DE3940019A1 - Bogenrotationsoffsetdruckmaschine - Google Patents
BogenrotationsoffsetdruckmaschineInfo
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bogenrotationsoffsetdruck
maschine mit wenigstens einem Druckwerk, das einen mit
einer Zylindergrube versehenen Gummizylinder enthält,
mit dem einerseits ein mit Farbe und Feuchtmittel beauf
schlagbarer, ebenfalls mit einer Zylindergrube versehe
ner Plattenzylinder und andererseits ein ebenfalls eine
Zylindergrube, in der Greifer angeordnet sind, aufwei
sender Gegendruckzylinder zusammenwirken.
Die bekannten Anordnungen dieser Art dienen zum Bedruc
ken einzelner Bogen. Dickere Produkte, z. B. in Form
mehrlagiger, gefalzter Hefte etc., können mit den be
kannten Anordnungen nicht bedruckt werden. Wenn hiermit
mehrlagige, dickere Produkte bedruckt würden, bestünde
die Gefahr einer Wulstbildung. In diesem Zusammenhang
ist nämlich davon auszugehen, daß sich zwischen den ein
zelnen Lagen derartiger Produkte Luftansammlungen be
finden, die zu der genannten Wulstbildung führen können.
Die Folge davon wäre die Gefahr eines sogenannten Ab
schmierens, da der Wulst bereits außerhalb des Druck
bereichs in Berührung mit dem Gummizylinder kommen kann.
Außerdem könnte sich eine starke Faltenbildung ergeben.
In diesem Zusammenhang ist nämlich davon auszugehen, daß
sich im Falzbereich gefalzter Produkte leichte Falten
vielfach nicht vermeiden lassen. Diese Falten würden bei
den bekannten Anordnungen, bei denen randnah gedruckt
wird, ausgewalkt und damit vergrößert.
Aus den genannten Gründen ist es bisher nicht möglich
gewesen, mehrlagige Produkte, wie Hefte, gefalzte Halb
fertigfabrikate und dergleichen, nachträglich im Offset
druckverfahren mit einem sogenannten Eindruck zu ver
sehen. Wenn es darum geht, derartige Produkte mit einem
Eindruck zu versehen, muß bisher immer noch auf andere
Druckverfahren, beispielsweise das Flexodruckverfahren,
zurückgegriffen werden. Die Folge davon ist jedoch, daß
die Qualität der Eindrucke hinter der sonstigen Druck
qualität zurückbleibt, was ebenfalls unerwünscht ist.
Hieraus resultiert demnach ein starkes Bedürfnis, das
bisher aber nicht befriedigt werden konnte.
Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorlie
genden Erfindung, mit einfachen und kostengünstigen Mit
teln die Herstellung von Eindrucken auf mehrlagigen Er
zeugnissen im Offsetdruckverfahren zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer herkömmlichen Bo
genrotationsoffsetdruckmaschine eingangs erwähnter Art
dadurch gelöst, daß wenigstens ein Druckwerk als mit
mehrlagigen Produkten beschickbares Eindruckwerk ausge
bildet ist, bei dem die hintere Kante der Zylindergrube
des Gummizylinders der hinteren Kante der Zylindergrube
des Gegendruckzylinders mehr nachläuft, als zur Vermei
dung einer Kollision mit den Greifern erforderlich ist,
bei dem dem Gegendruckzylinder eine im Einlaufbereich
zur Druckzone zwischen Gummizylinder und Gegendruckzy
linder wirksame Niederhalteeinrichtung zugeordnet ist,
und bei dem der Umfang des Gegendruckzylinders vom Um
fang des Gummizylinders einen von der Dicke der mehrla
gigen Produkte abhängigen Abstand aufweist.
Diese Maßnahmen ermöglichen erstmals einen Eindruck auf
mehrlagigen Produkten im Offsetdruckverfahren unter Ver
meidung der eingangs geschilderten Schwierigkeiten. Mit
den erfindungsgemäßen Maßnahmen wird daher erstmals ein
schon lange vorhandenes Bedürfnis befriedigt. Infolge
des vergleichsweise großen Nachlaufs des Gummizylinders
gegenüber dem Gegendruckzylinder ist in vorteilhafter
Weise ein Auswalken von Falten etc. nicht zu befürchten.
