253 mm. Die
Speisewalze ist ebenfalls wie üblich von relativ kleinem
Durchmesser, der in diesem Beispiel bei 80 mm liegt. Man
sieht, daß die Vorauflösungseinrichtung durchaus
platzsparend neben dem Briseur angebracht ist.
Fig. 2 ist im wesentlichen mit der Fig. 1 identisch, weshalb
für die gleichen Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet
werden, nur dreht sich hier die Arbeitswalze 34 in der
entgegengesetzten Richtung wie der Tambour. Aufgrund des
großen Unterschiedes bei den Oberflächengeschwindigkeiten
der Arbeitswalze 34 und des Tambours 36 führt dies aber zu
keiner nennenswerten Änderung der Arbeitsbedingungen in dem
Bereich zwischen Arbeitswalze und Tambour. Aus dem gleichen
Grund führt auch die unterschiedliche Drehrichtung zu keinen
nennenswerten Unterschieden bei der Zusammenarbeit zwischen
dem Briseur 18 und der Arbeitswalze 34 bzw. der Zusammenar
beit zwischen der Putzwalze 44 und der Arbeitswalze 34. Im
allgemeinen wird die Drehrichtung mit der Arbeitswalze 34
gemäß Fig. 1 bevorzugt, nur bietet die Drehrichtung gemäß
Fig. 2 eine weitere Anpassungsmöglichkeit an verschiedene
Fasersorten. Die Auswirkung der Arbeitswalze auf die Quali
tät des aus dem Kardenband gesponnenen Garnes läßt sich
aufgrund der nachfolgenden Fig. 3 bis 5 ersehen. Für alle
Untersuchungen wird hier mit einer hochbeschmutzten türki
schen Baumwolle gearbeitet, die aber in den vorherigen
Stufen schon normal gereinigt worden ist.
Die Figuren zeigen entlang der senkrechten Achse die Anzahl
der Dünnstellen pro 1000 m, die Anzahl von Dickstellen pro
1000 m bzw. die Anzahl von Nissen pro 1000 m für das aus dem
Kardenband gesponnene Garn. Die Spalten, die von links nach
rechts einander folgen, sind mit AT1, AAT1, BT1, BT2.1,
BT1.1 und CT1.1 bezeichnet. Die Spalte AT1 zeigt die Anzahl
der jeweiligen Fehlersorte für die Karde der Fig. 1, jedoch
ohne die Vorauflösereinrichtung 32 und ohne stationäre
Kardiereinrichtungen 40 am Tambour. Diese Spalte bildet
somit eine Vergleichsspalte, aus der die Anzahl der
jeweiligen Fehlersorten pro 1000 m Garn als Vergleichsgröße
hervorgeht. Der Tambour dreht sich bei diesem Beispiel mit
450 Umdrehungen pro Minute und die Karde produziert 50 kg
Baumwolle in der Stunde.
In der Spalte AAT1 ist eine weitere Vergleichsspalte, bei
der zusätzlich mit stationären Kardierelementen 40
gearbeitet wird, jedoch auch ohne die erfindungsgemäße
Vorauflösung.
Man sieht, daß die stationären Kardierelemente 40 eine
ausgeprägte Reduktion der Anzahl von Dünnstellen pro 1000 m
und eine bedeutende Verminderung der Dickstellen pro 1000 m
bewirken. Auch ist die Nissenzahl etwas kleiner geworden.
Die Spalte BT1 zeigt dann die Auswirkung der erfindungsge
mäßen Vorauflösereinrichtung 32. In diesem Beispiel ist die
Arbeitswalze 34 mit einer Garnitur des Typs 804 SL von der
Firma Platt ausgestattet und läuft in die gleiche Richtung
wie der Tambour bei einer relativ hohen Geschwindigkeit von
3.95 m pro Sekunde (Umfangsgeschwindigkeit).
Aus Fig. 3 ist zu sehen, daß die Erfindung eine beträcht
liche Verminderung der Dünnstellen pro 1000 m, eine
ausgeprägte Reduktion der Dickstellen pro 1000 m und eine
signifikante Reduktion der Nissenzahl pro 1000 m bringt.
Aufgrund der Höhenumlaufgeschwindigkeit der Arbeitswalze 34
wird aber eine relativ hohe Garnmenge produziert, was in der
Praxis kaum annehmbar wäre. Als Versuch hat man diesen
Abgang nach Abtrennung von Schmutz wieder in den Speise
schacht der Karde eingespeist, so daß mit nur geringem
Faserverlust gearbeitet wird. Die Spalte BT2.1 zeigt dann,
daß die hierdurch resultierenden Dünnstellen, Dickstellen
und Nissenzahlen nur etwas besser sind als die Werte, die im
Vergleichsbeispiel AAT1 erreicht werden, d. h. mit stationä
ren Kardierelementen am Tambour, jedoch ohne irgendeine
Vorauflösung. Dennoch ist eine Verbesserung der Werte
ersichtlich.
