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Antriebsvorrichtung für Schüttelrutschen. Zum Antrieb von Schüttelrutschen
verwendet man in der Regel einfachwirkende Preßluftmotoren, d. h. solche Motoren,
welche die Schüttelrutsche nur in der einen Richtung bewegen, während der Rücklauf
der meist geneigt angeordneten Rutsche durch deren Eigengewicht bewirkt wird. Tritt
der Fall ein, daß die Rutsche in wagerechter oder nahezu wagerechter Lage benutzt
werden muß, so hat man bisher für die Rückwärtsbewegung der Rutsche einen Gegenzylinder
angeordnet, dessen Kolben ständig unter dem Druck der Frischluft steht. Dabei muß
aber bei jeder Hinbewegung der Rutsche durch den Motor die Luft im Gegenzylinder
zusammengepreßt oder in die Frischluftzuleitung zurückgedrückt werden, was einen
erheblichen Kraftverlust bedeutet.
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Es sind auch schon doppeltwirkende Preßluftmotoren, d. h. solche Motoren
angewendet worden, welche die Schüttelrutsche in beiden Richtungen bewegen. Diese
Motoren sind aber sehr kostspielig und wegen des doppelten Luftverbrauches deshalb
unwirtschaftlich, weil die Schüttelrutsche in der Regel geneigt angeordnet werden
kann und die wagerechte Anordnung einen nur hin und wieder eintretenden Ausnahmefall
bildet.
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Die Erfindung hat eine Antriebsvorrichtung für Schüttelrutschen mit
einfachwirkendem Preßluftmotor zum Gegenstande, wobei im Falle der wagerechten Anordnung
der Rutsche für deren Rückwärtsbewegung ein Gegenzylinder benutzt wird. Um die hierbei
bisher durch das Zusammenpressen der Luft im Gegenzylinder unvermeidlichen Kraftverluste
zu vermeiden, soll der Gegenzylinder immer nur für seinen Arbeitshub unter Druck
gesetzt, also abwechselnd mit der Frischluft und mit dem Auspuff verbunden werden.
Der Luftverbrauch des Gegenzylinders ist dabei verhältnismäßig gering, da der Kolben
immer nur die unbelastete Rutsche zurückzubringen hat. Außerdem wird der Luftverbrauch
des Gegenzylinders dadurch reichlich wieder aufgewogen, daß der Zylinder des Motors,
weil dieser nicht mehr den Frischlutfdruck im Gegenzylinder zu überwinden hat, einen
wesentlich geringeren Durchmesser erhalten kann als bisher, wodurch der Luftverbrauch
des Motors ganz erheblich sinkt.
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Die Aufgabe, den Gegenzylinder eines einfachwirkenden Schüttelrutschenmotors
immer nur für seinen Arbeitshub unter Druck zu setzen, ist in einer älteren Patentschrift
bereits andeutungsweise gestellt worden, ohne daß jedoch eine Lösung dafür angegeben
war. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine einfache und zweckmäßige
Lösung dieser Aufgabe, und zwar besteht die Lösung darin, daß die Luftleitung zum
Gegenzylinder an die Steuervorrichtung des Motors angeschlossen und diese Steuervorrichtung
dabei derart ausgebildet ist, daß Motor und Gegenzylinder gemeinsam, aber gegenläufig
gesteuert werden, Wird der Gegenzylinder infolge geneigter R;itschenanordnung nicht
benötigt, so kann er ohne weiteres entfernt werden, und es braucht nur der am Schieberkasten
des Motors vorgesehene Anschluß für die Luftleitung des Gegenzylinders verschlossen
zu werden. Es braucht also für eine größere Anzahl gleichzeitig in Betrieb befindlicher
Rut-
@chen immer nur ein oder einige wenige Gegenzylinder vorgesehen
zu werden.