Hierdurch ergibt sich zwar ein größerer, nicht bedruck
barer Randbereich. Dies ist jedoch bei der Herstellung
von Eindrucken nicht von Nachteil, da die Eindrucke er
fahrungsgemäß ohnehin einen größeren Randabstand aufwei
sen. Gleichzeitig gewährleistet dieser Nachlauf ein
leichtes Entweichen der zwischen den einzelnen Lagen
eingeschlossenen Luft, die mit Hilfe des dem Gegendruck
zylinder zugeordneten Niederhalters ausgestreift wird.
Hiermit ergibt sich gleichzeitig eine Streckung der Pro
dukte sowie eine saubere, faltenlose Anlage am Umfang
des Gegendruckzylinders, was ebenfalls für die Erzielung
eines sauberen Drucks erforderlich ist. Die vorstehenden
Ausführungen zeigen, daß die Erfindung die ihr gestellte
Aufgabe mit einfachen und kostengünstigen Mitteln löst.
In vorteilhafter Ausgestaltung der übergeordneten Maß
nahmen kann die hintere Kante der Zylindergrube des Gum
mizylinders der hinteren Kante der Zylindergrube des
Gegendruckzylinders um mindestens 12 mm, vorzugsweise um
15 mm bis 20 mm, nachlaufen. Dieser Nachlauf stellt einer
seits sicher, daß ein Auswalken von Falten zuverlässig
unterbleibt und ergibt andererseits aber auch einen
Druckeinsatz, der sich im Rahmen dessen hält, was bei
Eindrucken brauchbar ist.
Eine weitere zweckmäßige Fortbildung der übergeordneten
Maßnahmen kann darin bestehen, daß die Niederhalteein
richtung als gefedertes Anpreßorgan ausgebildet ist.
Diese kann in vorteilhafter Weise einfach über die Grei
fer des Gegendruckzylinders hinweggehen, so daß sich
keine Luftnester bilden können.
In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen
kann die Größe des Abstands zwischen Gummizylinder und
Gegendruckzylinder unterhalb, vorzugsweise 5% bis 15%
unterhalb der Dicke der mehrlagigen Produkte, liegen.
Hierdurch wird einerseits erreicht, daß Zwangskräfte
zwischen den Zylindern unterbleiben. Dennoch ergibt sich
eine zuverlässige Pressung der Produkte, was für die Er
zielung eines Qualitätsdrucks vorteilhaft ist.
Eine besonders einfache Maßnahme zur Erzielung des Zy
linderabstands kann darin bestehen, daß der Durchmesser
des Gegendruckzylinders gegenüber dem Durchmesser des
Gummizylinders einfach um das gewünschte Maß reduziert
ist. Diese Maßnahme empfiehlt sich insbesondere beim Um
bau vorhandener Maschinen zu Eindruckmaschinen, da hier
bei die Zylinderlagerung beibehalten werden kann.
Zweckmäßig kann ferner der Gummizylinder mit einer Folie
bespannt sei, die nur im Eindruckbereich eine vorzugs
weise aufgeklebte Gummiauflage aufweist. Mit dieser Maß
nahme läßt sich einem unerwünschten Abschmieren weiter
vorbeugen. Gleichzeitig ergibt sich hierdurch eine
leichtere Beherrschbarkeit der Farb- und Feuchtmittel
führung. In diesem Zusammenhang kann es ferner vorteil
haft sein, die wirksame Breite des Farbwerks und des
Feuchtwerks an die Breite des Eindrucks anzupassen.
Eine weitere, besonders zu bevorzugende Maßnahme kann
darin bestehen, daß dem Gegendruckzylinder beschickungs
seitig eine mit dem jeweils untersten Bogen des zuge
führten Produkts zum Eingriff kommende Streckeinrichtung
vorgeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, daß die mehr
lagigen Produkte auch im Bereich ihrer auf dem Zylinder
umfang des Gegendruckzylinders zur Anlage kommenden Un
terseite gestreckt werden, was einer Faltenbildung wei
ter vorbeugt. In besonders vorteilhafter Weise kann die
se Maßnahme bei der Herstellung eines Schön- und Wider
drucks Verwendung finden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige
Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen ergeben sich
aus den restlichen Unteransprüchen sowie aus der nach
stehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand
der Zeichnung.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt einen Vertikal
schnitt einer erfindungsgemäßen Bogenrotationsoffset-
Eindruckmaschine in schematischer Darstellung.