Interessant ist vor allem die Spalte BT1.1, bei der die
Arbeitsbedingungen zu denen der Spalte BTU.1 identisch sind
mit der Ausnahme, daß die Arbeitswalze nunmehr mit einer
kleineren Geschwindigkeit, nämlich 0,051 m pro Sekunde
Oberflächengeschwindigkeit umläuft.
In der Spalte CT1.1 wurde die gleiche Geschwindigkeit der
Arbeitswalze gewählt, wie bei dem Versuch gemäß Spalte
BT1.1, nur läuft die Arbeitswalze hier gegenläufig zum
Tambour. Im übrigen ist die Arbeitswalze hier mit einer
Abnehmergarnitur der Sorte "Platt 8360" ausgestattet
gewesen.
Man sieht, daß auch hier eine ausgeprägte Verminderung der
Anzahl von Dünnstellen und Dickstellen eingetreten ist, der
nicht ganz so ausgeprägt wie bei dem Versuch der Spalte
BT1.1. Die Nissenzahl wurde jedoch gegenüber dem Versuch der
Spalte BT1.1 verbessert.
Aus diesen Figuren sieht man, daß die Versuche der Spalten
BT1 und BT1.1 am besten abgeschnitten haben, d. h.
Arbeitswalze gleiche Laufrichtung wie Tambour. Im Vergleich
zu der normalen Karde gemäß Spalte AT1 wurden bei den
Spalten BT1 und BT1.1 40% bzw. 36% weniger Dünnstellen, 13%
bzw. 17% weniger Dickstellen und 6% bzw. 10% weniger Nissen
erreicht.
Fig. 6 zeigt eine abgewandelte Form der Vorauflösereinrich
tung, bei der zwei Vorauflösung bewirkende Arbeitswalzen
34.1 und 34.2 zwischen der Speisewalze 12.1 und dem Briseur
18.1 eingesetzt werden. Abdeckungen 62, 64, 66, 68 sind um
die Speisewalze, die Arbeitswalzen und um den Briseur in den
Bereichen vorhanden, wo eine Zusammenarbeit mit den genann
ten oder anderen Teilen nicht stattfindet. Wie aus Fig. 6
ersichtlich, läuft die erste Arbeitswalze 34.1 gegenläufig
zu der Speisewalze. Die zweite Arbeitswalze 34.2 läuft dann
wiederum gegenläufig zu der ersten Arbeitswalze und auch zum
Briseur, der wiederum gegenläufig zum Tambour läuft. Durch
die gegenläufig umlaufenden Walzen wird bei jeder Übergabe
der Fasern, d. h. von der Speisewalze bis zu der ersten
Arbeitswalze 34.1 von der ersten Arbeitswalze 34.1 zur
zweiten Arbeitswalze 34.2 (von der zweiten Arbeitswalze 34.2
zu dem Briseur 18.1, von dem Briseur 18.1 zu dem Tambour
26.1) eine weitere Auflösung der Faserflocken bewirkt, was
verschmutztes Ausgangsmaterial auflöst und zu einer Verbesse
rung der Anzahl von Dünnstellen, Dickstellen und Nissen
führt.
Allerdings sind die Ergebnisse bei dieser Ausführungsform
nicht so ausgeprägt wie bei der bevorzugten Ausführungsform
gemäß Fig. 1.
Schließlich zeigt die Fig. 7 eine Weiterentwicklung der
Ausführung gemäß Fig. 6, bei der eine Absaugung im Bereich
des Übergangs Briseur - Tambour vorgesehen. Diese Absaugung
besteht aus einem Blechkasten 70, der an seinem in Fig. 8
oberen Ende am Abdeckblech 68 anschließt, und am unteren
Ende an der Tambourabdeckung 76 anschließt. Die Stirnseiten
der Kästen sind durch Stirnbleche abgedeckt. Ein Anschluß
stutzen 74 ermöglicht den Anschluß des Absaugkastens an eine
Saugquelle. Durch die Absaugung werden Schmutzteilchen und
kurze Fasern im Bereich des Übergangs Briseur - Tambour
abgesaugt und entfernt, was zu einem besseren Garnwert
führt.
