DE3939241A1 - Schliess- und/oder regelorgan - Google Patents
Schliess- und/oder regelorganInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schließ- und/oder Regelorgan für
den Abstich flüssiger Metallschmelze aus einem metallurgischen
Gefäß mit einem vertikalen, keramischen Innenrohr mit wenigstens
einer seitlichen Öffnung und mit einem keramischen Außenrohr mit
wenigstens einer seitlichen Öffnung, wobei das eine Rohr ortsfest
und das andere Rohr diesem gegenüber drehbar ist und die Rohre
neben den Öffnungen kreiszylindrische Hauptdichtflächen bilden
und Stirnflächen aufweisen, die sich radial um die gemeinsame
Längsachse der Rohre erstrecken.
Ein derartiges Schließ- und/oder Regelorgan ist in der DE 35 40
202 C1 beschrieben. Zum Schließen des Schließ- und/oder
Regelorgans wird das Außenrohr gegen das Innenrohr verdreht, so
daß sich die Öffnungen nicht mehr decken. Die Hauptdichtflächen
verhindern einen weiteren Schmelzenaustritt. Hierfür ist der
Spalt zwischen den Hauptdichtflächen so schmal bemessen, daß er
Schmelze nicht durchläßt.
Versuche haben gezeigt, daß sich bei langen Gießzeiten der Spalt
zwischen den Hauptdichtflächen aufweiten kann. Dies hat zur
Folge, daß auch in der Schließstellung der Rohre Schmelze
auftreten kann. Dies ist unerwünscht. Ähnliche Schließ- und/oder
Regelorgane sind auch in der DE 37 31 600 A1 beschrieben. Auch
dort kann das genannte Problem auftreten.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schließ- und/oder Regelorgan
der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß auch bei einem
Verschleiß der Hauptdichtflächen bzw. einer Aufweitung des
zwischen diesen bestehenden Spaltes ein vollständiges Abschließen
des Schließ- und/oder Regelorgans möglich ist.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Schließ- und/oder
Regelorgan der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
wenigstens eine Stirnfläche des einen Rohres einer Stirnfläche
des anderen Rohres in Achsrichtung gegenübersteht, und daß die
Stirnfläche des drehbaren Rohres zumindest bei Undichtigkeit der
Hauptdichtflächen auf die Stirnfläche des ortsfesten Rohres so
aufdrückbar ist, daß die Stirnflächen schmelzendicht
aufeinanderstehen und dabei Ersatzdichtflächen bilden.
Dadurch ist erreicht, daß sich das Schließ- und/oder Regelorgan
auch dann noch weiterverwenden läßt, wenn nach längerem Betrieb
der Dichtspalt zwischen den Hauptdichtflächen so weit erweitert
ist, daß die Hauptdichtflächen allein einen Schmelzenaustritt
nicht mehr unterbinden können.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein Schließ- und/oder Regelorgan an einem
metallurgischen Gefäß im Schnitt und
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel in einer Fig. 1
entsprechenden Ansicht.
Am Boden (1) eines metallurgischen Gefäßes (2) ist ein
keramisches Rohr (3) befestigt. Das Rohr (3) weist oberhalb des
Bodens (1) eine seitliche Öffnung (4) auf. Am Rohr (3) nach Fig.
1 ist innenseitig eine Stufung (5) vorgesehen. Dadurch ist am
Rohr (3) eine Stirnfläche (6) oberhalb der Öffnung (4) und eine
Stirnfläche (7) unterhalb der Öffnung (4) gebildet. Zwischen den
Stirnflächen (6, 7) liegt eine kreiszylindrische Hauptdichtfläche
(8).
In das ein Außenrohr bildendes Rohr (3) ist ein ein Innenrohr
bildendes, keramisches Rohr (9) eingesetzt. Dieses ist um die
gemeinsame Längsachse (L) der beiden Rohre (3, 9) drehbar. Es
weist in der Höhe der Öffnung (4) eine Öffnung (10) auf. Am Rohr
(9) ist durch eine außenseitige Stufung (11) eine Stirnfläche
(12) oberhalb der Öffnung (10) und eine Stirnfläche (13)
unterhalb der Öffnung (10) gebildet. Zwischen den beiden
Stirnflächen (12, 13) verläuft eine kreiszylindrische
Hauptdichtfläche (14). Die Stirnflächen (6, 7, 12, 13) erstrecken
sich radial um die Längsachse (L) und laufen um diese um. Die
obere Stirnflächen (12) steht der oberen Stirnfläche (6)
gegenüber. Die untere Stirnfläche (13) steht der unteren
Stirnfläche (7) axial gegenüber.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem
der Fig. 1 dadurch, daß das ortsfeste Rohr (3) als Innenrohr und
das drehbare Rohr (9) als Außenrohr ausgebildet sind.
Entsprechende Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Drehstellung des
Rohres (9) decken sich die Öffnungen (4, 10), so daß im Gefäß (2)
enthaltene Schmelze durch die Öffnungen (4, 10) durchtritt und
nach unten aus dem Gefäß (2) ausströmt.
Soll der Schmelzenaustritt unterbrochen werden, dann wird das
Rohr (9) um die Längsachse (L) gedreht, so daß sich die Öffnungen
(4, 10) nicht mehr decken. Ein zwischen diesen bestehender Spalt
ist so klein bemessen, daß Schmelze zwischen den
Hauptdichtflächen (8, 14) nicht hindurchtritt.
Im Laufe der Zeit kann sich der Spalt zwischen den
Hauptdichtflächen (8, 14) erweitern, so daß der Spalt
schmelzendurchlässig wird.