Die der Zeichnung zugrundeliegende Eindruckmaschine für
mehrlagige Produkte 1, wie Hefte, gefalzte Halbfabrikate
etc., enthält ein als Bogenrotationsoffsetdruckwerk aus
gebildetes Eindruckwerk 2. Dieses besteht in an sich be
kannter Weise aus einem Plattenzylinder 3, einem Gummi
zylinder 4 und einem Gegendruckzylinder 5. Diese Zylin
der sind mit Zylindergruben 6, 7, 8 versehen. In der Zy
lindergrube 6 bzw. 7 des Plattenzylinders 3 und des Gum
mizylinders 4 befinden sich Spannvorrichtungen 9, 10 für
die Druckplatte 11 bzw. das Gummituch 12. In der Zylin
dergrube 8 des Gegendruckzylinders 5 sind gesteuerte
Greifer 13 zum Halten der vorderen Kante der Produkte 1
vorgesehen.
Der Plattenzylinder 3 wird durch ein Farbwerk 14 mit
Farbe und ein Feuchtwerk 15 mit Feuchtmittel versorgt.
Der Gegendruckzylinder 5 wirkt mit einer Auslegetrommel
16 zusammen, die hier von einem Auslegeband 17 unter
griffen ist. Dieses kann mit einem separaten Antrieb
ausgestattet sein und daher wahlweise so angetrieben
werden, daß die ausgelegten Produkte in Form eine Schup
penstroms oder als Einzelexemplare ausgelegt werden.
Dem Eindruckwerk 2 ist ein über einen Anlegetisch 18,
der hier als Bändertisch ausgebildet ist, angeschlosse
ner Anleger 19 vorgeordnet. Im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel handelt es sich dabei um einen sogenannten
Kassettenanleger, der einen von oben beschickbaren, ei
nen Stapel 20 der Produkte 1 aufnehmenden Schacht 21 auf
weist, dessen Boden als Abzugsband 22 ausgebildet ist,
durch welches die Produkte 1 einzeln abziehbar und dem
Anlegetisch 18 zuführbar sind. Im Bereich des Anlege
tischs 18 können die hier nicht näher dargestellten Sei
ten und Vordermarken sowie Vorgreifer oder Infeedrollen
vorgesehen sein, von denen die Greifer 13 des Gegen
druckzylinders 5 die Produkte 1 übernehmen und durch den
die Druckzone bildenden Spalt zwischen Gummizylinder 4
und Gegendruckzylinder 5 hindurchführen.
Der Plattenzylinder 3 und der Gummizylinder 4 besitzen
einen gleichen wirksamen Durchmesser D. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel besitzt auch die Auslegetrommel 16
diesen Durchmesser. Bei normalen Bogenrotationsoffset
druckmaschinen zum Bedrucken einzelner Bogen besitzt
auch der Gegendruckzylinder in der Regel etwa denselben
Durchmesser und liegt mit seinem Umfang am Gummizylinder
an. Da die Produkte 1 jedoch wesentlich dicker als ein
zelne Bogen sind, ist beim vorliegenden Eindruckwerk der
Umfang des Gegendruckzylinders 5 vom Umfang des Gummi
zylinders 4 so weit distanziert, daß sich ein gegenüber
der Dicke der Produkte 1 leichtes Untermaß aufweisender
Spalt 23 ergibt. Die lichte Weite des Spalts 23 kann da
bei die Dicke der Produkte 1 um etwa 5% bis 15% unter
steigen. Hier soll ein Untermaß von 10% vorgesehen sein.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Gegendruck
zylinder 5 hierzu einfach mit einem entsprechend klei
neren Durchmesser als der Gummizylinder 4 und der Plattenzy
linder 3 versehen. Dies läßt sich etwa daduroh errei
chen, daß der Gegendruckzylinder einer normalen Bogen
rotationsoffsetdruckmaschine entsprechend abgedreht
wird. Dies empfiehlt sich insbesondere beim Umbau vor
handener Bogenrotationsoffsetdruckmaschinen zu erfin
dungsgemäßen Eindruckmaschinen, da hierbei die Zylinder
lagerung beibehalten werden kann. Es wäre aber auch
denkbar, den Gegendruckzylinder 5 unter Beibehaltung
seines Eingriffs mit der Auslagetrommel 16 vom Gummizy
linder 4 abstellbar und/oder den Gummizylinder 4 unter
Beibehaltung seiner Position zum Plattenzylinder 3 vom
Gegendruckzylinder 5 abstellbar auszubilden. In einem
derartigen Falle wäre eine individuelle Einstellung der
Größe des Spalts 23 möglich. Demgegenüber ergibt sich
beim dargestellten Ausführungsbeispiel eine feste Spalt
einstellung, was für viele Einsatzfälle, in denen Pro
dukte bekannter Dicke verarbeitet werden, ausreicht.