Claims (20)
1. Karde (10, 10.1), bestehend aus einer Speisewalze (12;
12.1), einem Briseur (18, 18.1), einem Tambour (26;
26.1) und einem Abnehmer, wobei die Speisewalze, welche
vorzugsweise mit einer Muldenplatte zusammenarbeitet und
für die Einspeisung einer Faserwatte (16) in dem Bereich
des Briseurs sorgt und der Briseur die aus der Faser
watte herausgelösten Fasern den mit stationärem Deckel
(40), ggf. auch Wanderdeckel (42) zusammenarbeitenden
Tambour (26; 26.1) übergibt und der Abnehmer ein kardier
tes Faserflor vom Tambour abnimmt, dadurch gekennzeich
net, daß eine eine Vorauflösung bewirkende Einrichtung
(32; 32.1) im Bereich des Briseurs (18; 18.1) angeordnet
ist.
2. Karde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorauflösungseinrichtung aus einer Arbeitswalze (34,
34.1) besteht, insbesondere eine Arbeitswalze (34),
welche an ihrer Oberfläche eine Spitzengarnitur (36)
aufweist, die mit der Oberfläche des Tambours (26) bzw.
dessen Spitzengarnitur (28) zusammenarbeitet.
3. Karde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spitzengarnitur (36) der Arbeitswalze (34) auch mit der
Spitzengarnitur (20) des Briseurs (18) zusammenarbeitet.
4. Karde nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Putzeinrichtung (44) vorgesehen ist,
welche die Spitzengarnitur (36) der Arbeitswalze (34)
reinigt.
5. Karde nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Putzeinrichtung eine sich im Betrieb drehende Putzwalze
(44) ist, deren Arbeitsspitzen bzw. Borsten (46) in die
Spitzengarnitur (36) der Arbeitswalze (34) eingreift.
6. Karde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Putzeinrichtung (44),
zwischen der die Faserwatte (16) direkt an den Briseur
(18) übergebenden Speisewalze (12) und der Arbeitswalze
(34) angeordnet ist.
7. Karde nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Absaugeinrichtung (50, 52, 54) vorge
sehen ist, um die durch die Putzeinrichtung (44) von der
Arbeitswalze (34) entfernten Fasern und Verunreinigungen
abzusaugen.
8. Karde nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Absaugeinrichtung aus einer sich über die Länge der
Putzeinrichtung erstreckende Haube (50) besteht.
9. Karde nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Schutzblech (54) sich von der Speise
walze (12) bzw. der mit dieser zusammenarbeitenden
Muldenplatte (14) um die Haube (50) der Putzeinrichtung
sowie um die Arbeitswalze (34) herum und vorzugsweise
bis zum Tambour (26) erstreckt und dabei einen Kasten
bildet, dessen Innenraum über die Haube (50) abgesaugt
wird.
10. Karde nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine
steuerbare Luftzuführeinrichtung, vorzugsweise in Form
einer schwenkbaren Klappe (56) vorgesehen ist, um die
Luftzufuhr in den Innenraum des Kastens zu regeln und
hierdurch die Wirksamkeit der Absaugeinrichtung zu
gewährleisten.
11. Karde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitswalze (34) die
gleiche Drehrichtung wie der Tambour (26) aufweist.
12. Karde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitswalze (34) die
entgegengesetzte Drehrichtung zum Tambour (26) aufweist.
13. Karde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitswalze eine Ober
flächengeschwindigkeit im Bereich unterhalb 8 m pro Se
kunde, vorzugsweise unterhalb 3 m pro Sekunde und insbe
sondere von etwa 1 m pro Sekunde oder weniger aufweist.
14. Karde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit der
Arbeitswalze (34) steuerbar bzw. regelbar ist.
15. Karde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitswalze (34) im Vergleich
zum Durchmesser D des Briseurs einen Durchmesser d
aufweist, der im Bereich zwischen 0,2 und 0,8 D,
vorzugsweise bei 0,5 D liegt.
16. Karde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzengarnitur (36) der
Arbeitswalze (34) eine Tambourgarnitur ist.
17. Karde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzengarnitur (36) der
Arbeitswalze (34) eine Abnehmergarnitur ist.
18. Karde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzengarnitur (36)
eine Sägezahngarnitur ist.
19. Karde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitswalze (34) ent
lang der Oberfläche des Tambours (26) von dem Briseur
(18) weg bzw. in Richtung auf den Briseur (18) zu
verstellbar ist.
20. Karde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitswalze (34) von
einer Betriebsposition nahe dem Tambour (26) in eine
Ruheposition außer Eingriff mit dem Tambour (26) und
umgekehrt bringbar ist.
Priority Applications (2)
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