Um auch in diesem Fall einen Schmelzenaustritt zu verhindern, ist
das Rohr (9) mit einem Preßdruck in Richtung des Pfeiles (P)
beaufschlagbar. Durch den Preßdruck wird die obere Stirnfläche
(12) des Rohres (9) auf die obere Stirnfläche (6) des Rohres (3)
gedrückt. Die untere Stirnfläche (13) des Rohres (9) wird auf die
untere Stirnfläche (7) des Rohres (3) gedrückt. Dadurch werden
die Stirnflächen zu Ersatzdichtflächen, die einen
Schmelzenaustritt verhindern. Es kann auch genügen, wenn durch
den Preßdruck nur die oberen Stirnflächen (12, 6) oder die
unteren Stirnflächen (13, 7) aufeinandergedrückt werden.
Der Preßdruck liegt zwischen 0,1 bar und 10 bar. Der notwendige
Preßdruck ist immer größer als der Druck (Ds) in der Schmelze.
Dieser hängt von der Badspiegelhöhe (h) der Schmelze ab, wobei
Ds = h × Rs × g, wobei
Rs die Dichte der Schmelze und g die Erdbeschleunigung ist.
Die Stirnflächen (6, 7, 12, 13) können aus dem gleichen Material
wie die Rohre (3, 9) bestehen. Es ist jedoch auch möglich, an den
Stirnflächen (6, 7, 12, 13) Einsätze aus einer Oxidkeramik, wie
Al2O3 oder ZrO2 vorzusehen. Die Einsätze können auch aus
Bornitrit und/oder Graphit bestehen.
Die Ersatzdichtflächen können flächig eben oder profiliert sein,
wobei für die Ersatzdichtflächen eine Labyrinthform entsteht.
Die Ersatzdichtflächen (6, 12) und/oder (7, 13) brauchen nicht
ständig mittels des zum Abdichten erforderlichen Preßdrucks
aufeinandergedrückt zu sein. Es genügt, die Ersatzdichtflächen
nur dann aufeinanderzudrücken, wenn die Hauptdichtflächen (8, 14)
selbst nicht mehr hinreichend dicht sind. Allerdings muß in
diesem Fall die Undichtigkeit der Hauptdichtflächen (8, 14) erst
festgestellt werden. Um dies zu vermeiden, kann das Rohr (9)
immer dann mit dem Preßdruck beaufschlagt sein, wenn das Rohr (9)
in seiner Schließstellung steht. Das Rohr (9) auch dann mit dem
Preßdruck zu beaufschlagen, wenn das Rohr (9) verdreht wird,
erscheint ungünstig, da die Verdrehbarkeit dann erschwert ist und
die Ersatzdichtflächen durch die Drehung beansprucht würden.
Claims (8)
1. Schließ- und/oder Regelorgan für den Abstich flüssiger
Metallschmelze aus einem metallurgischen Gefäß mit einem
vertikalen, keramischen Innenrohr mit wenigstens einer
seitlichen Öffnung und mit einem keramischen Außenrohr mit
wenigstens einer seitlichen Öffnung, wobei das eine Rohr
ortsfest und das andere Rohr diesem gegenüber drehbar ist
und die Rohre neben den Öffnungen kreiszylindrische
Hauptdichtflächen bilden und Stirnflächen aufweisen, die
sich radial um die gemeinsame Längsachse der Rohre
erstrecken,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Stirnfläche (6, 7) des einen Rohres (3)
einer Stirnfläche (12, 13) des anderen Rohres (9) in
Achsrichtung gegenübersteht, und daß die Stirnfläche
(12, 13) des drehbaren Rohres (9) zumindest bei Undichtigkeit
der Hauptdichtflächen (8, 14) auf die Stirnfläche (6, 7) des
ortsfesten Rohres (3) so aufdrückbar ist, daß die Stirnflächen
(6, 12 und/oder 7, 13) schmelzendicht aufeinanderstehen und
dabei Ersatzdichtflächen bilden.
2. Schließ- und/oder Regelorgan nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das drehbare Rohr (9) mit seiner Stirnfläche (12
und/oder 13) nur dann auf die zugeordnete Stirnfläche
(6 und/oder 7) des ortsfesten Rohres (3) aufgedrückt ist,
wenn es in Schließstellung steht.
3. Schließ- und/oder Regelorgan nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Preßdruck, mit dem das drehbare Rohr (9) auf das
ortsfeste Rohr (3) aufgedrückt wird, zwischen 0,1 bar und
10 bar liegt.
4. Schließ- und/oder Regelorgan nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Preßdruck, mit dem das drehbare Rohr (9) auf das
ortsfeste Rohr (3) aufgedrückt wird, größer als der in der
Schmelze herrschende Druck ist.
5. Schließ- und/oder Regelorgan nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnflächen (6, 7, 12, 13) von Stufungen (5, 11) der
Rohre (3, 9) gebildet sind, wobei jeweils eine Stirnfläche
(6, 12) oberhalb der Öffnung (4, 10) und eine Stirnfläche
(7, 13) unterhalb der Öffnung (4, 10) liegt und zwischen den
oberen (6, 12) und den unteren Stirnflächen (7, 13) die
Hauptdichtflächen (8, 14) verlaufen.
6. Schließ- und/oder Regelorgan nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ersatzdichtflächen von den unteren (7, 13) und/oder
den oberen Stirnflächen (6, 12) gebildet sind.
7. Schließ- und/oder Regelorgan nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Stirnflächen (6, 7, 12, 13) Einsätze angeordnet
sind.
8. Schließ- und/oder Regelorgan nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnflächen (6, 7, 12, 13) profiliert sind.
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