Die Greifer 13 überragen mit ihren mit den Produkten 1
zum Eingriff kommenden Halteklauen den Umfang des Gegen
druckzylinders 5 um die Dicke der Produkte 1, so daß
diese zuverlässig erfaßt werden können. Im Falle eines
abgedrehten Gegendruckzylinders kann dies einfach unter
unveränderter Beibehaltung der Greifer erreicht werden.
Zwischen den einzelnen Lagen der mehrlagigen Produkte 1
kann sich Luft befinden. Diese muß zur Erzeugung eines
sauberen Drucks entfernt werden. Hierzu werden die Pro
dukte 1 mittels einer im Einlaufbereich zur Druckzone
zwischen Gummizylinder 4 und Gegendruckzylinder 5 ange
ordneten Niederhalteeinrichtung 24 an den Gegendruckzy
linder 5 angedrückt und ausgestreift. In einfachen Fäl
len kann die Niederhalteeinrichtung 24 ein gefedertes,
über die ganze Zylinderlänge durchgehendes Andrückblech
aufweisen, unter welchem die Greifer 4 hindurchgehen
können. Im dargestellten Ausführungsgbeispiel ist die
Niederhalteeinrichtung 24 mit einem Lücken für die Grei
fer 13 bildenden, federnden Kammblech 25 versehen. Die
ses kann stationär angeordnet sein. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist das Kammblech 25 schwenkbar an
geordnet und mittels einer mit einer Feder 26 zusammen
wirkenden Kurvensteuerung 27 taktweise in und außer Nie
derhalteeingriff bringbar. Diese taktweise Betätigung
der Niederhalteeinrichtung 24 ergibt eine besonders
schonende Arbeitsweise. Mit Hilfe der Niederhalteein
richtung 24 werden die Produkte 1, wie die Zeichnung an
schaulich erkennen läßt, nicht nur ausgestreift und an
den Gegendruckzylinder 5 angedrückt, sondern gleichzei
tig auch vom Gummizylinder 4 ferngehalten, womit die Ge
fahr eines Abschmierens entfällt.
Die Niederhalteeinrichtung 24 bewirkt auch eine Strec
kung der oberen Lagen der Produkte 1. Zum Strecken der
unteren, auf dem Gegendruckzylinder 5 zur Auflage kom
menden Lage der Produkte 1 ist im Bereich des Anlegeti
sches 18 eine Streckeinrichtung vorgesehen, die auf die
untere Lage eine Bremskraft ausübt. Im dargstellten Aus
führungsbeispiel sind hierzu entgegen der Transportrich
tung der Produkte 1 angestellte, in den Anlegetisch 18
eingelassene Blasdüsen 28 vorgesehen, die über eine Ver
sorgungsleitung 29 mit Druckluft versorgt werden, wobei
sich das hydrodynamische Paradoxon ausbilden kann. An
stelle von Blasdüsen könnten selbstverständlich auch an
eine Vakuumquelle anschließbare Saugdüsen vorgesehen
sein. Die Streckeinrichtung wird in jedem Falle so ge
steuert, daß die Bremskraft erst wirksam wird, wenn die
Produkte 1 durch die Greifer 13 transportiert werden.