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Vorteilhaft ist der Steuerschieber des Motors mit zwei einandergegenüber
angeordnetenSteuermuscheln versehen, von welchen die eine mit den bekannten, in
der Zylinderwandung des Motors vorgesehenen Steuerkanälen für den letzteren, die
andere dagegen mit den im Sehieberkastendeckel angeordneten, zu den Steuerkanälen
des Motors versetzten Steuerkanälen für den Gegenzylinder zusammenwirkt. Diese Einrichtung
hat den besonderen Vorteil, daß vorhandene einfachwirkende Schüttelrutschenmotoren
in einfacherer Weise nach der Erfindung umgebaut werden können. Es ist nur erforderlich,
an der Schieberstange einen doppelseitigen Schieber zu befestigen und den bisherigen
Scbieberkastendeckel gegen einen die erforderlichen Steuerkanäle sowie den Anschluß
für die Luftleitung des Gegenzylinders enthaltenden Deckel auszuwechseln.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar zeigen Abb. i eine Draufsicht der neuen Antriebsvorrichtung in Verbindung
mit der Schüttelrutsche, Abb. 2 einen Längsschnitt durch den Schieberkasten des
Motors.
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ist der einfachwirkende Preßluftmotor, b der in umgekehrter Richtung
arbeitende Gegenzylinder. Ihre Kolbenstangen a1, bi sind durch bekannte Gestänge
mit der Rutsche c verbunden. Der Deckel d (Abb. 2) des Motorzylinders bildet, wie
üblich, den Boden des auf ihm angeordneten Schieberkastens f, in dem der den Preßluftein-
und -auslaß zum Motorzylinder steuernde Schieber unter Vermittlung eines nicht gezeichneten
Hebelgestänges von der Kolbenstange cal des Motors a aus hin und her bewegt wird.
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Gemäß der Erfindung wird der Gegenzylinder b in Abhängigkeit vom Motor
a gesteuert, zu welchem Zwecke er durch eine Rohrleitung g (Abb. i) mit dem Schieberkasten
f des Motors a
verbunden ist. Der Anschlußstutzen k dieser Leitung
ist am Schieberkastendeckel i (Abb. 2) befestigt, und er mündet in einen in diesem
Deckel vorgesehenen Steuerkanal k. Auf der Schieberstange m sind dabei zwei einander
gegenüberliegende Steuermuscheln n., o befestigt, von welchen die eine
n, den im Deckel d des Motorzylinders angeordneten Ein- und Auslaßkanal
P in bekannter Weise abwechselnd mit dem Schieberkasten f, in den bei
q die Frischluftleitung einmündet, und einem Auspuffkanal r verbindet, während
die andere Muschel o abwechselnd die Verbindung des im Schieberkastendeckel i angeordneten
Kanals k mit dem Innenraum des Schieberkastens f und mit einem ebenfalls im Deckel
i vorgesehenen Auspuff s herstellt. Die Kanäle k und s im Schieberkastendeckel d
sind dabei in entgegengesetzter Stellung angeordnet wie die Kanäle p und r im Zylinderdeckel
d, so daß die Steuerung des Gegenzylinders b in umgekehrter Weise wie die Steuerung
des Motors erfolgt. D. h., wenn der Motor a Frischluft erhält, wird der Gegenzylinder
b mit dem Auspuff verbunden. Wird dagegen der Motorzylinder mit seinem Auspuffkanal
verbunden (Abb. 2), so erhält der Gegenzylinder Frischluft.
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Wird bei geneigter Anordnung der Rutsche c der Gegenzylinder b nicht
benötigt, so löst man die Leitung g vom Schieberkastendeckel i, worauf der Anschlußstutzen
k durch einen Gewindestopfen o. dgl. verschlossen wird.
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Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind auch andere Ausführungen möglich. Wesentlich ist vor allen
Dingen, daß überhaupt der Gegenzylinder wechselweise Verbindung mit der Frischluftleitung
und mit einem Auspuff erhält, und daß die Steuerung des Gegenzylinders in Abhängigkeit
vom eigentlichen Antriebsmotor erfolgt. Wesentlich ist aber auch, daß Preßluftmotor
und Gegenzylinder durch eine gemeinsame Steuervorrichtung gesteuert werden.