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Seilfahrtseinstellung an Sicherheitsvorrichtungen für Fördermaschinen.
Bekanntlich ist es erforderlich, für die Steuerung der Fördermaschine von Hand vor
der Hängebank durch den Fahrtregler etwas Spielraum zu lassen, damit sowohl ein
Einfahren als auch ein Überheben zum Umsetzen usw. mit geringer Geschwindigkeit
erfolgen kann. Der Fahrtregler- stellt demnach an der Hängebank -nicht genau die
Geschwindigkeit Null ein, sondern eine Geschwindigkeit, die darüber liegt. Das Maß
dieser Geschwindigkeit
ist für die Förderung nicht unwesentlich,
von ihm hängt die Förderzeit während der letzten halben Trommelumdrehung ab. Ist
dies Maß sehr gering, so ist der Maschinist genötigt, etwa die letzten io m vor
Hängebank schilangsam zu fahren.
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Für die Seilfahrt ist dies Erzwingen einer langsamen Einfahrt naturgemäß
sehr erwünscht, für die Güterförderung ist es dagegen schädlich, da es mit groeem
Zeitverlust verbunden ist und ein flottes Fördern stark behindert. Deshalb ist der
Fahrtregler entweder für langsames Einfahren geeignet, was den Vorteil groeer Sicherheit,
jedoch den Nachteil gro2en Zeitverlustes bei Güterförderung hat, oder er ist für
flottes Einfahren bemessen, was den Vorteil möglichster Zeitabkürzung für die Güterförderung,
jedoch den Nachteil mangelnder Sicherheit hat.
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Praktisch wird stets die letztere Einstellung gewählt unter Beibehaltung
des eben erwähnten Nachteiles.
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Durch die Neuerung soll dieser Nachteil beseitigt werden, d. h. der
Fahrtregler soll sowohl bei Güterförderung ein flottes Einfahren in d'-e Hängebank
gestatten, als auch bei S: ilfahrung ein langsames, vorsichtiges Einfahren erzwingen.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Teile, die sich
zwischen dem bei jeder Sicherheitsvorrichtung vorhandenen Teufenzeiger und dem Regler
selbst befinden, gleichzeitig mit der Einstellung auf Seilfahrt eint Umschaltung
erfahren. Diese Umschaltung kann z. B. dadurch vorgenommen werden, daß die Gestängeteile
zwischen Teufenzeigerkurve und Regler unter Beibehaltung ein und derselben Kurve
für Lasten- wie Menschenförderung eine Längenänderung erfahren.
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Es sind dabei die zwischen Teufenzeiger und Regler befindlichen Teile
als solche anzusehen, die die Beeinflussung des Reglers vom Teufenzeiger übernehmen.
En ist nämlich jeder Sicherheitsvorrichtung eigentümlich, daß der Regler, sei es
ein Fliehkraftregler oder hydraulischer Regler, unter der Beeinflussung vom Teufenzeiger
steht, um in Abhängigkeit von der Korbstellung wirken zu können.
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In der Zeichnung ist die Neuerung schematisch dargestellt. Abb. i
zeigt einen Fli3hkraftregler, dessen Antrieb elektrisch erfolgt. Abb. 2 zeigt einen
hydraulisch wirkenden Regler. Auf die Teufenzeigerkurve i nach Abb. i wird der gewichts-
oder federbelastete Hebel 2 aufgedrückt. Von diesem Hebel führt Stange 3 zum Anlasser
6 der elektrisch, hydraulisch oder anderweitig angetriebenen Hilfsmaschine 4. Die
Stange 3 ist mit dem Spannschloß 5 versehen, das bei Beginn der Seilfahrung vom
Maschinisten durch ein besonderes, nicht gezeichnete Gestänge bedient wird. In der
Abb.2 führt die mit dem Spannschloß versehene Stange 3 zum Steuerschieber 7 des
hydraulischen Reglers. Die Wirkung dieses Reglers sowie des elektrisch angetriebenen
Fliehkraftreglers, die hier als Beispiel zur Erläuterung der Neuerung gewählt worden
sind, ist bekannt. Es sind die Kurven i und die Gestängeteile 2, 3 und 5 die Teile,
die die Beeinflussung des Reglers in Abhängigkeit von der Korbstellung übernehmen.
Diele Beeinflussung ist naturgemäß eine wesentlich verschiedene, wenn z. B. die
Stange 3 einmal die Länge 8, das andere Mal die Länge 9 besitzt. Die gleiche Kurve
i wird beim Auslauf die Widerstände 6 bzw. den Drosselschieber 7 um so mehr schließen,
je länger die Stange 3 ist. Wird z. B. an dem Regler der Abb. 2 unter Zugrundelegung
der Stangenlänge 8 der Drosselschieber 7 etwa 30 m vor Hängebank noch 112
mm2 offengelassen und erfolgt seine Querschnittsvermindeiung von 3 zu 3 m um io
zu i o mmz, so daß die Einfahrt in die Hängebank mit einem Durchflußquerschnitt
von i2 mm= erfolgt, so wird nach Verlängerung der Stange 3 auf das Maß 9 etwa
30 m vor Hängebank bereits nur noch eine Durchflußöffnung von i02 mm'= vorhanden
sein, die von 3 zu 3 m Teufe um io zu 1o mmz verkleinert wird, so daß bei der gleichen
Teufe und Teufenzeigerstellung im letzteren Falle sich eine erheblich geringere
Fahrgeschwindigkeit ergibt als im ersteren Fall.
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In übereinstimmender `'eise gilt dies auch für die elektrisch betriebene
Sicherheitsvorrichtung nach Abb. i. Die Widerstände 6 werden bei Mannschaftsfahrt
durch die Längenänderung der Stange 3 anders wie bei Produktenfahrt eingestellt,
was wieder einen früheren Beginn der Verzögerung und damit verringerte Geschwindigkeit
in einer bestimmten Teufe zur Folge hat.