Um Kollisionen des Gummizylinders 4 mit den bis in den
gummizylinderseitigen Umfangsbereich reichenden Greifern
zu vermeiden, laufen die Zylindergruben 7 bzw. 8 von
Gummizylinder 4 und Gegendruckzylinder 5 mit ihren Rand
kanten nicht aufeinander. Vielmehr läuft der Gummizylin
der 4 dem Gegendruckzylinder nach, wie durch den Nach
laufwinkel N angedeutet ist. Dieses Nachlaufmaß ist
größer, als zur Vermeidung einer Kollision mit den Grei
fern 13 unbedingt erforderlich wäre, um ein Auswalken
der Produkte 1 im Bereich der von den Greifern 13 er
faßten Falzkante zu vermeiden. In diesem Zusammenhang
ist nämlich davon auszugehen, daß mehrlagige Falzproduk
te im Falzbereich gewisse Falten aufweisen, die im Falle
eines zu geringen Nachlaufs des Gummizylinders 4 gegen
über dem Gegendruckzylinder 5 ausgewalkt würden. Gleich
zeitig gewährleistet der vorgesehene Nachlauf ein unge
störtes Entweichen der aus den Produkten 1 ausgestreif
ten Luft.
Der Nachlaufwinkel ist von der Produktdicke abhängig,
das heißt bei schwächeren Produkten wird ein geringerer
Nachlauf benötigt als bei dickeren Produkten. Für mög
lichst universelle Verwendung kann der Nachlaufwinkel so
gewählt werden, daß sich ein Nachlauf der in Drehrich
tung hinteren Kante der Zylindergrube 7 des Gummizylin
ders 4 gegenüber der hinteren Kante der Zylindergrube
8 des Gegendruckzylinders 5 von 15 mm bis 20 mm ergibt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll dieser Nach
lauf 20 mm betragen. Hierdurch ergibt sich zwar ein etwas
späterer Druckeinsatz. Dies ist bei der Herstellung von
Eindrucken jedoch nicht nachteilig, weil Eindrucke ohne
hin nicht bis zum Rand des Produktes reichen. Dafür ist
aber auch bei dickeren Produkten einem Auswalken der
Falten des Falzbereichs vorgebeugt. Um den gewünschten
Nachlauf zu bewerkstelligen, wird der Gummizylinder 4
unter Beibehaltung seiner Relation zum Plattenzylinder 3
gegenüber dem Gegendruckzylinder 5 um den Winkel N zu
rückgestellt. Dies kann im Stand oder während des Be
triebs erfolgen.
Das auf dem Gummizylinder 4 aufgenommene Gummituch 12
kann einem normalen Gummituch entsprechen. Im darge
stellten Ausführungsbeispiel ist der wirksame Bereich
des Gummituchs 12 auf den Eindruckbereich beschränkt.
Hierzu besteht das Gummituch 12 aus einer Trägerfolie,
die im Eindruckbereich einen durch eine gestrichelte
Linie angedeuteten Gummiaufkleber 12a aufweist. Mit die
ser Maßnahme läßt sich die Abschmiergefahr weiter redu
zieren. Außerdem wirkt sich dies vorteilhaft auf die Be
herrschung der Farb- und Feuchtmittelzufuhr aus.
Um gleichzeitig ein gutes Farb-Feuchtmittel-Gleichge
wicht zu erzielen, ist die Breite des Farbwerks 14 und
des Feuchtwerks 15 ebenfalls auf den Eindruckbereich re
duziert. Es wäre denkbar, hierfür einfach gegenüber den
normalen, über die ganze Zylinderlänge durchgehenden
Farb- und Feuchtwerken entsprechend verschmälerte Farb-
und Feuchtwerke zu verwenden. Im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel wird dies einfach durch seitliche Ab
streifeinrichtungen in Form von an einen Farb- bzw.
Feuchtmittelübertragungszylinder anstellbaren Abstreif
messern erreicht. Dies hat den Vorteil, daß über die
ganze Zylinderlänge durchgehende Farb- und Feuchtwerke
Verwendung finden können.
Bei Eindruckwerken ist vielfach auch ein schneller Plat
tenwechsel erwünscht. Um den Plattenwechsel zu beschleu
nigen, ist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine dem
Plattenzylinder 3 zugeordnete, automatische Plattenwech
seleinrichtung 31 vorgesehen, die mit Kassetten 32 für
die nacheinander zum Einsatz kommenden bzw. verbrauchten
Platten versehen ist. Zur Erzielung eines fliegenden
Plattenwechsels könnten zwei Eindruckwerke vorgesehen
sein, von denen jeweils eines aktiviert und das andere
für den Plattenwechsel passiviert ist.
Claims (16)
1. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine mit wenigstens ei
nem Druckwerk, das einen mit einer Zylindergrube (7)
versehenen Gummizylinder (4) enthält, mit dem einer
seits ein mit Farbe und Feuchtmittel beaufschlagba
rer, mit einer Zylindergrube (6) versehener Platten
zylinder (3) und andererseits ein ebenfalls eine Zy
lindergrube (8), in der Greifer (13) angeordnet sind,
aufweisender Gegendruckzylinder (5) zusammenwirken,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Druckwerk
als mit mehrlagigen Produkten (1) beschickbares Ein
druckwerk (2) ausgebildet ist, bei dem die hintere
Kante der Zylindergrube (7) des Gummizylinders (4)
der hinteren Kante der Zylindergrube (8) des Gegen
druckzylinders (5) mehr nachläuft, als zur Vermei
dung einer Kollision mit den Greifern (13) erforder
lich ist, bei dem dem Gegendruckzylinder (5) eine im
Einlaufbereich zur Druckzone zwischen Gegendruckzy
linder (5) und Gummizylinder (4) wirksame Niederhalte
einrichtung (24) zugeordnet ist und bei dem der Um
fang des Gegendruckzylinders (5) vom Umfang des Gum
mizylinders (4) einen von der Dicke der mehrlagigen
Produkte (1) abhängigen Abstand (23) aufweist.
2. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Kante der Zy
lindergrube (7) des Gummizylinders (4) der hinteren
Kante der Zylindergrube (8) des Gegendruckzylinders
(5) um mindestens 12 mm, vorzugsweise um 15 mm bis 20 mm,
nachläuft.
3. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Niederhalteeinrichtung (24) ein gefedertes, vor
zugsweise als Kammblech ausgebildetes Anpreßorgan
(25) aufweist.
4. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anpreßorgan (25) über
eine Kurvensteuerung (27) steuerbar ist.
5. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Größe des Abstands zwischen Gummizylinder (4) und
Gegendruckzylinder (5) unterhalb, vorzugsweise 5% bis
15% unterhalb der Dicke der mehrlagigen Produkte,
liegt.
6. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchmesser des Gegendruckzylinders (5) gegenüber
dem Durchmesser des Gummizylinders (4) zur Bildung
des Abstands (23) reduziert ist.
7. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gegendruckzylinder (5) gegenüber dem Gummizylin
der (4) verstellbar, vorzugsweise verschiebbar, ange
ordnet ist.
8. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gummizylinder (4) gegenüber dem Gegendruckzylin
der (5) verstellbar, vorzugsweise verschwenkbar, an
geordnet ist.
9. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das auf dem Gummizylinder (4) aufgenommene Gummituch
(12) aus einer Folie besteht, die im Eindruckbereich
eine vorzugsweise aufgeklebte Gummiauflage (12a) auf
weist.
10. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die wirksame Breite des Farbwerks (14) an die Breite
des Eindrucks angepaßt ist.
11. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die wirksame Breite des Feuchtwerks (15) an die Brei
te des Eindrucks angepaßt ist.
12. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Gegendruckzylinder (5) beschickungsseitig eine
vorzugsweise im Bereich eines Anlegetischs (18) ange
ordnete, mit der jeweils untersten Lage der zugeführ
ten Produkte (1) zum Eingriff kommende Streckeinrich
tung (28) vorgeordnet ist.
13. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Streckeinrichtung mit
Luft beaufschlagbare Düsen (28) aufweist.
14. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein für Abzug von unten eingerichteter Anleger (19)
vorgesehen ist.
15. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein mit einem eigenen Antrieb versehenes Auslegeband
(17) vorgesehen ist, auf das die mit einem Eindruck
versehenen Produkte (1) mittels einer mit dem Gegen
druckzylinder (5) zusammenwirkenden Auslegetrommel
(16) ablegbar sind.
16. Bogenrotationsoffsetdruckmaschine nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Plattenzylinder (3) eine Plattenwechseleinrich
tung (31) zugeordnet ist.
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Also Published As
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JPH04503781A (ja) | 1992-07-09 |
EP0455782A1 (de) | 1991-11-13 |
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